ChatGPT lässt grüßen: So sieht Tuya die Smart Home Zukunft
Die Maschinen übernehmen die Welt. So heißt es spätestens seit der Terminator-Reihe immer wieder. Wenn es nach Tuya geht, dann steht dabei nicht gleich die Weltherrschaft an. Vielmehr soll eine Chat-GPT-ähnliche KI erst einmal die Organisation unseres Alltags zu Hause übernehmen. Wie könnte das konkret aussehen?
Inhalt
Vorweg: ungewöhnlicher Beitrag
Dieser Beitrag ist irgendwo zwischen News, allgemeinen Infos zum (zukünftigen) Smart Home à la Tuya und persönlicher Meinung angesiedelt. Mich würde es freuen, wenn ich mit euch darüber in den Kommentarspalten ein wenig quatschen könnte.
Smart Home Status Quo
Egal welches Smart Home System ihr gerade nutzt: alle Automationen beruhen auf einem von euch selbst festgelegten „Wenn, dann-Prinzip“. Per Sprachsteuerung könnt ihr solche Automationen starten oder einfache Befehle wie „Schalte das Licht an“ geben.
Weicht ihr von einem bestimmten Befehlsschema dabei ab, quittiert euer Sprachassistent das oft mit Unverständnis. Das soll sich dank weiterentwickelter KI in diesem Fall in die Tuya-Plattform ändern.
Tuyas Demo-Video
Tuya hat ein Demo-Video veröffentlicht, dass die Vorzüge der Integration einer als „Smart Life Assistant Little T“ betitelten KI ins Smart Home System veranschaulichen soll. Die damit verbundene Optimierung der Verarbeitung von natürlicher Sprache (Natural Language Processing) zeigt: Es reicht in Zukunft ein „Ich bin zurück“. Daraus leitet die KI bestimmte Vorannahmen und Handlungsanweisungen ab – alles Dinge, die sonst in Form von Automationen oder Makros detailliert vorher einprogrammiert werden müssten. Das voranschreitende Machine Learning macht’s möglich. Was das ist, dazu kommen wir noch.
Auf das simple „Ich bin zurück“ lobt die KI im Video jedenfalls den Heimkehrer für seine harte Arbeit, informiert ihn, dass das Licht in Küche und Wohnzimmer nun an ist und die Klimaanlange bereits 15 Minuten vor seiner Ankunft auf 22 Grad eingestellt wurde.
So weit so üblich. Aber: Auf die Frage, was die KI sonst so kann, entgegnet sie, dass sie nicht nur Licht, Temperatur oder TV steuern kann. Sie hilft den Kids bei den Hausaufgaben, füttert mittels Futterautomat die Katze nach vorheriger Analyse ihrer Futterzeiten und -gewohnheiten und leitet etwa per Kamera am Bewegungsmuster ab, dass es ihr wohl gut gehen muss und sie gestreichelt werden sollte.
Geht es dann etwa um das Thema „Kochen“, werden entsprechende Geräte bereits vorgeheizt. Will der Smart Home Enthusiast im Video ein Bad nehmen, dann lässt die KI Wasser im Boiler erhitzen, gibt Tipps zur idealen Temperatur und warnt vor einer zu langen Verweildauer mit dem Hinweis, den Anwender rechtzeitig zum Wannenausstieg benachrichtigen zu wollen.
Interessant wird es auch, wenn es um das Einsparen von Stromkosten geht. Hier gibt die KI Auskunft über den aktuellen Stromverbrauch im Haus und bisherige Einspar-Erfolge.
Geht die Testperson schlafen oder außer Haus, werden selbstständig bestimmte Routinen gewählt, etwa das Absenken der Temperatur bei Nacht oder die Aktivierung des Alarmsystems bei Abwesenheit – und zwar ohne, dass man darauf explizit verweisen oder dies vorher so einstellen müsste. Das zumindest suggeriert das Video – genauso, dass die KI Folge-Aufgaben quasi „antizipiert“: Geht die Person außer Haus, wird der Fahrstuhl gerufen.
Tuyas Smart Home in der Zukunft
Tuya selbst spricht in seiner ausführlichen Pressemitteilung in diesem Kontext von intelligenter Interpretation von Intentionen und flexibleren und interaktiveren Antworten des Sprachassistenten. Zudem sind laut Tuya in Zukunft individuell angepasste detailliertere Empfehlungen und Erinnerungen möglich, z.B. in Bezug auf die Stromverbrauchssituation des Anwenders oder Gerätewartung und -versorgung mit Updates.
Zu guter Letzt soll die KI auch emotional akkurater reagieren, etwa bei der Wahrnehmung von Verärgerung z.B. sanfte Musik abspielen oder das Licht dämmen. Das alles hört sich nach einer ziemlich mächtigen KI an. Ist sie das aber?
Exkurs: schwache vs starke KI
Künstliche Intelligenz wird grob in schwache und starke KIs unterschieden. ChatGPT, Alexa und Co gehören zu den schwachen KIs. Das heißt, sie sind für bestimmte Anwendungsbereiche konzipiert, beispielsweise für die Navigation, Sprachassistenten oder die Bild- und Texterkennung. Sie werden mit großen Datenmengen trainiert um bestimmte Muster zu erkennen (Machine Learning) oder durchforsten große Datenmengen um sie mit bestimmten Suchanfragen abzugleichen. Eine solche schwache KI mit zugegeben deutlicher Weiterentwicklung wird damit auch Tuyas KI-Version darstellen.
Starke KIs hingegen existieren (noch) nicht. Wissenschaftler gehen davon aus, sie irgendwann zwischen 2030 und 2060 realisieren zu können. Eine entsprechende KI soll dann eine dem Menschen gleiche oder überlegene Intelligenz und Kreativität aufweisen. Sie soll selbstständig Entscheidungen treffen, Dinge lernen und Aufgaben erkennen, definieren sowie sich für deren Lösung (neues) Wissen aneignen können. Immer wieder ist in diesem Kontext vom Ziel eines „eigenen Bewusstseins“ die Rede.
Wenn euch das Thema interessiert, bekommt ihr z.B. hier, hier oder auch hier weiteren Input.
Ausblick: Zwischen Faszination und mulmigem Gefühl
Ich finde die Möglichkeiten durch Nutzung ChatGPT-ähnlicher Technologien wirklich faszinierend: Eine KI wird in absehbarer Zukunft tatsächlich unseren Alltag helfen, zu organisieren. Man muss dem Sprachassistenten dann nicht mehr (relativ) genau sagen, was man will – trotzdem erledigt er seinen Job und sorgt für mehr Komfort und Bequemlichkeit.
Ich muss aber auch gestehen, erleichtert zu sein, dass es sich dabei weiterhin um schwache KIs handelt. Damit ist wohl klar: Vorerst übernehmen Maschinen nicht die Weltherrschaft. Jetzt kommt das berühmte ABER.
Beim Anschauen des Videos fühlte ich mich manchmal fast schon bevormundet bei KI-Empfehlungen wie „Streichle deine Katze“ oder „Bade nicht zu lange“. Klar, Vieles ist subjektiv und eine Frage der persönlichen oder eben softwareseitigen Einstellung. Trotzdem mache ich mir Gedanken.
Die dahinterstehenden Fragen lauten nämlich für mich: Was passiert eigentlich, wenn wir immer bequemer werden und das Denken (zuerst im Sinne der Organisation unseres Alltags) sozusagen an Maschinen auslagern? Sind die uns durchs Kino vermittelten düsteren Zukunftsszenarien dann doch nicht zu weit hergeholt?
Immerhin glaubt selbst Sam Altman, der Chef von Open AI und damit der Firma hinter ChatGPT, dass KI ein möglicher Grund für den Untergang der Menschheit sein wird. Wie seht ihr das Ganze? Hauptsache die Jalousie ist zu, wenn die Sonne ins Zimmer knallt? Ich bin gespannt auf eure Meinung.
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