TP-Link Deco X50 im Test – DIE WLAN Router Serie für ALLE Fälle?
Die TP-Link Deco X50 Serie gehört zu den erfolgreichsten Wireless-Mesh-Systemen am deutschen Markt und unterstützt nun auch Matter. Grund genug für uns, drei Geräte aus der Deco X50-Serie einmal etwas genauer in diesem Test zu behandeln: Den Deco X50 5G Modem Router, die Deco X50 Mesh-Erweiterungseinheit sowie den Deco Mesh Outdoor für den Außeneinsatz. Los geht’s!
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- TP-Link Deco X50 5G Modem Router
- TP-Link Deco X50 Outdoor
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Weitere Geräte der X50-Serie:
- TP-Link Deco X50 PoE
- TP-Link Deco PX50 (Powerline)
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Inhalt
Warum TP-Link Deco X50 Serie?
Eine Serie für alle Szenarien
Ja, es gibt neben dem deutschen Platzhirschen AVM und seiner Fritz!Box-Serie viele Mesh-Systeme auf dem Markt. Was die TP-Link Deco X50 Serie aber ausmacht, lässt sich bereits an der schieren Auswahl verschiedener Geräte in der oben aufgeführten Preisübersicht erahnen; denn die TP-Link-Deco-X50-Serie deckt in puncto (kabelloses) Internet für Zuhause so ziemlich jedes denkbare Szenario in euren heimischen 4 Wänden ab.
Ihr braucht einen Router mit integriertem 5G-Modem? Dann nehmt den TP-Link Deco X50 5G. Ihr wollt euer WiFi-Mesh-System vergrößern? Dann nehmt die X50-Mesh-Erweiterungs-Einheiten, welche übrigens auch als „normale“ WiFi-Router fungieren können, wenn ihr bereits ein Modem habt. Ihr habt keinen Stromanschluss am Aufstellungsort? Dann wählt die PoE-Version, bei dem der Dexo X50 PoE direkt über das Lan-Kabel mit Strom versorgt wird (Power over Ethernet).
Und wenn eure (Altbau-)Wände einfach so dick sind, dass das WLAN-Signal ständig abbricht , nehmt ihr einfach den Deco PX50 und setzt damit auf Internet via Powerline. Dabei wird das WLAN-Signal über die Stromleitung im Haus verteilt. Ach, und nicht zu vergessen: Ihr schaut gerade Fußball draußen, wollt da aber auch gutes WLAN haben? Dann installiert euch draußen doch einfach den TP-Link Deco X50 Outdoor.
Zukunftssicher dank Abwärtskompatibilität
TP-Link beschreibt die X50-Serie als zukunftssicher, indem grundsätzlich eine Abwärtskompatibilität versprochen wird. Soll heißen: Kauft ihr euch in Zukunft ein TP-Link-System mit WiFi 7, könnt ihr eure vorhandenen X50-Einheiten weiterhin nutzen – natürlich nicht mit den Geschwindigkeitsvorzügen, die WiFi 7 bietet. Zu bedenken gilt dabei aber sowieso immer: Es kommt auf die Endgeräte in eurem Netzwerk an. Können die noch kein WiFi 7, erübrigt sich das Thema ohnehin.
Matter-Upgrade für die Deco X50-Serie
Der neue übergeordnete Smart-Home-Standard Matter soll Ordnung in den ansonsten oft von Inkompatibilitäten geprägten Smart-Home-Dschungel bringen. Alle Matter-fähigen Geräte und Smart-Home-Systeme sollen untereinander kompatibel und mit einer einzigen Matter-fähigen App eurer Wahl steuerbar sein. Bisher ist das trotz der Ausbaustufe 1.3 des „Matter-Fahrplans“ noch Zukunftsmusik, weshalb sich etwa die Open-Source-Software Home Assistant großer Beliebtheit erfreut.
Neben SwitchBot und Aqara spendiert nun auch TP-Link immer mehr Geräten ein Matter-Update. So wird aus dem Deco X50-Router zeitnah eben auch ein Matter-Controller. Soll heißen: Die Deco-X50-Reihe versteht sich mit anderen Matter-kompatiblem Entitäten unterschiedlicher Hersteller in eurem Smart Home. Ihr könnt letztere also auch einfach direkt über die Deco-Home-App steuern bzw. verwalten.
Design & Ausstattung: Deko statt Deco!?
WLAN-Router waren für mich bisher meist quaderförmige Boxen mit oder ohne Antennen, die mal schicker, im Gaming-Bereich dann auch gerne mal jenseits von gut und böse aussehen. Die Deco-Serie wirkt dagegen mit ihren schlichen weißen Zylindern eher als Deko-Element einer modernen Wohnumgebung – vielleicht rührt der Name also daher, TP-Link?
Der Deco X50 ist ein 110 × 110 × 114 mm großes Gerät, das bis auf den Stromanschluss gerade einmal Status-LED, Reset-Button und 3 Gigabit-Ports mit WAN/LAN Autosensing besitzt.
Der mit 210,5 x 130 x 123 mm deutlich größere Deco-X50-5G-Router mit integriertem Modem hat stattdessen 3 Ethernet-Ports: 2x Gigabit und 1x 2,5 Gigabit. Außerdem gibt es hier 2 externe Antennenanschlüsse um das 4G/5G Signal durch zusätzliche externe Antennen (RP-SMA-F) bei Bedarf zu verbessern.
Der dritte uns vorliegende Kollege aus der X50-Reihe ist der Deco X50 Outdoor. Er ist neben dem normalen X50 wohl der schlichteste IP65-zertifizierte Zylinder im Bunde mit schwarz abgesetzter Basis und abgeschrägter oberer Stirnseite. Der X50 Outdoor hat 2 Gigabit-Ports, die wahlweise als WAN/LAN-Ports oder als PoE genutzt werden können. Im Falle von PoE heißt es hier: müssen; denn das Gerät bekommt sowohl Strom als auch Internetverbindung über das angeschlossene Lan-Kabel.
Features der TP-Link Deco X50 Serie: Alles an Bord?
Bei allen drei hier vorgestellten Geräten – Deco X50, Deco X50 5G & Deco Outdoor – handelt es sich um Geräte mit dem Zusatz „AX3000„, womit bereits Auskunft über den WiFi-Standard und die maximale kombinierte WLAN-Geschwindigkeit deutlich werden: Das Deco-System arbeitet mit WiFi 6 (IEEE 802.11ax/ac/n/a) im Dualband-Betrieb (2,4 GHz & 5 GHz) bei maximal ca. 3000 Mbit/s. Dieser theoretische Maximalwert teilt sich in einer idealen (Labor-)Welt in 2402 Mbit/s bei 5 GHz und 574 Mbit/s bei 2,4 GHz.
Dank MU-MIMO Technologie können mehrere Geräte gleichzeitig mit dem WLAN verbunden und mit mehreren Streams gleichzeitig versorgt werden ohne sich gegenseitig zu stören. Handelt es sich um WiFi-6-Clients, ist deren gleichzeitige Kommunikation durch OFDMA noch effektiver. Es handelt sich hier um zwei sich ergänzende Multi-User-Technologien für einen optimalen Datendurchsatz. Näheres dazu erfahrt ihr hier.
8K Streams sind bei diesen optimierten Geschwindigkeiten flüssig darstellbar, genauso wie reaktionsschnelles Gaming, wobei die Pro-Gamer hier aus Latenzgründen wohl dennoch zum Ethernetkabel greifen. Bis zu 150 Endgeräte lassen sich verbinden – und zwar anders als bei klassischen Repeatern nahtlos je nach Aufenthaltsort in den eigenen 4 Wänden jeweils mit der höchsten Geschwindigkeit, wobei immer nur eine SSID („WiFi-Name“) sichtbar ist.
Möglich macht das alles ein KI-gestütztes Mesh, das sich mit 3 Deco-X50-Einheiten auf bis zu 600 m² erstrecken kann. Es handelt sich um ein selbstlernendes System, das die Netzwerkumgebung, Client-Eigenschaften und User-Verhalten analysiert und so an jedem Ort Empfang und Geschwindigkeit des WLANs optimieren soll.
Für Sicherheit sorgen u.a. einerseits der Support für WPA3, andererseits TP-Links Cloud-Sicherheitsservice „HomeShield“. Damit soll umfassenden Netzwerkschutz inklusive Kindersicherung bis hin zu IoT-Sicherheit gewährleistet werden. Im kostenlosen Basisschutz ist allerdings „nur“ ein Router Security Scan, Wireless Security Scan, IoT Device Identifizierung, eine WiFi-Zugangskontrolle, die Isolierung eines Gerätes und ein Kamera-Schutz integriert. Immerhin. Löblich ist, dass dieser Basisschutz überhaupt kostenlos ist.
Praxistest: WiFi 6 im Altbau
Unboxing: Hochwertig & aufgeräumt
TP-Link hat sich insbesondere bei der Verpackung des Deco X50 und Deco X50 5G Mühe gegeben. Hier schreit alles förmlich nach „hochwertig“. In (fast) jedem der drei Pakete befindet sich in puncto Lieferumfang das Gerät an sich, jeweils ein Netzteil, Netzwerkkabel und ein wenig Papier-Beiwerk inkl. Quick-Start-Guide.
Eine kleine Ausnahme bildet hier der Deco X50 Outdoor, der neben Netzwerkkabel und Papier-Anleitung noch eine Halterung inkl. Montageset für den Außeneinsatz bildet und statt Netzteil ein ca. 2m langes Kaltgerätekabel mitliefert.
Setup: Altbau-Wohnung
Bei der Inbetriebnahme haben wir in unserem Testfall die Option, den TP-Link Deco X50 5G Router direkt hinter unser Vodafone-Kabelmodem im Wohnzimmer zu klemmen, das sich ohnehin bereits im Bridge-Modus befindet – das Signal also weiter an eine bisher angeschlossene FritzBox 7590 gibt, die mit zwei Repeatern ebenfalls ein Mesh bildet. Einsatzort ist eine 100 m² große Altbauwohnung.
Die normale X50-Box nutzen wir als Mesh-Erweiterungseinheit im Flur. Statt der besten Option, nämlich ein (leider nicht ausreichend langes) LAN-Kabel am Deco X50 5G-Router als PoE-Verbindung zur Outdoor-Einheit zu nutzen, wählen wir die Verbindung via WLAN zur Outdoor-Einheit, welche wir auf ein kleines Vordach Richtung Hinterhof stellen.
Inbetriebnahme: extrem einfach
Jetzt schlägt die Stunde der TP-Link-Deco-App; denn mit dieser richten wir das Deco-Mesh-System nun Schritt für Schritt ein – und das ehrlich gesagt so einfach, wie ich bisher noch nie einen Router initial eingerichtet habe. Ich richte zuerst den TP-Link Deco X50 5G-Router als WLAN-Router (alternativ als 4G/5G Router mit einer SIM-Karte) mit nur wenigen Klicks ein, muss dabei der App aber Standortzugriff gewähren.
Einmal das Kabelmodem resettet und schon bin ich verbunden. Die App ist sehr übersichtlich aufgebaut, alles ist aufgeräumt und intuitiv „erklickbar“.
Die TP-Link Deco-App: Note 1, aber…
Die App begrüßt mich mit dem Homescreen (Netzwerk), wo ich mit zwei Shortcuts direkt zu den WLAN-Einstellungen und die Einrichtung eines Gastnetzes gelange. Darunter ist der Up- und Downstream zu sehen.
Ein Klick auf das Router-Symbol in der Mitte oder „Online Endgeräte“ (Offline-Geräte werden ebenfalls angezeigt) führt mich zur aktuellen Client-Liste. Weiter unten gelange ich zur Smart Home-Sektion (dazu später mehr).
Die übrigen 3 Hauptreiter der App lassen mich die bereits beschriebenen Basis-Sicherheitseinstellungen einsehen, einen Sicherheitsscan durchführen oder aber die Kindersicherung inklusive Watch-Time konfigurieren. Über die App lassen sich auch Funktionen wie VPN (OpenVPN, Wireguard, etc.) konfigurieren.
Insgesamt ziehe ich hier den Hut vor dem, was TP-Link in Sachen App-Komfort auf die Beine stellt – finde es aber umso ärgerlicher, dass diese Optionen-Vielfalt nicht im Browser zu finden ist. Ich musste mir tatsächlich die Augen reiben, dass gerade einmal 2 (!) Hauptreiter zur Verfügung stehen.
Nur unter dem Reiter „Advanced“ kann ich links im Menü unter „System“ ein paar extrem rudimentäre Einstellungen vornehmen, das war es dann aber auch schon. Hier sollte TP-Link unbedingt nachliefern – gerade im Vergleich zur üppigen Fritz!Box-Browseroberfläche.
WiFi-Performance: Top mit Abstrichen
Was muss ein WLAN-Mesh-System können? Genau: Gutes und vor allem möglichst schnelles WLAN liefern. Die WLAN-Performance auf Basis eines Vodafone 1000 mBit Cable – Vertrages teste ich zunächst einmal ausschließlich mit dem TP-Link Deco X50 5G in unserer Wohnung. Direkt neben dem Router im Wohnzimmer komme ich auf 942 mBit/s Downstream, während der Upload (leider traditionell auch mit Fritz!Box bei mir) mit knapp 27 Mbit/s mau ausfällt.
In der Küche, die eine Trockenbauwand, ein schmaler Flur und eine massive Altbausteinmauer vom Wohnzimmer (und damit dem Deco X50 5G) trennt, komme ich immer noch auf sehr gute 904 Mbit/s bei einer leicht besseren Uploadrate von 31 Mbit/s.
Einen dramatischen Geschwindigkeitseinbruch gibt es dann im Schlafzimmer, welches ca. 15 m vom Router-Aufstellort im Wohnzimmer entfernt liegt – mit nunmehr zwei dicken Wänden und besagtem Flur dazwischen. 76,5 Mbit/s (down) bzw. 38,6 Mbit/s (up) bekomme ich hier.
Dieses Szenario ist wie gemacht für den zweiten Testkandidaten, den TP-Link Deco X50, der über die App innerhalb von wenigen Klicks über das „Plus-Symbol“ dem Mesh via WLAN hinzugefügt ist. Und siehe da: Im Schlafzimmer kommen nun ordentliche 528 Mbit/s (Upload: 15 Mbit/s) an. Das ist sogar ca. 100 Mbit/s besser als das, was im Schlafzimmer durch das Fritz!Box-Mesh bei mir ankommt. Dennoch empfinde ich eine Geschwindigkeitseinbuße von 50% auf diese Distanz schon krass. Hier kann TP-Link sicherlich noch besser werden.
Und Outdoor? Da wäre unser Hinterhof, bei dem ich normalerweise so gut wie keinen WLAN-Empfang habe. Mit dem (wie bereits erwähnt leider nur via WLAN eingebundenen) Deco X50 Outdoor komme ich hier zumindest auf akzeptablen WLAN-Empfang mit knapp 80 Mbit/s (down) und ca. 47 Mbit/s (up).
Matter-Fähigkeiten: Vielversprechend?
Stichwort Smart Home: Hier will TP-Link die Router der Deco X50-Reihe zu Matter-Controllern „erheben“ und setzt sich damit von vielen anderen Mitbewerbern ab. Wir haben testweise die Deco-App genutzt um damit den ebenfalls Matter-fähigen SwitchBot Hub 2 mitsamt dem „automatischen Finger“ SwitchBot Bot anzusteuern.
Genau das scheint aber noch nicht möglich zu sein – genauer gesagt ist das Matter-Upgrade offensichtlich bisher nur für die Deco-X55-Reihe erfolgt. In der App jedenfalls werden bisher nur Geräte direkt von TP-Link oder aber Philips Hue unterstützt. Aber immerhin, ein Anfang ist gemacht. Der Hersteller hat uns darüber informiert, dass darüber hinaus aktuell (Stand: Juli 2024) lediglich einzelne Smart Home Geräte von Meross, Eve, Nanoleaf, Linkind, Mujoy und OREiN kompatibel sind.
Fazit: FritzBox-Alternative?
Die TP-Link-Deco-X50-Serie ist eine der meistgekauften Router-Serien in Deutschland. Das liegt weniger an ihrer Abwärtskompatibilität für zukünftige Modelle, sondern insbesondere an ihrer enormen Flexibilität, weil sie für jedes Heimszenario eine Gerätelösung parat hat. Neben aktueller Technik (WiFi 6, max. 3000 mBit/s, KI-gesteuertes Mesh) können alle Geräte mit ihrer qualitativen Hochwertigkeit und ihrer (zukünftigen) Matter-Kompatibilität punkten.
Am meisten überzeugt jedoch die extrem einfache Einrichtung, die App an sich und der problemlose Meshbetrieb. Am Browser-Auftritt, genauso wie am Geschwindigkeitseinbruch nach 15 m Luftlinie und zwei Zimmern weiter kann der Hersteller noch arbeiten – genauso wie am ambitionierten Preis-Leistungsverhältnis insbesondere für den Deco-X50-5G-Router.
Was meint ihr zur TP-Link Deco X50-Serie? Habt ihr ein ähnliches System bei euch zuhause im Einsatz? Oder setzt ihr allgemein auf Netzwerktechnik aus dem Hause TP-Link? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.
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