Trouver Power 11 Display-Akkusauger aus dem Dreame-Ökosystem
Beim Trouver Power 11 mehren sich die Defekte bei Akku und Walze. Solltet ihr Probleme mit eurem Akkusauger haben, versucht über den Händler an Ersatz zu kommen. In den Kommentaren konnten ein paar ihre Probleme mit der Walze mit etwas handwerklichen Geschick lösen. Ersatzakkus sind leider schwierig zu finden und kosten dann um die 50€, was schon teils 50% des Neuwerts des Akkusaugers entspricht. Vielen Dank für euer Feedback.
Es ist schon seit langem schwierig, in Xiaomis Ökosystem durchzublicken, so viele wie auch immer verpartnerte Unternehmen hissen die Mi-Flagge. Noch komplizierter wird es, wenn diese zu Xiaomi gehörenden Firmen auch noch ihr eigenes Ökosystem aufbauen. So mit Trouver geschehen, die zum erfolgreichen Haushaltshersteller Dreame gehören.
Solange dabei aber sehr gute Akkustaubsauger herauskommen, geben wir uns aber weiter Mühe, bei dem ganzen Gewusel den Überblick zu behalten. Der Trouver Power 11 wurde in Kooperation mit Experten der Universität Liverpool entwickelt – was auch immer das heißt.
- Ersatzwalze bei AliExpress für 15,32€ (EU-Lager)
- Ersatzakku bei AliExpress (aktuell nicht verfügbar)
- passende Standhalterung von Geekbes
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Dreame V11
Trouver Power 11 | Dreame V11 | |
Preis ohne Angebot | ~199€ | ~300€ |
Saugkraft | 20.000 pa | 25.000 pa |
App | nein | nein |
Display | ja | ja |
Wischfunktion | nein | nein |
Lautstärke | 63, 67, 71 dB mit aufsteigender Saugstufe | 65, 69, 73 dB mit aufsteigender Saugstufe |
Akku | 2500 mAh (austauschbar) | 3000 mAh (nicht austauschbar) |
Arbeitszeit | 60 Min. auf niedrigster Saugstufe | 90, 30, 10 Min. (mit steigender Saugstufe) |
Ladezeit | 4 h | 4 h |
Saugstufen | Drei | Drei |
Staubkammer | 0,3 l | 0,5 l |
Maße | 112,0 x 25,5 cm | 122,1 x 20,2 cm |
Gewicht | 1,4 kg als Handsauger, 2,5 kg komplett ausgebaut | 1,6 kg als Handsauger, 2,9 kg komplett ausgebaut |
CE-Kennzeichen | ja | ja |
Lieferumfang
Hey hey, Moment mal! Die Verpackung ist ja wohl schick und sollte mit in die Überschrift aufgenommen werden!
Verpackung und Lieferumfang
Klar, es ist einfach ein Karton wie jeder andere, nur wurde hier etwas an der Optik gefeilt. Da ich mittlerweile wohl über 100 solcher Akkusaugerkartons geöffnet habe, freue ich mich über eine derart schicke Verpackung dann auch. Alles sorgfältig und reisesicher verpackt.
So, jetzt aber zum Lieferumfang. Dort findet sich:
- Das Hauptelement mit angebrachter 0,3 l Staubkammer, Griff und Display
- Bodendüse mit angebrachter Softwalze
- Saugrohr mit Klickverschlüssen
- Fugen- und Milbenaufsatz (elektrisch)
- Wandhalterung mit EU-Ladekabel
- Bedienungsanleitung in versch. Sprachen (auch Deutsch)
- Quick Start Guide
Während des Transports des Trouver auf dem Heimweg wunderte ich mich, warum das Paket so viel wiegt, obwohl Akkustaubsauger doch meistens nur aus Kunststoff bestehen. Beim Auspacken wurde es dann klar: Die Wandhalterung (separat verpackt in eigenem Karton im Karton) ist aus Metall.
Also bei der Wandhalterung frage ich mich schon, was man sich dabei gedacht hat, schließlich ist die handelsübliche Dreame-Wandhalterung super und wiegt nahezu nichts. Naja.
Design und Verarbeitung
Optik ist Geschmackssache, hier kann man aber an sich nur einer Meinung sein: Der Power 11 sieht modern und elegant aus. Das verwendete Material (klar, Kunststoff, aber hochwertig) gefällt mir sogar besser als beim Dyson V11 Absolute. Nur das Hauptelement ist beim Dyson-Modell etwas schöner gestaltet.
Das durchaus schicke Design in Xiaomi-Manier (die Ähnlichkeit zum Mijia Handheld ist verblüffend, nur ohne Display) hat aber einen Nachteil: Die mit 0,3 l potenzieller Füllmenge knapp bemessene Staubkammer muss zur Leerung dieser vollständig vom Hauptelement abgenommen werden. Zwar ist das kein riesiger Aufwand (Knopf drücken, abnehmen, ausleeren, wieder draufsetzen), durch die geringe Größe kommt das aber nicht unbedingt selten vor. Je nach Verschmutzungsgrad der Wohnfläche natürlich. Nur kurz über dem Mülleimer einen Knopf zu drücken wie bei anderen Saugern gefällt mir besser.
Diesem Nachteil steht aber ein großes Plus gegenüber: Der Akku des Trouver ist austauschbar. Diesen kann man auf der Unterseite des Griffs mittels Knopfdruck einfach abnehmen und wieder einschieben. Durch die Austauschbarkeit ist dem Power 11 eine längere Lebenszeit beschert; zudem lassen sich die 60 Min. Arbeitszeit bei großen Räumlichkeiten „verdoppeln“, indem man einen zweiten geladenen Akku bereithält. Diesen gibt es beispielsweise bei AliExpress für 50€. Nicht günstig, aber äußerst praktisch.
Ja, der Power 11 ist optisch ein würdiger Design-Ableger der Marke Dreame.
Optisch wirklich interessant wird es aber erst so richtig bei Betrachtung des Displays.
Das Display
Anhand des Displays erkennt man spätestens die „Verwandschaft“ mit anderen Xiaomi-Saugern. So ist das Display nicht identisch mit dem der Dreame-Modelle, baut aber eindeutig darauf auf. Die Anzeige ist etwas anders gestaltet und identisch mit dem Display des neu angekündigten Xiaomi Mijia K10. Ihr merkt: Es wird nicht nur immer unübersichtlicher und alle Modelle sich irgendwie ähnlicher, alle Hersteller aus Xiaomis Ökosystem scheinen auch immer aus dem selben Baukasten zu schöpfen.
Im Vergleich etwa zum Dreame V10 Pro ist das Display etwas „gewachsen“, da der Anzeigebereich voll ausgenutzt wird und nicht „nur“ in kleinem Rahmen dargestellt wird. Folgende Informationen sind auf dem Display ablesbar:
- Akkustand in Prozent (auch während des Aufladens)
- zudem „Batteriestand niedrig“ und Hinweis, wenn Akku vollständig leer ist
- aktive Saugstufe (Eco, Mittel, Turbo)
- Filter austauschen/zurücksetzen
- Bürste reinigen
- div. Warn- und Fehlermeldungen
- Luftkanal blockiert (Elemente auf Verstopfung kontrollieren: Rohr, Staubkammer oder Bodendüse)
- Batterieüberhitzung (einfach halbe Stunde abkühlen lassen)
- Akkustörung (Fall für eine Reparatur)
Tatsächlich gefällt mir das Display des Trouver sogar besser als das des Dyson V11 Absolute, auch wenn letzteres grafisch noch mehr zu bieten hat. Über den Button unten am Display wechselt man zwischen drei Saugstufen; mit dem oberen Button kann man entscheiden, ob der Auslöser ent- oder verriegelt werden soll.
Dadurch kann der Nutzer selbst entscheiden, ob er den Auslöser zum Saugen durchgehend gedrückt halten möchte (geht aus meiner Sicht dauerhaft auf den Zeigefinger) oder nur einmal drücken möchte, um den Saugvorgang zu aktivieren. Ich bin ganz klar dafür, nur einmal drücken zu müssen. Aber so hat man im Gegensatz zu vielen anderen Modellen die Wahl.
Es ist löblich, dass dies in nahezu allen neuen Akkusaugern aus Xiaomis Ökosystem implementiert wird, ist aber somit auch kein Alleinstellungsmerkmal des Trouver Power 11.
Handling und Performance
Bis hierhin war bis auf das Leeren der Staubkammer alles super. Und normalerweise ist die Bedienung bei Akkustaubsaugern in der Bewertung eher Formsache. Aber ausgerechnet hier lässt der Power 11 Federn.
Ach Rolfi, doch nur im übertragenen Sinne. Der Sauger ist sehr leicht, klein und die Bodendüse sehr flexibel. Dazu kommt die elektrische Motorisierung der Bodendüse, die dem Besitzer das Gefühl geben soll, selbst nicht viel machen zu müssen und vom Sauger „gezogen zu werden“. Genau diese Kombination, die zunächst sehr gut klingt, sorgt aber dafür, dass die Bodendüse samt angebrachter Walze schnell mal abhebt. Ergo die Bodenhaftung etwas verliert, wenn man nicht aufpasst.
Lässt man das hin und wieder störende Abheben der Bodendüse außer Acht, macht der Trouver auf Hartböden eine gute Figur, nicht zuletzt wegen der hohen Saugkraft. Die Lautstärke ist auf den ersten beiden Saugstufen vertret- und aushaltbar, auf der höchsten Stufe mischt sich aber noch ein hoher Pfeifton mit in den Sauger-Sound. Diesen in Kombination mit über 70 dB Lautstärke dauerhaft auszuhalten, stellt auch Staubsauger-Tester wie mich vor eine Geduldsprobe. Die niedrigeren Saugstufen bieten genügend Saugkraft für Hartböden, also lasse ich die höchste Stufe mit 20.000 pa in der Nutzung einfach mal außen vor.
Zwar ist der Sauger auf Teppich nicht vollständig nutzlos, im Vergleich zu extra für Teppiche konzipierten Walzen wie etwa der Torque Drive Bodenwalze des Dyson V11 Absolute aber nicht besonders effektiv. Dies hängt schlicht damit zusammen, dass sich im Lieferumfang „nur“ eine Softwalze befindet und nicht noch eine weitere Teppichwalze wie etwa beim Proscenic P11. Also wer viele Teppiche sein Eigen nennt, schaut sich lieber in unseren Bestenlisten um (und muss – Spoiler – auch mehr Geld in die Hand nehmen).
Zwei Aufsätze
Wie gewohnt finden sich im Lieferumfang auch noch ein, zwei Aufsätze, die man dann auf das Saugrohr oder direkt auf das Hauptelement packen kann. Letzteres ermöglicht die Nutzung des Power 11 als Handsauger. Er ist also ein 2-in-1-Modell, was heutzutage aber für fast jeden Akkustaubsauger gilt.
Der elektrische Milbenaufsatz dient dazu, Hausstaubmilben, die bei Stauballergikern für den ein oder anderen Nieser oder Atemnot sorgen können, aus Textilien zu ziehen. Beispielsweise aus dem Sofa oder Bett. Nur um das kurz zu visualisieren, hier ein kurzes Video:
Mit dem anderen Aufsatz kann man etwa Spinnweben von der Decke entfernen (mit Saugrohr natürlich) oder auch in engere Bereiche vordringen. Beispielsweise in die Sofarillen. Außerdem ist die Nutzung als Handsauger auf Oberflächen wie etwa Schränken denkbar.
Fazit: Trouver Power 11 kaufen?
Dreame ist aus meiner Sicht bereits eine stylische, moderne Marke aus Xiaomis Ökosystem. Braucht es da noch eine Marke wie Trouver? Brauchen nein, schaden tut es aber auch nicht. Außer, dass der Markt immer unübersichtlicher wird. Will man es positiv sehen, hat der Verbraucher so mehr Auswahl. Aber weiß eventuell auch nicht mehr, wo ihm der Kopf steht bei der Ähnlichkeit der vielen Modelle.
Der Trouver Power 11 hebt sich nicht so sehr von der Masse ab, wie man es von einem neuen Modell einer noch am Anfang stehenden Firma erwarten würde. Hätte er ein Dreame- oder Mijia Logo auf dem Hauptelement gehabt, hätte ich das ohne zu zögern akzeptiert, so nah sind die Hersteller unter dem Xiaomi-Markendach beisammen. Zugegebenermaßen bieten Akkusauger als solche aber auch nicht allzu viele Design-Möglichkeiten.
So ist der Power 11 absolut einsetzbar in kleineren Räumlichkeiten unterhalb von 100 m² (sonst ist man schnell genervt von Staubkammer und Handhabung), hat aber durch die Existenz des sogar am schwarzen Freitag noch günstigeren Dreame V9 einen schweren Stand. Auch wenn der kein so schönes Display hat wie der Power 11. Dennoch holt der Preis für Trouver nochmal einiges raus.
Was meint ihr: Ist es gut, dass so viele Akkusauger auf den Markt kommen oder seid ihr (zurecht) mittlerweile hoffnungslos verwirrt?
- Preis-Leistungsverhältnis
- schönes Display
- Akku austauschbar
- Materialqualität und Verarbeitung
- Handhabung nicht optimal
- Staubkammer könnte sinnvoller geleert werden
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