uTag: Samsung SmartTag mit Xiaomi, Google & Co. Smartphones nutzen
Die Samsung Alternative zum Apple AirTag war bisher exklusiv für Galaxy-Geräte. Nutzer von Android-Smartphones von Xiaomi, Google und Co. blieben hier außen vor. Dank einer Open-Source App ändert sich das jetzt aber.
- Samsung SmartTag 2
- uTag bei Github
Inhalt
uTag App: So einfach sind die SmartTags mit eurem Smartphone kompatibel
uTag nennt sich die App, welche von Kieron Quinn entwickelt wurde und jetzt als Open-Source-Projekt auf Github zur Verfügung steht. Zur Nutzung ist kein Root-Zugriff nötig, man muss sich lediglich die .apk von Github herunterladen. Weiterhin ist ein Samsung-Account nötig, um den Tag zu nutzen. Die App installiert eine modifizierte SmartThings Version, die Smart Home App von Samsung. Dadurch sind die SmartTags dann nicht mehr auf regulären Android-Geräten gesperrt.
Zur Nutzung der Funktionen des SmartTags ist dann zweiteilig entweder die SmartThings oder die uTag Begleitapp zuständig. Eine vollständige Funktionsübersicht gibt es im FAQ bei Github. Es funktioniert quasi alles, lediglich der Gassigeh-Modus funktioniert noch nicht. Ihr könnt den Tag verbinden, den Standort abrufen und sogar die Kompasssuche mit UWB nutzen, solange euer Smartphone die nötige UWB-Hardware hat. Eine Funktion, die Google in ihrem eigenen Suchnetzwerk weiterhin schuldig bleibt. Dafür hat die uTag-App sogar Zusatzfunktionen, wie eine Exportfunktion oder Widgets.
Ist die App sicher?
Berechtigte Frage, denn immerhin loggt man sich hier mit seinem Samsung-Konto an. Die App ist Open-Source, in der Theorie könnt ihr es also selbst überprüfen. Das werden sicherlich auch fachkundige Entwickler tun, da das Projekt neu ist, sollte man vielleicht bei Unsicherheit etwas warten. Der Entwickler der App hat aber bereits ähnliche Projekte veröffentlicht und scheint zumindest vertrauenswürdig. Die Kommunikation und Verschlüsselung mit dem Netzwerk erfolgt dabei über eine Partner-API von Samsung.
Warum braucht es überhaupt eine Zusatzapp?
Einige fragen sich jetzt sicherlich, wieso bietet Samsung das Ganze nicht einfach direkt an, wenn schon ein unabhängiger Entwickler es hinbekommt. Die Antwort darauf ist simpel, es ist eine Exklusivfunktion für ihr Ökosystem und soll die Attraktivität der Galaxy-Smartphones steigern. Ähnlich macht man es ja mit Softwaresperren des Blutdrucks bei Galaxy Smartwatches.
Daher besteht auch durchaus die Frage, ob Samsung die Existenz dieser Lösung duldet. Durch ein Update von SmartThings und der genutzten API-Schnittstelle können sie sicher hier die Kompatibilität brechen. Es wäre auf jeden Fall schade, für unwahrscheinlich halte ich es aber nicht. Ihr solltet also nicht direkt zehn SmartTags kaufen, ohne dass ihr ein Galaxy-Gerät besitzt. Durch die hohe Medienpräsenz über die App bekommt Samsung auf jeden Fall davon mit.
AirTag-Alternativen bei Android: Immer noch nicht die ideale Lösung
Im Idealfall ist das hier vielleicht der Anstoß, um das Netzwerk zu öffnen und zeigt auch, dass der Bedarf auf der Android-Seite noch nicht von Google gedeckt worden ist. Das Google-Netzwerk ist da, funktioniert aber nur an stärker frequentierten Orten wirklich zuverlässig, da Google hier besonderen Wert auf Datenschutz gesetzt hat. Google kann damit aber auch nicht zufrieden sein und es bleibt abzuwarten, wie sie die Sache weiterentwickeln. Vielleicht schließen sie sich hier ja auch mit Samsung irgendwann zusammen, immerhin hat man das schon bei WearOS und NearbyShare getan. In einem Blogartikel hat der Entwickler von uTag die beiden Netzwerke auch in verschiedenen Situationen getestet und hatte außerhalb von Ballungsgebieten mit Samsung bessere Ergebnisse.
Ich habe leicht das Gefühl, dass ich diesen Artikel in ein paar Wochen aktualisieren muss, weil Samsung dagegen vorgegangen ist. Vielleicht stört es sie aber auch nicht, immerhin könnte die App einige davon überzeugen einen Tag zu kaufen, obwohl sie kein Galaxy-Gerät besitzen. Ich werde das Ganze auf jeden mal ausprobieren und davon berichten.
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