TicWatch E3: WearOS Uhr mit Snapdragon 4100 für 159,99€ bei Amazon
Wer eine möglichst günstige WearOS Smartwatch mit aktueller Hardware sucht, kommt wohl nicht an der Ticwatch E3 vorbei. Die hat einen Preisnachlass bekommen und ist aktuell für 159,99€ bei Amazon oder direkt bei Mobvoi im Shop für den gleichen Preis zu haben!
Mobvois TicWatch E-Reihe stellt seit 2018 die günstigere Alternative zur teureren Pro-Reihe dar. Nach gut 2,5 Jahren ist die TicWatch E3 der neuste Ableger dieser „Budget“-Reihe und will mit vielen Funktionen für „nur“ 200€ überzeugen. Nach der TicWatch Pro 3 ist die E3 erst die zweite Wear OS-Uhr, die den aktuellen Snapdragon 4100 Chip nutzt und somit auch eine der wenigen Smartwatches das kommende Wear OS 3-Update bekommen kann.
Inhalt
Technische Daten der TicWatch E3
Modell | TicWatch E3 | TicWatch Pro 3 |
Display | 1,3 Zoll TFT Display mit 360 x 360 Pixeln | 1,39 Zoll AMOLED mit 454 x 454 Pixeln + FSTN LCD |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon Wear 4100 Quad Core @ 1,7 GHz | Qualcomm Snapdragon Wear 4100 Quad Core @ 1,7 GHz |
Arbeitsspeicher | 1 GB | 1 GB |
Interner Speicher | 8 GB | 8 GB |
Akku | 380 mAh | 595 mAh | 3 Tage im Smart Modus, 45 Tage im Essential Modus |
Schutz | IP68 (Baden, Duschen, Schwimmen) | IP68 (Baden, Duschen, Schwimmen) |
Konnektivität | Bluetooth 5, WiFi 802.11 b/g/n, GPS/GLONASS,/BDS, NFC | Bluetooth, WiFi 802.11 b/g/n, GPS, A-GPS, NFC |
Betriebssystem | Wear OS 2.29, Deutsch, kompatibel mit Android & iOS | Wear OS, Deutsch, kompatibel mit Android, iOS |
Features | Pulsmessung, Schrittzähler, Benachrichtigungen, Telefon, Nachrichten, Google Play Store, Google Maps, Musik Fernbedienung, Google Pay, Blutsauerstoffsättigung | Pulsmessung, Schrittzähler, Benachrichtigungen, Telefon, Nachrichten, Google Play Store, Google Maps, Musik Fernbedienung, Google Pay, Blutsauerstoffsättigung |
Abmessungen | Band | Gewicht | 44 x 47 x 12,6 mm | 20 mm| 48 g mit Band, 32 g ohne Band | 47 x 48 x 12,2 mm | 22 mm | 61,1 g mit Band, 41,9 g ohne Band | LTE-Version 42,3 g ohne Band |
TicWatch E3 & die Zukunft mit Wear OS 3
Wie bereits eingangs erwähnt ist die TW E3 nach der TW Pro 3 GPS bzw. 4G erst die zweite Uhr weltweit, die den aktuellen Snapdragon Wear 4100 nutzt. Da die Leistung der älteren Wear 2100 und 3100 Chips anscheinend nicht für das angekündigte große Wear OS 3-Update ausreicht, gehört die TicWatch E3 zu dem elitären Kreis aktuell erschienener Uhren, die dieses Update überhaupt bekommen können. Laut Google dauert es aber vermutlich bis mindestens Mitte 2022 bis Wear OS 3 bei den TicWatches ankommt. Trotzdem kann die E3 somit als eine der wenigen „zukunftssicheren“ Wear OS-Uhren bezeichnet werden.
Design: Das „E“ steht für Einfach
Wie schon seine beiden Vorgänger (E und E2) hat die TicWatch E3 ein sehr unaufregendes Design. Der Rahmen sowie Tasten sind ohne Akzente oder Verzierungen bzw. Details in einem metallischen Grau-Silber gehalten, die Rückseite dagegen mattschwarz. Negativer ausgedrückt könnte man das Design auch als langweilig bezeichnen. Dass Mobvoi auch individuellere Designs können, zeigen sie bei der Pro 3 oder C2+. Die E3 fällt allerdings auch günstiger als die beiden genannten Uhren aus und irgendwo muss man eben sparen.
Das merkt man dann auch bei den verwendeten Materialien. Während die Pro 3 noch teilweise aus Edelstahl besteht, setzt man beim Gehäuse der E3 auf einen Mix aus Polycarbonat (Kunststoff) und Glasfaser. Die Verarbeitungsqualität an sich lässt zwar keine Wünsche offen, trotzdem fühlt sich die Uhr aufgrund der Materialien etwas billiger an, als der große Bruder oder andere Uhren in diesem Preissegment.
Dementsprechend ist die Uhr auch sehr leicht und bringt mit Band lediglich 48 Gramm auf die Waage. Dieses „leichte“ Design setzt sich bei den Maßen leider nicht fort. Mit einer Höhe und Breite von 47x 44 mm und einer Dicke von 12,6 mm ist die E3 definitiv keine kleine Uhr und sogar nochmal dicker als die bereits auf der großen Seite angesiedelte TicWatch Pro 3. Damit die Dicke nicht ganz so auffällt ist die Rückseite schwarz und der Rand etwas nach innen geneigt. Auf der Rückseite sind natürlich die verschiedenen Sensoren sowie die Ladekontakte zu finden.
Vorne gibt es ein 1,3 Zoll großes Display, welches von minimal abgerundeten 2,5D-Glas geschützt wird. Leider sieht man hier auch einen großen schwarzen Displayrand, welcher eher an ältere Smartwatches erinnert, als an eine 200€-Uhr mit dem neusten Snapdragon-Chip.
Das 20 mm breite Silikonarmband in der Box ist immer schwarz, die gelbe und blaue Variante muss man separat bei Mobvoi kaufen. Alternativ kann man aber so ziemlich jedes andere 20mm Armband von Amazon und Co. nehmen. Das sollte man auch nach nicht allzu langer Zeit nach dem Kauf machen, denn das mitgelieferte Band ist nicht von der allerhöchsten Qualität. Es zeigt bereits nach etwas über einem Monat der regelmäßigen Nutzung mehr Gebrauchsspuren als die Armbänder der Huawei- oder Honor-Uhren nach dem gleichen Zeitraum.
Das offizielle IP68-Rating gibt es natürlich auch bei Mobvois günstigeren Uhr, sodass die E3 gegen Staub und dauerndes Untertauchen bei bis zu einem Meter Tiefe geschützt ist. Dementsprechend war Duschen, Baden und auch Schwimmen kein Problem für die Smartwatch.
Bedienung der TicWatch E3
Es gibt auch eine extra „Lautsprecher entwässern“-Funktion, welche man über langes Gedrückthalten der unteren Taste findet. In dem damit aufgerufenen Menü kann man die Uhr außerdem ausschalten, neu starten, in den wesentlichen Modus versetzen und festlegen, was passiert, wenn man die untere Taste nur kurz drückt. Bei mir startet dann die „TicÜbung“-App, man hier aber auch jede andere App auswählen.
Die obere Taste hat ebenfalls mehrere Funktionen. Befindet man sich auf dem Homescreen (Watchfaces) öffnet man durch ein kurzes Drücken die App-Liste. In allen anderen Situationen fungiert sie durch kurzes Drücken als Homebutton, man kommt also zurück zum Watchface. Etwas längeres Drücken aktiviert den Google Assistant, mit dem man dann sprechen kann. Ganz langes Drücken bringt einen in ein Menü zum Ausschalten oder Neustarten und doppeltes Drücken bewirkt, das das Display für kurze Zeit mit voller Helligkeit arbeitet.
Die sonstige Navigation erfolgt über den Touchscreen. Man startet quasi immer auch dem Haupt-Ziffernblatt und kann von da aus nach links, rechts, oben und unten wischen. Links von diesem Homescreen ist der Google Assistant inklusive Wetter und Terminerinnerungen. Oberhalb des Homescreens sind die Schnelleinstellungen sowie der Verbindungsstatus (Bluetooth & WLAN) und der Akkustand.
Unterhalb findet man dann alle dafür aktivierten Benachrichtigungen von Apps, dazu gleich mehr. Rechts findet man dann bis zu zehn „Ansichten“ (Widgets) einzelner Apps, früher war man hier auf fünf limitiert. Ich habe hier z.B. die Schritte, das Wetter, meine Termine, Timer, Workout starten und den Timer fürs Händewaschen.
Die Vibration bzw. der verbaute Vibrationsmotor fühlt sich recht billig an und ist weit entfernt von der präzisen Vibration einer Galaxy oder Apple Watch. Immerhin ist sie stark genug um mich zu wecken, auf angekommene Benachrichtigungen oder erreichte Schrittziele hinzuweisen. Alternativ kann man den Lautsprecher nutzen und per Ton informiert werden.
Display: Hell aber nur LCD
Wo der Vorgänger noch auf ein AMOLED-Display mit 400 x 400 Pixeln setzte, schaut man nun auf ein 1,3 Zoll TFT LCD mit einer Auflösung von 360 x 360 Pixeln. Die geringe Auflösung stört dabei kein bisschen, da die Pixeldichte immer noch sehr hoch ist und alles gut ablesbar bleibt. Zum Vergleich: die Samsung Galaxy Watch 3 45 mm hat ein größeres 1,4″ Display mit der gleichen Auflösung.
Was jedoch auffällt ist, dass man hier „nur“ auf ein LC-Display guckt. LCDs sind zwar nicht per se schlechter als AMOLED-Displays, das Schwarz ist dem hier verbauten Panel aber einfach nicht wirklich schwarz und auch beim Kontrast schneiden AMOLED-Displays in teilweise günstigeren Uhren besser ab. Zusätzlich würde die OLED-Technik bei den vielen schwarzen Hintergründen aufgrund der dann ausgeschalteten Pixel auch einiges an Akku einsparen, was jede Wear OS-Uhr gut gebrauchen kann.
Ein weiterer Nachteil gegenüber anderen Uhren ist das Fehlen eines Helligkeitssensors. Während indoors die zweite von fünf einstellbaren Helligkeitsstufen genügt, muss man mindestens eine Stufe höher gehen, sobald man das Haus verlässt. Das ist zwar über die Schnelleinstellungen auch recht schnell gemacht, die automatische Regelung der Pro 3 ist jedoch wesentlich komfortabler und energiesparender, da sie die Helligkeit sofort runterregelt, was man selber schonmal gerne vergisst und so Akku „verschwendet“.
Wie immer bietet Wear OS auch ein Always-On-Display an, welches sich an das gewählte Watchface anpasst. Dabei ist dann aber dauerhaft das gesamte Display an, verbraucht Akku und mehr als halbiert die Laufzeit der E3.
Ich hatte es daher die meiste Zeit deaktiviert und habe die „Anheben-zum-Aktivieren“-Geste genutzt. Hier hat man die Wahl, was bei der Geste angezeigt werden soll. Entweder aktiviert man einfach die Uhr und befindet sich auf dem Watchface oder sieht die Benachrichtigung, die gerade angekommen ist. Alternativ kann man auch erstmal nur den Batteriesparbildschirm angezeigt bekommen, welcher einem Uhrzeit, Datum, Schritte, Puls und Akkustand anzeigt. Hat man gerade eine Benachrichtigung auf der Uhr erhalten und hebt dann den Arm, wird jedoch auch mit aktiviertem Batteriesparbildschirm sofort die Benachrichtigung angezeigt.
Watchfaces hat man 26 bereits in der Mobvoi und Wear OS App zur Auswahl. In der Mobvoi App gibt es dann noch viele weitere kostenlose Watchfaces, für manche werden aber zwischen $0,99 – $1,99 verlangt. Wem das noch nicht reicht, der bekommt mit Apps wie Facer Zugriff auf über 15.000 Watchfaces – da sollte wohl für jeden was dabei sein. Bei einigen der vorinstallierten Watchfaces kann man auch die einzelnen Verknüpfungen (Komplikationen) wieder anpassen und auch ein eigenes Bild als Hintergrund ist möglich.
Zum Glück auch mit Snapdragon Wear 4100
Wie bereits erwähnt setzt glücklicherweise auch die TicWatch E3 auf den aktuellen Snapdragon Wear 4100 und nicht mehr auf den langsamen und veralteten 2100 oder 3100. Der Wear 4100 Prozessor wird im deutlich effizienteren 12 nm Verfahren hergestellt und bietet bis zu 85% mehr Leistung als sein Vorgänger. Er basiert auf dem immerhin „erst“ 2018 erschienenen Snapdragon 429 und macht die E3 zusammen mit dem 1 GB Arbeitsspeicher zu einer der nun zwei schnellen WearOS-Smartwatches.
Animationen und Übergänge sind flüssig und so ziemlich alles wird schnell umgesetzt. Egal ob man tippt, wischt, Apps startet oder den Google Assistant nutzt, alles funktioniert ohne Ruckeln und ohne lange Wartezeiten. So sollte es eigentlich bei jeder Smartwatch sein, da jedoch die meisten aktuell erhältlichen immer noch auf den SD Wear 3100 setzen, stellt diese Performance ein Alleinstellungsmerkmal für Mobvoi dar.
Der interne Speicher liegt wie auch bei der Pro 3 bei 8 GB, von denen ca. 4,5 GB dann wirklich Platz für eigene Apps, Musik und Daten bieten.
Funktionsumfang dank Wear OS
Dank Googles Wear OS (Version 2.29) kann man auf der E3 Apps über den integrierten Play Store herunterladen. Darüber hinaus gibt es aber schon viele vorinstallierte Applikationen, sowohl von Google als auch TicWatch selbst. Standardfunktionen wie Timer, Wecker, Stoppuhr, Taschenlampe, Termine und Erinnerungen, Telefon suchen, ein Timer zum Händewaschen und auch ein willkürlicher Taschenrechner ist vorhanden.
Dank des Google Betriebssystems hat man zudem Zugriff auf Google Maps und den Google Assistant. Man kann über die Maps App direkt auf der Uhr ein Ziel auf der Karte aussuchen und die Navigation starten. Komfortabler ist es aber, das Ziel auf dem Smartphone zu suchen und dann die gewünschte Navigationsart zu starten. Im Endeffekt wird bei beiden Varianten die Navigation auch auf der Uhr angezeigt und die Anweisungen werden über den Lautsprecher oder über mit der Uhr verbundene Kopfhörer ausgegeben.
Der Google Assistant kann wie gesagt über das Gedrückthalten der oberen Taste aktiviert werden, aber auch die bekannte „Ok Google“-Erkennung wird von der Uhr unterstützt. Schön ist, dass der Assistant dank der Power des neuen Chips endlich schnell reagiert und genauso schnell antwortet. Für schnelle Fragen, Smart Home Steuerung oder auch einfach, um einen Timer zu stellen ist so immer vorhandener Google Assistant definitiv nützlich.
Dank dem integrieren NFC Modul ist auch Google Pay zur kontaktlosen Bezahlung in Geschäften möglich. Mit 4,5 GB gibt es genügend internen Speicher für Offline-Musik, wofür man allerdings Dritthersteller Apps wie WearMedia oder NavMusic benötigt. Für Podcasts gibt es die App NavCasts oder Wear Casts. Dank des 1GB großen Arbeitsspeichers ist dann auch Multitasking, also Musik hören und dabei z.B. Sporttracking kein Problem. Die Spotify App dient weiterhin nur als Steuerung für die Wiedergabe auf anderen Geräten, man kann Spotify also offiziell weder über die Uhr streamen noch offline auf der Uhr speichern. Bluetooth-Telefonate sind bei verbundenem Android-Smartphone möglich.
Es gibt einen inoffiziellen Weg, um Spotify Offline-Speicher auf der Uhr zu ermöglichen. Dabei installiert man per Sideload eine gemoddete Version der Spotify Smartphone-App auf der Uhr, loggt sich mit seinem Spotify Premium-Account ein und kann dann Lieder und Playlists offline auf der Uhr speichern. Da es sich um die Smartphone App handelt ist die Bedienung auf dem kleinen Bildschirm der Uhr nicht gerade gut und auch der Akkuverbrauch ist höher als bei der nativen Spotify WearOS App. Wer es mal testen möchte, findet hier die Anleitung, ihr solltet aber wissen was ihr tut – Anwendung auf eigene Gefahr.
Benachrichtigungen kann man über die WearOS-App auf dem Smartphone für jede einzelne App (de-)aktivieren. Ich erhalte so z.B. nur Benachrichtigungen auf der Uhr von WhatsApp, NINA, meiner Bank, meinem Kalender und natürlich den Fitness-Apps der Uhr. Bei Benachrichtigungen von WhatsApp werden sowohl Emojis als auch Fotos angezeigt, letzteres aber nur wenn man den automatischen Download in WhatsApp aktiviert hat. Man kann dann auch direkt von der Uhr aus antworten, entweder mit vorgefertigten Schnellantworten, Emojis, per diktiertem Text oder über die neulich deutlich verbesserte Gboard-Tastatur (swypen unterstützt).
Gesundheitstracking: Puls, Schritte, Schlaf, Blutsauerstoff
Bei den Gesundheitsapps ist die E3 wie schon die Pro 3 voll und leider sogar doppelt ausgestattet, denn für viele Funktionen gibt es jeweils eine App von Mobvoi und eine von Google. Über die TicBlutsauerstoff App ist die stündliche Blutsauerstoffsättigungsmessung (SpO2) möglich, über TicPuls ist die dauerhafte Herzfrequenzmessung inklusiven konfigurierbaren Warnung bei zu hohem oder zu niedrigem Puls gegeben. Dazu gibt es TicLärm, worüber Umgebungsgeräusche gemessen werden können, allerdings nicht dauerhaft im Hintergrund, sondern nur manuell. Zur Stressreduzierung integriert man die Apps TicZen (halbstündliches Stresstracking) und TicAtmung, worüber Atemübungen zwischen 1-5 Minuten ausgeführt werden können.
Die täglichen Schritte, Trainingszeit, aktive Stunden, verbrannte Kalorien und gelaufene Entfernung werden dann von der App TicGesundheit überwacht, die gleichzeitig auch eine Übersicht über die anderen Daten bietet und als Zentrale fungiert. Das ganze gibt es teilweise nochmal von Google in Form von Fit-Atemübungen, Herzfrequenz in Fit und Ziele in Fit. Da ich Google Fit persönlich aber immer noch nicht ausstehen kann, habe ich nur Mobvois Apps genutzt. Sagen einem diese nicht zu, hat man ja immer noch den Play Store mit einigen Alternativen. Alle gesammelten Daten kann man dann noch etwas ausführlicher und besser am Handy in der Mobvoi App einsehen.
Schlaftracking
Das Schlaftracking kann man über die App TicSchlaf steuern und dort auch eine Ausschlusszeit konfigurieren, um den Akku etwas zu schonen. Schichtarbeiter können aber natürlich auch den ganzen Tag ihren Schlaf tracken lassen. Auch die eigene „perfekte“ Schlafenszeit (z.B. 0 Uhr bis 8 Uhr) kann man einstellen und wird dann erinnert, wenn man schlafen gehen sollte, um das Ziel zu erreichen. Es gibt auch einen smarten Wecker, der einen bis zu 15, 30, 45 oder 60 Minuten vor der eigentlichen Aufstehzeit wecken kann, wenn man in einer leichten Schlafphase ist.
Leider bietet TicSchlaf dabei keine Einstellungen für die spezifische Weckzeit oder die Wochentage, an denen der Wecker aktiv sein soll. So kann es passieren, dass man am Wochenende unsanft geweckt wird, wenn man vergessen hat den Wecker am Vortag manuell zu deaktivieren. Die Weckzeit richtet sich außerdem immer nach der eingestellten perfekten Schlafzeit, die in der TicSchlaf-App in den Einstellungen versteckt ist. So muss man also immer lange auf der Uhr herumtippen bis man seinen Wecker für den nächsten Tag angepasst hat. Mir wurde das irgendwann zu lästig, sodass ich einfach die vorinstallierte Google App Wecker nutze. Die ist zwar nicht „smart“ aber dafür einfach zu benutzen – auch noch kurz vor dem Einschlafen. Eine gute Alternative wäre sonst auch Sleep as Android.
Während des Schlafs werden auch weiterhin der Puls und die Blutsauerstoffsättigung gemessen. Benötigt man die das nächtliche Blutsauerstofftracking nicht, kann man auch nachts in den „Wesentlichen Modus“ wechseln, um den Akku zu schonen. Dafür geht man in die App „Wesentlicher Modus“ und stellt dort ein, wann der wesentliche Modus abends gestartet und morgens beendet werden soll. Bestenfalls geschieht das vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen, da die Uhr bei jedem Wechsel einen Neustart durchführt und so euren Schlaf in zwei Teile aufteilt, solltet ihr schon bzw. noch schlafen.
Sporttracking mit GPS
Neben den bereits erwähnten Fitnesstracking Apps gibt es natürlich auch noch eine spezielle App für Sport. Diese hört auf den Namen TicÜbung und bietet folgende Sportmodi: Laufen (Outdoor/Indoor), Spaziergang, Radfahren (Outdoor/Indoor), Freies Training, Schwimmen im Pool, Hochintensives Intervalltraining, Rudergerät, Crosstrainer, Aerobic, Trail Running, Wandern, Yoga, Fußball, Basketball, Pilates, Taekwondo, Badminton, Tischtennis und Schlittschuhlaufen. Die Modi, die im Freien genutzt werden, verwenden dann natürlich auch GPS, GLONASS und Beidou-Positionierung. Alternativ kann man das vorinstallierte Google Fit-Training mit über 100 Sportmodi nutzen, ich lasse aber wie gesagt die Finger von Google Fit.
Gegenüber der TicWatch Pro 3 gibt es hier direkt acht neue Sportmodi, besonders hervorheben möchte ich aber das „hochintensive Intervalltraining, auch als HIIT bekannt. Hier kann man aus bisher elf Übungen individuelle Sets zusammenstellen. Man wählt erst die Übungen und deren Reihenfolge aus. Dann legt man für jede Übung fest wie lange oder wie oft man diese durchführen soll und wie lange die Pause zwischen den Übungen. Zu guter Letzt sagt man wie oft man das Set an Übungen wiederholen will und wie lange die Pause zwischen den Sets sein soll. Das Preset kann man dann auch abspeichern. Die teilweise noch schlecht übersetzten Übungen sind: Burpee, Bergsteiger, hohe Knie, Hocke springen, Planke, Hampelmann, Rotary Climber, Reverse Crunch, Squat Lochen, glute Brücke und Andere.
Das Lauftracking habe ich mit einer Garmin Venu 2S verglichen. Obwohl die TicWatch E3 laut Mobvoi die Satellitensysteme GPS, Beidou und GLONASS unterstützt, benötigt die Uhr immer gute 30 Sekunden für den GPS-Fix. Die Garmin schafft das schon nach 10 Sekunden und auch die Huawei Uhren schaffen die Positionierung in dieser Zeit. War die Positionierung dann aber erfolgreich, ist Verbindung stabil und das Tracking genau. Ich hatte eine durchschnittliche Abweichung von 3-5% zur Garmin, was für eine Uhr, die mehr Smartwatch als Fitnesswatch ist, absolut in Ordnung geht.
Während des Laufens kann man sich alle 100 Meter bis 10 Kilometer die aktuellen Daten durchsagen lassen. Auch eine automatische Pause kann man bei Bedarf aktivieren, welche zwar immer funktioniert, aber doch ihre 10 Sekunden bis zur Erkennung der Pause benötigt. Was der E3 leider fehlt ist ein Barometer zur Höhenmessung und auch ein Kompass ist nicht verbaut.
Eine automatische Workout-Erkennung gibt es mit der TicÜbung-App auch. Spazieren, Laufen und Radfahren im Freien können automatisch erkannt werden und nach 5 Minuten erhält man eine Benachrichtigung, ob man das Workout weiterhin aktiv tracken möchte oder nicht. Die Workout-Daten lassen sich über die Mobvoi-App auf eurem Smartphone automatisch mit Strava, Runkeeper und Google Fit synchronisieren. Alternativ gibt es auch native WearOS Apps für Strava, Adidas Running (Runtastic), Nike Run, RunKeeper und einige weitere.
1,5 bis 2 Tage Akkulaufzeit
„Das ist nicht viel“, werden sich vielleicht manche bei dieser Überschrift denken. Es ist aber immer noch mehr als der Großteil der Wear OS-Uhren, welche oftmals maximal einen Tag überleben. Natürlich wäre es schön gewesen auch mit der E3 auf die guten 2-3 Tage Laufzeit der Pro 3 zu kommen, dafür ist der Akku mit 380mAh aber einfach zu klein und das Display ohne AMOLED-Technik nicht sparsam genug.
Mobvoi holt mit dem nächtlich aktivierbaren wesentlichen Modus und dem Batteriesparbildschirm aber schon einiges aus dem kleinen Akku raus. Mit diesen beiden Helfern aktiviert kam ich trotz meiner intensiven Nutzung auf ca. 1,75 Tage. In der Praxis hieß das oftmals, dass ich die Uhr vor dem Schlafen am zweiten Tag oder spätestens direkt nach dem Aufwachen wieder aufladen musste. War ich an einem Tag Laufen und haben das GPS-Tracking genutzt waren es dann eher 1,5 Tage.
So sah meine Nutzung aus dauerhaftes Puls-, Blutsauerstoff, Schritt-, Schlaf-, Stress und Bewegungstracking, Helligkeit auf 2 oder 3 je nach Umgebung, Vibration für Benachrichtigungen und den Wecker jeden Morgen, Benachrichtigungen von WhatsApp, NINA, meiner Bank und Google Pay.
Das Aufladen mit dem beiliegenden magnetischen Ladekabel dauert ca. eine Stunde und 40 Minuten. Quick Charge wie bei der OnePlus Watch sucht man hier leider vergeblich. Insgesamt ist die Ladezeit mit deutlich unter zwei Stunden aber leider noch recht schnell für eine Smartwatch.
Für wen lohnt sich die TicWatch E3?
Mit einem Preis von aktuell 200€ hat die TicWatch E3 keinen leichten Stand. Der große und bessere Bruder ist inzwischen nur noch 46€ teurer, bietet aber ein nicht ganz so langweiliges Design sowie ein wenig Metall im Gehäuse, das wesentlich bessere AMOLED-Display plus ein zweites LC-Display und die bessere Akkulaufzeit sowie mehr Sensoren. Auch die schöne Galaxy Watch 3 ist stellenweise schon für 210€ zu haben, die Galaxy Watch Active 2 ist dann nochmal günstiger. Beide bieten dank des Galaxy Stores ebenfalls einige Dritthersteller-Apps, Samsung Pay zum Bezahlen und können ganz offiziell Spotify Lieder offline speichern. Will man mehr Fokus auf das Fitnesstracking ist auch die Huawei GT 2 Pro mit Saphirglas und Titangehäuse günstiger zu haben als die E3.
Wer sollte sich bei der Konkurrenz also noch für die TicWatch E3 entscheiden. Eigentlich nur jemand, der unbedingt Wear OS und/oder Google Pay auf seiner Smartwatch nutzen möchte und dem die TicWatch Pro 3 nicht gefällt oder die 46€ Aufpreis nicht zahlen kann oder möchte. Erschwerend kommt hinzu, dass Samsung am 11. August seine neue Reihe an Galaxy Watch 4-Uhren vorstellt, welche sehr wahrscheinlich direkt mit dem neuen Wear OS 3 und einem neuen Prozessor ausgeliefert werden. Auch wenn Samsung preislich erstmal wieder um die 300€ starten dürfte, würde ich die Vorstellung dennoch abwarten.
Das klingt jetzt alles recht negativ, dabei ist die TicWatch E3 an sich keine schlechte Smartwatch. Positiv kann man es nämlich auch so ausdrücken: Wer aktuell eine Wear OS Smartwatch mit für bis zu 200€ sucht, ist mit der TicWatch E3 am besten beraten. Alle anderen Wear OS Uhren disqualifizieren sich meiner Meinung nach durch den wesentlich langsameren Chip und dadurch, dass sich scheinbar keine Chance auf das Wear OS 3 Update haben. Trotzdem sollte die E3 eher für 180€ über die Ladentheke gehen – 200€ sind einfach etwas zu viel, oder was meint ihr?
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