TicWatch Pro 3: WearOS Smartwatch für 149€ bei Amazon
Die TicWatch Pro 3 GPS in der normalen Variante ist zwar schon etwas betagter, aber noch immer eine sehr runde Smartwatch mit zwei Displays! Aktuell bekommt ihr sie für 149,25€ bei Amazon, wenn ihr den 100€ Rabattgutschein auf der Produktseite aktiviert. Wer die LTE-Version haben möchte, bekommt diese aktuell für Mobvoi für 215,99€.
Die TicWatch Smartwatches sind neben den Fossil-Uhren eine der letzten Bastionen in der Welt der WearOS-Smartwatches. Mit der TicWatch Pro 3 bringt der Hersteller Mobvoi seine neuste Top-Smartwatch auf den Markt. Diese setzt nicht nur wieder auf zwei Displays, sondern bietet als erste Smartwatch überhaupt den brandneuen Qualcomm Snapdragon Wear 4100 Prozessor. Gibt es also doch noch Hoffnung für Googles WearOS-Betriebssystem?
- TicWatch Pro 3
- bei Amazon für 149,25€ (100€ Rabattgutschein aktivieren) | Mobvoi für 179,99€
- TicWatch Pro 3 Cellular/LTE
Inhalt
Technische Daten der TicWatch Pro 3
Modell | TicWatch Pro 3 |
Display | 1,39 Zoll AMOLED mit 454 x 454 Pixeln + FSTN LCD |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon Wear 4100 Quad Core @ 1,7 GHz |
Arbeitsspeicher | 1 GB |
Interner Speicher | 8 GB |
Akku | 595 mAh | 3 Tage im Smart Modus, 45 Tage im Essential Modus |
Konnektivität | Bluetooth, WiFi 802.11 b/g/n, GPS, A-GPS, NFC |
Betriebssystem | Wear OS, Deutsch, kompatibel mit Android, iOS |
Features | Pulsmessung, Schrittzähler, Benachrichtigungen, Telefon, Nachrichten, Google Play Store, Google Maps, Musik Fernbedienung, Google Pay, Blutsauerstoffsättigung |
Abmessungen | Band | Gewicht | 47 x 48 x 12,2 mm | 22 mm | 61,1 g mit Band, 41,9 g ohne Band | LTE-Version 42,3 g ohne Band |
Lieferumfang | Ticwatch Pro, Ladestation, USB-Kabel, Bedienungsanleitung |
TicWatch Pro 3 & die Zukunft mit Wear OS 3
Wie bereits eingangs erwähnt ist die TicWatch Pro 3 die erste Uhr, die den aktuellen Snapdragon Wear 4100 nutzt. Da die Leistung der älteren Wear 2100 und 3100 Chips nicht für das große Wear OS 3-Update ausreicht, gehört die TicWatch E3 zu dem elitären Kreis aktuell erschienener Uhren, die dieses Update überhaupt bekommen können. Laut Google dauert es aber vermutlich bis mindestens Mitte 2022 bis Wear OS 3 bei den TicWatches ankommt. Trotzdem kann die Pro 3 somit als eine der wenigen „zukunftssicheren“ Wear OS-Uhren bezeichnet werden.
TicWatch Pro 3 LTE
Wie schon beim Vorgänger gibt es auch bei der Pro 3 wieder eine LTE-Version, die auf den Namen TicWatch Pro 3 Cellular/LTE hört. Die Cellular/LTE-Version ist äußerlich nicht von der normalen Variante zu unterscheiden, wiegt aber ganze 0,4 g mehr, was an der nun vorhandenen eSIM und den Antennen liegen dürfte. Die eSIM kann aktuell nur in Verbindung mit Vodafones OneNumber Service genutzt werden, wofür man einen einen Red, Smart oder Young Tarif ab 2016 benötigt. Hat man die eSIM aktiviert, kann man VoLTE-Anrufe tätigen, SMS senden oder empfangen und natürlich auch andere Dienste wie WhatsApp unterwegs nutzen. Die TicWatch Pro 3 Cellular/LTE gibt es für 233,99€ bei Mobvoi und Amazon.
Design: leichter, dünner & etwas langweilig
Die TicWatch 3 Pro hält am Design der Vorgänger fest und gehört damit zu den unaufregenderen Uhren. Das Design ist recht „einfach“ und zieht im Vergleich zu etwas stylisheren Uhren wie z.B. der Huawei Watch GT 2 Pro in meinen Augen den Kürzeren. Die quasi auf das Gehäuse aufgesetzte Lünette besteht aus schwarz glänzendem Edelstahl, das Gehäuse darunter aus Nylon, welches laut Mobvoi mit Glasfasern verstärkt ist. Die Rückseite besteht, bis auf die vier silbernen Ladekontakte, komplett aus Kunststoff. Dort findet man auch die Sensoren für die Puls- und Blutsauerstoffmessung.
Rechts am Gehäuse sind wieder zwei Drücker vorhanden. Der obere bringt einen vom Homescreen (der normalen Uhranzeige) zur App-Liste und von jedem anderen Bildschirm wieder zurück zum Home-Bildschirm. Ein kurzes Gedrückthalten aktiviert den Google Assistant, etwas länger und man kann die Uhr ausschalten oder neu starten. Doppeltes drücken erhöht die Displayhelligkeit temporär auf das Maximum, gerade im Sommer sehr praktisch. Bei der unteren Taste ist dann einfache Drücken frei mit einer beliebigen App belegbar. Gedrückt halten bringt einen hier in ein Menü , in dem man folgende Optionen hat: Lautsprecher entwässern, Wesentlicher Modus und wieder neu starten und ausschalten.
An der Linken Seite ist der gerade erwähnte Lautsprecher, welcher zur Sprachausgabe bei Verwendung des Google Assistants, des Weckers, für Durchsagen beim Sporttracking und für Bluetooth-Telefonate über die Uhr genutzt werden kann. Für die Telefonate gibt es dann natürlich auch ein Mikrofon. Da es schon eine extra Lautsprecher „entwässern“ Funktion gibt, ist klar, dass die Uhr auch wieder über ein IP68-Rating verfügt. Damit kann man die Uhr auch beim Duschen, Baden und Schwimmen in Süßwasser ohne Bedenken tragen. Zumindest die ersten beiden Szenarien habe ich auch mehrfach getestet.
Mit Maßen von 47 x 48 mm gehört sie definitiv auch zu den größeren Smartwatches, im Vergleich zu den Vorgängern konnte das Gehäuse aber schon verkleinert werden. Die 3 Pro ist mit einer Dicke von 12,2 immerhin 0,4 mm dünner und auch in der Vertikalen spart man ca. 4,8 mm ein. Besonders beeindruckend ist dies, wenn man bedenkt, dass der Akku um 40% auf 595 mAh angewachsen ist. Trotz der Akkuvergrößerung konnte man auch das Gewicht des Gehäuses um ~29% von 58,5 g auf 41,9 g verringern. Auch Mobvoi scheint also erkannt zu haben, dass die bisherigen Pro-Uhren für viele Nutzer etwas zu klobig waren und geht mit der Pro 3 schonmal in die richtige Richtung.
Das mitgelieferte 22mm Armband besteht aus Silikon und kann daher auch beim Sport einfach drangelassen werden. Die orangen Nähte sind ein netter Akzent, wem das Armband aber nicht gefällt, kann es einfach gegen ein anderes 22mm Band austauschen.
Bedienung der TicWatch 3 Pro
Man startet quasi immer auch dem Haupt-Ziffernblatt und kann von da aus nach links, rechts, oben und unten wischen. Links von diesem Homescreen ist der Google Assistant inklusive Wetter und Terminerinnerungen. Oberhalb des Homescreens sind die Schnelleinstellungen sowie der Verbindungsstatus (Bluetooth & WLAN) und der Akkustand. Unterhalb findet man dann alle dafür aktivierten Benachrichtigungen von Apps, dazu gleich mehr. Rechts findet man dann bis zu zehn „Ansichten“ (Widgets) einzelner Apps, früher war man hier auf fünf limitiert. Ich habe hier z.B. die Schritte, das Wetter, meine Termine, Timer, Workout starten und den Timer fürs Händewaschen.
Wieder mit zwei Displays
Trotz des etwas verkleinerten Designs sieht auch die neue TicWatch Pro den Vorgängern, zum Verwechseln ähnlich. Das liegt natürlich auch daran, dass man wieder auf ein rundes 1,4 Zoll AMOLED Display mit einer Auflösung von 454 x 454 Pixeln, etwas mehr Pixel als beim 1,39 Zoll Display der Vorgänger. Die Besonderheit der TicWatch Pro Reihe ist allerdings das zweite Display. Der Hersteller integriert zusätzlich noch ein energiesparsames FSTN LC-Display, welches im Essential Mode nur die Uhrzeit, das Datum, die Schrittzahl und die Herzfrequenz in Schwarz-Weiß anzeigt. Dadurch ist eine längere Laufzeit möglich. Neu für die TicWatch Pro 3 ist, dass im zu Deutsch „Wesentlichen Modus“ auch Schlaftracking möglich ist und dass das LC-Display beleuchtet werden kann.
Das AMOLED-Display bietet 5 manuelle Helligkeitsstufen, ich habe allerdings immer auf die automatische Helligkeitsregelung gesetzt. Selbst diese hat nochmal drei Voreinstellungen: hell, normal und halbdunkel. Mir persönlich hat da sogar halbdunkel gereicht. Wem das LCD als Always-On-Display nicht reicht, kann auch noch das normale AOD von WearOS aktiveren. Das frisst aber wesentlich mehr Akku, da dafür der AMOLED-Bildschirm genutzt wird. Außerdem kauft man sich wahrscheinlich nicht extra eine Uhr mit zwei Displays und nutzt dann nur eins.
Watchfaces gibt es dank WearOS unendlich viele zur Auswahl. 30 Watchfaces direkt vom Hersteller sind auf der Uhr vorinstalliert, können aber auch über die WearOS App ausgewählt werden. Viele davon unterstützen auch personalisierbare Komplikationen, also die kleinen Verknüpfungen auf dem Watchface. In der Mobvoi App findet man dann nochmal 60 weitere Watchfaces und über Apps wie Facer dann einfach mal über 15.000.
Endlich ein neuer Prozessor! Snapdragon Wear 4100
Endlich! Jeder, der sich schon einmal mit WearOS-Smartwatches beschäftigt hat, weiß, dass die Uhren seit Jahren mit den veralteten Snapdragon Wear 2100 und 3100 Prozessoren auskommen mussten. Der bis dato aktuelle Wear 3100 Prozessor war von 2018, basierte aber auf dem Snapdragon 210 aus dem Jahr 2014 (!) und wurde im absolut nicht mehr zeitgemäßen 28 nm Herstellungsverfahren gefertigt. Qualcomm hat sich erbarmt und veröffentlicht den Snapdragon Wear 4100 Prozessor für Smartwatches, der nicht nur im deutlich effizienteren 12 nm Verfahren hergestellt wurde, sondern auch bis zu 85% mehr Leistung als sein Vorgänger bietet. Er basiert auf dem immerhin „erst“ 2018 erschienenen Snapdragon 429. Ist die TicWatch 3 Pro also endlich eine schnelle WearOS-Smartwatch?
Ja ist sie und das merkt man bei jeder Aktion. Egal ob man tippt, wischt, Apps startet oder den Google Assistant nutzt, alles funktioniert endlich ohne Ruckeln und ohne lange Wartezeiten. Auch Animationen und Übergänge sind wesentlich flüssiger und mit denen von Samsung- und Huawei-Uhren vergleichbar. Eigentlich sollte man sich nicht darüber freuen, dass etwas so funktioniert wie beschrieben, aber jeder der schonmal eine WearOS-Smartwatch genutzt hat weiß, dass man das leider bisher nicht erwarten konnte.
Dass die TicWatch 3 Pro so rund läuft, liegt zwar zu großen Teilen an dem Wear 4100, aber auch an dem 1 GB Arbeitsspeicher, der für gutes Multitasking und schnellen App-Wechsel sorgt. Zudem hat man den internen Speicher verdoppelt, sodass es jetzt 8 GB gibt, von denen ca. 4 GB dann wirklich Platz für eigene Apps, Musik und Daten bieten. Das klingt vielleicht nicht nach viel, wenn man an die 64 und 128 GB von Smartphones denkt. Da die größte einzelne App auf der Uhr „Google“ aber nur 38 MB einnimmt, reichen 4GB locker aus.
Funktionsumfang dank WearOS
Bei der TicWatch Pro 3 handelt es sich um eine WearOS-Smartwatch, das heißt, sie arbeitet mit Googles Betriebssystem für Smartwatches. Das ist grundsätzlich offen, erlaubt also den Download von Apps über den integrierten Play Store. Darüber hinaus gibt es aber schon viele vorinstallierte Applikationen, sowohl von Google als auch TicWatch selbst. Standardfunktionen wie Timer, Wecker, Stoppuhr, Taschenlampe, Termine und Erinnerungen, Telefon suchen und neuerdings auch ein Timer zum Händewaschen sind vorhanden. Mobvoi hat außerdem noch einen Taschenrechner integriert, aber braucht man den wirklich auf einer Uhr?
Dank des Google Betriebssystems hat man zudem Zugriff auf Google Maps und den Google Assistant. Man kann über die Maps App direkt auf der Uhr ein Ziel auf der Karte aussuchen und die Navigation starten. Komfortabler ist es aber, das Ziel auf dem Smartphone zu suchen und dann die gewünschte Navigationsart zu starten. Im Endeffekt wird bei beiden Varianten die Navigation auch auf der Uhr angezeigt und die Anweisungen werden über den Lautsprecher oder über mit der Uhr verbundene Kopfhörer ausgegeben.
Der Google Assistant kann wie gesagt über das Gedrückthalten der oberen Taste aktiviert werden, aber auch die bekannte „Ok Google“-Erkennung wird von der Uhr unterstützt. Schön ist, dass der Assistant dank der Power des neuen Chips endlich schnell reagiert und genauso schnell antwortet. Für schnelle Fragen, Smart Home Steuerung oder auch einfach, um einen Timer zu stellen ist so immer vorhandener Google Assistant definitiv nützlich.
Dank dem integrieren NFC Modul ist auch Google Pay zur kontaktlosen Bezahlung in Geschäften möglich, was genauso gut funktioniert wie man es erwartet. Mit 4GB gibt es genügend internen Speicher für Offline-Musik, wofür man allerdings Dritthersteller Apps wie WearMedia oder NavMusic benötigt. Dank dem 1GB großen Arbeitsspeicher ist dann auch Multitasking, also Musik hören und dabei z.B. Sporttracking kein Problem. Die Spotify App hat inzwischen ein Update bekommen und kann nun sowohl zum Streamen als auch zum Download von Liedern, Playlists und Podcasts genutzt werden. Bluetooth-Telefonate sind, wie oben bereits beschrieben, bei verbundenem Smartphone möglich. Mit der LTE-Version und einer Vodafone-eSIM kann man auch ohne verbundenes Handy telefonieren, SMS empfangen und mobile Daten nutzen.
Benachrichtigungen kann man über die WearOS-App auf dem Smartphone für jede einzelne App (de-)aktivieren. Ich erhalte so z.B. nur Benachrichtigungen auf der Uhr von WhatsApp, NINA, meiner Bank, meinem Kalender und natürlich den Fitness-Apps der Uhr. Bei Benachrichtigungen von WhatsApp werden sowohl Emojis als auch Fotos angezeigt, letzteres aber nur wenn man den automatischen Download in WhatsApp aktiviert hat. Man kann dann auch direkt von der Uhr aus antworten, entweder mit vorgefertigten, Schnellantworten, Emojis, per diktiertem Text oder über die Tastatur (swypen unterstützt).
Gesundheitstracking: Puls, Schritte, Schlaf, Blutsauerstoff
Während man bei den normalen Funktionen glücklicherweise nicht zweimal die gleiche App von Mobvoi und Google hat, sieht es bei den Gesundheitsapps leider etwas schlechter aus. Über die TicBlutsauerstoff App und den überarbeiten Sensor auf der Unterseite ist die stündliche Blutsauerstoffsättigungsmessung (SpO2) möglich, über TicPuls ist die dauerhafte Herzfrequenzmessung gegeben. Dazu gibt es nun auch TicLärm, worüber Umgebungsgeräusche gemessen werden können, nur leider bisher nicht dauerhaft im Hintergrund, sondern nur auf „Befehl“. Zur Stressreduzierung integriert man die Apps TicDruck (halbstündliches Stresstracking) und TicAtmung, worüber Atemübungen zwischen 1-5 Minuten ausgeführt werden können.
Die täglichen Schritte, Trainingszeit und aktive Stunden werden dann von der App TicGesundheit überwacht, die gleichzeitig auch eine Übersicht über die anderen Daten bietet und ein bisschen als Zentrale fungiert. Das ganze gibt es teilweise nochmal von Google in Form von Fit-Atemübungen, Herzfrequenz in Fit und Ziele in Fit. Da Google Fit für mich aber eine der schlechtesten Fitness-Apps überhaupt ist, habe ich nur Mobvois Apps genutzt. Sagen einem diese nicht zu, hat man ja immer noch den Play Store mit einigen Alternativen. Alle gesammelten Daten kann man dann och etwas ausführlicher und besser am Handy in der Mobvoi App einsehen.
Das Schlaftracking kann man über die App TicSchlaf steuern und dort auch eine Ausschlusszeit konfigurieren, um den Akku etwas zu schonen. Schichtarbeiter können aber natürlich auch den ganzen Tag ihren Schlaf tracken lassen. Auch die eigene „perfekte“ Schlafenszeit (z.B. 0 Uhr bis 8 Uhr) kann man einstellen und wird dann erinnert, wenn man schlafen gehen sollte, um das Ziel zu erreichen. Es gibt auch einen smarten Wecker, der einen bis zu 15, 30, 45 oder 60 Minuten vor der eigentlichen Aufstehzeit wecken kann, wenn man in einer leichten Schlafphase ist. Leider bietet TicSchlaf dabei keine Einstellungen für die Wochentage, an denen der Wecker aktiv sein soll. So kann es passieren, dass man am Wochenende unsanft geweckt wird, wenn man vergessen hat den Wecker am Vortag manuell zu deaktivieren.
Während des Schlafs werden auch weiterhin der Puls und die Blutsauerstoffsättigung gemessen. Dabei wird aber auf Infrarotlicht gesetzt, sodass man nachts nicht von dem grellen grünen Licht gestört wird, welches sonst zur Pulsmessung verwendet wird.
Sporttracking mit GPS & Barometer
Neben den bereits erwähnten Fitnesstracking Apps gibt es natürlich auch noch eine spezielle App für Sport. Diese hört auf den Namen TicÜbung und bietet folgende Sportmodi: Laufen (Outdoor/Indoor), Spaziergang, Radfahren (Outdoor/Indoor), Free Style, Schwimmen im Pool, Rudergerät, Crosstrainer, Aerobic, Trail Running, Bergsteigen und Yoga. Die Modi, die im freien genutzt werden nutzen dann natürlich auch GPS und das integrierte Barometer (Höhenmesser). Alternativ kann man das vorinstallierte Google Fit-Training mit über 100 Sportmodi nutzen, ich lasse aber wie gesagt die Finger von Google Fit.
Ich habe wieder mal das Lauftracking getestet und mit einer Garmin Forerunnner 645 Music verglichen. Obwohl die TicWatch Pro 3 laut Mobvoi die Satellitensysteme GPS, Beidou, Glonass, Galileo und QZSS unterstützt, benötigt die Uhr immer gute 20-30 Sekunden für den GPS-Fix. Die Garmin schafft das schon nach 10 Sekunden und auch die Huawei Uhren schaffen die Positionierung in dieser Zeit. War die Positionierung dann aber erfolgreich, ist Verbindung stabil und das Tracking genau. Ich hatte ein durchschnittliche Abweichung von 2-4% zur Garmin, was für eine Uhr, die primär eine Smartwatch und keine Fitnesswatch ist, absolut in Ordnung geht.
Während des Laufens kann man sich alle 10 Minuten oder nach jedem Kilometer die aktuellen Daten durchsagen lassen. Auch eine automatische Pause kann man bei Bedarf aktivieren, welche zwar immer funktioniert, aber doch ihre 10 Sekunden bis zur Erkennung der Pause benötigt. Das ist soweit relativ normal fürs Lauftracking. Besonders ist aber, dass das zweite energiesparende Display der TicWatch während des Workouts dauerhaft Uhrzeit, Laufdauer, Puls, verbrannte Kalorien, Distanz, Geschwindigkeit und Pace anzeigt.
Eine automatische Workout-Erkennung gibt es mit der TicÜbung-App auch. Spazieren, Laufen und Radfahren im Freien können automatisch erkannt werden und nach 5 Minuten erhält man eine Benachrichtigung, ob man das Workout weiterhin aktiv tracken möchte oder nicht. Die Workout-Daten lassen sich über die Mobvoi-App auf eurem Smartphone automatisch mit Strava, Runkeeper und Google Fit synchronisieren. Die Strava-Synchronisierung funktioniert dabei zuverlässig und vor allem schön schnell. Alternativ gibt es auch native WearOS Apps für Strava, Adidas Running (Runtastic), Nike Run, RunKeeper und einige weitere.
2-3 Tage Akkulaufzeit!
Die Akkukapazität gibt der Hersteller mit 595 mAh an, was in dem Smart Modus (also im „normalen“ Modus) für bis zu drei Tage Akkulaufzeit reichen soll. Das ist noch mal ein Tag mehr als in unserem Test zur TicWatch Pro (2020). Das liegt wohl an der Kombination des energieeffizienteren Chips und der laut Google ebenfalls optimierten Software. Im Essential Mode ist wohl eine Akkulaufzeit von bis zu 45 Tagen möglich! In diesem Modus ist die TicWatch 3 Pro aber eben nur noch eine Uhr mit Schrittzähler und Schlaftracking, mehr nicht. Trotzdem ist es recht praktisch, dass der „wesentliche Modus“ bei 5% verbleibenden Akku automatisch anspringen kann, sodass man immerhin noch eine funktionierende Uhr am Arm hat, bis man sie wieder aufladen kann. Mit 5% Akku hält die TicWatch 3 Pro in diesem Modus nämlich noch locker 1-2 Tage durch.
Im smarten Modus kam ich immer wieder auf 2-3 Tage Laufzeit, je nachdem ob ich mit der Uhr und dementsprechend aktiviertem GPS-Tracking laufen war oder nicht. Beim Laufen habe ich dann auch noch Musik bzw. einen Podcast über die Uhr auf meinen verbundenen Bluetooth-Kopfhörern (Soundcore Spirit Dot 2) gehört. Zusätzlich sind aktiviert: Schritttracking, Schlaftracking, 24 Stunden Pulstracking, Messung der Blutsauerstoffsättigung jede Stunde und Stresstracking jede halbe Stunde. Dazu kommt der Wecker jeden Morgen und Benachrichtigungen (mit Vibration) von WhatsApp, NINA, meinem Kalender und meiner Banking-App.
Insgesamt ist die TicWatch mit dieser Akkuleistung der unangefochtene Spitzenreiter unter den Wear OS Smartwatches und auch Samsungs oder Apples Uhren kommen meistens nur auf einen, maximal 2 Tage Laufzeit. Wer einige dieser Funktionen nicht benötigt, kann diese sowieso schon beeindruckende Laufzeit sicherlich nochmals verlängern. Der Ladevorgang mit dem magnetischen Ladekabel dauert ca. 2 Stunden.
Aktuell gibt es ein Problem mit dem mitgeliefertem Ladekabel, welches bei manchen Nutzern defekt ist bzw. nach kurzer Zeit kaputt geht. Bei unserer Uhr haben wir bisher keine Probleme mit dem Laden, das Kabel und der Connector funktionieren so wie sie sollen. Mobvoi hat das Problem anerkannt und bietet Ersatz an: „If anyone facing issue with charging cradle of TicWatch Pro 3, We are really very sorry for that but You’ll always can request for replacement charging cradle by visiting the below link.“
Was besser sein könnte
Auch wenn, soviel nehme ich hier schonmal vorweg, Mobvoi mit der TicWatch 3 Pro die aktuell beste und kompletteste WearOS-Smartwatch abliefert, ist auch sie nicht perfekt. So gibt es immer noch ein paar Software-Fehler bzw. Bugs. So geht manchmal Googles Wecker an, ohne dass die dazugehörige App geöffnet wird. Dann hat man einfach nur eine vibrierende Uhr am Arm und muss schlaftrunken erstmal die Wecker-App öffnen und dort den Alarm beenden. Dass man beim Wecker der TicSchlaf App keine Wochentage einstellen kann, hatte ich ja schon erwähnt. Immerhin gibt es noch Sleep as Android als gute Alternative.
Wo wir gerade schon beim Schlafen sind, wäre es schön, wenn man die Hintergrundbeleuchtung des LCDs nach einem Zeitplan deaktivieren könnte. Gleiches gilt für die „Anheben zum aktiveren“-Funktion, die man bei Huawei, Amazfit und Samsung Uhren einfach auf einen bestimmten Zeitraum begrenzen kann. Immerhin gibt es einen planbaren Nicht-Stören-Modus, damit man nachts keine Benachrichtigungen bekommt. Leider vergisst der ab und zu zur festgelegten Zeit anzuspringen, sodass man ihn wieder manuell aktiveren muss. Es gibt zwar einen Kino-Modus, der sowohl Benachrichtigungen als auch das Display deaktiviert, aber auch dieser ist nicht planbar.
Dadurch, dass weder Mobvoi noch Google eine native Musik-App für die Uhr anbieten, muss man auf Dritthersteller Apps wie WearMedia oder NavMusic zurückgreifen. Diese machen ihren Job zwar gut, kommunizieren aber natürlich nicht mit den anderen Apps auf der Uhr. Ist man jetzt mit TicÜbung laufen, hört dabei Musik oder einen Podcast und hat die Datendurchsagen nach jedem Kilometer aktiviert, bekommt man einfach beides gleichzeitig zu hören. Da die Musik-App ja nichts von der TicÜbung-Durchsage weiß, wird sie natürlich auch nicht leiser oder pausiert, was im Endeffekt dazu führt, dass man weder die Durchsage noch die Musik/Podcast richtig versteht.
Zu guter Letzt bietet die Uhr keinen integrierten Kompass, der für manche Anwendungszwecke wie z.B. Geocaching essentiell ist. Bei dem hohen Preis bin ich über diesen „Mangel“ doch etwas überrascht. Danke an unseren Leser Zippo für den Hinweis.
Fehlerbehebungen nach Update
Mobvoi hat ein neues Update für die TicWatch Pro 3 veröffentlicht, welches einige Fehler des LC-Displays behebt und auch mehr Einstellungsmöglichkeiten für diesen bietet. Hier die Übersetzung des offiziellen Changelogs:
Features:
1. Unterstützung für die Einstellung des Datumsformats des essentiellen Bildschirms (DD-MM/MM-DD) über die App Essential Mode.
2. Unterstützung des Einschaltens der Hintergrundbeleuchtung über die Power-Taste im Essential Modus.
3. Unterstützung des Ausschaltens der automatischen Hintergrundbeleuchtung des LC-Bildschirms in der App Essential Mode.
4. Aktivieren des Benachrichtigungstons (Kann unter Einstellungen –> Ton –> Klingellautstärke eingestellt werden).
Verbesserungen:
1. Die Geschwindigkeit des „Anheben zum aktiveren“-Bildschirms wurde um ca. 1/4 Sekunde verbessert.
2. Es wurde das Problem behoben, dass manchmal die Schritte im Essential-Modus nach einem Neustart teilweise verloren gehen konnten.
3. Die Geschmeidigkeit des Gleitens wurde verbessert.
4. Der Reaktionsbereich am Rand des Bildschirms wurde optimiert.
5. Die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung des wesentlichen Bildschirms wurde reduziert.
6. Verbesserte Kopplungsgeschwindigkeit bei der Kopplung mit Android-Telefonen.
Fehlerbehebungen:
1. Es wurde das Problem behoben, dass die Hintergrundbeleuchtung des essentiellen Bildschirms unter bestimmten Umständen nicht durch „Anheben zum aktiveren“ eingeschaltet werden konnte.
2. Behebung des Problems, dass ein Doppelklick auf die Funktionstaste manchmal andere Apps anstelle von Google Pay öffnete (falls Google Pay in Ihrer Region verfügbar ist).
TicWatch 3 Pro: Die beste Android Smartwatch?
Wie schon der Vorgänger ist auch die TicWatch 3 Pro die aktuell beste WearOS-Smartwatch. Das liegt vor allem an der, für eine voll ausgestattete Smartwatch, sehr guten Akkulaufzeit von 2-3 Tagen. Der neue Snapdragon Wear 4100 Prozessor steigert die Performance deutlich und macht frustfreie Nutzung möglich, sodass man endlich mit Samsung und Huawei mithalten kann. Die gute Akkulaufzeit hat die TicWatch auch ihrem smarten Dual Display zu verdanken, welches mit mehr Infos und Hintergrundbeleuchtung nochmal verbessert wurde.
Die beschriebenen Fehler sind glücklicherweise alle recht klein und für vieles ist auch eher Google verantwortlich, die WearOS einfach nicht sonderlich stark unterstützen. So hat man z.B. diesen Monat eine YouTube Music App für die Apple Watch herausgebracht und das eigenen Betriebssystem hat immer noch keine vom eigenen Musikstreamingservice – Priorität hat WearOS also anscheinend nicht. Dementsprechend springt Mobvoi ein und bietet bereits viele Funktionen, die von Haus aus fehlen würden. Ein bisschen mehr Liebe von Google für das eigene Betriebssystem wäre aber schön.
Insgesamt macht die Kombination aus Akkulaufzeit, Performance und dem Dual Display mit dem guten Benachrichtigungsmanagement von WearOS, Mobvois größtenteils guten Fitness- und Gesundheitsapps, der Bezahlfunktion via Google Pay und der großen Auswahl an Dritthersteller-Apps die TicWatch 3 Pro zur aktuell komplettesten Smartwatch und einem starken Kandidaten für die Krone der besten Smartwatch für Android überhaupt.
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