Creality Sonic Pad Konkurrent: WANHAO SMART PAD bei Kickstarter
Schneller 3D-drucken? Das geht auf sehr vielen 3D-Druckern dank alternativer Firmware Klipper. Den Anfang machte das Plug & Play Gadget „Creality Sonic Pad„. Es folgte das BIGTREETECH Pad 7 und nun kommt der 3D-Druckerhersteller WANHAO über Kickstarter mit dem WANHAO SMART PAD um die Ecke? Ein ernstzunehmender Konkurrent?
- WANHAO SMART PAD
- bei Kickstarter ab 75€ (Super Early Bird)
Inhalt
Technisches: klein & vollgepackt
Hersteller | Modell | WANHAO | SMART PAD |
Prozessor | 64-bit SoC, 1,2 GHz |
Display | 4,3 Zoll LCD-Touchscreen |
Firmware | Klipper |
Betriebssystem | Mainsail OS |
Konnektivität | Wifi 802.11b/g/n, Lan (RJ45, 100Mb/s), 4x USB (2.0), GPIO, MicroSD |
Stromversorgung | 5V Micro-USB |
Maße | Gewicht | 140 x 35 x 89 mm | 444 g |
Klipper: Was ist das?
Klipper ist eine alternative Firmware für 3D-Drucker und setzt auf ein stärkeres SoC, nämlich zumeist einen Raspberry Pi 3 oder 4. Dieser übernimmt die Rechenarbeit und das Mainboard des 3D-Druckers wird entlastet. Resultat: Der Drucker kann schneller drucken und – je nach Kenntnisstand des Anwenders – auch mit besserer Qualität. Klipper lässt sich ganz einfach im Texteditor ändern – im Gegensatz zum weit verbreiteten Marlin, wo die Firmware bei Änderungen neu kompiliert werden muss.
Design: klobig
Der visuell größte Unterschied zu den Mitbewerbern ist die Größe des WANHAO SMART PADS. Statt des sonst bei Klipper-Pads bisher üblichen 7 Zoll Displays findet sich im 140 x 35 x 89 mm großen und 444g schweren Gehäuse des neuen Gerätes lediglich ein 4,3 Zoll LCD-Touchscreen, dessen Helligkeit anpassbar ist.
Durch die im Verhältnis zu den übrigen Maßen große Tiefe von 89 mm wirkt das WANHAO SMART PAD sehr klobig. Diesen Umstand versucht man mit Individualität in Form von verschiedenfarbigen Gehäusen zu relativieren. Egal, für welche Farbe man sich entscheidet, die Front des Gerätes ist grundsätzlich in Schwarz mit weißen Designelementen und dem Schriftzug von Modell und Hersteller gehalten.
Damit das Gerät überall bequem angebracht werden kann, ist im Lieferumfang eine schwenkbare Halterung vorhanden, die das WANHAO SMART PAD magnetisch in Position hält.
Konnektivität & Anschlüsse: alles + GPIO
Angebunden ist das WANHAO SMART PAD über Wifi 802.11b/g/n oder aber Lan (RJ45, 100Mb/s). 4 USB-A-Anschlüsse (USB 2.0) stehen zur Verfügung genauso wie ein OTG-Port für die direkte Kommunikation zwischen angeschlossenen Geräten. Ein MicroSD-Slot ist an der rechten Seite neben dem Micro-USB-Port für die Stromversorgung vorhanden.
Punkten will der Hersteller aber insbesondere mit den von Raspberry Pi-Einplatinenrechnern bekannten GPIO-Pins auf der Oberseite des Pads. Hier sollen sich beispielsweise Beschleunigungssensoren und vieles mehr anschließen lassen.
Features: ein Pad für alle Drucker?
WANHAO verbaut eine nicht näher genannte, passiv gekühlte 64bit Quadcore-CPU (1,2 GHz) und verspricht die Kompatibilität des SMART PADs für alle 3D-Drucker, unabhängig von Marke und Modell. Mit dem Pad sollen außerdem gleichzeitig etwa PC, Tablet oder Smartphone verbunden werden können.
Statt das native Klipper Mainsail/fluidd User Interface zu verwenden, setzt WANHAO für den Touchscreen ähnlich wie beim ELEGOO Neptune 4 auf eine eigene, vereinfachte Oberfläche, die intuitiver sein soll. Einsteigern kommt das sicherlich sehr entgegen. Erfahrene Nutzer könnten aber den riesigen Funktionsumfang der nativen Klipper-UI vermissen. Analog zur vereinfachten Touchscreen-Oberfläche soll zukünftig auch eine ebenso einfach zu bedienende WANHAO App zur Verfügung stehen.
Obendrein soll das System komplett Open-Source sein, womit Usern die Anpassung der Software erlaubt werden soll. Dieses Versprechen kennen wir schon von anderen Herstellern, allen voran Creality. WANHAO verspricht auch die Einrichtung eines GitHubs inklusive Einrichtungs-Tutorials für verschiedene Drucker. Ob und wann dies umgesetzt wird, sei dahingestellt.
Einschätzung: Preis gut, alles gut?
Es mag Ausnahmen geben, aber chinesische Hersteller sind nicht unbedingt für ausgiebigen Software- oder After Sales-Support bekannt. Genau das wäre aber notwendig, wenn WANHAO die vollmundigen Versprechen, angefangen von Open Source, über eine GitHub-Plattform bis hin zur Kompatibilität zu jedem 3D-Drucker, erfüllen will. Die Hardware dazu bietet sicherlich eine solide Voraussetzung mit großer Flexibilität dank GPIO-Integration.
Fragt sich: Warum ist die Kickstarter-Kampagne jetzt schon so erfolgreich? Immerhin war das Finanzierungsziel von 5000€ innerhalb von 20 Minuten erreicht und derzeit (Stand: Mitte August 2023) sind bereits weit über 83000€ zusammengekommen. Ausschlaggebend dafür ist hier wahrscheinlich in erster Linie der Preis von gerade einmal 75€, den das Pad im Super Early Bird-Angebot kostet. Die Auslieferung soll im November 2023 erfolgen. Würdet ihr hier auch zuschlagen? Was haltet ihr vom WANHAO SMART PAD im Vergleich zu Creality & Co?
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