Ulefone Power 3 mit 6080 mAh Akku für 180,56€ im Test
UleFone hat nach nach dem, bis auf die Kameras, überzeugenden Gemini Pro das Power 3 auf den Markt gebracht. Als Nachfolger des Power 2 bringt es natürlich wieder einen sehr großen Akku und Bildschirm mit. Ob das Smartphone außer Ausdauer noch weitere Talente besitzt, haben wir im Test überprüft. Spoiler: Die Kameras überraschen leider nicht.
Display | 6 Zoll FullHD+ Display (2160 x 1080p) mit 18:9 Seitenverhältnis & 402 PPI |
Prozessor | MediaTek Helio P23 Octa Core @ 2,0 GHz |
Grafikchip | Mali-G71MP2 @ 770 MHz |
Arbeitsspeicher | 6 GB LPDDR4X Dual-Channel @ 1600 MHz |
Interner Speicher | 64 GB (microSD bis zu 256 GB) |
Hauptkamera | 16 MP Samsung S5K3P3 mit f/2.0 Blende & 5 MP Dual-Kamera mit Dual-LED-Blitz |
Frontkamera | 13MP & 5 MP Dual-Kamera mit f/2.2 Blende & Selfie-Licht |
Akku | 6.080 mAh mit PumpExpress 4.0 |
Konnektivität | LTE Band 20, 5GHz WLAN, Bluetooth 4.1, OTG, GPS/GLONASS |
Features | Fingerabdrucksensor, USB Typ-C, kein Kopfhöreranschluss, Face ID |
Betriebssystem | Android 7.1.1 mit Sicherheitspatch Dez. 17 (Update auf 8.1 im März) |
Maße / Gewicht | 159 x 75,9 x 9,85 mm / 210 g in Schwarz oder gold |
Inhalt
Design & Verarbeitung: Das schönste Akku-Monster
Hier hat UleFone das offensichtlichste Upgrade vollzogen. War der Vorgänger noch recht kantig und eindeutig als Akku-Monster zu identifizieren, hat man es beim Power 3 geschafft, das immernoch große und dicke Smartphone schöner anschauen und -fühlen zu lassen.
Wie gesagt, mit überprüften Maßen von 159 x 75,9 x 9,85 mm und einem Gewicht von 210g ist es bei weitem kein graziles Smartphone, fühlt sich durch schön abgerundete Ecken und Kanten aber wesentlich besser an, als andere Handys mit einem großen Akku. Anteil daran hat auch das gute Gehäuse, welches dem Handy ein gewisse Wertigkeit verleiht. Zwar besteht es nicht aus Metall sondern „nur“ aus Polycarbonat, welches sich aber stark nach Metall anfühlt. Auch der Übergang zu den Kameras und dem Fingerabdrucksenor ist bündig, aber auffallend genug, um den Sensor gut ertasten zu können.
Negativ ist mir nur der silberne Rand am Übergang zum Display aufgefallen, der in meinen Augen etwas „billig“ wirkt. Glücklicherweise nicht billig wirken die Tasten, die weder wackeln noch schwammige Druckpunkte aufweisen. Der Power Button ist sogar mit einer speziellen Texturierung versehen, sodass er einfach von der Lautstärkewippe zu unterscheiden ist. Diese befindet sich nämlich auch auf der rechten Seite direkt darüber.
Auch der Hybrid-Sim-Slot sitzt fest im Gehäuse und wackelt nicht. Die Kamera steht leider etwas hervor, aber nicht so sehr, dass es mich gestört hätte. Insgesamt gefallen mir Rückseite und Ränder also sehr gut. Der positive Eindruck setzt sich auch auf der Vorderseite fort. Diese ist mit Gorilla Glass 4 bedeckt unter welchem ein 6 Zoll großes Display liegt. Die Ränder sind gegenüber dem Vorgänger stark geschrumpft, aber natürlich ist das Handy nicht randlos.
Display: Groß und guter Durchschnitt
Das LC-Display ist natürlich im trendigen 18:9-Format (bzw. 2:1) gehalten und löst mit 2160 x 1080 Pixeln auf. Bei einer Diagonale von 6 Zoll kommt es somit auf eine Pixeldichte von 402 Pixeln pro Zoll, was als Standardwert bezeichnet werden kann. Standardmäßig, also durchschnittlich, ist der gesamte Bildschirm, was aber nichts schlechtes ist.
So wird er ausreichend hell für den Außeneinsatz. Er reagiert gut und zuverlässig auf Eingaben und erkennt bis zu 10 Finger gleichzeitig. Besser als Standard war überraschenderweise die Fähigkeit Fingerabdrücke „abzuwehren“. Würde man allerdings die mitgelieferte Displayschutzfolie anbringen, sähe dies wahrscheinlich wesentlich schlechter aus, da sie „nur“ aus Kunststoff ist. Farbintensität und -treue waren dann wieder durchschnittlich und können dank MiraVision dem persönlichen Geschmack angepasst werden.
Hardware & Leistung: Besser als erwartet
Versehen mit dem neuen MediaTek Helio P23 Octa Core Prozessor mit acht 2,0 GHz Kernen ist das Power 3 überraschend flott unterwegs. App öffnen schnell und Spiele wie Fifa Mobile laufen flüssig. Dank der Mali G71 MP2 GPU mit 770 MHz sollten Spiele aber auch besser laufen als bei einem P20 Prozessor, der sonst gerne in dieser Preisklasse eingesetzt wurde.
Unterstützt wird der Helio P23 von 6 GB LPDDR4X Arbeitsspeicher, welcher Apps lang genug offen hält, um nicht frustriert zu werden. Der Massenspeicher fällt mit 64 GB für mich groß genung aus, kann aber auch per microSD-Karte mit bis zu 256 GB erweitert werden. Dafür muss dann allerdings ein Sim-Slot aufgegeben werden.
Benchmarktestergebnisse: Preis-/Leistung stimmt
Der gute Performance-Eindruck zeigt sich auch in den Benchmarkergebnissen. Diese liegen nämlich sogar über vielen Smartphones mit Helio P25, welcher allerdings auch schon etwas älter ist. Geekbench 4 wollte, wie auf dem Bild zu sehen ist leider keinen Test durchführen. Mit den in den anderen Tests erreichten Werten ist das Power 3 auch stärker als ein Umidigi S2 Pro, welches ca. 50€ mehr kostet.
Betriebssystem: Stock Android, aber kein 8.1
UleFone hat schon bei der Ankündigung des Power 3 mit Android 8.1 Oreo geworben. Leider wird das Handy trotzdem mit Android 7.1.1 ausgeliefert und soll erst im März das Update auf 8.1 bekommen. Diese Täuschung ist sehr schade und trübt den sonst guten Eindruck der Software. Android wurde hier nämlich kaum in seinem Aussehen verändert und auch auf ungewünschte Bloatware-Apps wurde verzichtet.
Stattdessen gibt es einen QR-Scanner und einige Gesten wie den Drei Finger Screenshot oder auch einen Einhandmodus für vereinfachte Bedienung. Auch der Play Store war nachtürlich vorinstalliert und das Betriebssystem bis auf die Gestenbeschreibung (auf Englisch) komplett in Deutsch. Außerdem war der Udate-Text leider auf Chinesisch, weshalb ich euch leider nicht sagen kann was hier gefixt oder verbessert wurde. Garantieren kann ich nur, dass das Sicherheitspatch jetzt auf dem Dezember-Stand ist. Auch auf das Icon-Pack des Power 2 hat UleFone netterweise verzichtet.
Kamera: Eine Enttäuschung in vier Akten
UleFone ist anscheinend im Kamera-Fieber und verbaut gleich vier Kameras und zwei „Blitze“ im Power 3. Die rückwärtige Hauptkamera besteht dabei aus einem Hauptsensor von Samsung mit 16 MP mit f/2.0 Blende und einem sekundären mit 5 Megapixeln. Unterstützt werden die Kameras von einem Dual-LED-Blitz. Die gleiche Kombination kommt auch beim UleFone T1 zum Einsatz, was man also auch nicht für seine Kamera kaufen sollte. Bildstabilisierung gibt es leider noch nicht mal in elektronischer Form. Die App ist die Standard-Kamera-App und recht übersichtlich gestaltet.
Hauptkamera
Die Kamera fokussiert recht schnell und löst ebenso schnell aus. Lediglich im HDR Modus muss man etwas länger warten. Diesen sollte man allerdings generell meiden, da er das Bild einfach nur sehr stark aufhellt, wie man im ersten Vergleichsfoto sehen kann. Der durch die zweite Kamera ermöglichte Bokeh- bzw. Portrait-Modus heißt in der App einfach nur „Blur“. Leider beschreibt dieser Ausdruck den Effekt auch am besten, denn es wird einfach nur sehr viel unscharf gemacht, egal ob es zum Vorder- oder Hintergrund gehört. Wir ihr merkt, hat mich die Kamera nicht überzeugt, und zieht somit ein bis hierhin gutes Smartphone leider etwas herunter.
Frontkamera / Selfie Kamera
Auch die zwei Frontkameras mit 13MP bzw. 5 MP und f/2.2 Blenden retten dem UleFone Power 3 nicht die Kamera-Kategorie. Es ist aber positiv anzumerken, dass die normalen Selfies nicht allzu schlecht sind und die kleine LED gute Arbeit beim aufhellen leistet.
Schwach ist dann wieder der Blur-Modus, der schon die Haare verschwommen darstellt. Auch hier hätte man sich die zweite Kamera meiner Meinung nach besser gespart.
Akku und Laufzeit: Zwei Tage sind kein Problem
In der Parade-Disziplin eines jeden Akku-Monsters enttäuscht auch das Power 3 nicht und kommt mit dem 6.080 mAh großen Akku auf 14 Stunden und 42 Minuten im PCMark Work 2.0 Batterietest. Im Alltag kam ich mit dem Handy gut über zwei Tage und teilweise auch darüber hinaus. Dabei hatte ich aber natürlich die adaptive Helligkeit eingeschaltet. Trotzdem wäre hier bei dem großen Akku eigentlich noch eine längere Laufzeit möglich – Stichwort Optimierung.
Das Aufladen geht dank 5V/3A-Ladegerät sehr schnell, gerade wenn man die Größe des Akkus bedenkt. In ca. 2 Stunden kam ich von 20% auf 95% und das Handy wurde dabei nur leicht warm. Klar, die vom Hersteller angegebenen 120 Minuten von 0% zu 100% sind das noch nicht, ich finde es aber trotzdem eine gute Zeit.
Konnektivität: Kein Kopfhöreranschluss
Wie bereits erwähnt kommt wie so oft ein Hybrid-Sim-Slot zum Einsatz, welcher Platz für zwei Mikro-Sims oder eine Sim plus microSD Karte bietet. LTE im O2-Netz war kein Problem und auch Band 20 wird vom Power 3 unterstützt. Ebenso vorhanden ist die Unterstützung für 5GHz WLAN, jedoch leider nicht für den schnellen AC-Standard. Somit muss man auf sehr schnelle Downloadraten verzichten, ich war aber trotzdem insgesamt zufrieden mit dem Datendurchsatz. Nicht verzichten muss man auf GPS-Empfang, welcher sogar Indoor im „Nur Gerät“-Modus nicht schlecht war.
Wie schon beim WLAN hinkt das Power 3 etwas hinterher und bringt nur Bluetooth 4.1 mit und leider kein NFC. Voll im Trend liegt es dann aber mit dem Weglassen des Kopfhöreranschlusses. Wer also klassisch kabelgebunden Musik genießen will, muss den mitgelieferten USB-C-zu-Klinke Adapter einsetzen. Rechts neben dem USB Typ-C Eingang befindet sich der Mono Lautsprecher, welcher als durchschnittlich bezeichnet werden kann.
Features und Zubehör: Face Unlock enttäuscht
An Extras hat UleFone die beliebte Benachrichtigungs-LED sowie natürlich einen Fingerabdrucksensor verbaut. Dieser ist mittig unterhalb der Dual-Kamera auf der Rückseite platziert. Durch die enorme Länge des Handys können Menschen mit kleinen Händen hier also vielleicht Probleme bekommen. Für mich persönlich ist der Sensor aber noch recht gut zu erreichen. Wie schon beim Gemini Pro funktioniert das Entsperren per Fingerabdruck zuverlässig und ausreichend schnell. An ein OnePlus 5T oder Mi Mix 2 komm das Power 3 aber natürlich nicht heran.
Neben dem Fingerabdrucksnesnor hat UleFone noch eine weitere Methode zum Entsperren integriert: Face Unlock. Da ich das schon vom OnePlus 5T kennen und liebe hatte ich die Hoffnung, dass es auch hier einigermaßen gut funktioniert. Am Tag bzw. in gut belichteten Situationen klappt es in ca. zwei von drei Versuchen und auch nicht zu langsam. Leider kann man das System aber mit einem einfachen Handyfoto austricksen, weshalb ich die Nutzung nicht empfehlen kann – schade! Das Austricksen haben wir mal in einem kurzen Video für euch festgehalten.
Der Lieferumfang fällt groß aus. Neben dem Handy und dem standardmäßigen Netzteil sowie Kabel (in rot) wird noch eine Schutzfolie, eine Silikonhülle, ein USB-C-auf-Micro-USB-Adapter, ein OTG Adapter sowie ein Adapter für den fehlenden Kopfhöreranschluss mitgeliefert. Praktisch: Durch den OTG-Adapter kann man das Power 3 auch als Powerbank für andere Handys benutzen.
Fazit
Insgesamt macht das UleFone Power 3 einiges richtig. Die Verarbeitung sowie Design sind gerade in der Klasse der Akku-Monster Spitzenreiter. Auch die Performance kann sich dank neuem Helio P23 Prozessor und Stock Android sehen lassen und übertrifft sogar teuerere China-Smartphones. Grobe Fehler leistet es sich nur bei den vielen Kameras, bei denen manchmal weniger mehr ist. Die Konnektivität ist durchschnittlich mit gutem GPS und LTE, aber ohne Kopfhöreranschluss und AC-WLAN. Der Akku hält dann wieder was der Name des Handy verspricht und auch der Fingerabdrucksensor arbeitet zuverlässig. Einen schlechten Nachgeschmack hinerlässt das leicht hereinzulegene Feature Face Unlock, welches dringend ein Update benötigt.
Weiß man über die Fehler bescheid, bekommt man für ca. 180€ ein performantes und ausdauerndes Handy mit schwacher Kamera im modernen Look.
Was haltet ihr vom Power 3? Habt ihr vielleicht sogar den Vorgänger und würdet upgraden?
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