URBANMAKER Jobox: Automatischer Plattenwechsler für den Prusa MK3S+
Geht es nach URBANMAKER, wird euer Prusa MK3S+ zukünftig zum DJ, der automatisch neue Platten auflegt, sobald ein Druck fertig ist. Denn genau das soll der URBANMAKER Jobox, ein autonom die Druckplatten wechselndes Addon für den Prusa MK3S+, können. Die recht erfolgreiche Kampagne auf Kickstarter läuft bereits. Was bietet das System?
- URBANMAKER Jobox Druckplatten-Wechselsystem
- bei Kickstarter ab 255€ inkl. Versand (Early-Maker-Bundle: 1x Hardware, 3x Jobox PEI-Federstahlplatte, 2x Befestigungshaken für Prusa-Original Sheets)
Inhalt
Aufbau: nicht ganz trivial
Der URBANMAKER Jobox wird in vielen Einzelteilen geliefert. Das senkt sicherlich die Versandkosten, bedeutet aber auch einen etwas höheren Zeitaufwand bei der Montage. URBANMAKER spricht hier von ca. 45 Minuten für den Zusammenbau und noch einmal 10 Minuten, um das System an den Prusa MK3S+ anzuschließen. Danach befindet sich die Steuereinheit samt Display nicht mehr vorne am Drucker, sondern nunmehr seitlich. Wichtig scheint zu sein, dass ihr dabei sorgfältig vorgeht, scheinen doch laut URBANMAKER die meisten Fehlfunktionen bisher durch fehlerhaften Zusammenbau und Anschluss zu entstehen. Das Schöne am System: Keine zusätzlichen Motoren oder zusätzliche Anpassungen an elektronischen Komponenten, geschweige denn an der Firmware des Druckers.
Der „Jobox-Prozess“: durchdacht
Vorweg: Ja, das System wechselt nach erfolgreichem Druck die bestehende gegen eine neue Druckbettauflage automatisch aus. Und Nein. Das passiert nicht endlos, sondern richtet sich nach der Größe der Aufnahmebox. Darin Platz finden entweder 6 Original Prusa-PEI-Platten oder 8 zum Prusa MK3S+ kompatible Jobox Federstahlplatten (beidseitig beschichtet mit jeweils glatter und texturierter Oberfläche). Vorausgesetzt ihr füllt immer wieder neue Platten nach, würde nur die Filamentrolle das Ende des Seriendrucks bestimmen. Der Hersteller empfiehlt nur Platten des gleichen Typs zu verwenden um eine Fehlfunktion zu vermeiden. Die Jobox-Platten werden mit zwei daran befestigten schwarzen Haken geliefert. Zwei weitere Haken, so genannte Retrofit-Adapter, sind für Original-Prusa-Platten vorgesehen.
Habt ihr euren G-Code fertig geslict, ladet ihr ihn einfach im Browser auf Jobox.app hoch. Ihr könnt dann euren für Jobox modifizierten G-Code herunterladen. Alternativ könnt ihr die entsprechenden hinzugefügten Codezeilen auch in Start- und Endscript eures Slicers hinterlegen. Nutzt ihr Repetier-Server, könnt ihr die Jobox-Funktion direkt in den Druckeroptionen aktivieren. Ist das geschehen, kann der Prusa MK3S+ sich dank des Hakensystems selbstständig seine neue PEI-Federstahlplatte ziehen und diese später auswerfen.
Vor- und Nachteile: Zeit- und Kostenersparnis?
Kommen wir zum offensichtlichsten Vorteil: Der Optimierung des Arbeitsprozesses – gerade für Unternehmer oder Hobby-Drucker mit exzessivem Filament-Durchsatz bedeutet das System eine große Zeitersparnis. Denn wie oft steht ein Drucker nach Druckende noch lange herum, ehe man dazu kommt, das fertige Objekt abzunehmen und einen neuen Druck zu starten? So kann dasselbe Druckmodell in 6-facher (Prusa-Platten) oder 8-facher Ausführung (Jobox-Platten) hintereinander ohne Unterbrechung gedruckt werden. Das System nimmt dabei natürlich deutlich mehr Platz in Anspruch als der einzelne Drucker. Auf Youtube sind aber bereits erste Möglichkeiten zu sehen, den Jobox auch in engere Umgebungen zu integrieren. Günstig ist das System nicht gerade. Aber für Prusa-Besitzer sollte das sowieso zweitrangig sein.
Einschätzung: spannend
Für alle Prusa MK3S-Besitzer ist das Wechselplatten-System definitiv eine Überlegung wert. Es spart enorm Zeit und ein wenig (Energie-)Ressourcen durch den Wegfall des ständigen erneuten Aufheizens. Außerdem sieht es in Aktion auch noch wirklich cool aus. Wie am Fließband läuft eine entsprechende Produktion damit noch nicht. Aber es ist sicherlich ein guter erster Schritt hin zur Automation von Druckaufträgen. Was meint ihr dazu? Sagt uns eure Meinung.
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