Test: TEVO Tornado 3D-Drucker für 291,72€ aus EU-Lager (CR-10 Konkurrenz?)
Der TEVO Tornado ist endlich mal wieder etwas günstiger geworden und jetzt aus dem EU-Lager erhältlich. Mit dem Gutschein GBJKTOR kommt ihr auf den Preis von 291,72€ aus dem EU-Lager. Das zieht einen schnelleren Versand und keine möglichen Zollkosten mit sich!
Nachdem ich den Anet E10 vorgestellt habe, schickt TEVO seinerseits mit dem „Tornado“ ihren Creality CR-10 Konkurrenten ins Rennen. Leider hat TEVO fahrlässig ein paar Punkte verschenkt, liefert aber insgesamt einen guten 3D-Drucker ab. In meinem TEVO Tornado Test gehe ich detailliert auf die Vor- und Nachteile ein. Mit dabei: viele Bilder.
- bei GearBest für 291,72€ (Gutschein: GBJKTOR & EU-Lager) | AliExpress für 296,32€ (Deutschland-Lager) | GearBest für 300,56€ (CN-Lager)
- Druckfläche: 300 x 300 x 400 mm (laut Spezifikationen. Achtung: Test lesen!)
- Full Metal E3D Hotend
- Externes Netzteil
- Aluminium Profile als Rahmen
- CE, FCC und ROHS zertifiziert
- es liegt kein Filament bei, am besten direkt mitbestellen
Dies ist der aktualisierte Test nach etwa 50 Tagen Benutzung. Mein Videobericht ist nach etwa 30 Tagen entstanden. Mit eingeflossen ist auch viel Feedback aus unserer TEVO Tornado Facebook-Gruppe. Warum ich das explizit schreibe? Weil gerade die Langzeit-Tests Aufschluss über z.B. Produktionsmängel geben.
Da die Druckqualität wirklich gut ist (Spoiler!), liegt der Fokus dieses mal eher beim Aufbau und der Qualität.
Inhalt
Versand und Verpackung
Auch wenn wir bei der Bestellung „Glück“ hatten und der 3D-Drucker nach 15 Tagen bei uns angekommen ist, haben sich Meldungen über Lieferprobleme gehäuft. Wer letztlich die Schuld an den Verzögerungen trägt, ist etwas schwierig: GearBest meint, dass TEVO nicht schnell genug nachliefern würde, TEVO selbst postet jedoch Bilder mit randvollen Lagerhallen. Aktuell scheinen aber alle Pakete zeitig verschickt zu werden.
Die Verpackung ist 1A. Der Rahmen und das Netzteil ist auf zwei Ebenen im dicken Schaumstoff verpackt. Diese Verpackungsmethode scheint sich bei allen 3D-Drucker-Herstellern inzwischen etabliert zu haben.
Beim Auspacken merkt man direkt das höhere Gewicht des Aluminium-Rahmens. Das lässt auf gute Druckqualität hoffen.
Zwei Einzelheiten sind mir direkt aufgefallen. Erstens: Es liegt eine Ersatzfolie fürs Druckbett bei – cool! Zweitens: TEVO testet die Drucker selbst noch im Werk – der Testdruck haftet noch auf der anderen Folie.
Aufbau und Qualität
Im Gegensatz zu anderen 3D-Druckern von TEVO, wie z.B. dem TEVO Tarantula, ist der Tornado zu 90% vormontiert. Sehr gut. Denn die Bedienungsanleitungen bei TEVO-Druckern waren bisher leider echt dürftig und haben so für Frust gesorgt. Der Aufbau bei den „Vorgängern“ hat gut und gerne 4-5 Stunden gedauert.
Der Tornado hingegen war in 20 Minuten aufgebaut. Zwar liegt auch beim Tornado eine Aufbauanleitung (effektiv 4 Seiten) bei, diese ist jedoch nicht wirklich nötig.
Man muss nur die Z- bzw. X-Achse auf die Bodenkonstruktion schrauben und mit den T-Stücken am Rahmen fixieren.
Abschließend werden noch schnell die Kabel entsprechend verlegt und eingesteckt. Da diese beschriftet sind, ist auch das schnell erledigt.
Zum Abschluss ist es jedoch ratsam die Schrauben an den vormontierten Teilen noch einmal festzuziehen. Z.B. waren bei dem Anet E10 einige Schrauben zu locker eingedreht und waren kurz vorm abfallen bzw. sind schon beim Transport in den Karton gefallen.
Denkt zudem daran, das, für den Transport, mit Kabelbindern gesicherte Hotbed zu befreien.
Leider gibt es an einigen Stellen kleinere Kratzer. Diese dürften von den Testdrucken, die TEVO noch vor Ort ausführt, stammen. So ist z.B. der „Unterbau“ an der Stelle auf die die anderen Achsen geschraubt werden, leicht zerkratzt. Nicht wirklich tragisch, da die Achse von uns ja wieder montiert wird.
Was schon ärgerlicher ist: Rost. So gibt es z.B. am Netzteil, an den Ecken, kleinere Stellen an dem der Lack abgesplittert ist und sich Rost breit macht.
Was zudem am Netzteil negativ auffällt ist das Kabelmanagement. Zwar gibt es (überdimensionierte) Stecker, jedoch wurden die Kabelschläuche nicht fixiert, sodass die Schläuche einfach „irgendwo“ enden. Unnötig, wie auch schon unser Tester Ladwig in den Kommentaren feststellt.
Toll ist, neben der Ersatzfolie fürs Hotbed, auch die bereits an der Unterseite aufgeklebte Isolierung. Der CR-10 verfügt über keine Isolierung, sodass dies eine beliebte Tuning-Maßnahme beim Creality-Drucker ist.
Warum? Heizbett-Temperaturen werden schneller erreicht, einfacher gehalten und der Stromverbrauch sinkt. Das ist also ein echter Vorteil im Vergleich zum CR-10. Der einzig größere Kritikpunkt sind die im Hotbed angebrachten Schrauben. Diese klauen, unnötiger Weise, wertvolle Druckfläche. So kommt man nur auf 30 x 30 cm.
Die theoretisch Druckfläche wäre 36 x 31 cm gewesen. Falls ihr also einen Druck habt, der beginnend wenig Platz und nach oben mehr Breite einnimmt – die Fläche ist, nach etwa 3mm Schraubenkopfhöhe, da. Ich hoffe sehr, dass TEVO diesen Patzer inzwischen behoben hat. Aussparungen im Hotbed, in dem der Schraubenkopf versenkt werden kann, wäre die Lösung gewesen.
Hinweis: Im Video war ich etwas zu übereifrig und behaupte, die effektiv bedruckbare Fläche im Inneren würde nur bei 31,5 x 23 cm liegen. Das ist natürlich falsch.
Zum Zubehör möchte ich weniger Worte verlieren: Mit dabei liegt ein Spachtel zum Entfernen der Drucke, ein USB-Kabel (Betrieb z.B. über Octoprint am PC/Raspberry) und ein paar Ersatzschrauben. Leider kein Filament – d.h. ihr solltet passendes Filament mit 1,75mm Durchmesser direkt mitbestellen.
Druckqualität des TEVO Tornado
Sicherlich das wichtigste Kriterium. Um es kurz zu machen: Die Druckqualität ist direkt nach dem Auspacken bereits gut bis sehr gut. Die Qualität kann locker mit der des CR-10 mithalten.
Das heißt natürlich nicht, dass es nicht noch Optimierungsbedarf gibt. Je nach Filamentart, -Layerhöhe, -Hersteller, -Infill, Temperatur, Geschwindigkeit und vielen anderen Metriken wirst du auch beim TEVO Tornado einige Feineinstellungen bei dem Slicer deiner Wahl (Cura, Simplify3D, etc.) vornehmen müssen. „Benchy“ und der „Calibration Cube“ sind wie immer ein guter Einstieg. Dir sagen ein paar Metriken nichts? Schau mal in unserem 3D-Druck-Lexikon vorbei.
Fazit: TEVO Tornado kaufen?
Schade. TEVO verschenkt mit den nicht vollständig versenkten Hotbedschrauben und ein paar anderen Kleinigkeiten zu einfach Punkte. Wer darüber hinweg sehen kann, und die Vorteile, gerade im Vergleich zum CR-10, überzeugend findet, kann zuschlagen. Falls du dich einfach nicht zwischen dem Creality CR-10 und dem TEVO Tornado entscheiden kannst, würde ich es vom Preis abhängig machen. Das günstigere Modell bekommt den Zuschlag. Ich bin mit dem TEVO Tornado zufrieden.
Falls du konkrete Fragen hast – jeder bewertet schließlich individuell – in den Kommentaren hilft dir die Community weiter :-).
LG Kristian
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (76)