Test

Tribit StormBox Lava: JBL Xtreme 4 Klon für 99,99€

Der Tribit StromBox Lava Bluetooth-Lautsprecher bietet 80 Watt Leistung, Outdoor-Qualitäten und ein Design, das mir doch sehr bekannt vorkommt. Eine günstige Alternative zu JBL? Das erfahrt ihr im Test.

Tribit StormBox Lava Titel

Lieferumfang und Verpackung

Die Tribit Stormbox Lava kommt gut verpackt in einem stabilen Karton. Neben dem Lautsprecher selbst findet man hier eine Bedienungsanleitung, ein USB-A zu USB-C-Ladekabel sowie einen optionalen Tragegurt und Griffgurt. Damit ist der Lieferumfang soweit nichts Besonderes und entspricht dem Branchenstandard.

Tribit StormBox Lava Lieferumfang

Design: Tribit StormBox Lava – ein JBL Extreme-Klon

Die Tribit Stormbox Lava ist nur in Schwarz erhältlich und erinnert auf den ersten Blick doch sehr stark an ein anderes Modell: Das Design ist offensichtlich an die JBL Xtreme 4 angelehnt. Die Vorder- und Rückseite sind mit einem Textilgewebe überzogen, in der Mitte prangt das Tribit-Logo. Die Form des Lautsprechers entspricht einer Art runder Pillenform mit leicht abgeschrägten Seiten. An den kurzen Seiten besteht das Gehäuse nicht aus Textil, sondern aus einer massiven Kunststoffumrandung.

Auf der Oberseite des Lautsprechers befinden sich zwei Ösen, an denen der beiliegende Tragegurt oder kurze Griffgurt befestigt werden kann. Zweiteres ist meiner Meinung nach ein ziemlich schlau, eine kurze Kordel, mit der Lautsprecher wie an einem Griff tragbar ist. Ich frage mich, wieso es so etwas nicht bei JBL im Lieferumfang gibt.

Tribit StormBox Lava Tragegriff Gurt

Mit einer Länge von etwa 31 cm und einer Höhe von 15,2 cm ist der Lautsprecher nahezu identisch groß wie eine JBL Xtreme 4. Beide Lautsprecher teilen sich auch das gleiche IP-Rating: Mit IP67 sind sie gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt – der Lautsprecher darf also auch mal mit an den Strand oder kurz ins Wasser fallen.

Tribit StormBox Lava Tragegurt

Verarbeitungstechnisch gibt es an der Tribit Stormbox Lava nichts auszusetzen. Das Gerät wirkt stabil, sauber verarbeitet und zeigt keine sichtbaren Material- oder Produktionsfehler. Dennoch muss ich sagen: Das Design ist sehr einfallslos. Für mich eine plumpe Kopie der JBL Xtreme 4 – hier hätte sich Tribit ruhig ein bisschen mehr Mühe geben können und zumindest ein paar eigene Designakzente setzen dürfen.

Sound der Tribit StormBox Lava

Das Lautsprechersetup der Tribit StormBox Lava erinnert stark an die JBL Xtreme 4. Verbaut sind zwei 30 Watt starke Neodym-Magnet-Mitteltieftöner sowie zwei 10 Watt Kalottenhochtöner, wodurch der Lautsprecher auf eine Gesamtleistung von 80 Watt kommt – zumindest auf dem Papier. Dazu kommen, wie auch bei JBL, jeweils ein Passivstrahler auf den kurzen Seiten. Ein ähnliches Setup findet sich beispielsweise auch in der EarFun UBOOM X wieder.

Tribit StormBox Lava Passivstrahler

Im Test liefert die Tribit StormBox Lava für ihre Größe und Preisklasse einen soliden Bass. Gerade bei der Positionierung in einer Ecke entfaltet der Lautsprecher einen kräftigen Tiefton, der ordentlich Wumms liefert. Es ist allerdings auch nichts, was einem wirklich die Schuhe auszieht, denn in puncto Tiefton liefert die EarFun UBOOM X oder auch ein Soundcore Motion Boom Plus ein sehr ähnliches Ergebnis.

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Auch im Mittel- und Hochtonbereich schlägt sich der Tribit Lautsprecher ordentlich. Die Kalottenhochtöner tragen dazu bei, dass trotz des wuchtigen Basses ein recht aufgelöster Hochton erhalten bleibt. Dennoch bleibt das Klangbild insgesamt eher durchschnittlich. Es gibt in dieser Preisregion mittlerweile viele Lautsprecher, die klanglich in eine ähnliche Richtung gehen.

Tribit StormBox Lava und JBL Xtreme 4

Im Vergleichstest zur JBL Xtreme 4 muss man sagen: Trotz ähnlicher Größe und nahezu identischem Treiberkonzept klingt der JBL Lautsprecher im Hoch- und Mitteltonbereich deutlich filigraner und ausgewogener – bei ähnlich starker Basswiedergabe. Das Klangbild ist insgesamt klarer und präziser. Für mich persönlich ist das jedoch keine 200 Euro Aufpreis wert, denn die JBL Xtreme 4 kostet nach wie vor rund 300 Euro. In dem Fall wären zwei Tribit StormBox Lava für 100 € weniger in meinen Augen der bessere Deal. Alternativ bekommt man in diesem Preisbereich auch zwei EarFun UBOOM X oder zwei Soundcore Boom 2.

Klanglich bleibt JBL dennoch der Maßstab – aber in Relation zum Preis ist der Lautsprecher schlicht gottlos überteuert. Da punktet die Tribit-Box mit einem deutlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.

Bedienung und Handy-App

Auf der Oberseite des Tribit StormBox Lava Bluetooth-Lautsprechers befinden sich insgesamt sieben gummierte Bedienknöpfe:

  • An-Aus-Knopf
  • Bluetooth-Pairing-Knopf
  • Leiser-Knopf
  • Multifunktions-Knopf in der Mitte (dient zum Abspielen/Pausieren sowie zum Überspringen auf den nächsten Titel per Doppeltipp und zurück zum vorherigen Titel per Dreifachtipp)
  • Lauter-Knopf
  • XBass-Knopf für den BassBoost-Modus

Tribit StormBox Lava Knoepfe

Zusätzlich ist der Lautsprecher in die Tribit-App eingebunden. Hier lässt sich auf der Startseite die Lautstärke regeln, der aktuelle Titel pausieren oder weiterschalten. Zudem stehen einige Equalizer-Presets zur Auswahl, es lassen sich aber auch individuelle Equalizer abspeichern. Darüber hinaus können Firmware-Updates installiert, der Gerätename geändert, ein Sleep-Timer aktiviert sowie Sprachansagen einoder ausgeschaltet werden.

Der Funktionsumfang der App ist damit solide, aber auch nicht außergewöhnlich. Es ist im Prinzip das, was man mittlerweile von den meisten Herstellern erwarten kann – mehr aber auch nicht.

Bluetooth, Reichweite und Akkulaufzeit

Die Tribit Stormbox Lava ist mit einem modernen Bluetooth-5.4-Chip ausgestattet, der die Standard-Codecs AAC und SBC unterstützt. Das ist für eine Krawallbox, wie die Tribit StormBox Lava, meiner Meinung nach auch völlig ausreichend – um filigranen Klang geht es hier sowieso nicht so richtig.

Im Test lag die Bluetooth-Reichweite auf freier Fläche bei knapp 20 Metern, was ein sehr guter Wert ist. In geschlossenen Räumen hängt die Reichweite natürlich wie immer von den baulichen Gegebenheiten ab – massive Wände reduzieren die Reichweite entsprechend. Der Bluetooth-Chip unterstützt zudem Stereo-Pairing mit einem zweiten Lautsprecher.

Auf der Rückseite, hinter einer dicken Gummikappe, findet man neben dem USB-C-Ladeanschluss auch einen AUX-Anschluss sowie eine USB-A-Schnittstelle, über die sich die Tribit Stormbox Lava als Notfall-Powerbank verwenden lässt. Geladen wird der Lautsprecher mit bis zu 15 Watt – der Ladevorgang dauert dann rund 5 Stunden.

Tribit StormBox Lava Anschluesse

Die integrierte Batterie hat eine Kapazität von 43,2 Wh. Laut Tribit soll das für eine Laufzeit von bis zu 24 Stunden bei 50 % Lautstärke ausreichen. Im Test erreichte ich bei gemischter Lautstärke zwischen 50 % und 70 % eine Laufzeit von rund 17 Stunden. Das ist zwar ein gutes Stück weniger als die Herstellerangabe, aber dennoch ein ordentlicher Wert. Man kommt damit problemlos über einen ganzen Tag Musikhören hinweg.

Fazit: Viel Lautsprecher für wenig Geld – aber kein echtes Highlight

Die Tribit StormBox Lava ist ein solider Bluetooth-Lautsprecher, der in erster Linie durch seinen kräftigen Tiefton und die gute Akkulaufzeit punktet. Für einen Preis von 100 – 130 Euro bekommt man hier ein Paket, das in Sachen Klang zwar nicht aus der Masse heraussticht, aber im Alltag definitiv seinen Job macht. Gerade im Vergleich zur deutlich teureren JBL Xtreme 4 merkt man: Klanglich ist JBL zwar filigraner, klarer und insgesamt etwas ausgewogener, aber aus Preis-Leistungssicht ist die Tribit-Alternative aktuell deutlich attraktiver.

Das Design ist dagegen Geschmackssache. Die Ähnlichkeit zur JBL Xtreme 4 ist mehr als offensichtlich – für mich einfallslos, aber funktional. Die Verarbeitung ist tadellos, IP67-Zertifizierung ist mit an Bord und auch die App bietet die wichtigsten Funktionen wie Equalizer, Sleep-Timer und Firmware-Updates. Ein Pluspunkt ist definitiv die Möglichkeit, den Lautsprecher als Powerbank zu nutzen – auch wenn der Ladevorgang mit 7,5 Stunden ziemlich lang dauert.

Wer also einen robusten, lautstarken Lautsprecher für Garten, Terrasse oder Festival sucht und keinen Wert auf audiophile Details legt, bekommt mit der Tribit StormBox Lava eine gute Allround-Box zum fairen Preis. Wer aber auf der Suche nach mehr Klangdetails, Stereo-Bühne und individuellerem Design ist, sollte vielleicht doch ein paar Euro mehr investieren.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (2)

  • Profilbild von Watt sollndatt
    # 30.03.25 um 03:25

    Watt sollndatt

    80 W Leistung, aber der Akku hat 43,2 Wh und hält 17 h (bei 50…70 % der maximalen Lautstärke)?

    43,2 Wh / 17 h sind aber nur 2,5 W.

    • Profilbild von Tobias
      # 30.03.25 um 08:14

      Tobias

      Wenn man deine Rechnung so stehen lässt, könnten auch E-Autos und E-Bikes selten mehr als 20-30 Minuten mit einer Akkuladung fahren.

      Die 80 Watt hier stehen aber nur bei sehr lauten und sehr tiefen Tönen zur Verfügung. (dem Equivalent zu Vollgas).2,5 Watt im Durchschnitt klingen bei so kleinen Boxen jetzt nicht unrealistisch. Bei meinem Subwoofer im Auto kann ich die Leistungsaufnahme sehen, der hätte theoretisch 180 Watt, praktisch sieht man (bei normaler Lautstärke) sehr kurze Ausschläge im Bereich von 20-30 Watt bei den Schlägen der Basedrum.

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