Vivo NEX Ultimate im Test – Smartphone mit Pop-Up Kamera für 471,70€ (Global Version)
Auch wenn wir inzwischen das Vivo NEX Dual Screen getestet haben, ist das Vivo NEX Ultimate mit einer ähnlichen Ausstattung ein noch aktuelles Smartphone mit hoher screen-to-body ratio und Pop-Up Kamera. Das Vivo NEX Ultimate mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher bekommt ihr aktuell für 471,70€ bei GearBest mit dem Gutschein GBMP0O98K. Dabei handelt es sich natürlich um die Global Version!
Trotzdem wollen wir euch auch den Tstbericht zu dem Vivo NEX Dual Screen ans Herz legen.
Das Vivo NEX Ultimate sorgte bei uns und Smartphone-Enthusiasten weltweit für Aufsehen. Es bietet einen Fingerabdrucksensor im Display, eine aus dem Gehäuse ausfahrbare Frontkamera und ein Display (ohne Notch!), welches die Bezeichnung „randlos“ so sehr verdient wie kein zweites. Aber ist so viel Innovation auch alltagstauglich?
- Vivo NEX Ultimate
- bei GearBest für 471,70€ (Gutschein: GBMP0O98K & Global Version) | TradingShenzhen für 572€ | AliExpress für 644,28€
- Vivo NEX
Inhalt
Technische Daten
Vivo NEX Ultimate | Vivo NEX | |
Display | 6,59″ sAMOLED Display (2316 x 1080p) 19.3:9 Seitenverhältnis (388 PPI) | 6,59″ sAMOLED Display (2316 x 1080p) 19.3:9 Seitenverhältnis (388 PPI) |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 845 @2,8 GHz & 1,8 GHz | Qualcomm Snapdragon 710 @ 2,2 GHz & 1,7 GHz |
Grafikchip | Adreno 630 @710 MHz | Adreno 616 @ 500 MHz |
Arbeitsspeicher | 8 GB LPDDR4x RAM | 6 GB LPDDR4X RAM |
Interner Speicher | 128/256 GB UFS 2.1 | 64/128 GB UFS 2.1 |
Hauptkamera | 12 MP Sony IMX363 Weitwinkel (OIS) mit ƒ/1.8 + 5 MP mit ƒ/2.4 | 12 MP Sony IMX363 Weitwinkel (OIS) mit ƒ/1.8 + 5 MP mit ƒ/2.4 |
Frontkamera | 8 MP mit f/2.0 Blende | 8 MP mit f/2.0 Blende |
Akku | 4.000 mAh mit 10V/2,25A Quick Charge | 4.000 mAh 10V/2,25A Quick Charge |
Konnektivität | LTE Band 1,3,5,7,8, 20 WLAN ac, GPS/BDS/GLONASS, Bluetooth 5.0, Dual SIM | LTE Band 1,3,5,7,8, WLAN ac, GPS/BDS/GLONASS, Bluetooth 5.0, Dual SIM |
Features | Fingerabdrucksensor im Display | USB Typ-C | Kopfhöreranschluss | Fingerabdrucksensor | USB Typ-C | Kopfhöreranschluss |
Betriebssystem | Android 8.1 Oreo, Funtouch OS 4.0, Sicherheitspatch Juni 2018 | Android 8.1, Funtouch OS 4.0 |
Abmessungen / Gewicht | 162 x 77 x 7,98 mm / 199 g | 162 x 77 x 7,98 mm / 199 g |
Vivo NEX Ultimate Unboxing
Das Vivo NEX ist bei Technikfans wohl eines der meist erwarteten Smartphones dieses Jahr. Deswegen macht so ein Unboxing eines solch spannenden Gadgets gleich noch einmal doppelt so viel Spaß. Was bekommt man denn für einen solch stolzen Preis? Liefert der Hersteller auch passendes Zubehör? Unseren Ersteindruck haben wir in einem Unboxing-Video für euch aufgenommen.
Die zwei Versionen des Vivo NEX
Wie in der Tabelle schon zu sehen, gibt es zwei Versionen des Vivo NEX. Wir testen das Vivo NEX Ultimate (auch NEX S genannt), welches, wie der Name schon sagt, die ultimative Version des Vivo Nex ist und alle Innovationen mitbringt. Die leicht abgeschwächte Variante heißt einfach Vivo NEX (auch NEX A) und verzichtet auf den In-Display-Fingerabdrucksensor und leider auch LTE Band 20. Des Weiteren kommen „nur“ ein Snapdragon 710 Prozessor (bekannt aus dem Mi 8 SE) und 128 GB Massenspeicher zum Einsatz. Das randlose Display und die ausfahrbare Frontkamera und alle anderen Features bleiben einem aber erhalten. Wer also mit diesen Einschränkungen leben kann, spart mit dem normalen Vivo NEX ca. 100€.
Gehts noch randloser? Ja!
Das dachte sich wohl Vivo, als es all die Smartphones mit Notch oder Frontkamera im „Kinn“ gesehen hat. Das Vivo NEX besteht auf der Vorderseite zu stolzen 91,24% aus Display (iPhone X: 81,49%). Ein Wert, der bisher nur beim ersten Xiaomi Mi Mix im Raum stand, den die beiden Nachfolger allerdings auch nicht ganz erreichen konnten. Dank den quasi nicht vorhandenen Rändern konnte der Hersteller die Displaygröße etwas ausreizen. Vivo verbaut ein Super AMOLED Ultra Full View Display mit einer Bildschirmdiagonale von 6,59 Zoll. Die Auflösung kann man als Full HD+ betiteln, genauer gesagt handelt es sich dabei um ungewöhnliche 2316 x 1080p mit einem Seitenverhältnis von 19,3:9. Lediglich die Unterseite offenbart einen kleinen Bildschirmrand.
Auch die Glas-Rückseite der diamant-schwarzen Version ist trotz dem „Schwarz“ im Namen sehr farbenfroh, wenn man sie im richtigen Winkel betrachtet. Die Dual-Kamera ragt etwas aus dem Gehäuse heraus, aber weniger als dies bei einem Mi 8 der Fall ist. Dadurch liegt das NEX sehr flach auf einem Tisch auf und wackelt auch beim Tippen von Nachrichten nicht. Aber auch in der Hand macht das NEX trotz seiner Größe von 162 x 77 x 7,98 mm eine gute Figur. Das liegt zum einen an der geringen Breite von 77 mm (19,3:9 Seitenverhältnis sei Dank), und zum anderen an den schön abgerundeten Ecken und Kanten und den glatten Übergängen von Glas zu Metallrahmen. Natürlich ist das NEX Ultimate kein Ein-Hand-Handy, aber es fällt so kompakt aus wie das bei einem 6,59-Zoll-Display möglich ist.
Rechts am Smartphone befinden sich der Power-Button und die Lautstärkewippe, während links ein geriffelter AI-Button platziert wurde, der bei langen Drücken den Assistenten „Jovi“ aktiviert. Dieser spricht aber leider nur Chinesisch. Oben befindet sich der Kopfhöreranschluss (danke Vivo) und die versteckte Frontkamera. Unten gibt es dann den lauten Mono-Lautsprecher, einen USB-C-Anschluss und den Dual-SIM-Slot (ohne Möglichkeit zur Speichererweiterung). Der Fingerabdrucksensor ist natürlich unter bzw. im Display und von außen nicht erkennbar.
Die Verarbeitung ist beim Vivo NEX Ultimate auf erwartetem Top-Niveau und kann sich locker mit den Flagships von Xiaomi oder Schwesterunternehmen OnePlus vergleichen lassen. Das Design spielt dann, meiner Meinung nach, nochmal in einer anderen Liga. Zumindest von vorne ist das Vivo NEX Ultimate das beeindruckendste Smartphone, das ich bisher testen durfte. Und auch die Rückseite muss sich mit dem besonderen Regenbogeneffekt nicht verstecken. Ein Wow-Effekt ist beim ersten Halten des NEX auf jeden Fall vorprogrammiert.
6,59 Zoll pures Vergnügen
Der verbaute Super AMOLED Bildschirm macht der Herstellerbezeichnung „Ultra FullView Display“ mit seinen kaum vorhandenen Rändern und der Größe von 6,59 Zoll alle Ehre. Trotz dieser Phablet-Maße bekommt man hier „nur“ eine FullHD+ Auflösung von 2.316 x 1.080 Pixeln geboten. Die Pixeldichte liegt daher mit 388 PPI leicht unter dem gewohnten Standard von 403 PPI. Das Panel ist aber ausreichend scharf, sodass man mit bloßem Auge keine einzelnen Pixel erkennen kann.
Die Farbsättigung ist ähnlich wie bei Samsung Smartphones sehr stark, wodurch das Display recht farbenfroh wirkt. Das resultiert zwar nicht in der naturgetreuesten Farbdarstellung, unterstreicht aber nochmal den Wow-Effekt des Displays und dürfte vielen gefallen. Weiße Anzeigen haben in der Standardeinstellung einen leichten Blaustich. Diesen kann man jedoch mit der Option „Global Eye Protection“ (Nacht-/Lesemodus) wieder ausgleichen. Mehr Einstellungsmöglichkeiten für die Farbdarstellung gibt es aber leider nicht.
Diese Kritikpunkte lassen das Display des Vivo NEX insgesamt schlechter klingen, als es in Wirklichkeit ist. Der Kontrast ist dank AMOLED-Technik und dem damit einhergehenden echten Schwarz unendlich hoch und die Helligkeit reicht für den Außeneinsatz problemlos aus. Wer also über die starke Farbsättigung hinwegsehen kann oder diese sogar mag, wird mit dem Bildschirm insgesamt zufrieden sein. Eine Schutzfolie ist übrigens sowohl auf dem Display als auch auf der Rückseite vorinstalliert.
Starke Performance dank Snapdragon 845
Wer bei dieser Überschrift ein Déjà-vu erlebt, hat dieses Jahr wohl schon einige Tests von Flagship-Smartphones gelesen. Denn wie auch beim OnePlus 6, Mi 8, Mi Mix 2s und Black Shark kommt hier der aktuelle Spitzenprozessor aus dem Hause Qualcomm zum Einsatz. Der Snapdragon 845 bietet acht Kerne von denen jeweils vier mit 2,8 GHz und 1,8 GHz laufen. Im Ergebnis bekommt man als Nutzer eine absolut ruckelfreie Bedienung und sehr schnelle Reaktion auf Eingaben.
Auch der Massenspeicher (128 oder 256 GB) nach neustem UFS 2.1-Standard ist mit einer Lesegeschwindigkeit von 723 MB/s sehr schnell aber leider nicht erweiterbar. Persönlich brauche ich bei mindestens 128 GB Speicher zwar keine Erweiterung, aber die Möglichkeit wäre trotzdem schön gewesen. Dank sehr schnellen 8 GB LPDDR4X Arbeitsspeicher ist auch Multitasking eine Freude.
Bei Spielen arbeitet dann die Adreno 630 GPU mit 710 MHz, die auch die anspruchsvollsten mobile Games ohne Probleme meistert. Asphalt 9 und PUBG Mobile laufen auf höchsten Grafikeinstellung absolut flüssig und machen auf dem riesigen Bildschirm nochmal ein bisschen mehr Spaß.
FunTouch OS bietet mittelmäßigen Spaß
Wie auch Xiaomi arbeitet Vivo mit einer eigenen Oberfläche, die auf Android 8.1 basiert. Die trägt den Namen Funtouch OS 4.0 und wurde anscheinend sehr stark von Apples iOS „inspiriert“. So befindet sich links vom Home Screen der sogenannte Smart Launcher, der dem „Heute“-Tab von iOS zum Verwechseln ähnlich sieht. Wer also an „normales“ Android oder MIUI gewöhnt ist, muss sich hier erst einmal zurechtfinden. Die Schnelleinstellungen sind bei Vivo am unteren Bildschirmrand und das Einstellungsmenü ist recht unübersichtlich und bietet keine Suchfunktion, um schnell einzelne Einstellung zu finden.
Hat man sich einmal eingewöhnt, bietet FunTouch OS sehr viele Personalisierungsmöglichkeiten und smarte Features. In iTheme könnt ihr massig Themes, Hintergründe, Icons, Schriftarten und Klingeltöne finden. Mit iManager verwaltet ihr App-Berechtigungen und -Benachrichtigungen bis ins kleinste Detail. Smarte Gesten gibt es z.B. für einen Drei-Finger-Screenshot, das schnelle Öffnen der Kamera und natürlich Double-tap-to-wake um nur ein paar zu nennen.
Der Play Store ist zwar nicht direkt vorhanden, aber sehr einfach zu bekommen. In den Einstellungen ein Google-Konto hinzufügen und schon bekommt man die Google Services zum Download angeboten, Top! Deutsch ist sogar direkt vorhanden und kann ganz normal als Sprache eingestellt werden. Bis auf einzelne Systemapps ist dann auch alles übersetzt, sodass man das NEX gut auf Deutsch nutzen kann. Der smarte Assistent Jovi kann aber leider nur Chinesisch und ist damit recht nutzlos.
Nutzlos sind auch die vielen guten Launcher, die man im Play Store findet. Wer nämlich z.B. Nova Launcher auf dem NEX nutzen möchte wird merken, dass dafür ein Vivo-Account notwendig ist. Diesen bekommt man aktuell jedoch nur mit chinesischer Handynummer. Somit kann man auf dem Vivo NEX zurzeit keine anderen Launcher nutzen! Das ist eine starke Einschränkung, die ich so noch auf keinem Android-Smartphone erlebt habe, auch nicht auf chinesischen.
Das beschriebene Launcher-Problem besteht laut einigen Usern bei der Global Version von GearBest nicht. Auch der smarte Assistent Jovi wird bei der Version wohl durch den Google Assistent ersetzt. Damit wird das NEX noch ein gutes Stück besser.
Starke Farben, aber es fehlt an Schärfe
Das Highlight (neben dem Bildschirm) dieses Smartphones dürfte wohl die heraus fahrbare Frontkamera mit 8 Megapixel sein. Ein ähnliches Konzept hat auch Oppo mit dem Oppo Find X vorgestellt. Aber auch die Rückseite kommt natürlich mit einer Kamera aus, die in diesem Fall aus zwei Linsen besteht. Der primäre Sensor ist dabei der Sony IMX363, der mit einer 12 Megapixel Auflösung und f/1.8 großen Blende auch im Xiaomi Mi Mix 2S schon für gute Fotos sorgt. Zusätzliche Bildinformationen für Portraits liefert der sekundäre 5 Megapixel Sensor.
Gute Low-Light Performance
Da die Hauptkamera „nur“ 12 Megapixel bietet, fallen die einzelnen Pixel mit 1.40 μm recht groß aus und können dadurch mehr Licht aufnehmen. Das merkt man gerade in Low-Light-Situationen, in denen das NEX noch viel Licht aus den Szenen holt. Klar gibt es das bekannte Bildrauschen, aber dafür überzeugen Details, die man mit anderen Kameras nicht sehen würde.
Bei normalem Bedingungen können sich die Fotos auch sehen lassen, aber die Farben sind je nach Szene sehr stark, sodass Bilder übersättigt wirken können. Das ist jedoch eher Geschmackssache, da die „poppigen“ Farben auch vielen gefallen. Die Details und der Dynamikumfang wissen zu überzeugen und dank optischer Bildstabilisierung muss man sich nicht mit verwackelten Bildern herumärgern. Auch bei Videoaufnahmen (bis zu 4K) hilft die Stabilisierung.
Auch eine AI-Szenenerkennung gibt es natürlich, welche das Bild je nach fotografiertem Objekt optimiert. 17 verschiedene Szenarien wie z.B. Pflanzen, Personen, Essen und Gebäude werden aktuell erkannt. Die Verbesserungen sind jedoch kaum bis garnicht bemerkbar. Vielleicht reicht Vivo da noch ein passendes Softwareupdate nach, immerhin hat unser Testgerät jetzt schon drei Updates bekommen. Das AI-Foto ist übrigens das linke, aber das sieht man doch, oder? 😉
Portrait Modus
Die sekundäre 5 Megapixel Kamera wird leider nur für den Portrait-Modus genutzt, produziert aber hier mit der Hauptkamera gute Fotos. Die Kantenerkennung leistet sich kaum Fehler und die Farben stimmen auch. Ein bisschen mehr Schärfe würde den Bildern aber nicht schaden.
Die Stärke der Unschärfe kann man schon vor dem Abdrücken live einstellen und so genau den gewünschten Effekt erzielen. Oftmals gibt es diese Einstellungsmöglichkeit erst im Nachhinein beim fertigen Foto.
Die herausfahrbare Frontkamera
Die Frontkamera fährt bei Bedarf an der Oberseite des Gehäuses heraus und fährt wieder rein, sobald die Kamera-App geschlossen wird. Mal davon abgesehen, dass es jedes mal cool ist, wenn die kleine Kamera herausfährt, ist so eine im Gehäuse versteckte Kamera auch ein großer Pluspunkt für den Schutz der Privatsphäre. Vivo gibt an, dass der kleine Motor mindestens 50.000 Lifts schafft. Solltet ihr also pro Tag 50 einzelne Selfies machen, hält der Motor mindestens 2,7 Jahre.
Die 8 Megapixel Kamera mit einer f/2.0 großen Blende sieht leider etwas besser aus, als sie knipst. Bei Gegenlicht ist das NEX schnell überfordert, sodass helle Flächen überstrahlen. Der HDR-Modus löst dieses Problem zwar, gibt Farben aber sehr unnatürlich wieder. So könnte man im unteren Bild denken, dass ein Unwetter bevorsteht, obwohl es ein sehr sonniger Tag war. Der mit Software erreichte Bokeh-Effekt ist in Ordnung.
Sehr gute Akkulaufzeit
Ein so großer Bildschirm verbraucht natürlich einiges an Energie, da ist es gut, dass Vivo einen 4.000 mAh Akku einbaut. Der bringt das NEX in Kombination mit dem energiesparenderen AMOLED-Display (gegenüber LCD) auf eine sehr gute Screen-On-Time von 8 Stunden und 23 Minuten. Nutzt man das Vivo dann etwas sparsamer, kommt man damit auch mal zwei Tage ohne Aufladen aus.
Dank der neuen Quick Charge 4+ Technik geht auch das zwischenzeitliche Aufladen sehr schnell vonstatten. Mit bis zu 22,5 Watt wird das NEX Ultimate in nur 30 Minuten auf 40% gebracht und nach 90 Minuten ist der Akku dann ganz voll.
LTE Band 20 & Kopfhöreranschluss aber kein NFC
Das NEX Ultimate unterstützt 16 LTE-Bänder und zum Glück ist auch Band 20 dabei. Das mobile Surfen geht schnell und der Empfang im O2-Netz war ebenfalls sehr gut. Telefonieren ist dann wieder etwas Besonderes, da Vivo keinen normalen Lautsprecher als Ohrmuschel verbaut, sondern einen piezoelektrischen Lautsprecher, welcher hinter dem Display sitzt. Dieser funktioniert auch wie man es erwartet, der Gegenüber hört sich aber die ganze Zeit so an, als hätte man ihn auf Lautsprecher geschaltet. Nichtsdestotrotz konnten sich beide Seiten gut verstehen. Der echte Lautsprecher wird sehr sehr laut, produziert dabei aber nicht den klarsten Mono-Sound.
Neben dem Speaker befindet sich der USB-C-Anschluss und der Dual-SIM-Slot, der leider keine Möglichkeit zur Speichererweiterung bietet. Auf der Oberseite ist dann der Kopfhöreranschluss, den ihr mit den mitgelieferten In-Ears nutzen könnt. Diese klingen, für beigelegte Kopfhörer, überraschend gut und bieten sogar drei verschieden große Ohrpolster. Die Ortung und das ac-WLAN könnten beide etwas schneller arbeiten, sind aber insgesamt ok.
Vivo macht also bei der Konnektivität vieles richtig, erlaubt sich aber einen Fehler, der gerade nach dem Deutschland-Start von Google Pay schmerzt. Denn NFC fehlt einfach ohne ersichtlichen Grund. Bei einem Handy für über 600€ war ich doch etwas überrascht, dass diese Funktion hier weggelassen wurde.
Bildschirmentsperrung war noch nie so cool
An dieser Stelle müssen wir auch über den Fingerabdrucksensor reden. Denn dieser befindet sich im Display! Diese Technologie kennen wir bereits von dem Vivo X20 UD, mit dem diese eingeführt wurde. Auch Xiaomi hat dieses Feature ihrer Xiaomi Mi 8 Explorer Edition spendiert. Beim NEX Ultimate handelt es sich schon um die dritte Generation dieser Technologie, die die Geschwindigkeit des Entsperrens nochmal etwas erhöht haben soll. Das Entsperren geht auf jeden Fall schneller, als man es noch bei den Videos des Vivo X20 UD beobachten konnte.
Die Technik ist aber immer noch recht neu und etwas langsamer als ein „normaler“ Fingerabdrucksensor, wie ihr auch im Video sehen könnt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es einfach Spaß macht, so eine „futuristische“ Technik zu nutzen. Face Unlock gibt es aufgrund der versteckten Kamera nicht und auch eine Benachrichtigungs-LED hat es nicht in den schmalen Rand geschafft. Als „Ersatz“ gibt es aber immerhin die Möglichkeit eines Always-On-Displays.
Der Lieferumfang fällt recht üppig aus. Neben den bereits erwähnten In-Ears gibt es ein Silikon-Case, Ladegerät und Kabel ist auch eine Schutzfolie vormontiert.
Das Smartphone der Zukunft
Eins ist sicher: das Vivo NEX bietet wohl genau das Design, das diverse Hersteller momentan verfolgen. Ich denke auch, dass das NEX in gewisser Weise eine Blaupause für zukünftige Flagships darstellt. Die Lösungen für Frontkamera und Lautsprecher funktionieren und sind kein Hindernis in der Praxis. Der Fingerabdrucksensor im Display ist jetzt schon besser als erwartet und auch die restliche Hardware liefert ab. Wirklich negativ fällt für mich nur das Betriebssystem mit Launcher-Sperre (nicht bei der Global Version), das fehlende NFC und der Preis auf. Die von uns getestete Ultimate Variante kostet gut 630€, die normale Version gut 530€.
Jeder, der das Geld hat und technikbegeistert ist, wird mit dem Vivo NEX sehr viel Freude haben und kann eins der innovativsten Smartphones der letzten Jahre sein Eigen nennen. Wer allerdings nach dem besten Preis-/Leistungsverhältnis sucht, findet das eher bei einem Mi 8 oder OnePlus 6.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (46)