WalkingPad A1 Pro für 519€
Wer kennt diese Probleme nicht? Das nächste Meeting fängt erst 15 Minuten an. Da könnte man eigentlich noch eine Runde um den Block gehen. Leider dauert alleine die Fahrt mit dem Aufzug aus eurem Penthouse mit Panorama-Blick 3 Minuten. Das lohnt dann wohl doch nicht mehr. Oder: Ihr wollt Samstags im Stadtpark spazieren aber euer Sohn Justus hat den Audi Q7 mit zur Uni genommen? Mist, dann wird sich heute halt wieder geschont. Doch was ist das da unter der Designercouch? Etwa das WalkingPad A1 Pro, mit dem ihr auch im Eckbüro laufen könnt? Liebe China-Gadgets Fans, es ist passiert: Wir haben endlich das vermeintlich dekadenteste Gadget getestet.
- Walkingpad A1 Pro
- bei WalkingPad 519€
Inhalt
The Walking Pad: Das untote WalkingPad A1 Pro von Kingsmith
Also sooo dekadent ist es gar nicht. Es gibt sicher auch für Normalos Anwendung für das „Sportgerät“, aber auf den allerersten Blick macht das WalkingPad den Eindruck eines Gadgets, das man sich kauft, wenn man alles Andere schon hat. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Höchstgeschwindigkeit mit 6 km/h doch mehr als nur limitiert ist und es für die meisten uninteressant macht. Es ist halt kein Lauf- sondern ein Gehband.
Walking Pad A1 Pro | WalkingPad C1 | |
Preis | ca. 330€ | ca. 290€ |
ausgeklappte Größe | 143 cm x 55 cm x 13 cm | 145 cm x 56cm x 12 cm |
eingeklappte Größe | 82 cm x 55 cm x 13 cm | 85,5 cm x 56 cm x 15 cm |
Lauffläche | 120 cm x 41,5 cm | 120 cm x 41,5 cm |
Gewicht | 27 kg | 22 kg |
Maximale Last | 105 kg | 100 kg |
Maximale Geschwindigkeit | 6 km/h | 6 km/h |
Minimale Geschwindigkeit | 0,5 km/h | 0,5 km/h |
Modi | Manuell, Automatisch, App-Steuerung | Manuell, Automatisch, App-Steuerung |
Lieferumfang und Design: Stylisch, Kompakt, Praktisch
Das WalkingPad A1 Pro kam extrem gut verpackt bei uns an. Das Pad war nicht nur in einem, sondern gleich zwei großen Kartons verpackt.
Neben dem Laufband (ich nenne es der Einfachheit jetzt einfach so) lagen Fernbedienung, Batterie, ein Sechskantschlüssel, das Chinesische Netzteil, Silikonöl, eine englische Anleitung und ein Chinesischer Quick-Guide bei. Banggood hat uns zum Glück auch noch das Netzteil mit EU-Stecker beigelegt.
Das A1 Pro setzt auf das gleiche Grundgerüst wie bereits das C1. Vorne gibts ein Displaymodul im neuen Look, mit Ladebuchse und 2 orangen Rollen (Orange kommt bei CG sowieso immer gut an).
Im Inneren sorgt ein bürstenloser Gleichstrommotor für den vergleichsweise leisen Betrieb. Der leistet 1,25 PS und ist neben der Farbe des Pads der einzige Unterschied zum „normalen“ WalkingPad A1, dass auf einen Bürstenmotor setzt und dementsprechend nicht so effizient ist.
Die Lauffläche besteht aus einem breiten schwarzen Kunststoffstreifen und hat rechts und links zwei schmale Randleisten. Was nicht stört, uns aber anfangs etwas irritiert hat, ist ein dunkler Querstreifen, der diagonal über das Silikonband läuft.
Ausgeklappt ist das gesamte Gerät 143 cm lang und 55 cm breit. Die Lauffläche ist grundsätzlich schon ausreichend (das „aber“ kommt noch weiter unten). Mit gerade einmal 6 cm Höhe wirkt die Lauffläche extrem flach und die Erhöhung zum Boden macht sich beim Be- und Absteigen des Pads nicht schwer bemerkbar.
Ein LED-Display-Panel hält euch auch bei stärkerer Lichteinstrahlung gut sichtbar über Geschwindigkeit, Steuerungsmodus, Zeit, Schritte & gelaufene Strecke auf dem Laufenden (pun intended). Auch eine Anzeige für diverse Fehlermeldungen findet dort Platz. Ich finde das Displaymodul schöner ins Gesamtbild integriert als beim C1. Zwischen den beiden Rollen ist neben dem Netzschalter auch die Netzteilbuchse angebracht. Die lässt sich mit einer Plastikklappe verschließen, wenn das Gerät nicht in Benutzung ist. Das Netzkabel ist 2 Meter lang. Auf der rechten Seite des Displaymoduls befindet sich der An-/Aus-Knopf.
Wie man es schon vom Rest der WalkingPad-Produktpalette kennt, kann auch das A1 Pro quer in der Mitte der Lauffläche nach oben zusammengeklappt werden und ist dann nur noch gute 82 cm lang. Eingeklappt hat man unten ein quadratisches Fenster mit Blick auf die Unterseite der Lauffläche. Das Pad kann dann platzsparend unters Sofa geschoben werden. Leider darf es im Gegensatz zum R1 Pro nicht aufrecht an eine Wand gelehnt werden.
Es gibt auf dem Pad selbst keinen Markenaufdruck. Der einzige Hinweis auf Xiaomi findet sich auf der Sicherheitsschlaufe der Fernbedienung. Diese ist dunkelgrau und hat 4 Knöpfe: Start/Stopp, Be- und Entschleunigen und Modus wechseln. Auf der Rückseite gibt’s eine Drehklappe für eine CR2032 3V Batterie, die beiliegt.
Das gesamte Pad baut auf ein Gerüst aus einer Aluminiumlegierung. Unter der Lauffläche hat man ein „High-density fiberboard“ (aus welchen Fasern auch immer – stabil ist es!). Das schwarze Gehäuse soll im Spritzguss-IML-Verfahren hergestellt worden sein, zu beanstanden haben wir bei der Verarbeitung jedenfalls Nichts. Es gibt auch keine sichtbar verbauten Schrauben. Die Gummifüße erfüllen auf unserem Büroteppich ihren Zweck und auch auf dem Laminatboden rutscht da nichts. Bei Fliesen würde ich aber eine Anti-Rutsch-Matte empfehlen.
App-Einrichtung und Bedienung
Da man die WalkingPad- und die Kingsmith-App getrost in die Tonne kloppen kann, wie ich schmerzlich erfahren musste, bin ich dann doch den Anweisungen des chinesischen Quick-Guides gefolgt so gut es ging. Der führt einen zur Mi Home App. Für alle, die schon einige SmartHome Geräte aus China besitzen, macht das sowieso Sinn, aber auch alle Anderen werden den Registrierungsprozess dort durchlaufen müssen, weil das Pad sich bei Auslieferung in einem Sicherheitsmodus mit maximal 3 km/h befindet. Bedauerlich: Das WalkingPad A1 kann nicht über den Standort Deutschland registriert werden. Ihr müsst also als Standort Mainland China angeben. Damit ihr den Anweisungen einigermaßen folgen könnt, solltet ihr eure Sprache auf Englisch umstellen, die deutsche Übersetzung ist leider nicht verfügbar.
Wie bei anderen Geräten gewohnt, laufen das Scannen und Finden des WalkingPads problemlos. Nach Benennung und Zuordnung zu einem Raum, könnt ihr direkt starten und nach kurzer Einweisung wird auch die maximale Geschwindigkeit von 6 km/h freigeschaltet. Die App ermöglicht den Start, Moduswechsel, Softwareupdates, Kindersicherung und Passwortschutz. Was auf dem LED-Display angezeigt werden soll, könnt ihr ebenfalls personalisieren. Außerdem könnt ihr euch euren Verlauf mit gelaufener Strecke, Schritten, Aktivitätszeit und verbrannten Kilokalorien ansehen und euch persönliche Ziele stecken.
Auch eine Kalibrierung der Lauffläche kann dank der App vorgenommen werden. Startet ihr die Kalibrierung, beschleunigt das Laufband auf 4 km/h. Am Fuße des Walkingpads gibt es auf beiden Seiten einen Einlass für den Sechskantschlüssel. Damit „lenkt“ ihr die Ausrichtung der Lauffläche und könnt so kontrollieren, dass diese mittig bleibt. Im Test musste ich nach der Kalibrierung am Anfang kein einziges Mal nachjustieren.
Geht so: Was taugt das WalkingPad A1 Pro?
Der LED-Anzeige auf dem Display entnehmt ihr den aktuellen Modus. Davon gibt es drei: Standby, Manual und Automatic. Aus dem Standby könnt ihr das Pad (in der Theorie) jederzeit via Smartphone oder Fernbedienung starten. In 80% der Fälle klappt das auch, manchmal musste man aber extra hingehen und den Knopf auf der Seite des Displaymoduls drücken.
Der Manual Mode liefert genau das, was man von ihm erwartet: Ihr kontrolliert Start/Stopp und die Geschwindigkeit in 0,5 km/h Schritten per Knopfdruck. Maximalgeschwindigkeit sind dabei 6 km/h, die Startgeschwindigkeit lässt sich in der Mi Home App individuell setzen. Dort kann man auch den Start durch automatische Erkennung der Position aktivieren. Dann müsst ihr nur weit vorne aufs Laufband treten und nach einem 3 Sekunden Timer fängt das Band an zu laufen. Am Angenehmsten empfinde ich die Steuerung mit der Fernbedienung. Über die App kommen Befehle oft sehr verzögert an.
Macht ihr einen Abflug, hält das WalkingPad A1 Pro nach kurzer Zeit einfach an. Sehr schade ist, dass man auch im manuellen Modus nicht die Freiheiten hat, die man sich mit so einem Gerät wünscht. Steht man nicht auf dem Laufband, merkt das WalkingPad dies nach einigen Sekunden und hält an. Fliegende Starts und Schabernack (Amthor lässt grüßen) werden also vorgebeugt. Jens hatte auch direkt die Idee sich mit dem Mi Scooter S, den wir gerade testen, aufs Band zu wagen, aber dabei wollte das WalkingPad nicht mitspielen. Mit meinem unmotorisierten Tretroller liefs aber problemlos.
Neben dem manuellen Modus gibt es auch noch den automatischen. Das sogenannte Feet-Control erlaubt euch die Geschwindigkeitssteuerung über die Position auf dem WalkingPad. Befindet ihr euch weit vorne, beschleunigt das Band. Könnt ihr nicht mehr Schritt halten und „wandert“ weiter in die Mitte wird die Geschwindigkeit gegebenenfalls gedrosselt. Wenn ihr in der kritischen Zone zu weit hinten seid, bremst das Pad schließlich bis zum Stillstand. Leider arbeiten die Sensoren nicht Ideal. Manchmal bricht das WalkingPad kurz nach dem Start scheinbar grundlos den Betrieb ab. Hat man es aber geschafft loszulaufen, tritt das Problem nicht mehr auf. Wenn man erstmal verstanden hat wie stark das Pad reagiert (die Sensibilität lässt sich in der App in 3 Stufen einstellen), ist auch der Automatic-Mode sehr angenehm zu nutzen.
Allgemein arbeitet das WalkingPad in einer angenehmen Lautstärke. Der Schallpegelmesser misst maximal 60 dB. In den entspannteren Stufen zwischen 2 und 4 km/h sind es aber nur 50 dB. Das ist leise genug, um dabei Videos auf dem Fernseher oder dem Handy zu schauen. Leider ist das Bestätigungspiepen nach jedem (!) Befehl total nervtötend. Eine Option den auszuschalten konnten wir noch nicht finden. Auf eigene Faust kann man natürlich das Gehäuse aufbrechen und den Lautsprecher rausholen – die Garantie dürfte dann aber verfallen. Wir hoffen auf Nachbesserung bei der Software.
Das Urteil: Soll ich mir ein WalkingPad A1 Pro kaufen?
Wir hatten unseren Spaß mit dem Gerät, keine Frage. Vielleicht sind die Jungs und Mädels hier einfach zu sportlich um trainingstechnisch einen Mehrwert in dem WalkingPad zu sehen. Für ältere Menschen, Workaholics und Outdoor-Muffel kann das A1 Pro aber definitiv einen Mehrwert darstellen. 6 km/h sind natürlich maximal langsames Traben, aber das Tempo ist schneller als erwartet. An der Hardware gibt es absolut nichts zu meckern – mega Verarbeitung und schickes Design. Außerdem findet das Pad dank seiner kleinen Dimensionen in den meisten Wohnungen Platz und lässt sich einfach transportieren, solange man es nicht anheben muss. Das Treppen-Schleppen geht aber nur zu zweit.
Der Preis für knapp 400€ geht für das WalkingPad A1 in Ordnung. Es liegt damit etwas über dem Preis des C1, aber deutlich unter dem des neueren S1, die beide ähnliche Spezifikationen aufweisen. Brauchbare Heimlaufbänder sind nicht für unter 450€ zu haben, falls man dort den Vergleich ansetzen will. Für uns ist es aber eine ganz eigene Sparte, die den Fokus eben woanders setzt. Der Kaufgrund steht und fällt mit euren Ansprüchen an so ein WalkingPad.
- super Verarbeitung
- drei verschiedene Steuerungsmöglichkeiten
- kompakt, leicht und mobil
- mit etwa 50dB extrem leise
- Einbindung ins SmartHome
- geringe Höchstgeschwindigkeit
- Mi Home läuft nur über Mainland China
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