Teclast M20: 10,1″ Tablet mit Deca-Core CPU & GPS für 132,37€
Das Teclast M20 gibt es gerade deutlich günstiger bei Banggood für 132,37€.
Der Markt der China-Tablets ist ziemlich übersättigt, es gibt immer noch eine Kopie der Kopie. Das Teclast M20 scheint aber etwas aus der Menge herauszustechen und das nicht nur wegen des Preises. Nach den ersten Tests zeigt sich aber, dass Teclast uns hier stellenweise wohl etwas zu viel versprochen hat.
- Teclast M20 Tablet
Inhalt
Technische Daten
Display | 10.1 Zoll, 2560 x 1600 Pixel, 299 PPI; IPS Display |
Prozessor | MTK Helio 23 (MT6797D) Deca Core |
Grafikchip | ARM Mali-T880 MP4 |
Arbeitsspeicher | 3 GB RAM |
Interner Speicher | 32 GB; microSD-Karte bis 128 GB |
Kameras | 2 MP Frontseite + 5 MP Rückseite |
Konnektivität | 2,4/5 GHz 802.11b/g/n WiFi, BT 4., Micro-USB, 3,5 mm Klinkenanschluss, 2 SIM Slots, GPS |
Betriebssystem | Android 8 |
Akkukapazität | 6600 mAh |
Abmessungen/Gewicht | 241 x 168 x 7.4 mm / 400 g |
10,1 Zoll „Retina“-Display
Das Teclast M20 als iPad-Klon abzutun, wäre mittlerweile nicht mehr gerechtfertigt. Dieses Design der Tablets hat sich einfach durchgesetzt und hat in den letzten Jahren auch keine Innovationen gesehen. Den Großteil der Frontseite nimmt das 10,1 Zoll Display in Beschlag, welches eine erfreulich hohe Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln bietet. Daraus resultiert eine Pixeldichte von 299 Pixel pro Zoll. Teclast selbst wirbt hier mit einem „Retina-Display“. Diesen Begriff hat man sicherlich mal bei Apple gehört und beschreibt keine Technologie, sondern nur von Apple genutzt Displays mit relativ hoher Pixeldichte.
Diesem Werbeversprechen wird Teclast in der Praxis aber leider nicht gerecht. Das Display ist relativ dunkel, im Alltag habe ich mindestens 75% der maximalen Einstellung aktiviert, um alles gut zu erkennen können. Je nach Anwendung geht auch etwas weniger, aber unter 50% der Helligkeit hat man mit dem Display keinen Spaß. Die Schärfe geht dagegen absolut in Ordnung, Schriften und Icons sehen gut aus, Webtexte können gut gelesen werden. Bei Tageslicht spiegelt das Display allerdings relativ stark. Auch die Empfindlichkeit könnte etwas stärker ausfallen, Swipes und Eingaben wirken oft etwas träge.
Verarbeitung des Teclast M20
Die Rückseite bietet keine spannenden Features, hier findet man lediglich den Teclast Schriftzug, die Kamera und Auskunft über den Modellnamen. Das Teclast M20 gibt es nur in einer Farbvariante, die aus einem dunklen Grauton auf der Rückseite besteht und vorne auf eine schwarze Blende setzt. Der Gehäuserahmen bietet einige Anschlüsse, die in der Oberseite des Tablets nahe der Kamera sitzen. Darunter befindet sich der Micro-USB Anschluss, die SIM-Slots und der Kopfhöreranschluss.
Auf den ersten Blick lassen sich zwar keine größeren Spaltmaße zwischen den Übergängen von Rückseite und Display erkennen, ganz präzise hat der Hersteller aber nicht gearbeitet. Zwei von vier Seiten sind relativ scharfkantig, genauso wie die Einsparungen für die beiden Anschlüsse. Man kann sich daran zwar nicht schneiden, unangenehm ist es trotzdem. Obwohl sich das M20 darüber hinaus nicht allzu hochwertig anfühlt, ist es mit 589 g einfach schwer – schade! Schließlich ist ein ALLDOCUBE X mit größerem Display und besserer Verarbeitung ganze 90 g leichter.
Neuer, alter Prozessor
Das Teclast M20 setzt auf den MediaTek Helio X23. Das „X“ verrät es schon, hierbei handelt es sich um einen Deca-Core-Prozessor. Der besteht aus drei Clustern: Die Power sitzt vor allem im Dual-Core Cluster aus zwei Cortex A72 Kernen mit 2,3 GHz. Die meiste Zeit arbeitet der Prozessor aber mit den anderen Quad-Core Clustern mit jeweils 1,85 GHz bzw. 1,4 GHz. Diese CPU basiert quasi auf dem MediaTek Helio X20, der auch im CHUWI Hi 9 Air zum Einsatz kommt, hier aber einfach schneller taktet und etwas mehr Leistung bringen soll.
Der Speicher wird mit 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internem Speicher nur bedingt dem aktuellen Standard gerecht. Den internen Speicher kann man aber auch per microSD-Karte erweitern – um stolze 128 GB.
Was sich in der Theorie als vielversprechend anhört, entpuppt sich leider als höchstens durchschnittliche Performance. Positiv ist, dass uns keine Aussetzer oder ähnliches aufgefallen sind und das System stabil läuft. In Kombination mit dem mittelmäßigen Display macht das Navigieren durch das OS aber nicht ganz so viel Spaß, da es einfach nicht besonders schnell vonstatten geht. Minimale Input Lags sind 2019 einfach nicht mehr zeitgemäß. Kleine Spiele wie Bus Rush 2 laufen aber immerhin noch flüssig, dass gerade Kids auch hier ein bisschen zocken können. Für PUBG reicht es aber leider nicht.
Kameras
Teclast legt anscheinend sehr wenig Wert auf Kameras, schließlich verbaut man als Hauptkamera einen 5 Megapixel Sensor und einen 2 Megapixel Sensor für die Frontseite. Wie bei so vielen Tablets aus China sind die Kameras leider nur ein Gimmick und können bei mir keine Begeisterungsstürme auslösen. Testaufnahmen kann ich auch an dieser Stelle sogar ersparen, wobei zu sagen ist, dass mir die Frontkamera sogar minimal besser gefällt.
Akku
Der Akku fällt mit 6600 mAh kaum größer als bei dem Xiaomi Mi Pad 4 aus, welches nur mit einem 8 Zoll Display arbeitet. Das reicht bei uns leider nur für gut 1,5 Tage Akkulaufzeit, was unter anderem auch durch den alten Chip zu erklären ist. Dieser wurde im 20nm Verfahren gebaut und ist dementsprechend nicht so energieeffizient. Ein Aufladevorgang dauert wegen mangelnden Schnellladeverfahrens auch mehrere Stunden.
Konnektivität
Wenn ihr euch mit dem Teclast M20 mit einem lokalen Netzwerk verbinden wollt, könnt ihr das mit 802.11b/g/n 2,4 GHz und 5 GHz Netzwerken zu tun. Den schnelleren ac-Standard unterstützt das Teclast nicht. Dafür könnt ihr auch mobile Daten nutzen, müsst dafür aber mit sehr wenigen LTE Frequenzbändern auskommen. Das Teclast M20 unterstützt nur LTE Band 1, 3, 38, 39 und 40. Dafür müsst ihr allerdings Micro-SIM Karten benutzen und keine Nano-SIM Karten. Diese Slots liegen, wie schon bei dem ALLDOCUBE M5S, unter einer billig verarbeitenden Plastikabdeckung.
Dafür gibt es immerhin GPS, aber nur Bluetooth 4.0. In Sachen Konnektivität ist das M20 also nicht ganz auf dem aktuellen Standard.
Software
Teclast installiert hier Android 8.0 Oreo vor, was für ein Tablet relativ aktuell ist. Erfreulicherweise sieht Teclast hier einmal davon ab, die Oberfläche leicht anzupassen. Wir haben es hier immerhin mit Stock Android zu tun, ganz unberührt von Drittanbieter-Apps – nice! Allerdings sieht Teclast auch davon ab, das M20 mit Updates zu versorgen. Wir befinden uns hier auf dem Sicherheitspatch von Anfang August 2018, das ist schon etwas zu alt. Mit Updates in der Zukunft rechnen wir also nicht!
Einschätzung
Das Teclast M20 hat es geschafft meine Aufmerksamkeit zu erhaschen, kann meine Erwartungen aber teilweise nicht erfüllen. Die Leistung ist für dieses Preissegment noch so gerade eben zufriedenstellend, die Software bleibt immerhin unberührt und wird nicht durch den Hersteller „versaut“. Dafür finde ich aber, dass das Display und die Verarbeitung sowie die Konnekvitätstandards nicht auf Höhe der Zeit sind. Ihr merkt also, das Teclast M20 würde ich mir privat nicht anschaffen.
In Ermangelung an Alternativen kann ich in dem Preisbereich dann wohl doch eher das ALLDOCUBE M5 S empfehlen, auch wenn ich von diesem ebenfalls nicht hundertprozentig überzeugt war. Ich würde vermutlich lieber ein paar Euro drauf legen und das Mi Pad 4 importieren, auch wenn dieses nur auf Englisch und ohne CE-Kennzeichen verfügbar ist.
Welches Tablet nutzt ihr und welche Alternative könntet ihr empfehlen?
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Kommentare (29)