VIOFO A229 Pro: Eine der besten 4K-Dashcams am Markt
Sony STARVIS 2 – das ist momentan das Maß aller Dinge, wenn es um Dashcam-Kamerasensoren geht. Eine entsprechend ausgestattete Dashcam hatten wir erst kürzlich mit der 70Mai A810 im Test. Konkurrent VIOFO ist aber nicht untätig und liefert mit der VIOFO A229 Pro 4K-Dashcam gleich zwei Sony STARVIS 2-Sensoren für eine Front- und eine Heckkamera.
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Inhalt
Technisches: Ein Dashcam-Schlachtschiff
Hersteller | Modell | VIOFO | A229 Pro 2Ch |
Auflösung | 4 K, 3840 x 2160 Pixel (Frontkamera), 30 fps | 2 K (Heckkamera), 30 fps |
Sensor | Sony STARVIS 2 IMX678 (Frontkamera) | Sony STARVIS 2 IMX675 (Heckkamera) |
Sichtfeld | 140° (Front) | 160° (Heck) |
Display | 2,4 Zoll |
Akku | nein, nur Kondensator |
Multichannel-Recording | 2 Ch, falls 2 K Heckkamera installiert, 3 Ch, falls 2 K Heckkamera & 1080P Innenkamera installiert |
Speicherung | microSD (bis max. 512 GB) |
Features | Loop-Recording, Super Night Vision, Sprach-Benachrichtigung (deutsch), Sprachsteuerung (englisch), HDR (High Dynamic Range), GPS, Dual-WiFi, Appanbindung, Timelapse, G-Sensor für 24H Parküberwachung (optionales Hardware-Kit notwendig) |
Rechtliches: erlaubt, aber nur anlassbezogen
Laut ADAC ist der Gebrauch von Dashcams in Deutschland prinzipiell erlaubt, wenngleich ihr Einsatz umstritten bleibt. Das liegt an den strengen Regeln zum Datenschutz. Denn in Deutschland ist ein Filmen von Personen ohne deren Einwilligung nicht erlaubt. Aufnahmen von Personen oder deren Autokennzeichen dürfen zudem nicht ungefragt ins Netz gestellt oder allgemein verbreitet werden.
Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn ihr nur anlassbezogen filmt, beispielsweise im Kontext eines Unfalls. Dashcams haben dafür spezielle Modi, mit denen nicht nur das Ereignis an sich, sondern auch die Zeit unmittelbar davor und danach aufgezeichnet wird.
Problematisch bleibt der Dashcam-Einsatz insbesondere dann, wenn ihr permanent filmt. Denn dies stellt einen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) dar. Zwar werden die Clips beim so genannten „Loop-Recording“ nach einiger (nicht einheitlich geregelter) Zeit oder bei voller Speicherkarte überschrieben, dies variiert aber von Anbieter zu Anbieter.
Trotzdem sind Dashcamaufnahmen in diversen Verfahren als Beweismittel zugelassen worden – selbst dann, wenn dabei dauerhaft gefilmt wurde. Hier nimmt dann das Gericht im Einzelfall immer eine Interessens- und Güterabwägung vor. Eine einheitliche Regelung bleibt der Gesetzgeber aber bis heute schuldig.
Warum eine Dashcam?
Stellt euch vor, ihr wartet an einer Ampel. Plötzlich setzt das Auto vor euch ruckartig zurück, um doch noch schnell die Spur zu wechseln und fährt euch vorne drauf. Später in Anwesenheit der Polizei wird der Fahrer behaupten, ihr wärt ihm hinten drauf gefahren. Das ist nicht fiktiv, sondern wirklich so bei meiner Schwester passiert.
Und in solchen und vielen anderen Gefahrensituationen im Straßenverkehr ist eine Dashcam im Auto Gold wert. Sie ist euer ständiger Zeuge im Auto, wenn es mal hart auf hart kommen sollte. Das erwähnte Loop-Recording sorgt dafür, dass allgemeine Aufnahmen irgendwann überschrieben werden, was etwa bei einer 128 GB großen Speicherkarte nicht von heute auf morgen geschieht. Bei einem Notfall hingegen sperren übliche Dashcams den entsprechenden Videoclip, womit er nicht überschreibbar ist.
VIOFO A229 Pro: Sony STARVIS 2 im Doppelpack
Die VIOFO 4K-Dashcam, genauer gesagt, die Frontcam macht mit ihren Maßen von 58,4 x 99,1 x 45,7 mm wegen ihrer Bauform einen etwas bulligeren Eindruck als etwa die 70Mai A810. Die VIOFO A229 Pro beherbergt neben einem 2,4 Zoll Display (ohne Touchfunktion) den mit 4K (3840 x 2160 Pixel) auflösenden Sony STARVIS 2, namentlich Sony IMX678 Sensor mit einer F1.8 Blende.
Die 67,1 x 33,8 x 27,9 mm kleine Heckkamera kommt mit 2K-Auflösung und wiederum mit einem Sony STARVIS 2, diesmal dem IMX 675 mit F1.9 Blende. Damit handelt es sich bei der Heckkamera um ein deutlich leistungsstärkeres Modell als bei der von uns getesteten 70Mai A810 (1080p-Sensor). Übrigens: Es gibt auch noch eine 3-Kanalversion: Dann ist eine nach innen in den Fahrerraum gerichtete 1080p-Cam dabei.
VIOFO rühmt sich hier, als erster Hersteller branchenweit zwei Sony STARVIS 2 Sensoren zu verbauen. Und tatsächlich: Diese Sensoren sind enorm lichtempfindlich und haben einen weit höheren Dynamikumfang (HDR) als noch bei Sonys Vorgängergeneration, welche wir beispielsweise in der von uns getesteten Botslab G980H finden. Gerade bei Nacht – VIOFO spricht hier von der hauseigenen „Super Night Vision“ sollen die Sensoren glänzen können, mit dem Ablesen von Nummernschildern bis hin zu 70 km/h. Das Sichtfeld (FOV) der Frontkamera fällt mit 140° üblich aus, dasjenige der Heckkamera mit 160° etwas großzügiger.
GPS, Dual-WiFi, App & mehr
Die VIOFO A229 Pro bringt so ziemlich alles mit, was eine moderne 4K-Dashcam heutzutage an Bord haben sollte. Da wäre – natürlich – das standardmäßige Loop-Recording auf einer einzusteckenden microSD-Karte, die maximal 512 GB groß sein darf. Hinzu kommt ein für Ort und Geschwindigkeitsangabe wichtiger GNSS-Logger, der auf GPS, BEIDOU, GALILEO und GLONASS zurückgreift.
Dual-Wifi (2,4 GHz & 5 GHz) inklusive Appanbindung sorgt für zusätzlichen Komfort beim Steuern der Dashcam und insbesondere beim Betrachten und Herunterladen der Aufnahmen. Auf einen Akku verzichtet man und setzt einen Kondensator ein. Für die ebenfalls verfügbare 24h Parkraumüberwachung nebst Anrempler-Erkennnung durch den verbauten G-Sensor ist das optional erhältliche Hardware-Kit notwendig. Hier kann man beim Parken zwischen Bewegungserkennung, Timelapse-Funktion und Low-Bitrate-Aufnahmen wählen.
VIOFO A229 Pro: Das ist außerdem gut
Viel Licht bedeutet auch ein wenig Schatten. Fangen wir aber bei den Dingen, die mir direkt auffallen, einmal mit dem Licht – und damit dem Positiven – an: Lobend hervorzuheben ist hier definitiv der mittige gelbe Button mit dem Warndreieck, dessen Drücken einen Notfall-Clip aufzeichnet, der dann auch nicht überschrieben wird. Solch einen Knopf gibt es auch bei anderen Dashcams, aber oft nicht prominent genug platziert, um im Eifer des Gefechts nicht noch lange suchen zu müssen – denn für gewöhnlich hat man in solch einer Situation nicht unbedingt den Kopf dafür.
Ein weiteres Lob geht an VIOFO, weil man zumindest in der Pro-Version der A229 neben Ersatz-Stickern insbesondere einen nicht gerade günstigen CPL-Filter in den Lieferumfang legt. Das sorgt für deutlich verbesserte Aufnahmen speziell bei Nacht, da die meisten Reflexionen, beispielsweise Innenraumspiegelungen (Radio!), hier deutlich minimiert werden. Optional erhältlich ist zudem ein Bluetooth-Button fürs ferngesteuerte Auslösen von Aufnahmen.
VIOFO A229 Pro: Das ist weniger gut
Nun zu den Dingen, die mir auf den ersten Blick nicht so gut gefallen: Das VIOFO-System kommt mit Sprachbenachrichtigungen auf Deutsch. Ob es sich dabei um ADAS-Funktionen (ADAS = Advanced Driver-Assistance Systems) handelt, wird nicht explizit kommuniziert. Auch Sprachbefehle kann die VIOFO A229 Pro 4K-Dashcam entgegennehmen – allerdings nur eine Handvoll und nur auf Englisch.
Außerdem liefert die Cam sowohl vorne als auch hinten 30 fps. Das ist okay, aber für diesen Preis hätte ich mir 60 fps gewünscht. Das hat wohl auch VIOFO erkannt – und bietet die 4K-Dashcam auch in einer Version mit 60 fps an – dann aber nochmal deutlich teurer unter dem Namen A329 Pro. Die aufgenommenen Clips werden zudem mit H.264 Codec komprimiert. Das ist Standard. Besser, weil platzsparender, wäre hier die Nutzung des H.265 Codecs gewesen. Besser wäre übrigens auch, wenn der Hersteller für diesen Preis standardmäßig eine microSD-Karte dazulegt. Die muss man nämlich selber erwerben.
Und dann wäre da noch ein Datenschutz- bzw. Privatsphäremodus, den VIOFO ab Firmwareversion V1.3.1_241024 integriert hat, um damit „deutschem Recht“ zu entsprechen (Wir erinnern uns: Eine einheitliche Regelung gibt es in Deutschland nicht). Konkret bedeutet das: aktiviert ihr diesen Modus, speichert die Dashcam im 2-Kanalmodus inklusive Heckkamera nur 4 Videoclips, ehe wieder überschrieben wird. Ohne Verwendung der Heckkamera sind es sogar nur 2. Das ist – mit Abstand – viel zu wenig. Gerade, wenn es um Vorfälle geht, die vielleicht auf den ersten Blick nicht auffällig sind bzw. wenn es darum geht, dass man zeitversetzt für eine Aktion Ärger bekommt, die dann aber nicht mehr auf der Cam gespeichert ist.
Einschätzung: Spannende Cam, die es zu testen gilt
Doppelter Sony STARVIS 2 Sensor, sehr gute Aufnahmen bei Tag und insbesondere bei Nacht, CPL-Filter und Dual-WiFi, gelungenes Tasten-Design und umfangreiche Einstellmöglichkeiten: Die VIOFO A2290 Pro ist einfach extrem gut ausgestattet. Hat sie aber auch ADAS-Funktionen an Bord? Taugen die (englischen) Sprachbefehle? Liefert das optionale Hardware-Kit eine zuverlässige Parkraumüberwachung? Und wie lang genau ist die standardmäßige Aufzeichnung vor einem Notfall? Fragen über Fragen, weshalb wir die VIOFO A229 Pro 4K-Dashcam gern testen würden. Deshalb haben wir den Hersteller kontaktiert. Und ihr? Nutzt ihr eine VIOFO-Dashcam? Wie sind da eure Erfahrungen?
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