TinyMaker Open Source 3D Printer – Der kleinste 3D-Drucker der Welt?
Unter dem Namen TinyMaker produziert ein Hongkonger Unternehmen gerade einen Resin-3D-Drucker im Miniformat. Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne läuft eine zweite Finanzierungsphase nun über Indiegogo.
- TiniMaker 3D-Drucker
- bei Indiegogo ab ca. 130€ (inkl. Versand)
Der kleinste Resin-Printer bisher
Es ist genau das, wonach es aussieht: Ein extrem kleiner 3D-Drucker; „palm sized“, also in der Größe einer Handfläche, wie der Hersteller es nennt. Unschwer erkennbar handelt es sich hier natürlich um einen Resin- oder SLA-Drucker, der also mit flüssigem Kunstharz arbeitet.
Das „tiny“ im Namen ist hier jedenfalls Programm. Gerade einmal 10 x 11,5 x 15,5 cm ist der Drucker groß und bringt nur 600 Gramm auf die Waage. Nur zum Vergleich: Selbst kleine Drucker sind sonst mindestens 40 cm hoch und jedes Modell wiegt mehrere Kilogramm. Entsprechend klein fällt auch der Druckraum aus, der beim TinyMaker mit 30,6 x 40,8 x 60 mm angegeben wird.
Die Auflösung fällt mit 240 x 320 entsprechend niedrig aus. Auch die mögliche Layerhöhe bleibt mit 0,05 mm hinter den Möglichkeiten besserer Maschinen zurück, die oft bis 0,01 mm dünne Layer erzeugen können. Allerdings: Der Großteil meiner Drucke ist mit 0,05 mm Dicke gedruckt, und fast immer waren es Modelle unter 6 cm. All diese Drucke wären also – zumindest den Einstellungen nach – auch auf dem kleinen TinyMaker möglich gewesen. Auf der Kampagnenseite zeigt der Hersteller auch ein paar Beispieldrucke.
Der Drucker funktioniert dann im Wesentlichen wie die größeren Modelle auch. Die Druckplatte wird wieder und wieder in ein Becken gefüllt mit Resin getaucht. Von unten härtet dann die Lichtquelle hinter dem Display je eine einzelne Schicht aus. Alles sieht ehrlich gesagt sehr fragil aus und wackeln darf hier natürlich nichts. Umso faszinierender, dass es trotz der geringen Abmessungen zu funktionieren scheint.
Kleiner Unterschied bei der Bedienung: Da für ein Touchdisplay wohl kein Platz mehr war, erfolgt die Bedienung über große Tasten auf der Vorderseite. Durch die wirkt der TinyMaker irgendwie wie ein Spielzeug. Als geeignete Slicing-Software wird ChiTuBox oder PrusaSlicer angegeben.
Da die erste Kampagne ihre Ziele erreicht hat, sind zusätzlich auch noch eine Transporttasche, ein Tank für die Reinigung der Drucke in Isopropanol und eine „Curing“-Maschine zum automatischen Trocknen der Drucke verfügbar geworden.
Risiko bei Crowdfunding & Preis
Da der Drucker via Crowdfunding finanziert wird, stellt sich wie immer dabei die Frage nach der Seriosität. Bekommt man am Ende auch was für sein Geld? Laut Informationen der Kampagne sollen die ursprünglichen Kickstarter-Supporter ihre Drucker ab März 2023 erhalten. Wer jetzt noch auf Indiegogo einsteigt, wird ab April beliefert. Der Preis der Drucker startet bei 111€. Beim Versand kommen aber nochmal etwa 20€ hinzu.
Was ist der Sinn des Mini-Druckers?
Es stellt sich vielleicht noch die Frage nach dem Nutzen des Ganzen. Platz zu sparen ist eine Sache, aber auf die paar Quadratzentimeter kommt es nun wirklich nicht an, zumal ein Resin-Drucker immer mehr Platz beansprucht, da man ihn durch die Geruchsentwicklung und um das Resin korrekt zu behandeln eh nicht „irgendwo“ in die Wohnung stellen kann. „Überall und jederzeit“ drucken zu können, wie eine Grafik auf der Kampagnenseite es beschreibt, klingt zwar toll, aber auch hier ist meiner Meinung nach das Resin der entscheidende Faktor, nicht die Größe des Druckers. Damit zu drucken, macht man halt nicht mal so eben.
Ich bin hier auf andere Einschätzungen gespannt. Was sind Einsatzmöglichkeiten dieses Gerätes? Macht ein besonders kleiner (Resin-)3D-Drucker Sinn? Oder bleibt man lieber bei den klassischen Modellen, da man sowieso nur zu Hause/am Arbeitsplatz druckt?
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