Hands-On Tilswall Multifunktionswerkzeug für 19,87€
Multifunktionswerkzeuge bzw. Rotationswerkzeuge, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und die meisten sind sehr wahrscheinlich durch die bekannteste Marke Dremel inspiriert worden. Um generell mal einen Eindruck dieser günstigen Geräte zu bekommen, haben wir uns das Tilswall Multifunktionwerkzeug mal genauer angeschaut.
- Tilswall Multifunktionswerkzeug
- bei Tilswall für 19,87€ – nicht mehr verfügbar (Gutschein: rotary52)
- Schutzbrille (Danke Max M. in den Kommentaren)
- bei Amazon für 7,55€
Inhalt
Technische Details
Ich habe das Multifunktionswerkzeug in diesem Fall mit dem Dremel 4000 verglichen, weil ich diesen dafür von meinem Bruder ausgeliehen bekommen habe.
Tilswall Multifunktionswerkzeug | Dremel 4000 | |
Leistung | 160 W | 175 W |
Drehzahl | 8.000 – 33.000 U/min (6 Stufen, aber übergangslos) | 5.000-35.000 U/min (stufenlos) |
Zubehör | 145 Teile | 45 Teile + Aufsatz |
Gewicht | ~550 g | ~550 g |
Lieferumfang
Zuerst der Hinweis, dass Dremel in verschiedenen Modellreihen und Sets mit unterschiedlichem Umfang an Zubehör gekauft werden können. Ich vergleiche das Tilswall Multifunktionswerkzeug mit der Standardausführung des Dremel 4000, die ich jedoch nicht hier habe, nur den Dremel an sich (ausgeliehen). Meiner Meinung nach ist das Zubehör hier am vergleichbarsten. Ich konzentriere mich aber auf das Gerät an sich, die verschiedenen Bits sind kompatibel für beide Modelle.
Wie man auf dem Foto erkennen kann, kommt das Tilswall Multifunktionswerkzeug mit einigem Zubehör. Neben den zahlreichen Bits und kleineren Ersatzteilen gibt es für das Gerät einen Fräsaufsatz, eine Schutzabdeckung gegen z.B. Funken und einen Präzisionshandgriff mit Licht. Die kleine verbaute LED wird mittels Batterien betrieben, die auch im Lieferumfang beiliegen. Dazu gibt es eine recht ausführliche mehrsprachige Anleitung, die einem auch die einzelnen Bits erklärt, für welche Materialien sie geeignet sind und welche Umdrehungen dafür am geeignetsten sind.
Zusätzlich gibt es noch, wie im Dremel-Set, eine sogenannte biegsame Welle, im Grunde genommen eine kleine und handlichere Verlängerung des Dremels. Insgesamt macht das Zubehör einen soliden Eindruck, aber wir reden hier auch von Hartplastik-Elementen, die bei starkem Gebrauch bestimmt auch mal kaputt gehen können. Umso besser, dass das meiste Zubehör kompatibel zu anderen Multifunktionswerkzeugen zu sein scheint.
Verarbeitung des Multifunktionswerkzeugs
Wie bereits erwähnt haben wir es in der Verarbeitung mit Plastik zu tun, was auch üblich ist für diese Art von Werkzeug, aber im direkten Vergleich zum Dremel fällt schon ein Qualitätsunterschied auf. Das ist jedoch nicht wirklich verwunderlich, wenn wir die Preisklassen im Hinterkopf behalten. Der Dremel 4000 kostet, in dem ausgesuchten Set, im UVP fast 114€, während wir bei Tilswall auf ungefähr 42€ (ohne Angebot) kommen. Trotz dessen ist die Verarbeitung des Tilswall Multifunktionswerkzeuges nicht schlecht.
Alles ist stabil und ordentlich verschraubt, das blaue Plastik fühlt sich sehr robust an. Die schwarze Gummierung ist nicht überall super sauber angebracht, aber ist sogar etwas griffiger als beim Dremel. Negativ aufgefallen sind mir jedoch die kleineren Bedienelemente bei Tilswall. Wo bei Dremel wirklich jedes Detail einen guten Eindruck macht, wirken die Knöpfe ziemlich unterdurchschnittlich. Vor allem der Powerschalter ergibt in meinen Augen so keinen Sinn, auch von der Positionierung, das hat Dremel mit dem Schieberegler deutlich schöner gelöst.
Alles in allem ist der Tilswall für seinen Preis aber für mich überraschend gut im Gesamteindruck. Wenn man beide Geräte in der Hand hat, lassen sich gar nicht mehr zu viele Unterschiede fühlen.
Einsatzgebiete des Multifunktionswerkzeugs
Wofür braucht man so ein Multifunktionswerkzeug eigentlich? Diese Frage habe ich mir immer gestellt, wenn ich diese Art Gerät mal wieder in den China-Shops gesehen hatte. Mittlerweile weiß ich, dass man damit vor allem kleinere Feinarbeiten erledigen kann, insbesondere dort, wo größere Geräte nicht gut hinkommen. Mit dem Tilswall Multifunktionswerkzeug kann man Schnitzen, Schleifen, Fräsen, Polieren, Bohren und Gravieren. Welche Materialien in Frage kommen ist natürlich immer vom jeweiligen Bit abhängig, aber generell kann man Holz, Kunststoff, Schmuck, Metalle (Aluminium), Laminat und Glas bearbeiten.
Für feinere Arbeiten, die eine ruhige Hand fordern, kann man den zusätzlichen Griff mit LED befestigen oder eben die biegsame Welle benutzen. Und natürlich gibt es eine riesige Auswahl an weiteren Bits. Für Leute mit DIY-Vorlieben also ein ganz brauchbares Tool. Aber auch für kleinere Handwerksaufgaben eignet es sich: kleine Löcher bohren, dünneres Material schneiden, Messer schärfen oder Gegenstände polieren. Die Einsatzgebiete sind ziemlich vielfältig, aber man sollte schon eine Idee haben, wofür man sich dieses Gerät kaufen sollte.
Arbeiten mit dem Multifunktionswerkzeug
Als ich das erste mal ein solches Gerät in den Händen gehalten habe, war ich davon überrascht wie schwer und unhandlich es doch ist, wo es doch für Feinarbeiten gedacht ist. Aber irgendwo muss man die Leistung ja auch unterbringen. Das Tilswall Multifunktionswerkzeug kann in sechs Stufen von 8.000 auf 33.000 Umdrehungen pro Minute eingestellt werden, aber nur die höchste Stufe rastet ein. Im Vergleich: der Dremel 4000 hat 5.000-35.000 U/min, die stufenlos einstellbar sind.
In den Händen sind beide Modelle ziemlich ähnlich zueinander, mit kleinen Händen gar nicht so leicht festzuhalten. Wobei der Tilswall mir etwas leichter zu greifen scheint, da er minimal schmaler zuläuft. Genau für sowas ist der Griff wirklich hilfreich. Er fühlt sich zwar nicht sehr hochwertig an und die LED ist recht umständlich an- bzw. auszuschalten, aber man hat mehr Kontrolle über das Gerät und kann den schweren Teil mit Motor mehr oder weniger auf seinem Arm ablegen.
Das An- bzw. Ausschalten ist auch beim Tilswall Multifunktionswerkzeug an sich unnötig umständlich, dadurch, dass der Schalter auf der Unterseite am Ende ist, aber bei dem Preis kann ich damit leben. Das Austauschen der Bits läuft auch problemlos, das Gerät riecht zu Beginn minimal nach Plastik im Betrieb und ist von der Lautstärke her genau so laut wie der Dremel, der klingt insgesamt aber einfach ruhiger, egal auf welcher Stufe.
Die Umdrehungen lassen sich aber ziemlich einfach einstellen bei beiden Geräten, lediglich die entsprechende Umsetzung der Geschwindigkeit ist beim Dremel viel smoother und man hat das Gefühl der Motor zieht richtig an. Der Tilswall ist da etwas dezenter unterwegs, bringt aber für den ersten Eindruck ausreichend viel Power mit. Wie viel Umdrehungen der Tilswall jetzt mehr oder weniger laut Datenblatt hat, im Gebrauch wirkt der Dremel einfach stärker.
Aber all das stört mich wie gesagt immer noch nicht, wenn ich mir den Preis anschaue. Der einzige Negativpunkt, der mir so wirklich während des Arbeitens aufgefallen ist, ist das das Tilswall Multifunktionswerkzeug deutlich schneller heiß wird. Aber nicht so, dass ich Angst hatte es verbrennt irgendwas.
Lohnt sich das Tilswall Multifunktionswerkzeug?
Gefühlt habe ich im Text ziemlich viele Negativpunkte zum Tilswall gesagt, aber immer mit Hinblick darauf, dass ich es im direkten Vergleich mit einem fast drei mal so teuren Dremel hatte. Wenn ich mir nur das Tilswall Multifunktionswerkzeug anschaue, muss ich sagen, dass ich für den Preis sehr überrascht war. Der riesige Lieferumfang, das extra, extra Zubehör noch an Trennscheiben, die inkludierten Batterien für den Griff, die ausführliche mehrsprachige Anleitung und alles schön verpackt in einer, zugegebenermaßen mittelmäßg verarbeiteten, Tasche. Und das alles für einen Preis unter 50€. Aber ich weiß auch, dass es da draußen sehr viele verschiedene Modelle gibt. Deswegen möchte ich gar keine bedingungslose Kaufempfehlung aussprechen, sondern dabei bleiben: wer ein sehr günstiges (unter 20€, ist das schon ein No-Brainer?), umfangreiches und funktionstüchtiges Multifunktionswerkzeug für kleinere DIY-Arbeiten sucht, der macht mit dem Tilswall absolut nichts falsch. Wer deutlich höhere Ansprüche an das Gerät hat, große/viel Projekte umsetzen möchte und ein höheres Budget hat, der greift lieber zu einem Dremel.
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Kommentare (16)