UMIDIGI S3 Pro Test: 5.150 mAh Akku & 48 MP Kamera für 232€
Da man mit dem UMIDIGI F1 ein starkes Mittelklasse-Smartphone auf den Markt gebracht hat, waren wir auf das Flagship des Herstellers gespannt. Schließlich hat sich in der Führungsetage des Unternehmens wohl einiges getan. Auf dem Papier liefert das UMIDIGI S3 Pro nämlich eine ganze Menge brandneue Hardware zu einem erschwinglichen Preis. Kommt hier endlich mal ein ernstzunehmender Konkurrent für Xiaomi und Honor?
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Inhalt
Technische Daten des UMIDIGI S3 Pro
Display | 6,3 Zoll 19,5:9 Full-HD+ (2340 x 1080 Pixel) LC-Display (409 PPI) |
Prozessor | MediaTek Helio P70 @2,1 GHz |
Grafikchip | ARM Mali G72 |
RAM | 6 GB |
Interner Speicher | 128 GB |
Kamera | 48 Megapixel Sony IMX 568 mit ƒ/1.8 Blende + 12 Megapixel |
Frontkamera | 20 Megapixel Sony IMX 376 |
Akku | 5.150 mAh mit Quick Charge 3 |
Konnektivität | AC WLAN, Bluetooth, USB Typ-C, GPS, NFC |
Features | Fingerabdrucksensor |
Betriebssystem | Android 9 |
Maße | 157 x 74,65 x 8,5 mm |
Bei Xiaomi abgeguckt?
Für diese Smartphone-Generation hat sich UMIDIGI für die Waterdrop-Notch als Lösung für das Frontkameraproblem entschieden. Denn wie das UMIDIGI F1 und F1 Play kommt auch das S3 Pro mit einer sogenannten Water- oder Dewdrop-Notch auf den Markt. Dieses stiehlt ein paar Pixel von dem IPS Display mit einer 6,3 Zoll Diagonale. Der Rand um das Display ist angenehm dünn, lediglich der untere Bildschirmrand ist dicker als die anderen.
Um endlich wieder konkurrenzfähig zu sein, hat man sich wohl etwas bei anderen Herstellern inspirieren lassen. Die Rückseite besteht schließlich aus Keramik, welches in einem Gehäuserahmen aus Metall gefasst wurde. Diese Kombination kennen wir so auch von dem Xiaomi Mi Mix 3. So auch der Aufbau dieser Seite: Der Fingerabdrucksensor ist zentral im oberen Drittel positioniert und die vertikal angeordnete Dual-Kamera sitzt oben links in der Ecke. Unten prangt noch ein goldenes UMIDIGI-Logo – schick! Allerdings sind damit Fingerabdrücke natürlich vorprogrammiert.
Die Rückseite ist zu den Seiten hin leicht abgerundet, was dem Handling gut tut. Das ist zwar mittlerweile Standard, aber soll auch bei UMIDIGI positiv notiert werden. Mit 157 x 74,65 x 8,5 mm ist es im Prinzip genauso groß wie das F1 und F1 Play. Ich vermute, dass man einfach für alle drei Geräte das gleiche Gehäuse genutzt hat. Allerdings ist das UMIDIGI S3 Pro mit 216 g Gewicht deutlich schwerer und das merkt man auch. Damit ist es noch schwerer als das Mi Mix 3, trotz fehlendem Slider. Zwar ist der Akku groß, mir ist das S3 Pro aber leider etwas zu schwer.
Verarbeitung des UMIDIGI S3 Pro
An der Verarbeitung des UMIDIGI S3 Pro habe ich nur zwei Sachen zu bemängeln. Die Hauptkamera auf der Rückseite steht trotz des bereits dicken Gehäuses relativ weit heraus. Dadurch liegt das Handy nicht plan auf dem Tisch und „wackelt“. Das lässt sich auch nur etwas durch das mitgelieferte Case relativieren, da auch dort die Kameraumrandung minimal heraussteht. Schade, genau das hat das Xiaomi Mi Mix 3 besser hinbekommen. Apropos „wackeln“: das tun auch die Funktionstasten auf der rechten Seite. Diese sitzen nicht ganz fest im Gehäuse, was der Funktion und dem guten Druckpunkt aber kein Abbruch tut.
Ansonsten habe ich an der Verarbeitungsqualität des UMIDIGI S3 Pros wirklich nichts auszusetzen. Man merkt auch hier schon, dass sich im Unternehmen einiges getan hat und die Qualitätskontrolle deutlich besser ausfällt als noch im vergangenen Jahr.
Gleiches Display wie im F1
Falls ihr unseren Testbericht zum UMIDIFI F1 gelesen habt, habt ihr gemerkt, dass der Bildschirm der größte Kritikpunkt war. Und leider verwendet UMIDIGI hier anscheinend das gleiche 6,3 Zoll Full HD+ Display mit einer Auflösung von 2340 x 1080 Pixeln. In einem 19,5:9 Seitenverhältnis sorgt die Pixeldichte von 409 ppi (Pixel pro Zoll) zwar für eine ausreichend scharfe Darstellung, aber nicht für eine gute Helligkeit. Wie bei den günstigeren Versionen dieses Handys ist die Displayhelligkeit einfach schwach. Zwischen 0 und 50% der maximalen Helligkeit ist kaum ein Unterschied, ab ca. 75% wird es erst für den Alltagsbetrieb tauglich. Bei voller Helligkeit wirken dann auch die Farben stark und gut gesättigt.
Da auch das UMIDIGI S3 Pro quasi mit purem Android arbeitet, gibt es an sich kaum Individualisierungsmöglichkeiten für das Display. Außer einen Nachtmodus und die automatische Helligkeit gibt es nicht viel. Allerdings ist MiraVision vorinstalliert, welches zumindest noch einen „lebendigen“ Farbmodus anbietet und zudem den Kontrast erhöhen kann. Dadurch, dass es sich um ein LC-Display und nicht um ein AMOLED handelt, gibt es auch keinen Always On-Modus. Für das Flagship des Unternehmens hätte ich mir hier tatsächlich ein AMOLED gewünscht, so ist die Abgrenzung zu den schwächeren F1-Modellen in meinen Augen nicht gelungen.
An der Funktionalität lässt sich soweit nichts kritisieren. Multitouch mit bis zu zehn Fingern ist kein Problem und Input Lags konnte ich so, bis auf bei PUBG, nicht feststellen. Das lag an dem Fall wohl aber eher an der CPU-Belastung als an dem Display, dazu aber gleich mehr. Genauso geht die Blickwinkelstabilität in Ordnung, im Alltag lässt sich da nichts bemängeln.
Brandneuer Helio P70 Prozessor
In dem UMIDIGI S3 Pro steckt erstaunlich viel neue Hardware. Auf dem Prozessorsockel befindet sich der Helio P70 Prozessor. Diese MediaTek CPU bietet acht Kerne mit einer Taktfrequenz von bis zu 2,1 GHz und ist der Nachfolger des Helio P60, welcher aktuell noch gern in China-Smarthpones wie dem UMIDIGI Z2 Pro verwendet wird. Die Leistung des P60 liegt auf dem Niveau eines Snapdragon 660 aus dem Redmi Note 7. Der P70 bietet zwar keinen großen Schritt nach vorne, ist aber energieeffizienter und bietet immerhin etwas mehr Leistung. Dazu kommen 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB interner Speicher.
Auch wenn der P70 nicht wesentlich stärker als der P60 ist, freue ich mich über den neuen Prozessor. Die Geschwindigkeit ist zwar nicht auf Flagship-Niveau, aber sehr solide. Apps öffnen sich schnell, bei Systemapps wie der Kamera teilweise sogar schneller als bei dem Xiaomi Mi 9T. Das gilt aber z.B. nicht für Google Dienste, hier ist das 9T deutlich flotter. Auch beim Schließen von Apps verzögert das S3 Pro leider noch kurz. Dank 6 GB RAM ist man für Multitasking gut ausgerüstet. Selbst wenn sehr viele anspruchsvolle Apps geöffnet sind, kommt das S3 Pro gut zurecht, auch wenn es z.B. bei dem Google Play Store dann kurz braucht um zu laden.
Für Gamer ist das UMIDIGI S3 Pro allerdings nicht die richtige Wahl. PUBG gilt bei uns weiterhin als Benchmark, unsere Leaderboard-Anführerin Maike ist mit der Performance nicht ganz zufrieden. Es läuft auf voreingestellten mittleren Grafikeinstellungen leicht ruckelig. Sie hatte teilweise mit Input Lags oder sogar kompletter Verweigerung von Befehlen zu kämpfen gehabt, aber natürlich trotzdem das Chicken Dinner geholt. Allerdings ist das Smartphone dabei sehr warm geworden. Zum Zocken können wir das S3 Pro also nur begrenzt empfehlen, für die Alltagsperformance reicht die Leistung aber definitiv aus.
Die Benchmarkergebnisse der Benchmarks PCMark, AnTuTu und Geekbench 4 decken sich mit unseren Eindrücken. Gerade der PCBenchmark fällt auffällig hoch aus, mit über 8.000 Punkten ist man eigentlich sogar in einer Flagship-Region. Dafür sind die AnTuTu und Geekbench Werte spürbar unter den Ergebnissen des Xiaomi Mi 9T, welches hier als Referenz dienen soll. Man ist mit dem UMIDIGI S3 Pro performancetechnisch also durchaus auf einem oberen Mittelklasseniveau, das zugegeben auch etwas teurere Xiaomi Mi 9T liefert aber einfach noch mehr Leistung.
Riesiger 5.150 mAh Akku
Um so einen Prozessor, das Display und den Speicher mit Strom zu versorgen, benötigt das Telefon natürlich einen Akku. Mit einer Kapazität von 5.150 mAh fällt dieser sogar sehr groß aus. Glücklicherweise kann man ihn auch mit 18W Gesamtleistung aufladen. Das dauert mit dem mitgelieferten USB-Ladegerät etwas mehr als zwei Stunden, was für so einen großen Akku definitiv in Ordnung geht!
Da das Display relativ schwach ist, haben wir die Helligkeit bei dem Benchmark auf ca. 75% gestellt, um vergleichbar mit anderen Smartphones zu sein. So erreicht es einen Wert von ca. 10 Stunden, was definitiv ein ordentlicher Wert ist. In der Praxis kommt man mit dem UMIDIGI S3 Pro locker durch und sogar bis in den nächsten Tag. Bei einem so großen Akku hätte ich aber noch eine bessere Laufzeit erwartet. Genau da liegt der Nachteil von Stock Android, welches nicht auf die Hardware-Komponenten angepasst ist.
Sogar mit 48 Megapixel Kamera
Einen mutigen Schritt gibt es auch in der Kameraabteilung. Hier verwendet das UMIDIGI S3 Pro ebenfalls einen 48 Megapixel Sensor, und zwar den aktuell einzig nativen 48 MP Sensor: den Sony IMX586. Der kommt momentan beispielsweise im Honor View 20 und Xiaomi Mi 9 zum Einsatz. Dazu kommt sogar ein Sekundärsensor mit 12 Megapixel Auflösung, der als Telekamera fungiert, also einen zweifachen optischen Zoom bietet. Hier verwendet man den S5K3M5 Sensor von Samsung. Sehr stark, dass der Hersteller hier auf zwei native unterschiedliche Brennweiten setzt.
UMIDIGI hat nach Release des S3 Pro ein wichtiges Kameraupdate angekündigt, welches noch mehr aus dem guten Sensor herausholen soll. Dieses kam etwas verspätet, soll die Kamera aber etwas verbessert haben, im Vorfeld waren die Aufnahmen nämlich nicht ganz gelungen. Allerdings hat sich UMIDIGI hier aber einen Fauxpas geleistet: das S3 Pro ist nämlich von Werk aus mit zwei Kamera Apps ausgestattet. Eine unterstützt einen Pro-Modus, die andere dafür einen Nacht-Modus und einen Beauty-Modus. Das stiftet schon im Vorhinein Verwirrung, große Unterschiede in der Bildqualität konnte ich aber keine ausmachen. Das soll aber bald per Update gelöst werden, so dass nur noch eine App installiert ist.
Bildqualität der Hauptkamera
Das UMIDIGI S3 Pro ist entgegen des Marketings definitiv kein Kamerasmartphone, aber die Aufnahmen können durchaus brauchbar sein. Bei genügend Licht sind die Aufnahmen sehr kontrastreich, mit passenden Farben und wirken auf den ersten Blick auch scharf. Das Farbprofil ist relativ neutral und nicht so stark gesättigt wie bei anderen chinesischen Herstellern, was mir auch grundsätzlich zusagt.
Aber gerade der Fokus ist nicht optimal wenn man die Bilder mal groß auf einem Computer betrachtet. Es scheint fast so als ob gar nichts richtig im Fokus sitzt oder nur ein sehr kleiner Teil des Fotos. Das klappt bei der „linken“ Kamera-App manchmal etwas besser. Trotz einer Vielzahl an Testfotos lassen sich nur schwer Regelmäßigkeiten feststellen. Die Schärfe stimmt aber trotzdem, gerade bei der Betrachtung auf dem Smartphone. Ich würde zu der „rechten“ Kamera-App greifen, da diese auch mit dem „Pro-Modus“ ausgestattet ist, der in manchen Situationen dienlich ist. Man kann auch zwischen 12 Megapixel Auflösung und 48 Megapixel Auflösung auswählen, einen Mehrwert der großen Auflösung sehe ich aber auch hier nicht.
Native Sekundärkamera
Als ich im Vorfeld von der 12 Megapixel Sekundärkamera las, war ich optimistisch. Und tatsächlich hat UMIDIGI hier auch einen richtigen Sekundärsensor und kein Dummy verbaut, der einen 2-fachen optischen Zoom bietet und somit eine höhere Brennweite. Leider ist dieser aber nur bedingt zu gebrauchen und noch stärker von guten Lichtverhältnissen abhängig als der Hauptsensor.
Tatsächlich ist auch die „rechte“ Kamera-App nicht darauf angepasst und streckt das Bild (s. Screenshot) in der Vorschau stark, das Resultat sieht dann aber „normal“ aus. Das funktioniert bei der „linken“ Kamera-App deutlich besser.
Hier ist das Foto im Endeffekt ebenfalls sehr kontrastreich mit einem akzeptablen Farbprofil, kommt dafür aber mit wenig Details aus. Immerhin ist die Körnung deutlich geringer als bei digital gezoomten Fotos. In meinen Augen sollte man die Kamera aber nur im Notfall benutzen.
Portrait-Modus & Nacht-Modus
Wofür die Sekundärkamera aber ebenfalls benutzt wird, ist der Portrait-Modus. Der war und ist auch jetzt nicht UMIDIGIs größte Stärke, erzielt aber dennoch einen halbwegs natürlichen Bokeh-Effekt. Die Randerkennung ist bei beiden Kamera-Apps gleich durchschnittlich und auch das Bokeh im Hintergrund nicht wie gewünscht komplett unscharf. Das merkt man zwar erst bei zweitem Hinsehen, hier ist die Konkurrenz aber einfach etwas weiter vorne. Durch die höhere Brennweite hat man aber einen besseren Portrait-Effekt und kann Gesichter und Objekte einigermaßen freistellen.
Wie auch bei dem UMIDIGI F1 und F1 Play ist auch der Nachtmodus ein zu vernachlässigendes Feature. Hier kann man bei schlechten Lichtverhältnissen einfach besser ein normales Foto machen und die AI-Funktion einschalten, so habe ich im Test brauchbarere Resultate bekommen. Auf den Beauty-Modus gehe ich an dieser Stelle mal nicht weiter ein.
Frontkamera: Nichts für Selfie-Fanatiker
Auch die Frontkamera bietet eine Überraschung. Da kommt der Sony IMX376 Sensor zum Einsatz, den wir auch schon aus dem Xiaomi Mi A2 kennen. Wer sich den Testbericht angesehen hat oder selbst ein Mi A2 besitzt, weiß, dass man damit echt gute Selfies knipsen kann. Mit dem UMIDIGI S3 Pro kann aber nur in guten Lichtverhältnissen schöne Selfies machen, sonst sehen diese eher merkwürdig aus.
Möchte man nämlich den Portraitmodus nutzen, muss man die „linke“ Kamera-App benutzen. Der Modus hat aber so einen starken Beautyfilter, obwohl er ausgeschaltet wurde, und ein komisches Farbprofil, dass ich eher davon abraten würde. Ich würde hier insgesamt eher zu der rechten Kamera-App greifen, die für mich ein mit einer relativ guten Schärfe abliefert, wenn eben die Lichtverhältnisse stimmen. Der Weißabgleich gelingt allerdings stellenweise nicht richtig.
Stock Android 9: weniger ist mehr
Wenn wir eins bei UMIDIGI eigentlich immer besonders kritisiert haben, dann war es die Software. Das Z2 Pro kam mit heftigen Bugs auf den Markt, was das eigentlich positive Gesamtbild stark getrübt hat. Ob sich das nun bessert? Ja. Denn wie auf dem F1 und F1 Play ist Android 9 Pie auf dem Gerät vorinstalliert. Der Sicherheitspatch ist von März 2019 und somit zumindest halbaktuell. An Bloatware findet sich nur eine Taschenlampe und eine Notizen-App. Sonst gibt es pures Android – sehr schön!
Das bringt natürlich einige Vorteile, aber auch Nachteile mit sich. Das System läuft flüssig und man kann direkt sein Handy einrichten ohne großartig Apps zu deinstallieren. Außerdem sind alle Google Dienste wie der Play Store oder YouTube vorinstalliert. Außerdem ist das UMIDIGI S3 Pro direkt auf Deutsch benutzbar – so wünschen wir uns das. Fans eines App-Drawers kommen ebenfalls auf ihre Kosten, der ist schließlich fest installiert.
Während des Testzeitraums kamen bis auf das Kameraupdate keine Updates mehr. Wir hoffen, dass UMIDIGI hier in Zukunft nicht sparsam mit den Updates umgeht.
Features
Das Android Betriebssystem gibt hier auch eine Option für Face Unlock, also die Entsperrung des Smartphones durch sein Gesicht. Die Erkennung ist dabei aber verhältnismäßig langsam, hier ist die Konkurrenz inzwischen schneller. Und das obwohl hier nur ein simples Foto gemacht wird; somit ist Face Unlock definitiv nicht die beste Methode, um sein UMIDIGI S3 Pro zu entsperren.
Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite ist da zwar definitiv sicherer, hat aber ebenfalls mit der Geschwindigkeit zu kämpfen. Während man es von Xiaomi Smartphones gewohnt ist, dass sie sofort entsperren, geht es das UMIDIGI S3 Pro gemütlicher an. Durch das haptische Feedback merkt man, dass der Fingerabdruck erkannt wurde, das System aber für den Wechsel vom Standby in den aktiven Modus einfach kurz braucht. Das liegt zeitlich aber noch im Rahmen!
Wer gerne mit seinem Smartphone laut Musik hört, wird mit dem UMIDIGI S3 Pro nicht zufrieden sein. Man verbaut hier zwar auch nur einen Mono-Lautsprecher, dessen Klang auch mehr aus dem Gehäuse als aus den „Lautsprecherlöchern“ kommt. Der Klang ist erstens relativ leise und zweitens ziemlich blechern. Das geht für Videos oder Serien in Ordnung, Musik würde ich mir damit aber eher selten anhören.
Konnektivität
Darüber hinaus weiß das UMIDIGI S3 Pro mit NFC und LTE Band 20 zu überzeugen. Außerdem sind auch LTE 1 /2 /3 /4 /5 /7 /8 /12 /13 /17 /18 /19 /20 /25 /26 /28A /28B mit an Bord, genauso wie Dual 4G VoLTE, Dual Band WiFi und Bluetooth 4.1. Mit dem Internetempfang in einem Ballungsgebiet im D1 Netz hatten wir keine Probleme bei dem S3 Pro, auch die Sprachqualität ist durchschnittlich gut. Das S3 Pro unterstützt auch VoLTE. Dank dem integrierten NFC kann man auch kontaktlos per Google Pay bezahlen. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber so vielen Xiaomi-Smartphones in dieser Preisklasse! Da muss man schon zum Xiaomi Mi 9 SE greifen, welches in der Regel noch etwas teurer ist.
Auch die physischen Verbindungsmöglichkeiten enttäuschen uns nicht. Der Hybrid-SIM Slot bietet Platz für zwei Nano-SIM Karten oder für eine Nano-SIM Karte und eine microSD-Karte. Auf der Unterseite befindet sich der USB Typ-C Slot genau wie der 3,5 mm Klinkeneingang. Damit ist das UMIDIGI S3 Pro genauso gut ausgestattet wie das UMIDIGI F1 und F1 Play.
Fazit: Besserung in Sicht
Im Prinzip ist das UMIDIGI S3 Pro nichts anderes als ein besseres UMIDIGI F1. Die Play-Variante kann man in meinen Augen getrost ignorieren, das S3 Pro ist für einen Aufpreis eine interessantere Option. Beworben hat man vor allem die Kamera, mit dem Kamerasensor wie im Xiaomi Mi 9 hat man die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wollte sich als Flagship-Killer positionieren. Dieser Plan ging allerdings nicht auf. Die Kamera des UMIDIGI S3 Pro ist in meinen Augen sogar der größte Kritikpunkt am dem Gerät, auch wenn sie durchaus brauchbare Fotos machen kann.
Der Hauptunterschied zwischen dem S3 Pro und dem F1 ist aber eigentlich nur die Performance, die durch mehr Arbeitsspeicher und einen besseren CPU insgesamt etwas stärker ist. Das S3 Pro ist kein schlechtes Handy, wenn man auf eine gute Kamera verzichten kann, bekommt man nämlich auch noch eine solide Laufzeit, Stock Android, Kopfhöreranschluss, NFC und USB Typ-C sowie ein schickes Keramik-Design. Leider hat man nichts an dem Display getan, wodurch man sich ebenfalls nicht weiter vom F1 abheben konnte.
Ob es einem der Aufpreis wirklich wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fast die gleichen Vorteile hat man nämlich auch im UMIDIGI F1, welches im Angebot ein gutes Stück günstiger ist. Alternativ ist natürlich das Xiaomi Redmi Note 7 zu nennen, welches deutlich günstiger, aber in teilweise gleichauf oder sogar besser ist! Sonst macht uns UMIDIGI aber Hoffnung auf die nächste Smartphone-Generation. Wie steht ihr zu UMIDIGI? Habt ihr Erfahrungen mit dem Hersteller?
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