Teslogic Screenmate: Damit wird jeder Tesla zum ultimativen Infotainment-System
Man sieht sie immer häufiger auf unseren Straßen: Teslas. Erst neulich hat mir ein Kumpel sein Tesla Model 3 stolz vorgestellt. Zentrales Element darin ist der große Touchscreen, der in Sachen Konnektivität und Bedienkomfort keine Wünsche offen lässt – eigentlich. Denn geht es nach dem gerade via Kickstarter finanzierten Teslogic Screenmate, einem Upgrade-Modul für jeden Tesla, dann wird das volle Potenzial des Tesla-Touchscreens damit überhaupt erst möglich.
- Teslogic Screenmate Modul für Tesla Modelle:
Inhalt
Disclaimer: Kickstarter / Indiegogo = Wagnis
Bei Kickstarter oder Indiegogo handelt es sich um keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen: Jede Privatperson kann sich nach Registrierung auf der Plattform an der Finanzierung neuer Produkte beteiligen. Damit wird Unternehmen bei der Realisierung neuer Produkte via Kickstarter geholfen. Anspruch darauf, diese Produkte dann auch tatsächlich nach Kampagnenende zu erhalten, besteht allerdings nicht. Es stellt also grundsätzlich ein Wagnis dar, sich an einer Produktfinanzierung via Kickstarter zu beteiligen.
Tesla: Touchscreen als zentrale Einheit
Tesla-Fahrer werden es wissen: Tesla verwendet ein eigenes auf Linux basierendes Betriebssystem statt auf einzelne Steuergeräte zu setzen. Ein einheitliches System also, das in Sachen Bedienkomfort und Konnektivität für einen Nicht-Tesla-Fahrer wie mich (VW Passat B7) so ziemlich alles mitbringt, was man sich als technikbegeisterter Autofahrer (abseits der absurd schnellen Beschleunigung) wünscht bzw. dann wünscht, wenn man einen Tesla das erste Mal selber gefahren ist.
Aber: Es gibt auch Dinge, an die man sich gewöhnen muss. Eine Instrumententafel über dem Lenkrad, wie ich sie sonst kenne, gibt es hier nicht. Apps kommen von Tesla. Gängige Apps werden hier bedient. Die volle App-Auswahl wie bei Android oder iOS hat man hier aber nicht, genauso wenig wie Android Auto oder Apple CarPlay. Auch hier nutzt Tesla hauseigene Lösungen.
Teslogic Screenmate: Das steckt im Tesla-Pimp-Modul
Beim Teslogic Screenmate handelt es sich um ein 12,5 x 8,5 x 2,5 cm kleines Aftermarket-Modul, das unterhalb des Handschuhfaches auf der Beifahrerseite zusätzlich zum originalen Tesla MCU installiert wird. Notwendig dafür sollen für den laut Hersteller zehnminütigen Umbau nur zwei mitgelieferte Video-Interface-Kabel und eine Can-Bus-Verbindung sein.
Die komplette Tesla-Original-Funktionalität inklusive Original-Interface bleiben dabei unberührt: Sollte der Teslogic Screenmate einmal defekt ausfallen, könnt ihr euren Tesla ganz normal weiter nutzen.
Die Platine des Teslogic Screenmate beinhaltet einen Bluetooth LE-Controller, Video Decoder und Encoder sowie Can-Bus- und Touchscreen-Controller. Herzstück ist der Qualcomm-Prozessor SM6225, bei dem es sich de facto um den bereits älteren Qualcomm Snapdragon 680 4G handelt. Darauf läuft dann Android 14 und soll mit dem Tesla-Touchscreen verzögerungsfrei funktionieren. Detaillierte Informationen zu Prozessor, Microcontrollern, Anschlüssen und (kabelloser) Konnektivität erhaltet ihr in folgendem Schaubild.
Screenlogic verspricht eine vollständige Hardware-Unterstützung und die Kompatibilität zu allen Tesla-Modellen außer Model X und S vor dem Modelljahr 2021. Konkret heißt das: Model Y und Model 3 (2017-23) werden jetzt schon unterstützt. Sehr bald sollen Model S und Model X sowie das Model 3 Refresh 2024 folgen. Der Hersteller verspricht nicht nur fortlaufende Updates, sondern auch die Bereitstellung seines Open Source Quellcodes via GitHub.
4-Finger-Geste: Das Tor zu Android Auto, Apple CarPlay, Gaming & mehr
Verliert ihr mit dem Teslogic Screenmate das ursprüngliche Tesla-Interface auf eurem Touchscreen? Nein. Vielmehr erweitert ihr es – und zwar durch eine 4-Finger-Geste. So zeigt sich nämlich die alternative Android-Oberfläche und damit ein komplettes neues Infotainment-System, mit dem ihr Android-Auto, Apple CarPlay und sämtliche Android Apps – wahlweise per Splitscreen (Dual View Mode) – zur Verfügung habt.
Gaming-Fans dürfen sich dabei nicht nur über die Unterstützung von Android-Spielen freuen, sondern können die Spielekonsole ihrer Wahl über HDMI oder USB verbinden. Auch Handhelds sollen vom größeren Screen profitieren.
Neben Screen Mirroring und Messenger-Benachrichtigungen gibt es diverse Streaming-Möglichkeiten. Außerdem bekommt ihr ein Seitenmenü zur Schnellauswahl aller wichtigen Auto-Funktionen. Darüber hinaus liefert Screenlogic Extra-Funktionen wie u.a. die Aktivierung der Akkuheizung für schnelleres Laden, das Einstellen der Auto-Pilot-Geschwindigkeit mit nur einer Taste oder das Öffnen jeder Tür mit nur einem Klick. Außerdem plant man individuell erstellbare „Teslogic Shortcuts“ für benutzerdefinierte Funktionen und Automatisierungen mittels Python.
Optionale Front-Kamera & mobile Instrumententafel
Teslogic wird in Kürze eine Front-Cam für Tesla-Modelle anbieten, die dann kabellos mit dem Infotainment-System verbunden sein wird. Ein weiteres Extra: Die mobile Instrumententafel auf Sichtlinie des Fahrers kehrt zurück – und zwar als virtuelles Dashboard mithilfe einer App auf eurem Smartphone. Der Hersteller nennt das Ganze „Teslogic V2“, wobei es sich um die zweite Version des allerersten Aftermarket-Produkts des Unternehmens für Tesla-Autos handelt.
Hier habt ihr also einen direkten Blick auf Geschwindigkeit und weitere Echtzeitdaten inklusive Leistungskennzahlen und Energieverbrauch. Per Lenkradtasten könnt ihr so zwischen 5 anpassbaren Bildschirmen wechseln. Ein entsprechender Smartphone-Halter ist im Lieferumfang. Optional kann ein Halter mit integriertem Wireless-Charger geordert werden.
Einschätzung: Teures Deluxe-Entertainment
Der Teslogic Screenmate ist sicherlich ein interessantes, wenn auch preisintensives Stück Technik, weniger in Bezug auf die verbaute Hardware als auf die Tesla-Kompatibilität und große Funktionalität. Oder anders ausgedrückt: Es handelt sich hier definitiv um eine Art Luxusobjekt für ein Luxusproblem. Teslogic gewährleistet 3 Jahre Garantie und betont, dass die offizielle eingeschränkte Tesla-Garantie hier unberührt bliebe. Trotzdem empfiehlt man das Modul zu entfernen, bevor man ein Service-Center aufsucht um Probleme zu vermeiden. Stellt sich zuallerletzt die Frage: Braucht man das? Erst recht für einen Preis jenseits von 500€? Diese Frage würde ich gerne an die Tesla-Fahrer unter euch richten.
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