Viomi VXRS01 Saugroboter Test: Das Designer-Modell für 157,53€
Der vielleicht schickste Saugroboter ist gerade deutlich günstiger zu haben bei GearBest für 157,53€.
Die Marke Viomi steht im Normalfall für Küchengeräte und andere Haushaltsprodukte. Jetzt scheint Xiaomi Interesse daran zu haben, auch in Sachen Design zu punkten. Über den Partner Viomi möchte man somit wohl auch eine neue Zielgruppe erreichen. Ist der Viomi VXRS01 nur schick anzusehen oder auch ein echter Helfer in den vier Wänden? Wir haben ihn getestet.
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Inhalt
Technische Daten: Designer-Duell mit dem ILIFE A6
Viomi VXRS01 | ILIFE A6 | |
Saugkraft | 1200 pa | 1000 pa (Vergleich ILIFE A4: 1000 pa) |
Navigation | Chaos-Prinzip, aber Z-Shaped-Reinigung | Chaos-Prinzip |
Lautstärke | 60 dB | 65 dB |
Akku | 2000 mAh | 2600 mAh |
Arbeitszeit | 90-120 Min. (je nach Nutzung) | 160 Min. |
Ladezeit | 5 h | 5 h |
Staubkammer/Wassertank | 0,35 l/0,2 l | 0,3 l/nein |
Maße | 31,0 x 31,0 x 7,8 cm (sehr flach) | 30,5 x 30,5 x 8,0 cm |
Gewicht | 3,9 kg | 2,55 kg |
CE-Kennzeichen | ja | ja |
Features | Wischfunktion, Fernbedienung | Fernbedienung, Virtuelle Wand |
Lieferumfang des Viomi VXRS01
Im Lieferumfang findet sich neben dem Saugroboter nicht viel Ungewöhnliches, schön ist aber die mitgelieferte Fernbedienung (dass sie dabei ist, nicht optisch). Was sich im Paket finden lässt:
- Ladestation mit EU-Ladekabel
- Fernbedienung (ohne zwei AAA-Batterien)
- 0,2 l kleiner Wassertank mit Messbecher
- zwei zusätzliche Bürstenköpfe
- zwei Wischtücher (waschmaschinentauglich)
- zusätzlicher HEPA-Filter
- kleine Bürste zum Reinigen der Bürstenköpfe
- Englische Bedienungsanleitung
Design und Verarbeitung: Der stylischste Saugroboter?
Mit dem 31,0 x 31,0 x 7,8 cm flachen (normal sind 8 cm aufwärts) und 3,9 kg schweren Saugroboter möchte Viomi die Haushaltslösung für alle sein, die viel Wert auf eine gepflegte Einrichtung legen. Und natürlich auf saubere Böden. Rein optisch erinnert er gleich an eine Vielzahl von Mittelklasse-Modellen, nur dass hier die Verarbeitung deutlich hochwertiger ist. Die Oberfläche ist in Grau gehalten, der Roboter schimmert dabei aber nicht oder reflektiert unsexy die Lichteinstrahlungen von Lampen.
Auf der Oberseite findet sich auch nur ein kleines Bedienelement, über welches der Viomi manuell gestartet und gestoppt werden kann. Ich benutze im Normalfall eh die mitgelieferte Fernbedienung, aber für den Fall der Fälle ist es gut, den Button zu haben.
Ein klein wenig habe ich mich in das Logo auf dem Saugroboter verliebt, da es nicht einfach lieblos aufgedruckt, sondern fein eingearbeitet wurde. Es steht ein wenig von der Oberfläche ab, darunter findet sich die Öffnungsmöglichkeit für die Klappe, unter der sich die Staubkammer befindet.
Die einzelnen Bestandteile sind alle gut ineinander verarbeitet, nichts ruckelt oder fällt negativ auf. Ich bin froh, dass sich Viomi eine Vielzahl von Buttons auf der Oberseite gespart hat – dadurch kann der VXRS01 optisch glänzen (nur am Produktnamen hätte man etwas arbeiten können).
Unterseite des Roboters
Auf der Unterseite finden sich zwei Bürstenköpfe und zwei mittelgroße Reifen, mit denen der Roboter Hindernisse bis zu 1,5 cm überwindet. Das sollte man vor dem Kauf beachten, etwa wenn man hohe Teppichkanten zuhause hat. Mir fehlt hier aber die mittlere Bürste über der Einzugshaube, die man von den ILIFE-Modellen kennt. Dadurch wird der eingesammelte Dreck nicht vorgefiltert, bevor er an den HEPA-Filter weitergeleitet wird.
Das Display
Aus meiner Sicht braucht auch ein Saugroboter ohne App-Steuerung kein Display. Der Viomi ist optisch ein modernes Gerät, das Display ist dagegen eher etwas altbacken. Genau genommen braucht man den Bildschirm nur, um die vorgenommenen Einstellungen des Roboters nachvollziehen zu können. Auf dem Display lässt sich ablesen:
- aktuelle Uhrzeit
- eingeplante Startzeit für den Reinigungsvorgang
- Akkustand
- High (H) or low (L) Arbeitsgeschwindigkeit
- Lautstärke der Stimme des Roboters
Es ist natürlich nicht unpraktisch, die eingeplante Startzeit, zu der Saugroboter seinen Dienst beginnt, über das Display ablesen zu können. Kann man sich aber auch einfach merken.
Ladestation und Staubkammer
Saugroboter finden ihre Ladestation autonom wieder wenn ihre Akkuleistung nachlässt (bei ca. 20-30 % Restakku). Beim Viomi ist dies nach einer Arbeitszeit von 90 Minuten der Fall. Damit ist er zumindest unter diesem Aspekt für Räumlichkeiten bis 100 m² geeignet. Nach einer Ladezeit von für einen Saugroboter durchschnittlichen 5 h ist er bereit für seine nächste Runde.
Das Wiederfinden der Ladestation funktioniert einwandfrei: Nach allen während der Testphase durchgeführten Reinigungsvorgängen fand sich der Roboter in der Station wieder, ebenso während der Fahrten ohne Aufsicht. Die „Kommunikation“ zwischen dem Infrarotsensor am Roboter und dem an der Ladestation funktioniert offensichtlich sehr gut.
Das Design der Ladestation ist sicherlich nicht jedermanns Sache, passt sich dem Roboter optisch aber gut an. Wie für jedes „Saugroboter-Zuhause“ gilt auch hier, einen Abstand von mindestens 50 cm nach links und rechts sollte man der Station lassen. Auch sollte diese an der Wand platziert werden, damit der Sauger die Station nicht wegschiebt und gut auf die Ladekontakte kommt.
Eine 0,35 l kleine Staubkammer ist nicht löblich, so muss diese auch bei weniger großen Ansammlungen von Dreck und Staub nach jedem Reinigungsvorgang geleert werden. Hat man längere Zeit nicht geputzt, kann es durch die geringe Größe der Kammer sogar sein, dass man diese während eines Durchlaufs leeren muss. Das ist besonders dann unpraktisch, wenn man den Saugroboter arbeiten lassen möchte, wenn man selber unterwegs ist.
Performance des Viomi VXRS01
Angeschaltet wird der VXRS01 an der Seite, den Saugvorgang beginnt er über das Bedienelement auf der Oberseite oder per Fernbedienung. Die Chinesen möchten uns offenbar ein hochherrschaftliches Gefühl bei der Benutzung geben, so meldet sich der Roboter mit „Hello Master, I am glad to serve you“. Der kleine Roboter scheint sich direkt zu unterwerfen und auf seine Arbeit zu freuen. Keine Sorge, die Stimme lässt sich muten.
Unser neuer kleiner Haushaltsdiener arbeitet zwar nach dem Chaos-Prinzip (er weiß nicht, wo er sich im Raum befindet), dafür zieht er seine Bahnen aber gerade und linear durch die Räumlichkeiten. Das Navigationsprinzip nennt sich „Z-Shaped“ und ist deutlich praktischer als das Kreuz- und Querfahren, das wir etwa von den älteren ILIFE-Modellen kennen. So lässt er keinen Bereich eines Raumes aus und arbeitet mit seiner Saugkraft von 1200 pa überall dort, wo er hingelangt.
Was der Sauger aber sogar besser macht als seine großen Brüder Xiaomi RoboRock S50 und Mi Robot: Er fährt wie seine beiden Artverwandten zwar in geraden Linien von Wand zu Wand, macht nach dem Erkennen eines Hindernisses aber deutlich kleinere Drehungen. Dadurch fährt er den Boden etwas häufiger und genauer ab als andere Modelle. Außerdem kann er auch rückwärts fahren, also wie ein Auto zurücksetzen.
Umgang mit Hindernissen und auf Teppichen
Er macht seinen Job in den vier Wänden richtig gut für einen Saugroboter in der hart umkämpften Preisklasse unter 200€. Einziges Manko: In dunkleren Ecken erkennt er nicht immer jedes Hindernis mit seinen Hindernissensoren. So kommen leichte Zusammenstöße mit Möbelstücken in diesen Ecken vor – was man gerade bei sensiblen Möbelstücken natürlich vermeiden möchte. Dem Roboter macht das dank seines vorne angebrachten Bumpers allerdings gar nichts aus.
Ansonsten kommt der Roboter aber auch mit größeren Mengen Dreck und Staub sehr gut zurecht und nimmt einiges an Arbeit im Haushalt ab. Was er im Umgang mit Hindernissen richtig gut macht: Stuhl- oder Wäscheständerbeine umfährt er sehr genau, er umkurvt sie praktisch, statt sie kurz anzudocken und umzudrehen. Die Höhe von nur 7,8 cm ermöglicht es dem Roboter auch, unter die meisten Möbelstücke wie etwas das Sofa zu kommen.
Die Performance auf Teppichen ist nicht herausragend, zudem muss der Roboter mit seinen Reifen überhaupt erst auf den Teppich kommen. Das klappt bei lang- und dickflusigen Teppichen aber nicht immer. Besonders bei dickflusigeren Teppichen stößt der Viomi an seine Grenzen, weil die Saugkraft zwar hoch ist, die fehlende mittlere Bürste sich hier aber bemerkbar macht. Wer viele Teppiche hat, schaut sich lieber den RoboRock S50 oder 360 S6 an.
Die Fernbedienung
Das Design der Fernbedienung ist wie gewohnt das einer TV-Fernbedienung aus den 90ern, ist aber halb so wild. Verwechslungsgefahr mit der TV-Bedienung besteht aber. Die Funktionen, die sich mit der Fernbedienung auswählen lassen:
- Arbeitszeiten und Uhrzeit einplanen
- Spot-Modus (dreht sich in größer werdenden Kreisen um sich selbst)
- Saugkraft einstellen (Normal, Max)
- Roboter zur Ladestation schicken
- Lautstärke der Sprache des Roboters einstellen/muten
- ein- und ausschalten
Das Einplanen der Arbeitszeiten sowie Einstellen der Uhrzeit funktioniert einfach mithilfe der Funktionstasten, das Gleiche gilt auch für das Umstellen der Saugkraft und zur Ladestation schicken. Wozu man die Anzeige der normalen Uhrzeit allerdings braucht, ist mir ein Rätsel. Der Spot-Modus funktioniert einwandfrei und ist besonders praktisch bei größeren Ansammlungen von Dreck.
Wischfunktion
Der Viomi VXRS01 saugt und wischt gleichzeitig. Das hat zwar den Vorteil, dass eine Art doppelte Reinigung stattfindet, faktisch saugt der Roboter so aber auch über den nassen Boden – was nicht mit einem normalen Saugvorgang zu vergleichen ist. Der Wassertank ist mit einer potenziellen Füllmenge von 0,2 l auch recht klein, das eingefüllte Wasser reicht entsprechend nicht für größere Flächen.
Wer schon einen Saugroboter-Test gelesen hat, weiß wie der Hase läuft: Wassertank mit Wasser befüllen, Tank mit angebrachtem Wischmopp auf der Rückseite des Roboters anbringen (sehr einfach, rastet ein) und den Roboter starten. Wer möchte, kann auch ein paar Spritzer Bodenreiniger mit dem mitgelieferten Messbecher abmessen undzum Wasser hinzufügen.
Der Viomi verliert eine „gesunde Menge“ Wasser auf den Wischmopp und verteilt das Wasser ohne Pfützenbildung auf dem Boden. Im Zigzag-Modus wird der Raum gut abgedeckt und wirklich auch jeder Abschnitt eines Raums gewischt. Zwei Probleme gibt es aber hier auch wieder, die man von Saugrobotern dieser Art bereits gewohnt ist:
- Der Saugroboter übt nicht den Druck auf den Boden aus, den man bei einem Wischmopp sonst mit dem Bizeps ausübt.
- Teppiche werden selbstredend mitgewischt.
Somit haben wir in Sachen Wischfunktion hier ein weiteres Modell, dass das Wischen im Haushalt zwar unterstützt, das manuelle Wischen aber keineswegs komplett ersetzen kann. Wie so oft von mir hier die Bitte an die Hersteller: Macht es richtig oder lasst es bleiben, danke.
Fazit: Viomi VXRS01 kaufen?
Anders als bei meinem Appell zur Wischfunktion richte ich beim Gesamtfazit meine Worte an die Hersteller: Macht sowas wie den Viomi VXRS01 gerne häufiger – besonders in Sachen Design. Lasst die Wischfunktion einfach weg, baut eine etwas größere Staubkammer und größere Reifen drunter – et voilà haben wir hier einen der besten Saugroboter unter 200€.
So haben wir ein in der Preisklasse sehr saugstarkes, aber technisch doch eher unspektakuläres Modell, das aber in den Kernkompetenzen eines Saugroboters ohne Raumvermessung zu glänzen weiß: Gute Hinderniserkennung, großräumige Flächenabdeckung, schnelles Wiederfinden der Ladestation und einfache Bedienung.
Die Hoffnung, zu den beiden Topmodellen Xiaomi RoboRock S50 und 360 S6 aufzuschließen, besteht zwar nicht, für unter 200€ kann man unter Beachtung der hier genannten Negativpunkte den Viomi VXRS01 aber problemlos empfehlen.
- modernes Design und hochwertige Verarbeitung
- Wiederfinden der Ladestation
- Fernbedienung
- gute Hinderniserkennung
- CE-Kennzeichen
- kleine Staubkammer
- Leistung auf Teppichen
- Wischfunktion
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