Test: Creality3D CR-10 Smart für 267€ aus DE: 3D-Drucker mit „App-Steuerung“
Den Creality CR-10 Smart 3D-Drucker gibt es gerade deutlich günstiger! Mit dem Gutschein CC763 kostet er aktuell 267,39€ bei Cafago mit Versand aus dem EU-Lager. Dadurch fallen keine Zollkosten an und der Drucker steht schnell vor eurer Haustür.
Der Creality3D CR-10 war für mich der erste 3D-Drucker aus China der out-of-the-box zuverlässig über Tage (ohne tweaken hier, fluchen da) durchdrucken konnte. Das haben viele von euch auch zu schätzen gelernt und Creality3D hat einige angepasste/verbesserte Versionen herausgebracht. Weitere gute Modelle wären:
- Creality3D CR-10 – „der Klassiker“
- Creality3D CR-10 V2 – das Update des Klassikers – mein „Arbeitstier“ (nach wie vor)
- Creality3D CR-10S Pro und Version 2 – mit „mehr Annehmlichkeiten“ und Mainboard in der Basis
Daneben gibt es natürlich auch noch ganz andere Modellreihen, wie z. B. den äußerst beliebten Ender-3 V2. Nun will Creality mit dem Creality CR-10 Smart an den Erfolg der CR-10-Reihe anknüpfen. Klappt das – oder soll nur der Name überzeugen?
- Creality CR-10 Smart – Autolevel 3D-Drucker
- bei Cafago für 267,39€ (Gutschein: CC763 | DE-Lager) | TOMTOP für 267,39€ (Gutschein: TCOS4763 | DE-Lager) | Banggood für 475,54€ (EU-Lager)
- Ersatzfilament (Amazon Basics)
- bei Amazon für 20,99€ (19,00€ bei Spar-Abo)
Inhalt
Technische Daten
Name | CR-10 Smart |
Montage | zu 95% fertig montiert (Z-Achse auf Basis) |
Material | Kunststoff, Aluminium |
Extruder | Bowden-Extruder |
Filament | 1,75 mm Durchmesser 0,4 mm Nozzle |
Gewicht/Maße | 14kg/300 x 300 x 400 mm (Bauraum), 578 x 522 x 648 mm Druckergröße |
Konnektivität | WiFi, SD-Karte, LAN-Kabel |
Extras | Autolevel-Sensor, 2 Z-Achsen, Touchscreen, Glasscheibe, Stabilisierungsstäbe, 200g Filament |
Lieferung und Verpackung
Der Versand des Creality3D CR-10 Smart war super fix. Nach 5 Tagen kam das Paket, versendet aus der EU, bei uns an. Den Karton hat es mit zwei Dellen kaum in Mitleidenschaft gezogen. Alles im Inneren blieb unbeschadet – dank der guten Verpackung.
Nachdem ich den kleinen Brocken mit etwa 14kg aus dem Karton bugsiert habe, lagen die Einzelteile vor mir. Der Kleinkram, welcher angeschraubt und benutzt werden kann, lag im ersten Layer. Dort sind neben einem kleinen Spachtel (aka „Filamentkratzer“), noch zwei Stangen zur Stabilisierung der Z-Achse, ein Kaltgerätekabel, das Display, der Spulenhalter für das Filament und 200 Gram Filament in der Verpackung.
Im zweiten Layer sind der Aufbau mit Nozzle und die Basis zu finden. Der CR-10 Smart hat auf der Vorderseite ein kleines Fach für die nützlichen Tools – das fand ich damals beim CR-6 SE schon „nett“.
Hier sind neben einem Inbusschlüssel, noch ein Aufsteckschraubenschlüssel, fünf Sechskantschlüssel, eine 8 GB große No-Name-Speicherkarte (dort liegen, wie meist, noch einmal Aufbauanleitung, Testdrucke, FAQ, etc. ab) , ein Kartenleser, eine Nadel zum Säubern der Nozzle und eine Zange zum Schneiden des Filaments mit dabei. Die „klassischen Beilagen“ also.
Aufbau: Wie gewohnt schnell gemacht
Für den Aufbau liegt eine Bedienungsanleitung im Lieferumfang mit dabei. Diese ist entweder auf Englisch oder Chinesisch und hilft beim Aufbau – sofern man nicht schon ein paar Modelle aufgebaut hat. Dann gehts auch ohne.
Der Aufbau des CR-10 Smart an sich ist eigentlich recht simpel. Die Z-Achse muss auf die Basis geschraubt werden, der Filamenthalter muss an die Seite montiert werden und das Display muss auf die Vorderseite draufgeklippt werden, natürlich müssen noch alle Kabel eingesteckt werden.
Für die Montage der Z-Achse müssen links und rechts an der Basis jeweils zwei Schrauben fixiert werden.
Kleiner Tipp: Achtet auf die Rechtwinkligkeit. Gerne ist der Aufbau mal etwas schief geneigt, was dann bei größeren Druckhöhen zu Problemen führen kann.
Die Verbinungskabel befinden sich einmal an den beiden Stepper-Motoren links und rechts ein Kabel, das Dritte ist unterhalb der Z-Achse wiederzufinden. Bei großen Händen ist das etwas fummelig, aber im Vergleich zu anderen 3D-Druckern deutlich einfacher.
Der Aufbau soll laut Herstellerangaben innerhalb von 8 Minuten gemacht sein, ich brauchte – mit „etwas“ Erfahrung – etwa 20 Minuten.
Verarbeitungsqualität & Aussehen
Der CR-10 Smart ist in einem neutralem Schwarz gehalten und anders als z.B. der Artilery Hornet eher unauffällig. Persönlich trifft es meinen Geschmack etwas mehr und letztlich kann man ja farbige Addons drucken ;-). Creality setzt bei den Materialien auf Aluminium mit ein paar Kunststoffelementen. Auf der Vorderseite ist neben einer kleinen Schublade, welche bereits im CR-6 SE zu sehen war. Außerdem findet man einen SD-Kartenslot und ein 4,3 Zoll großes Touchscreen-Display ist auch verbaut.
Es gibt zwei Gurtspanner – welche leider, wie so oft, etwas klapprig wirken. Hier würde ich mir eine All-Metal-Lösung wünschen. Der Speicherkarteneinschub auf der Vorderseite kann für große SD-Speicherkarten benutzt werden. Alternativ kann man auch mit dem mitgelieferten Kartenleser über USB die Druckvorlagen übertragen. Dieser befindet sich auf der rechten Seite.
Auf der rechten Seite sind ein USB-A Anschluss (häufig der Standard für einen USB-Stick) und zum anderen ein LAN-Anschluss und der Kippschalter zum Einschalten des 3D-Druckers zu finden. Der Schalter ist allerdings sinnfrei, da es am Netzteil wie bisher einen Kippschalter gibt.
Auf der Rückseite befindet sich ein Anschluss für den Kaltgerätestecker und den bereits erwähnten Netzschalter, mit dem der 3D-Drucker komplett ausgestellt werden kann. Allerdings sind zwei Schalter dann irgendwie auch unnötig. Ein Netzteilschalter (s.u.) würde mir reichen.
Der Spulenhalter ist auf der linken Seite. Dieser kann zur Seite eingeklappt werden, wenn man den 3D-Drucker nicht benutzt und man spart somit etwas Platz. Bauartbedingt kann sich mit Pech allerdings das Filament mit den Kabeln verheddern.
Das Heizbett hat eine Fläche von 300 x 300 und zusammen mit der Druckhöhe von 400mm ergibt sich ein ordentlich großer Druckraum. Der Stromanschluss am Hotbed ist fest verschraubt!
Die Stabilisierungsstäbe, welche über zwei Seiten das Hotbed und die Z-Achse verbinden, sind diagonal auf der Rückseite des 3D-Druckers angebracht. Sehr cool, da so Vibrationen, insbesondere bei größeren/höheren Drucken reduziert werden.
Diese Querstreben gab es z. B. beim CR-10 V2 bzw. V3, sowie als Extra-Kit bei Creality zum Nachrüsten.
CR-10 Smart „Creality App“
Ein kleiner Ausflug – u. A. deswegen heißt dieser Drucker ja „smart“: Es gibt eine Creality Cloud App, welche sowohl im App Store, als auch bei Google Play frei zum Download steht. Diese ist nicht nur zum Sammeln von Inspirationen gedacht. Man kann sich zusätzlich mit dem 3D-Drucker verbinden und ihm über sein Handy sagen, was er drucken soll. Natürlich muss man zum Drucken die App nicht zwingend nutzen und kann auf eigene Designs oder Vorlagen aus dem Internet zurückgreifen.
Die Registrierung kann schnell gemacht werden, entweder über seine E-Mail-Adresse oder einfach mit einem bestehenden Google-Konto. Wir nutzen für solche Registrierungen immer gerne Spam-Mail-Adressen.
Direkt zum Start wird man mit 3D-Modellen aus der Community quasi erschlagen. Diese sind in Kategorien eingeordnet und bieten viele Möglichkeiten, was man drucken könnte. Man findet ein Bereich mit Vorlagen für einen selbst, detaillierten Figuren und weitere Vorlagen zu verschiedene Themenbereiche mit u.a. Charakteren wie Mickey Mouse usw. Im Bereich Printing kann das Handy mit dem Drucker gekoppelt werden. Dies kann mit Hilfen von Bluetooth, einem QR-Code am CR-10 Smart oder sogar mit einem Rasperry Pi geschehen.
Die Koppelung über Bluetooth und den QR-Code ist quasi identisch, sie unterscheiden sich lediglich darin, dass der QR-Code eingescannt oder Bluetooth angestellt wird.
Die Verbindung mit dem Handy war zu Anfang etwas tricky, weil der 3D-Drucker ein wenig rumgemeckert hat und meinte kein Netzwerk zu finden. Nach einem einfachen Netzwerkreset des 3D-Drucker lief dann aber alles.
Im ersten Schritt wird man gebeten, das WLAN auf dem Handy auf den 3D-Drucker umzustellen. Im Anschluss bekommt man in der Creality App eine Reihe an verfügbaren WLAN-Verbindungen genannt und kann seins auswählen.
Wenn man jetzt im Homebereich auf „Printing“ klickt, sieht man seinen 3D-Drucker. Grundsätzlich solltet ihr euch merken, dass die meisten smarten Geräte, wie auch der CR-10 Smart, nur in 2,4 GHz Netzwerken funktionieren. Wenn ihr also nicht wissen solltet wie viel GHz euer WLAN unterstützt, dann steht das entweder im Namen des Netzwerkes oder in den Netzwerkdetails. Im Bereich „My Space“ findet man weitere helfende Funktionen. Hier kann man neben den Einstellungen, den QR-Code zum Verbinden mit dem 3D-Drucker scannen und Hilfe und Feedback an Creality schicken.
In den Einstellungen kann man die Sprache auf Englisch, Französisch und Chinesisch ändern, aber auch hier gibt es leider kein Deutsch. Also muss ich mich mit Englisch weiter begnügen.
Bei dieser Vielzahl an Möglichkeiten, kann man sich jetzt fragen, ob man dann noch Seiten wie Thingiverse braucht. Die Antwort ist ein klares Jaein. Im Normalfall nicht, man bekommt mit der App so ziemlich alles, was man zum regelmäßigen Drucken braucht. Man kann in der App die Vorlagen sogar slicen!
Dennoch ist das Angebot von Thingiverse natürlich weit überlegen. Auch die Slicing-Möglichkeiten mit Cura, Slic3r etc. sind um ein Viel-viel-vielfaches besser, dennoch war ich von der App positiv überrascht – denn ich habe eine, wie so oft, hingeklatschte App erwartet. Für einen Einstieg in das neue Hobby könnt ihr euch die App (Datenschutz ist natürlich auch immer so eine Sache) mal anschauen.
Zuverlässiges und gutes Leveln
Bevor wir anfangen können zu drucken müssen wir unser Hotbed richtig einstellen („leveln“). Bitte macht das auch händisch, trotz des Autolevelings, da es bei einem all zu schiefen Bett auch an seine Grenzen kommen kann. Dennoch: Das Autoleveling (4×4-Matrix) klappt sehr gut und ist immer wieder interessant zuzuschauen, denn bei jedem neuen Punkt wird die Nozzle bis zum Boden gefahren und korrigiert sich im zweiten Anlauf. Das Aufheizen des Heizbetts ist in nicht mal 3 Minuten durch und das vor allem dank des schnellen Vorheizens und dem direkt am Heizbett anliegenden 220V-Anschlusses.
Installation und Einstellung
Für die Installation und Einstellung gibt es eine 8 GB Speicherkarte. Auf dieser gibt es eine Bedienungsanleitung, verschiedene Treiber für z.B. den Slicer, ein Guide für Probleme, ein Paar GCode Figuren und ein Installationsvideo.
Im Ordner „Software and Driver“ gibt es eine Datei namens Creality_Slicer-4.8.0-build-86-win64, welche wie der Name schon vermuten lässt ,den Slicer beinhaltet. Wenn ihr diesen ausführt werdet ihr durch eine Installation geleitet und kommt am Ende im Slicer von Creality aus, der aber dann doch etwas an Cura ähnelt. Jetzt müsst ihr nur noch den Creality CR-10 Smart als 3D-Drucker auswählen und könnt euer Modell einfach per Drag and Drop slicen.
Falls ihr lieber einen der vorinstallierten GCODEs benutzen wollt, müsst ihr diesen aus dem Ordner in das vorige Verzeichnis ziehen. Der 3D-Drucker erkennt leider keine Ordner, was etwas nervig ist und nicht so schön aussieht, wenn man viele GCODES hat.
Druckergebnis und Druckqualität des CR-10 Smart
Der erste Druck ist schnell gemacht und lief ohne Probleme. Mit einer Drucklautstärke zwischen 50 und 60 dB ist der Drucker durchschnittlich laut. Man kann ihn auch mal in der Nähe laufen lassen ohne genervt zu sein.
Die Druckqualität ist schon echt gut. Jeder Layer wird Schicht für Schicht gedruckt. Leider hat der Creality CR-10 Smart etwas mit Stringing zu kämpfen und zieht vor allem im vorderen Teil des Benchys Fäden.
Wenn der CR-10 Smart druckt, kann man über den Touchscreen keine weiteren Einstellungen tätigen und hört bei der Berührung nur ein nerviges Piepen. Hier wäre es zumindest hilfreich, wenn man kein Ton als Feedback bekommt.
Nach weiteren Druckversuchen sieht man deutlich, dass die Schichten weiterhin sehr schön übereinander liegen und kaum bis gar nicht hervortreten. Somit liegt der Drucker in der Druckqualität auf einem ähnlich guten Niveau, wie z.B. der der Creality CR-10 V2.
Die Handhabung beim Drucken gefällt mir gut! Den G-Code auf der SD-Karte im 3D-Drucker auswählen und schon kann das Drucken beginnen. Kein lästiges Hotbed leveln und das immer wieder. Der Filamentwechsel beim CR-10 Smart ist wie üblich bei Creality, erst Nozzle aufheizen, altes Filament herausziehen und neues Filament reinfädeln. Nicht gerade elegant, ist aber in Ordnung. Der CR-10 Smart macht im Druck keine schlechte Figur!
Fazit – Sollte man den Creality CR-10 Smart kaufen?
Ach man, eigentlich hab ich mehr von dem Creality CR-10 Smart erwartet. Aber fangen wir erstmal mit der guten Seite am 3D-Drucker an. Das Leveling klappt wirklich super und zuverlässig. Der Drucker fährt jedes mal alle Punkte ordnungsgemäß ab. Eine Benachrichtigung sobald der Drucker fertig ist, wäre dennoch nicht schlecht. Die Druckqualität gefällt mir echt gut, die Layer liegen gut übereinander und verschmelzen förmlich.
Die Creality App (iOS/Android), welche umfangreich ausgestattet ist und verschiedenste Druckideen bietet vereinfacht die Bedienung des Druckers.
Leider leider gibt es aber auch einiges, was mich am Drucker stört. In der Handhabung muss man sich etwas durch quälen, wichtige Hinweise gerade für Neulinge auf dem Gebiet fehlen. Wenn man mal etwas tüftelen muss, passt das mitgelieferte Zubehör kaum und vieles ist durch die Bauweise so umständlich angebracht, dass für eine Montage wenig Platz bleibt oder Schrauben nur über das losschrauben von Anderen zu erreichen sind.
Das geht deutlich eleganter! Der Creality CR-10 Smart hat im gesamten noch Luft nach oben, obwohl man sagen muss, dass die Druckqualität wirklich gut ist. Mit einem Preis von knapp über 370€ gehört dieser zur oberen Preisklasse, bei der man meiner Meinung nach mehr erwarten darf.
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