Vertigo MK1: Der Voron mit Falltür für automatisierten Endlos-3D-Druck
Einen hochperformanten Voron-3D-Drucker müsste man haben, der sein gedrucktes Bauteil automatisch auswirft, die Druckfläche reinigt und weiter druckt – quasi endlos bzw. solange es die Riesen-Filamentspule hergibt. Und genau das gibt es jetzt mit dem neuen Kickstarter-Projekt „Vertigo MK1„.
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Inhalt
Vertigo MK1: vertikales Auswurfsystem
Auf den ersten Blick könnte man beim Vertigo MK1 mit einem Bauvolumen von 250 x 220 x 220 mm auch von einem Voron-Ableger sprechen, hat er doch viele Gemeinsamkeiten mit den beliebten DIY-Druckern (Voron Trident, 2.4 oder 0). Dabei unterschiedet sich der Vertiko MK1 in vielen Detailaspekten, beispielsweise in Form von verlängerten Antivibrationsfüßen. Grund dafür ist das „kontinuierliche Drucksystem“: Nach einem fertiggestellten Druck klappt das Druckbett nach unten hin weg während das fertige Druckobjekt von einem dann nach unten fahrenden Scraper-Balken sozusagen „abgeschabt“ wird und nach unten fällt. Der Balken fährt zurück und das Bett kehrt in seine Ursprungsposition zurück: Der nächste Druck kann beginnen.
Vorteile des Systems gegenüber anderen Lösungen
Nun gibt es Systeme zum „Herausschieben“ fertiger Druckobjekte gerade für i3-basierte 3D-Drucker. Da wäre etwa das Swapmod-System für den kleinen Bambu Lab A1 Mini oder aber der Urbanmaker Jobox für Prusa MK3S+. Diese Systeme brauchen gerade in Y-Richtung Platz – hinter dem Drucker für die Druckbettenlagerung, vor dem Drucker zum Auswerfen.
In einer automatisierten Druckerfarmumgebung bietet sich da eine Vertikallösung wie beim Vertigo MK1 da schon aus Platzgründen eher an. Hauptargument für den Vertigo MK1 dürfte hier aber wohl die Tatsache sein, dass das System in einem eingehausten Core-XY-Drucker funktioniert, weshalb auch temperatursensiblere Materialien wie ABS/ASA oder Nylon-Mischungen automatisiert und kontinuierlich gedruckt werden können. Dafür allerdings sollte dann eine Art „Falltür“ noch eingebaut sein, da der im Video zu sehende Prototyp nach unten hin offen ist.
Heizbett-Lüfter & Anti-Crash-Mechanismus
„Falltür“ ist hier in puncto „Herunterfallen von Druckteilen“ aber ein gutes Stichwort. Hier kann man natürlich dafür sorgen, dass fertige Drucke weich fallen. Beschädigungen sind aber bei mehreren Druckobjekten nicht auszuschließen, wenn sie der Scrapter-Balken beispielsweise unglücklich erwischt oder sie eben aufeinander fallen.
Und was ist, wenn das Druckbett einfach noch zu warm ist oder der fertige 3D-Druck einfach zu gut haftet? Hier sollen Lüfter unter dem maximal 120°C warmen Heizbett für ein schnelles Herunterkühlen sorgen – wobei sich hier natürlich wieder ein „Einfalltor“ für Warping ergeben könnte. Bleibt ein Druck dennoch fest auf der Platte, soll das ein Anti-Crash-Mechanismus erkennen. Oder anders formuliert: Ist der Widerstand zu groß, versucht der Scraper-Balken nicht weiter vergeblich, das Druckobjekt abzuschaben. Das Prinzip solltet ihr wahrscheinlich von elektrisch verstellbaren Fensterscheiben aus eurem Auto kennen.
Kompatibilität zu Voron-Druckern?
Ursprünglich hieß das Projekt „Voroff“ – ein witziger Name, der das automatische Abstreifen bzw. Herunterfallen von fertigen Drucken recht gut einschließt. Dann haben sich die Entwickler für einen anderen Namen entschieden. Einmal um Verwirrung zu vermeiden, insbesondere aber deshalb, weil es nun mal kein Voron sei und keinerlei Kompatibilität zu bestehenden Mods bestünde. Beispielhaft sei der Druckkopf, der zwar seine Verwandtschaft zum Dragon-Burner-Druckkopf nicht leugnen kann, wohl aber nicht mit Voron-Druckern kompatibel sei.
Preise & Verfügbarkeit: Wie teuer und wo zu haben?
Zum Zeitpunkt der Entstehung des Artikels steht der Kickstarter-Launch des Vertigo MK1 unmittelbar bevor. Die Macher hinter dem neuen CoreXY-Drucker werben bereits mit einer Kompatibilität zu Multicolorsystemen. Verkauft werden sollen Bausätze mit und ohne 3D-gedruckte Teile. Zusätzlich will man via Kickstarter aber auch ein Kontingent vormontierter Exemplare anbieten. Der Preis für den Vertigo MK1 soll Quellen zufolge im unteren Bereich von 2000 USD liegen. Genauere Release-Pläne und Preise reichen wir per Update nach, sobald die Kampagne live ist. An die Bastler unter euch: Ist der nächste DIY-Drucker ein Voron oder etwa ein Vertigo MK1?
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