Geeetech A10 3D-Drucker (220 x 220 x 260 mm) – der bessere Ender-3 für 182€ aus DE
Der Geeetech A10 war im eher kleineren Druckraum eine echte Überraschung im Test und stellt eine sehr gute Alternative zum extrem beliebten Ender-3 dar! Durch seine kleine Größe, wäre er ideal für zuhause. Gerade jetzt, egal ob im Home-Office oder der Selbst-Quarantäne, eine tolle Möglichkeit, in das Thema 3D-Druck einzusteigen.
Aktuell bekommt ihr den 3D-Drucker bei AliExpress für 182,25€ aus einem DE-Lager. Also keine Versandkosten, keine Zoll-Gebühren und verhältnismäßig schneller Versand! Falls ihr euch unsicher seid, ob ihr momentan online bestellen solltet, haben wir viele wichtige Fragen für euch beantwortet.
Der noch „relativ“ neue Creality3D Ender-3 ist mit 150€ eine echte Ansage. Er ist zwar nicht wirklich ein „Upgrade“ im Vergleich zum Ender-2, doch bietet einfach gute Druckergebnisse für möglichst wenig Euro. Der Geeetech A10 für 180€ ist nahezu identisch aufgebaut und kostet verhältnismäßig mehr. Geeetech ist im 3D-Druck-Business auch schon ein älterer Hase, sodass ein Test für mich spannend war. Ist der etwas unbekanntere Geeetech A10 gar besser als der Ender-3? Mein Geeetech A10 Langzeittest über zwei Monate.
- Geeetech A10 3D-Drucker – der bessere Ender-3
- bei AliExpress für 182,25€ (DE-Lager) | Banggood für 188,14€ | Amazon für 239€ (Prime)
- Druckraum: 220 x 220 x 260 mm (Vergleich: Creality3D Ender-3: 220 x 220 x 250 mm)
- Druckergröße: 478 x 413 x 485 mm
- halbfertig vormontiert
- Extras: Open-Source Mainboard, „Super Plate“, leise, …
Ich muss natürlich ehrlich sagen: Geeetech stellt nicht unbedingt die weltbesten 3D-Drucker her, allerdings sind sie mir in ihrem Preismetier sehr sympatisch. Teilweise deutlich sympatischer als Creality3D – dazu später mehr. Da ich in den letzten Monaten nicht viel Zeit für das eigentliche Schreiben hatte, konnte ich mir wenigstens ausgiebig Zeit für viele Drucke und Firmware-Spielereien nehmen.
Inhalt
Geeetech A10: Verpackung, Versand & Zubehör
Bestellt haben wir bei GearBest. Nach durchschnittlichen 16 Tagen (inkl. Wochenende) ist das Paket bei uns eingetroffen. Äußerlich waren keine Schäden zu erkennen. Auch beim Öffnen und Herausnehmen der zwei Schaumstoffschichten gab es keine bösen Überraschungen. Beim eigentlichen Versand gab es auch schon seit Jahren keine größeren Probleme, dafür bekommen manche Hersteller (schönen Gruß an die letzten Tronxy 3D-Drucker) es nach wie vor nicht hin, ihre 3D-Drucker in dem Paket ordentlich zu sichern.
Im Gegensatz zum Ender-3 fällt beim Auspacken direkt auf: Der Aufbau ist bereits vormontiert – letztlich muss man also nur die Basis, das Display, Netzteil und den Aufbau zusammenschrauben. Das Zubehör ist in einer Box einzeln und sicher verpackt.
Die knappe Bedienungs- bzw. Aufbauanleitung ist bebildert und absolut selbsterklärend. Ich brauchte diese nicht wirklich, da es eine übersichtliche Anzahl an Schrauben und Bauteilen – somit Optionen – gab ;-). Was mit direkt positiv aufgefallen ist: Die untere Abdeckung des Netzteils und die Hotend-Abdeckung ist aus wertigerem Metall, als beim Ender-3. Die Spaltmaße sind kleiner. Somit wirkt der Geeetech A10 ordentlich bzw. besser konzipiert, wo der Ender-3 eher als „Schnellschuss“ herüberkommt.
Wie beim Geeetech A30 (Testbericht folgt – der druckt gerade fleißig Tests) liegt auch hier ein Mauspad bei. „Warum?!“ könnte man sich jetzt hier fragen – ich finde es irgendwie charmant. Einzig die Gummifüße sind mir negativ aufgefallen. Dies sind nur zugeschnittene Gummischeiben, die unter die Aluprofile geklebt wurden. 50% (d.h. zwei Stück) sind abgefallen. Eine schlechte Quote. 😉 Nun denn: Sekundenkleber drunter, 3D-Drucker wieder drauf stellen, kurz warten … Problem gelöst.
Übrigens: Es gibt den A10 auch in verschiedenen Varianten bzw. Aufrüstskits. Optional lässt sich, je nach Shop, ein Filament-Sensor und/oder ein Autoleveling-Sensor hinzubestellen. Der A10M (für ~210€) ist die Dual-Extruder-Variante. Bei GearBest lässt sich auch zwischen der EU- und US-Variante wählen. Letztlich ist nur der Steckertyp ein anderer. Da es sich um ein übliches Kaltgerätestromkabel handelt, lässt sich hier noch einmal Geld sparen, in dem man ggf. die günstigere Variante kauft und das Kabel einfach auswechselt.
Das Zubehör ist nichts Großartiges: Ein paar Ersatzschrauben, eine SD-Speicherkarte (natürlich No-Name), bisschen China-Werkzeug (Maul- und Inbusschlüssel reichen für den Auf- und Abbau), ein paar Kabelbinder (denken nicht alle Hersteller dran) und ein USB-Kabel für den Betrieb eines Druckservers (z.B. Octoprint) oder z.B. das Aufspielen einer neuen/anderen Firmware.
Das mag bis jetzt vielleicht „heruntergeschrieben“ wirken, allerdings erwarte ich das inzwischen (2018) von jedem 3D-Drucker Hersteller aus China. Geeetech liefert bis hier gute Arbeit ab!
Der erste Druck
Im Gegensatz zu manch anderen 3D-Druckern aus China, kann man nach dem Zusammenbau tatsächlich direkt mit dem eigentlichen Drucken starten. Dennoch würde ich immer noch empfehlen:
- Winkel checken: Kippelt der 3D-Drucker? Sitzt alles im 90°-Winkel?
- Zahnriemen kontrollieren: Sitzen sie stramm, aber nicht zu fest? Sitzen sie gerade?
- Lässt sich das Hotbed und Hotend leicht in alle Richtungen bewegen?
Dies konnte ich beim A10 alles bejahen. Also fix den 3D-Drucker angemacht und die Achsen manuell abfahren lassen. Check – passt. Auch das Autohoming klappte auf Anhieb. Nun noch das Leveln – check. So soll es sein – top.
Als nächstes habe ich den Mustercode (dog.gcode – s.u.) ausgedruckt. Im Ideallfall überlegt sich der Hersteller nämlich genau, was er beilegt und sliced den STL-Code möglichst perfekt für seinen 3D-Drucker (und vielleicht sogar für das beigelegte Filament).
Ersteres ist definitiv der Fall. Das Druckergebnis ist out-of-the-box wirklich (Preis im Hinterkopf behalten!) beeindruckend. Besser als beim Ender-3. Der Ender-3 hat diese Druckergebnisse erst nach ersten Tweaks geschafft. Leider ist der Hund nur etwas zu groß geraten und die Filamentprobe reicht nicht im Ansatz. Bestellt also am besten gleich Filament bei GearBest mit oder schlagt bei Amazon zu. Ich kann z.Z. das Janbex Filament wieder empfehlen (auch wenn es mäßigere Chargen gab).
Der Hund besitzt auch recht viele Details, aber dennoch kann man sich fragen, warum nicht ein klassischer Benchmark (z.B. abgewandelter Heattower, Benchy oder Calibration Cube) beigelegt wurde. Dies ist dann nochmals Aussagekräftiger – gerade für Einsteiger. Dennoch: Die Oberflächen sind sehr glatt, es gibt keine Blobs, die Überhänge sehen richtig gut aus.
In zahlreichen Drucken hat sich dies bestätigt. Egal ob 40mm/s, oder 70mm/s – die Druckqualität passt 1A.
Mittendrin habe ich also das Filament wechseln müssen, was nicht ganz perfekt geklappt hat. Manche Feederlösungen sind so verbuggt, dass man den PTFE-Schlauch abschrauben muss, um das neue Filament einzuführen. Beim A10 klappt das ohne viel Aufwand „recht“ gut, wobei andere Feeder- bzw. Stepperlösungen besser sind. Z.B. der Titan-Klon von TEVO.
Beim Entfernen des Druckobjektes habe ich mich gefreut: Die „Super Plate“ leistet genau so gute Arbeit, wie die viel gelobte „Ultrabase“ von Anycubic – man braucht keinen Spachtel, keine grobe Gewalt, kein Hebeln und keinen Kühlschrank. Apropos Kühlschrank: Mein Geheimtipp ist es ja eigentlich zu fest geklebte Stücke in den Kühlschrank/Eisfach zu stellen. Das Objekt zieht sich zusammen und springt manchmal sogar von alleine von der Platte.
Die Super Plate ist hier beim A10 allerdings fest auf der Aluminiumplatte angeklebt – es gibt keine Klammern o.ä. Das ist schade. Die Punkte macht der A10 mit seiner Lautstärke wieder wett. Diese liegt beim Druck noch einmal deutlich unter der Ender-3-Lautstärke. Die Z-Spindel wird oben ordentlich am Rahmen gehalten und klappert nicht – wie etwa beim Alfawise U10 – umher. Auch das Hotend wirkt wertiger als beim Ender-3. Für einen Preis von deutlich unter 200€ bin ich wirklich sehr positiv überrascht gewesen!
Geeetech A10 Firmware-Update
Da ich eher selten über Firmware-Updates schreibe, hole ich das hier mal, stellvertretend für andere Geeetech 3D-Drucker, nach. Der Ablauf ähnelt sich stark und dank des offiziellen Forums dürftet ihr auch keine Probleme haben. Hier gibt es die Anleitung. Das Updaten ging einfach von der Hand, achtet nur darauf, eine ältere Arduino-Version zu verwenden (und ggf. die Z-Direction zu invertieren). Es geht aber auch erheblich aktueller:
- A10 Firmware, welche auf Marlin 1.1.8 basiert, hier auf Thingiverse
- A10 Firmware, welche auf Marlin 1.1.9 basiert, hier auf Thingiverse
Hierfür solltet ihr jedoch eine neue Arduino-Version – in meinem Fall 1.8.7. – verwenden! Einfach das beigelegte USB-Kabel einstecken (Strom nicht einstecken!), den richtigen COM-Port und Chipsatz (Arduino MEGA 2560) auswählen und die Firmware nach dem „Kompilieren“ überschreiben lassen.
Der Ablauf ist, wie bei der oben verlinkten Anleitung, der gleiche. Fertig – in 3 Minuten. Cool: Das Geeetech-Mainboard „GT2560“ unterliegt Open-Source-Lizenzen.
Fazit: Geeetech A10 3D-Drucker kaufen?
Der A10 muss sich natürlich vor allem mit dem Creality3D Ender-3 messen. Beide sind fast gleichauf. Die Unterschiede sind meist Kleinigkeiten: Der Ender-3 hat bequem große Levelräder, der A10 ist besser verarbeitet (Netzteil-Abdeckung & keine Beulen im Heizbett). Der Ender-3 hat, vor allem durch Crealitys guten Job beim CR-10, die größere Community, doch auch Geeetech hat diverse Facebook-Gruppen und auch ein „offizielles“ Forum. In beiden Kanälen kommentiert die Firma offiziell wesentlich fleißiger als Creality mit. Beide Feeder sind nicht die besten, sind aber dennoch „OK“. Das Display ist beim Ender-3 etwas größer/besser. Der Aufbau geht beim A10 schneller. Die Druckqualität ist bei beiden 3D-Druckern für diese Preise sehr gut – das ist die Hauptsache.
Für mich sind die „Super Plate“, die geringere Betriebslautstärke und das Open Source Mainboard die ausschlaggebenden Punkte. Der Geeetech A10 ist (für mich) der bessere 3D-Drucker! Falls jetzt der Creality Ender-3 jedoch mal als Schnäppchen zu haben ist (bei mir wäre die Grenze etwa minus ~20-30%) kann man auch den Ender-3 wählen. Letztlich mögt ihr aber auch andere Aspekte höher oder geringer bewerten.
Als abschließende Alternative würde ich noch einmal den Anycubic I3 MEGA ins Spiel bringen. Der Bauraum ist ähnlich groß (210 x 210 x 205 mm), er kostet etwa 80€ mehr, bietet dafür aber auch noch einmal ein paar tolle Features (zwei Z-Achsen, Filament-Sensor & Touchscreen) mehr.
Der Geeetech A10 ist ein klasse 3D-Drucker. Ich bin gespannt, ob er von einem Geheimtipp zu einem Evergreen werden kann. Eure Einschätzung?
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