Waveshark E-Foil – Elektrisches Foil-Surf-Board ausprobiert
Der Hersteller WaveShark produziert sogenannten E-Foils, „schwebende“ Surfboards mit Elektroantrieb. Was auch für uns absolutes Neuland ist, konnten wir jetzt selbst mal an einem sonnigen Tag ausprobieren. Ein kleiner Erfahrungsbericht zu einem kostspieligen, aber verdammt spaßigen Hobby.
- WaveShark Foil 2 Explorer
- bei Echolotprofis für 12.499€ (offizieller deutscher Partner)
Inhalt
WaveShark
Ab und zu kommt man hier bei uns in den Genuss, ein „Gadget“ ausprobieren zu können, das man von sich aus so wohl nie in Erwägung gezogen hätte. Und hat dann aber mehr Spaß damit, als man sich je hätte vorstellen können. So eine Erfahrung war für mich das Waveshark E-Foil, das Thorben und ich Mitte Mai Probe fahren konnten. Beide, ohne wirklich Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben, soviel sei schon mal dazugesagt. Bruchlandungen auf dem Wasser waren vorprogrammiert. 🙂
WaveShark ist ein chinesischer Hersteller, der eben solche E-Foil-Boards produziert. Wir wurden eingeladen, ihre Modelle auszuprobieren und konnten einen Nachmittag mit den Brettern auf dem Wasser verbringen. Ein bisschen Nervosität dabei, immerhin wurden wir von erfahrenen Foil-Sufern beobachtet, während sich unsere eigene „Erfahrung“ auf eine Runde Wasserski (Jens) und immerhin einen Tag Surfen im Urlaub (Thorben) beschränkte. Wie wir auch als Anfänger auf den Boards zurechtkamen, was E-Foil überhaupt ist und was die Besonderheiten der WaveShark-Modelle sind, lest ihr hier. Wer keine Lust aufs Lesen hat kann sich auch unser Video hier auf unserem YouTube-Kanal anschauen.
Was ist ein E-Foil?
Gute Frage, die ich mir am Anfang auch gestellt habe. Foilsurfing bezeichnet Surfen mit einem speziellen Board, das unter dem eigentliche Brett noch einen zusätzlichen Flügel (Hydrofoil) besitzt. Diese drückt das Board dann während der Fahrt aus dem Wasser nach oben, sodass es quasi über dem Wasser schwebt. Solche Boards gibt es sowohl mit Segel zum Windsurfen als auch ohne.
Ein E-Foil ist nun – wie man vielleicht erahnen kann – die elektrische Variante dieser Boards. Hier sind also ein Akku und ein Motor verbaut, der eine Schraube am Hydrofoil antreibt. Damit kann man kann ohne Wind und Wellengang und ganz im eigenen Tempo fahren. Gesteuert wird das Bord nämlich über eine Fernsteuerung, die man in der Hand hält und die mit einer Schlaufe am Handgelenk befestigt wird. So gibt man Gas, gelenkt wird aber nur über Gewichtsverlagerung.
Keine Variante des E-Foil, sondern eigentlich eine Version eines normalen Surfbretts mit Antrieb, ist das Waveshark Jetboard. Hier gibt es kein Hydrofoil unter dem Brett, stattdessen sitzt ein starker Wasserstrahlantrieb (Jet-Pump) im hinteren Teil des Boards. Hier sind Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h möglich. Alleine um sich auf dem Brett zu halten ist aber einiges an Erfahrung nötig, und weder Thorben noch ich kamen mit dem Brett wirklich zurecht. Das „Foilen“ mit den E-Foils klappte hingegen schon halbwegs gut.
Zum ersten Mal auf dem E-Foil
Die Frage, die sich uns stellte, war: „Kann man als absoluter Anfänger überhaupt auf so einem Board fahren?“ Die einfachste Art, das herauszufinden, war, es einfach auszuprobieren. Das Board wurde dabei erst mal auf Stufe 2 von 4 gestellt, mit langsamer Beschleunigung und 18 km/h Spitzengeschwindigkeit.
Die ersten Fahrversuche erfolgten im Liegen. Da man ja per Fernsteuerung beschleunigt, kann man sich theoretisch einfach mit dem Bauch auf das Brett legen und in dieser Position bleiben. Gerade, um ein Gefühl für die Beschleunigung, die Balance und die Steuerung zu bekommen, empfand ich das zu Anfang sogar als sehr hilfreich.
Schon nach wenigen Minuten versucht man dann aber, sich aufzurichten und zumindest auf die Knie zu kommen. Das gelang bei mir noch relativ leicht und so drehte ich ein, zwei Runden knieend, versuchte dabei aber schon, die richtige Balance zu finden, um mich aufzustellen. Okay, ist ein bisschen wackelig, aber wenn ich langsam fahre und vorsichtig aufstehe… platsch! Na gut, dass ich das E-Foil auf Anhieb meistere, habe ich auch nicht erwartet. Es dauerte aber nicht viele weitere Versuche, ehe ich es auch in den Stand geschafft habe.
Ab diesem Moment konnten wir im Prinzip frei auf dem See herumfahren. Zwar hatte das alles noch nichts mit „foilen“ zu tun, das Brett blieb dabei auf dem Wasser, aber man konnte sich schon wie ein echter Surfer fühlen. Der Trick beim Aufstehen ist, dass man eben nicht zu langsam fährt, da die Geschwindigkeit dem E-Foil Stabilität gibt und es über Wasser hält. Nach der ersten Stunde war Aufstehen kein Problem mehr – was gut war, denn vom Board fielen wir trotzdem noch einige Male.
Das Foilen hingegen brauchte etwas mehr Übung. Während der Fahrt sorgt der erzeugte Auftrieb dafür, dass sie die Spitze des Bretts quasi ständig aus dem Wasser haben will, was man durch Gewichtsverlagerung steuern kann. Meistens war es so, dass, sobald sich das Brett aus dem Wasser hob, man Panik bekam, die Kontrolle zu verlieren, und beim Versuch, es irgendwie zu stabilisieren, einfach herunterfiel. So war zumindest meine Erfahrung.
Einfacher war es mit einem zweiten Board mit größerem Hydrofoil – fragt mich bitte nicht, wie das genau funktioniert. Mit dieser für Einsteiger gedachten Variante jedenfalls gelang sogar das Schweben über dem Wasser nach einer Weile schon gut, wenn auch bei geringeren Geschwindigkeiten. Ohne zu foilen konnten wir am Ende aber sogar auf Stufe 3 mit bis zu 25 km/h fahren und waren schon ein bisschen stolz.
Mein Fazit jedenfalls ist: Ja, mit ein bisschen Körpergefühl können auch Anfänger bereits nach einer Stunde sicher auf dem E-Foil stehen und je nach Veranlagung sogar schon kurze Strecken foilen. Und das fühlte sich einfach verdammt gut an. Luft nach oben ist aber noch eine ganze Menge – ich hoffe, das in Zukunft nochmal wiederholen zu können.
Daten des WaveShark Foil Explorer 2
Die Standard-Variante des Boards ist 168 cm lang und 67 cm breit. Einschließlich des Hydrofoil ist es 100 cm „hoch“, wobei das eigentliche Brett an der dicksten Stelle etwa 10 cm dick ist. Ein Leichtgewicht ist es auch nicht und kommt inklusive des Akkus auf 34,5 kg. Dabei besteht es quasi vollständig aus leichter Carbonfaser. Laut Datenblatt trägt es ein Gewicht von bis zu 100 kg.
Der verbaute Akku (2.661 Wh) soll bis zu drei Stunden durchhalten. Auch wenn wir das nicht ganz messen konnten war es doch möglich, deutlich über zwei Stunden mit einer Akkuladung immer wieder fahren zu können. Das macht auch Sinn, würde man alle 30 Minuten eine Pause einlegen müssen, würde das den ganzen Spaß doch arg trüben. Tatsächlich ist der Akku des WaveShark aber überdurchschnittlich groß, verglichen mit anderen E-Foils.
Praktisch ist da zusätzlich, dass der Akku entnommen und ausgetauscht werden kann. Das „Modul“ mit der Batterie wird auf der Oberseite eingesetzt und mit vier Klemmen befestigt. Da ein Akku auch nur etwa zweieinhalb Stunden zum Aufladen braucht, kann man mit bereits zwei vorhandenen Akkus pro Board quasi unbegrenzt surfen.
Die „Fernsteuerung“ hält man wie gesagt in der Hand. Sie ist schwimmfähig und wasserfest, d.h. selbst wenn sie mal nicht am Handgelenk bleiben sollte (ist mir trotz einiger Stürze aber nie passiert), ist sie nicht verloren. Auf einem 0,95 Zoll AMOLED Display wird einem der Akkustand des E-Foils, der Fernsteuerung selbst sowie die aktuelle Geschwindigkeit angezeigt. Außerdem kann man über zwei Tasten den Fahrtmodus einstellen, der die Beschleunigung und die maximale Endgeschwindigkeit regelt. Auf der höchsten Stufe 4 sind theoretisch bis zu 45 km/h möglich.
Das Board hat am Heck auch eine LED-Leiste, die gleichzeitig als Blinker fungiert. Neigt sich das Board in eine Kurve, blinkt nur die entsprechende Seite und signalisiert nach hinten den Richtungswechsel.
Preis und Verfügbarkeit
Das E-Foil kann unter anderem beim offiziellen deutschen Partner Echolotprofis bestellt werden. Der Preis liegt bei aktuell bei rund 12.499€. Nein, ihr habt nicht falsch gelesen und hier ist auch kein Komma verrutscht, das Board kostet über zwölftausend Euro. Ja, kaum jemand wird es sich privat zulegen. (Das Jetboard kostet sogar noch mal 2.000€ mehr.) Einen zusätzlichen Akku kann man auch noch dazu bestellen.
Ja, das sind Preisregionen, bei denen die meisten weniger an Hobbies als an ein neues Auto denken. Vermutlich wird man Boards wie das WaveShark E-Foil eher über den Verleih mal ausprobieren können, wenn man sie mal fahren möchte.
Einschätzung – So viel Spaß wie selten
Was soll ich sagen, ich war nach dem Erlebnis hin und weg. E-Foil-Surfen, das macht man dann eben doch nicht jeden Tag und es war ein verdammt cooles und einmaliges Erlebnis. Einmalig wird es wohl zunächst auch bleiben, denn anschaffen wird man sich ein Board für den Preis nicht mal eben. Wer sich trotzdem selbst ein Bild machen und das Board ausprobieren möchte, kann sich direkt an die Echolotprofis wenden und dort einen Termin vereinbaren, um sich das Board vor dem Kauf anzuschauen oder sogar auszuprobieren.
Wie gut das Foil Explorer 2 im Vergleich zu anderen Board abschneidet, kann ich auch nicht beurteilen, dafür fehlt mir wirklich die Erfahrung. Das hier ist definitiv nicht als Testbericht zu verstehen. Ich hoffe, ich konnte aber einen kleinen Einblick in das Thema geben und habe vielleicht das Interesse des ein oder anderen geweckt. Oder hat jemand von euch vielleicht sogar schon Erfahrung in dem Bereich?
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (39)