Tineco A11 Master Akkusauger mit zwei Akkus & zwei LED-Bodendüsen
Erst kürzlich sorgte Ecovacs Tochterfirma Tineco mit dem S12V für Aufregung, weil man einen Akkusauger mit NFC und Smartphone-Halterung ausstattete, was auf den ersten Blick cool und auf den zweiten Blick sinnlos erscheint. Dennoch steht der Hersteller weiterhin für Hightech und Innovation. Der Tineco A11 Master ist nicht das Flaggschiffmodell des Herstellers, bot uns in der Testphase aber einiges, das wir so noch nicht zuvor gesehen hatten. Nicht nur im positiven Sinne.
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Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Tineco S12 Plus
Der Tineco Pure One S12 Plus gilt neben dem Dyson V11 Absolute als einer der besten Akkustaubsauger auf dem Markt. Grund genug, den A11 Master mit ihm zu vergleichen.
Tineco A11 Master | Tineco S12 Plus | |
Preis ohne Angebot (ca.) | ~399€ | ~599€ |
Saugkraft | 22.000 pa | 22.000 pa |
App | nein | Tineco (Android, iOS) |
Display | nein | Universal-LED-Display |
Wischfunktion | nein | nein |
Lautstärke | 75 dB (auf höchster Saugstufe) | 71 dB (auf höchster Saugstufe) |
Akku | 2000 mAh (zwei liegen bei), austauschbar | 2500 mAh (zwei liegen bei), austauschbar |
Saugstufen | drei Stufen | zig Stufen |
Arbeitszeit | 60 Min. bei Verwendung eines nicht motorisierten Aufsatzes (Eco), 20 Min. auf höchster Saugstufe | 100 Min. bei Verwendung eines nicht motorisierten Aufsatzes (Eco), 20 Min. auf höchster Saugstufe |
Staubkammer | 0,6 l | 0,6 l |
Maße | 111,0 x 28,4 x 26,4 cm | 120 x 25 x 15 cm |
Gewicht | 2,5 kg (Hauptelement 1,5 kg) | 3,0 kg |
CE-Kennzeichen | ja | ja |
Lieferumfang
Bei Tinecos A11-Serie, die etwa auch den A11 Hero beinhaltet, ist der Lieferumfang immer gleich, weswegen die Bedienungsanleitung nicht auf den A11 Master, sondern auf die gesamte A11-Serie zugeschnitten ist. Natürlich sind die Einzelteile teilweise unterschiedlich in ihrer Formfunktion und Farbgebung, ansonsten gleichen sich die Paketinhalte aber. So finden wir im äußerst üppigen Lieferumfang des Tineco A11 Master:
- Hauptelement mit 0,6 l großer Staubkammer (Vergleich Dyson V11 Absolute: 0,7 l)
- zwei 2000 mAh große Akkus
- Wandhalterung mit EU-Ladekabel, Schrauben und Dübeln
- Saugrohr
- Bodendüse mit angebrachter Softwalze
- Bodendüse mit angebrachter Kunststoffwalze
- Bürstenaufsatz (typischer Handsaugeraufsatz)
- flexibler Bürstenaufsatz
- Fugenaufsatz (für Rillen und schmale Engen gedacht)
- ausziehbarer Fugenaufsatz
- knickbares Zwischenstück
- Milbenaufsatz (gegen Hausstaubmilben)
- ausziehbarer Flexschlauch
- kleines Reinigungswerkzeug
- Bedienungsanleitung in versch. Sprachen, auch Deutsch
In der mitgelieferten Wandhalterung kann der Nutzer zwei Akkus hintereinander weg aufladen. Zuerst wird der am Hauptelement angebrachte Akku aufgeladen. Ist dies vollständig passiert, wird darauf dann automatisch der Ersatzakku aufgeladen. Lässt man das Hauptelement weg, wird entsprechend nur der eingelegte Ersatzakku geladen. Setzt man erst den Ersatzakku ein und dann das Hauptelement mit angebrachtem Akku, switcht der Aufladeprozess vom Ersatz- zum Hauptakku. Eine äußerst pfiffige Konstruktion.
Dann haben wir da noch zig Aufsätze, die meisten werdet ihr schon aus anderen Akkusauger-Tests von uns kennen. Diese hier sind allerdings aus etwas hochwertigerem Kunststoff, als man es so aus China gewohnt ist. Durch die vielen Aufsätze hat man deutlich mehr Spielraum, wenn man den A11 Master etwa als Handsauger oder zur Bekämpfung von Spinnweben an der Decke verwenden möchte.
Design und Verarbeitung
Design ist Geschmackssache und am Tineco A11 Master werden sich die Geister scheiden: Die einen werden die transparenten Elemente, welche dem Sauger ein wenig DIY-Optik bescheren sollen, in Kombination mit der türkisen Farbgebung futuristisch finden. Andere wiederum werden die Optik als billig erachten, was in erster Linie an dem nicht allzu hochwertigen Material am Hauptelement liegt. Bei den weiteren Einzelteilen wurde hochwertigerer Kunststoff verwendet. Bei mir fällt die Wippe auch auf die Seite, die die Optik nicht allzu ansprechend findet.
Neben seines obligatorischen CE-Kennzeichens für den europaweiten Vertrieb und der überdurchschnittlich groß gebauten, kontaktfrei leerbaren und somit allergikerfreundlichen Staubkammer (0,6 l potenzielle Füllmenge), fällt vor allem die Arretierung des Power-Buttons auf. Durch Umlegung dieses kleinen Hakens kann man entscheiden, ob man zur Verwendung des Saugvorgangs nur einmal drücken oder gedrückthalten möchte. Ich präferiere eindeutig ersteres, weiß aber, dass es hierzu unterschiedliche Ansichten gibt.
Die Austauschbarkeit des Akkus und Beigabe eines zweiten Akkus ermöglicht – wenn man das so betrachten möchte – eine Verdopplung der Arbeitszeit von 60 Min. Außerdem wird eine allgemein längere Lebenszeit des gesamten Geräts ermöglicht.
Bedienung könnte besser sein
Das Wechseln zwischen den drei Saugstufen ist etwas umständlich, da dies über einen Button auf der Oberseite passieren muss. Der Griff zu diesem Bedienelement funktioniert nur etwas ungelenk. Darüber platzierte LEDs zeigen an, welche Saugstufe aktiv ist. Dies merkt man aber auch selbst, da man bei Stoppen des Saugvorgangs immer wieder auf der ersten Stufe beginnen muss. Die zuletzt gewählte Saugstufe wird nicht beibehalten. Da man meistens aber weniger wechseln und sich bei überwiegend verlegtem Hartboden auf eine Stufe festlegen wird, ist dieser Umstand störend, aber auch ein Luxusproblem.
Die eben noch gelobte Staubkammer schließt leider nicht immer richtig, wenn sich etwas mehr Inhalt in ihr befindet. Also am besten nur dann unten öffnen, wenn ihr wirklich vorhabt, die Kammer über dem Mülleimer zu leeren.
Was man dem A11 Master zugute halten muss, ist die Modularität der Einzelteile, die alle Filter und Einzelteile simpel abnehmbar macht. So kann man die Einzelteile nach einer gewissen Zeit (steht jeweils drauf) reinigen oder austauschen. Nicht so schön wiederum ist die Haptik, insbesondere dann, wenn man die Einzelteile zusammensteckt. Von anderen Modellen kennen wir es, dass beispielsweise das Saugrohr mit einem schönen Klicken einrastet, hier klickt nur selten etwas, wodurch man das Gefühl hat, ein Einzelteil sei nicht richtig eingesteckt.
Welche Bodenwalze für welchen Bereich?
Es gibt noch nicht die eine Bodenwalze auf dem Markt, die sich genauso gut für Teppiche wie auch Hartböden eignet. Entsprechend liefert Tineco zwei verschiedene Bodendüsen, die man dann je nach Gebrauchsvorhaben austauschen kann. Die Walze aus Kunststoff mit V-förmig verlaufenden Bürstenelementen eignet sich für Teppiche, die Softwalze für alle Arten von Hartböden.
An beiden Bodendüsen sind vorne fünf LED-Leuchten verbaut, die sich mit Aktivierung des Saugvorgangs anschalten und durchgehend leuchten.
Smarter löst es Roidmi, bei deren Modellen Dunkelheit um die Bodendüse automatisch erkannt wird und sich die LEDs nur dann einschalten. Dennoch: Es gibt Bereiche, die immer dunkel sind, egal wie viel Licht in den Raum scheint oder Lampen angeschaltet sind. Beispielsweise unter Möbelstücken wie dem Kleiderschrank oder dem Sofa sind LED-Leuchten an der Bodendüse eine praktische Begleiterscheinung. Zudem ziehen diese kaum merklich Akkuleistung, es ist entsprechend zweitrangig, ob diese durchgehend leuchten oder nicht.
Löblicherweise ist die Bodendüse besonders flach konstruiert, wodurch man überhaupt erst unter Möbelstücken oder etwa der Heizung saugen kann. Nachteilig ist allerdings, dass das gesamte Konstrukt gerne mal abhebt, sobald man sich etwas weiter unter den Schrank oder ähnliches begibt, da sie nicht allzu viel Gewicht auf die Waage bringt. Dies tut sie aber glücklicherweise nur dann und nicht wie viele andere Modelle in alltäglicheren Situationen.
Die Geschichte von der schwebenden Softwalze
Was im Normalfall ein riesiger Pluspunkt wäre, ist hier gleichzeitig die größte Schwäche des Tineco A11 Master: Die Softwalze liegt nicht richtig auf dem Boden auf. Sprich, sie schwebt während des Saugens ein, zwei Zentimeter über dem Boden. So dreht sie sich zwar, hat aber entsprechend keinerlei praktischen Nutzen. Ein klassischer Konstruktionsfehler.
Ja, der A11 Master saugt trotzdem, klar, schließlich ist die Einzugskraft/Saugkraft von 22.000 pa dennoch vorhanden und Staub und Dreck wird eingesogen. Nur ist das mangels über den Boden rollender Softwalze nicht ansatzweise so effektiv wie bei anderen Modellen. Immerhin hat der Hersteller mit der Saugkraftangabe nicht untertrieben und der A11 Master hat wirklich viel Power, sonst wäre das Gerät kaum verwendbar. So hält es sich einigermaßen in Grenzen, ist aber ein dennoch nicht zu akzeptierender Produktionsfehler.
Dafür schlägt sich die Kunststoffwalze auf Teppich aber nicht allzu schlecht. Zwar nicht vergleichbar mit der Torque Drive des Dyson V11 Absolute, aber brauchbar.
Nun wird man sich den Akkusauger aber nicht nur für Teppiche kaufen wollen, nahezu jeder wird ein Modell suchen, das auf beiden Untergründen gute Ergebnisse liefert. Und dazu gehört der A11 Master durch die schwebende Softwalze eben nicht.
Leider auch zu laut
Damit ist an sich auch schon alles gesagt. Hier würde nun normalerweise noch ein Abschnitt zur Performance im Alltag folgen, durch die schwebende Softwalze ist der Alltag, welcher in erster Linie aus Hartboden besteht, aber schon abgefrühstückt. Die Betriebslautstärke ist mit 75 dB auf der höchsten Saugstufe definitiv zu laut, dies entspricht etwa dem Betriebsgeräusch eines Rasenmähers. Auf den ersten beiden Saugstufen ist es zwar etwas angenehmer, ein hochfrequentes Pfeifen aber begleitet das typische Staubsaugergeräusch und macht die Geräuschkulisse eher weniger erträglich.
Fazit: Tineco A11 Master kaufen?
Der A11 Master bringt einige interessante Ansätze mit, etwa die Wandhalterung, mit der man zwei Akkus hintereinander aufladen kann. Auch die Modularität der Einzelteile sowie die flach gebaute Bodendüse gefällt, der Arretierungsregler am Power-Button ist ein guter Ansatz, wirkt nur leider etwas billig. Da springt der Punkt aber eben auch: Eine Menge interessante Ansätze, aber nicht vollends ausgereift. Und naja, die nicht den Boden erreichende Softwalze ist eben ein No-Go, durch welches der Sauger nicht weiterzuempfehlen ist. Schade, die Marke Tineco sagt mir allgemein sehr zu, der A11 Master ist aber nicht ihr Prunkstück.
Oh, ich hoffe doch sehr, dass nun niemand diesen Artikel gelesen und den Konstruktionsfehler bei seinem A11 Master zuhause festgestellt hat. Ich möchte schließlich niemandem die Stimmung vermiesen. Falls doch: Sorry!
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