War das nötig? Soundcore P30i – In-Ear mit ANC in vielen Farben für 38,84€
Die Soundcore P30i Wireless-In-Ear-Kopfhörer sind ein weiterer In-Ear im Preisbereich von um die 50€. Er ist seit Januar erhältlich und ist völlig an uns vorbeigegangen. Wenn selbst uns das schon passiert, wie viele Fragezeichen muss die Masse an Wireless-In-Ears, die Soundcore in dem Preisbereich mittlerweile anbietet, wohl in Leuten auslösen, die sich nicht täglich damit beschäftigen? Lohnt sich der Stab-In-Ear? In diesem Test ordnen wir den Kopfhörer ein.
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Inhalt
Einordnung in das Soundcore Portfolio
Die Soundcore P30i Wireless-In-Ear-Kopfhörer haben gleich mehrere Verwandte. Der älteste Namensverwandte ist der Soundcore Life P3, dieser ist schon ein paar Jährchen auf dem Markt und ich würde ihn heute nicht mehr empfehlen. Er war der erste Mittelklassekopfhörer von Soundcore mit aktiver Geräuschunterdrückung und ordnete sich damals gleich unter die hochpreisige Liberty-Serie ein. Die alte P-Reihe lässt sich daran erkennen, dass auf das P nur eine Zahl folgt. Neben dem P3, gibt es auch einen P2, der noch älter ist. Später kamen weitere Variationen hinzu, wie die Soundcore P2 mini, P2i und auch eine P3i-Version gibt es; die letzten drei Modelle sind seit 2022 erhältlich.
Seit letztem Jahr tüftelt Soundcore an der Serie, zu der auch die Soundcore P30i gehören. Zunächst kam der Soundcore P20i auf den Markt, ein günstiger In-Ear ohne ANC und viele Funktionen für rund 20€, dann folgten die Soundcore P40i. Dieser ist der neue Kopfhörer unterhalb der Liberty-Serie und praktisch eine Stufe unter den Soundcore Liberty 4 NC. Der neue Soundcore P30i gliedert sich also zwischen dem Low-Budsget P20i und dem P40i ein, den ich als Mittelklasse beschreiben würde. Wenn man aber die Wahl zwischen Soundcore P40i oder Soundcore Liberty 4 NC hat, würde ich eher zu zweiterem greifen, da das ANC hier auf Top-Modell-Niveau ist. Der P30i sollte so ein Mittelding dazwischen sein, das auf den ersten Blick vor allem mit einem kompakteren Formfaktor punktet.
Durch Angebote ist das ganze noch undurchsichtiger. Der Soundcore P30i kostet nun regulär 59,99€, für den Kurs bekommt man an guten Tagen schon die Soundcore Liberty 4 NC. Es ist also äußerst verwirrend, was Soundcore da treibt und gut die Hälfte der Produkte würde wahrscheinlich auch reichen. Zumal die Kopfhörer der älteren P-Serie auch noch im Handel sind. Es wird also mit jedem neuen Kopfhörer schlimmer.
Verpackung & Lieferumfang
Die Soundcore P30i kommen in einem dünnwandigen, bedrucktem Karton, wie alle Budget-In-Ears von Soundcore. Neben dem Kopfhörer selbst findet man darin ein USB-A zu USB-C Ladekabel, Ohrpolster in den Größen S, M und L und einen Quick Start Guide. Im Vergleich liegen bei den Soundcore P40i noch Ohrpolster in den Größen XS und XL bei.
Kompaktes Design & große Farbauswahl
Während die meisten günstigen In-Ears, um die Produktionskosten gering zu halten, meist nur in Schwarz kommen, bekommt man den mittelpreisigen Soundcore P30i in üppiger Farbauswahl. Neben den Klassikern Schwarz und Weiß, gibt es den In-Ear auch in Hellblau, Olivgrün und in Rosé. Mir persönlich gefällt die Farbauswahl, selbst bei den etwas teureren P40i gibt es mit „nur“ vier Farbversionen weniger Auswahl.
Der Formfaktor der Soundcore P30i ist relativ kompakt mit kurzen Hörer-Stäben. Die Soundcore P40i weisen eher einen Formfaktor der Soundcore Liberty 4 NC auf und sie so weniger kompakt. Die P30i erinnern da eher an die Soundcore P2 Mini, wenn auch die Hörerstäbe etwas breiter sind. Mit IP54 bietet der In-Ear nicht nur einen Spritzwasserschutz, mit dem ihm Schweiß beim Sport nichts anhaben kann, sondern auch einen Staubschutz. Zweiterer ist beispielsweise bei der Nutzung am Strand oder der Gartenarbeit sinnvoll.
Ungewöhnlich ist, dass Soundcore das Ladecase hier als 2-in-1 Gadget bewirbt. Die Ladebox kann nicht nur die Hörer aufladen, sondern auch als praktischer Handyständer fungieren. Ein ähnliches Feature hat auch der Soundcore P40i, allerdings mit einer anderen Mechanik. Während das Handy bei den P40i in das Ladecase hineingestellt wird, lässt sich beim P30i die gesamte Fläche der Unterseite des Ladecase ausklappen.
Interessanterweise wirkt die Ständerfunktion der P30i auf mich stabiler als die der P40i. Die Mechanismen müssen verschieden sein, da sich der P40i kabellos aufladen lässt und somit die Mechanik der ausklappbaren Unterseite bei diesem In-Ear nicht zeitgleich mit kontaktlosem Lade funktioniert. Optisch schick ist, dass Soundcore sämtliche Kennzeichnungen der Hörer, wie Modell-Typ, CE-Kennzeichnung etc. unter der Klappe versteckt und das Case so völlig „clean“ ist.
An der Verarbeitung habe ich nichts auszusetzen, Mängel konnte ich nicht finden. Allerdings merkt man anhand des verwendeten Materials, dass die Hörer eher im Budget-Bereich angesiedelt sind. Langfristig werden Kratzer oder Abriebstellen an der Ladeschale wohl nicht ausbleiben.
Klang der Soundcore P30i
Die Soundcore P30i sind mit einem dynamischen Treiber mit einem Membrandurchmesser von 10 mm ausgestattet, ein Millimeter kleiner als bei den Soundcore P40i. Der Wireless-In-Ear ist wie von der P-Reihe zu erwarten basslastig. Im Vergleich zum Soundcore P40i sind Hoch- und Mittelton noch gedämpfter und gehen im „Bass Gebrüll“ der P30i regelrecht unter; klangliche Nuancen gehen in Gänze unter.
Es mag gut oder auch schlecht sein, aber Soundcore gelingt es hier trotz geringer preislicher Abstufung immerhin eine sinnvolle Preispolitik an den Tag zu legen. Meinen persönlichen Ansprüchen wird der P30i klanglich nicht wirklich gerecht. Wenn man den Soundcore P40i oder gar die Soundcore Liberty 4 NC kennt, dann ist der Sound der Soundcore P30i nicht wirklich gut.
Für mich liefert so nach wie vor der Soundcore Liberty 4 NC das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Er ist im Angebot für etwa 60€ zu haben und der Aufpreis lohnt sich sowohl durch einen deutlich detailreicheren Klang, als auch durch ein viel besseres ANC.
Aktive Geräuschunterdrückung
Zudem gibt es adaptives ANC mit einer Geräuschminderung, die mit 42 dB angegeben ist. Eine sehr typische Angabe, mit der vor drei Jahren sämtliche Top-Modelle beworben wurden. Im Test ohne eingeschaltete Musik werden Umgebungsgeräusche zwar schon leiser, bleiben insgesamt aber hörbar. So ist eine, im Vergleich zu den Soundcore P40i nochmal etwas höhere Musiklautstärke nötig, um sie in Gänze ausblenden zu können.
Das ANC der Soundcore Liberty 4 NC, das praktisch auf Top-Niveau in einem Mittelklasse-Kopfhörer agiert, ist im Vergleich nochmal besser als das ANC der P40i und somit natürlich auch deutlich besser als das der P30i. Ich würde es hier als ein nettes Gimmick bezeichnen, wer aber beispielsweise im Büro oder in öffentlichen Verkehrsmitteln seine Ruhe haben möchte, der sollte meiner Meinung nach doch eher etwas tiefer in die Tasche greifen.
Tragekomfort & Headset
Trotz kleiner Ohrpolster-Auswahl ist mit Polstern in der Größe M für mich der richtige Gummiaufsatz mit dabei, sodass die Hörer bombenfest in meinen Ohren sitzen. Im Test verrutschen die Hörer auch während bewegungsintensiven Sport nicht in meinen Ohren.
Die Mikrofone der Soundcore P30i sind im Test okay, wenn man damit Telefonate in ruhigen, geschlossenen Räumen führt. Die Stimme an sich klingt zwar so, als würde man etwas weiter weg von den Mikrofonen stehen, ist in diesem Szenario aber insgesamt verständlich. Umgebungsgeräusche werden hier leider nicht besonders gut isoliert, sodass diese schnell unangenehm werden können. Draußen würde ich sie daher nur für sehr kurze Gespräche verwenden wollen.
Bedienung & Soundcore App
Die Soundcore P30i sind mit Touchsensoren auf den Hörer-Rückseiten, die die Gesten einmal, zweimal, dreimal Antippen und gedrückt halten unterstützen, ausgestattet. Die Funktionen sind in der Soundcore-App individualisierbar. Standardmäßig ist die Geste einmal Tippen nicht belegt.
Folgende Funktionen sind mit den Touchsensoren ausführbar:
- Lautstärke erhöhen/verringern
- nächster/vorheriger Titel
- Wiedergabe/Pause
- Sprachassistent aktivieren
- Umgebungsgeräusche
- Geräuschunterdrückung
- Normal
- Transparenz-Modus
- Keine
Des Weiteren sind folgende Funktionen in die Soundcore-App für die P30i integriert:
- Umgebungsgeräusche anpassen
- Geräuschunterdrückung
- Adaptives ANC
- Manueller Modus(5 Stufen)
- Multi-Szenario ANC
- Straßenverkehr
- Draußen
- Drinnen
- Normal
- Transparenz-Modus
- Windgeräuschreduzierung
- Geräuschunterdrückung
- Soundeffekte
- 3D-Sourrund-Sound aktivieren
- Auswahl aus 22 Equalizer-Presets
- Benutzerdefinierter EQ erstellen/speichern
- Passformtest
- Hinweistöne ein-/ausschalten
- Duale Geräteverbindung aktivieren/deaktivieren
- Sleeptimer
- Hörer finden (abspielen eines lauten Tons)
- Firmware Updates installieren
Damit ist der Funktionsumfang etwas schlanker als bei den Soundcore P40i. Es fehlt beispielsweise der HearID Klangtest und der Gaming-Modus. Insgesamt alles Funktionen, auf die man verzichten kann.
Bluetooth & Reichweite
Der moderne Bluetooth 5.4 Chip unterstützt zwar eine duale Geräteverbindung, ein hochauflösender Audio-Codec ist aber nicht mit dabei. Die Verbindung ist im Test auf freier Fläche auf eine Distanz von etwa 15 Metern stabil, in geschlossenen Räumen ist es entsprechend weniger, innerhalb eines Raums gibt es aber keine Probleme.
Akku & Laufzeit
Trotz des kompakten Formfaktors verspricht Soundcore 7 Stunden Laufzeit mit ANC und 30 Stunden insgesamt mit der Ladebox. Lässt man die aktive Geräuschunterdrückung ausgeschaltet, sollen bis zu 10 Stunden drin sein und 45 Stunden mit der Ladebox.
Es ist davon auszugehen, dass Soundcore sich bei den Werten auf eine kontinuierliche Wiedergabelautstärke von 50% bezieht. Im Test konnte ich bei einer gemischten Lautstärke von 50% – 70% und eingeschaltetem ANC eine Laufzeit von rund 6 Stunden erreichen, was immer noch ein ziemlich guter Wert ist. Die Akkubox wird via USB-C aufgeladen, kabelloses Laden, wie bei den Soundcore P40i gibt es hier leider nicht.
Fazit
Während der Soundcore P20i für rund 20€ und ganz kleinem Funktionsumfang in der PX0i-Serie sinnvoll erscheint, wird es gerade zwischen Soundcore P30i und P40i eng. Preislich liegen die beiden Hörer gerade mal 10€ auseinander. Je nach Angebotslage kann es auch gut sein, dass der bessere P40i günstiger ist als der P30i, hier lohnt es sich genauer hinzuschauen.
Insgesamt bin ich sowohl mit dem P30i und auch dem P40i nicht so recht warm geworden. Mit dem P30i sogar noch weniger als mit dem P40i. Zu groß sind für mich die klanglichen Einbußen, obwohl der Kopfhörer ja nur minimal günstiger ist. Insgesamt sind mir beide preislich zu nah an den Liberty 4 NC dran, die mit Abstand das beste Preis-Leistung-Verhältnis im Soundcore In-Ear Portfolio bieten. Der Aufpreis lohnt hier immens und Soundcore hätte sich aus meiner Sicht sowohl den P30i, als auch den P40i sparen können. Ein Stab-In-Ear Kopfhörer für 20€ – 30€, einer für 50€ – 60€ und das Top-Modell für +100€ reicht doch, sollte man meinen.
- Individualisierbare Touchgesten
- Soundcore-App
- kompakter Formfaktor
- Hochton schwach
- kein kabelloses Laden
- ANC mit geringem Effekt
Schwierig finde ich auch, dass die ältere P-Serie weiterhin verfügbar ist. Vermutlich verkaufen sich auch diese Kopfhörer aufgrund der über die Jahre gesammelten Bewertungen und entsprechenden Rankings auf Amazon nach wie vor gut an Menschen, die sich vor dem Kauf kaum mit der Thematik auseinandersetzen. Soundcore würde sich, wenn sie ältere Hörer vom Markt nehmen, vermutlich selbst in der Unternehmenssichtbarkeit und den Verkäufen beschneiden. Daher lohnt es sich vermutlich schon, die älteren Hörer im Portfolio zu behalten, das macht es für den Konsumenten aber noch undurchsichtiger, als es ohnehin schon ist.
Je nach persönlichem Anspruch kann man mit den Soundcore P30i sicherlich schon glücklich werden, aber dann bitte nicht zum Preis von 59,99€, sondern dann, wenn er mindestens 20€ rabattiert ist. Allgemein gilt: Wenn ihr akut einen neuen Kopfhörer braucht, checkt die aktuellen Angebote. Oftmals bekommt man durch eine der zahlreichen Rabattaktionen einen besseren Kopfhörer zu einem günstigeren Kurs, als den schlechteren, der eigentlich in euer Budget passt. Wir informieren euch natürlich immer über solche Angebote via Push-Nachricht in unserer App.
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