Xiaomi 15 in China vorgestellt: Xiaomis iPhone 16 Pro-Killer mit Akku-Überraschung
In China hat Xiaomi das lang ersehnte Xiaomi 15 vorgestellt. Das neue Flagship-Smartphone im kompakten Format ist mit dem neuen Prozessorwunder von Qualcomm ausgestattet und macht besonders beim Akku einen gewaltigen Sprung. Allerdings ist nach der Vorstellung auch klar: Mit dem Handy möchte man das iPhone 16 Pro aktiv angreifen. Ist das der iPhone 16 Pro-Killer von Xiaomi?
Inhalt
Technische Daten des Xiaomi 15
Xiaomi 15 | |
Display | 6,36 Zoll 1,5 K (2670 x 1200 Pixel) 1-120 Hz LTPO AMOLED-Display, 3200 nits |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Elite @4,32 GHz |
Grafikchip | Adreno GPU |
RAM | 12/16 GB LLPDR5X (China) |
Interner Speicher | 256/512/1024 GB UFS 4.0 (China) |
Kamera | 50 MP Leica Summilux, ƒ/1.6, OIS 50 MP 115° Ultraweitwinkel, ƒ/2.2 50 MP Telekamera, ƒ/2.0, 2,6-fach opt. Zoom |
Frontkamera | 32 MP, ƒ/2.0, 89,6° Aufnahmewinkel |
Akku | 5400 mAh mit 90W kabelgebunden / 50W kabellos |
Konnektivität | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, USB Typ-C 3.2 Gen 1, GPS/GLONASS/BDS, Dual-SIM, eSIM, NFC, SA/NSA 5G |
Features | Fingerabdrucksensor unter Display, Stereo-Speaker, IP68 |
Betriebssystem | Xiaomi HyperOS 2.0 |
Maße / Gewicht | 152,3 x 71,2 x 8,08 mm |
Veröffentlichung | 29.10.2024 (China) |
Xiaomi 15: So sieht das neue Flagship aus
Auf dem chinesischen X-Pendant Weibo hat Xiaomi bereits vor dem Start erste Bilder vom Xiaomi 15 veröffentlicht. Dabei betitelt man es als „absolute Schönheit“, obwohl man auf den ersten Blick nicht viel vom Vorgänger verändert. Demnach bleibt man wieder bei einem verhältnismäßig kompakten Formfaktor mit einer Displaydiagonale von 6,36″ – genau wie beim Vorgänger. Auch die Bildschirmränder fallen mit einer Breite von 1,38 mm wieder sehr dünn aus, der Rahmen besteht dabei aus Aluminium. Die screen-to-body ratio liegt so laut Xiaomi bei 94%.
Mit Abmessungen von 152,3 x 71,2 x 8,08 mm ist das neue Top-Handy minimal schlanker und dünner als sein Vorgänger (Vergleich: 152,8 x 71,5 x 8,2 mm). Je nach Version – Xiaomi hat einige Spezialversionen in China vorgestellt – fällt das Handy mit bis zu 8,48 mm etwas dicker aus. Dank einem IP68-Rating ist das Gerät offiziell gegen Staub und Wasser geschützt.
An der grundsätzlich Optik tut sich dabei wenig. Der kantige Rahmen erinnert wieder an ein iPhone, wobei die Kamerainsel wieder recht prominent ist. Auffällig ist, dass der LED-Blitz von dem Plateau verschwindet und rechts daneben sitzt. Das Gehäuse färbt man dabei in einem hellen Violett, Mintgrün, Schwarz und Weiß. Dazu gibt es eine „Bright Silver Vision“-Version, die das Spiegeln von Wasseroberfläche imitiert und einen Blick wert ist. Außerdem hat der Hersteller eine Diamond Limited Edition vorgestellt, die in den Farben Weiß, Grau und Orange erhältlich ist.
Xiaomi spielt das Helligkeits-Wettrüsten nicht mit
Der Bildschirm des Xiaomi 15 bleibt sich treu und misst wieder 6,36″. Auch dadurch liegt der Vergleich zum iPhone 16 Pro mit 6,3″ Diagonale nah. Xiaomi verbaut ein 1,5K AMOLED M9 Displaypanel mit einer 2670 x 1200p Auflösung, was in einer überdurchschnittlichen Pixeldichte von 460 ppi resultiert. Die Helligkeit liegt bei hellen 3200 nits, ein leichter Sprung im Vergleich zu den 3.000 nits des Vorgängers. Gemessen mit der chinesischen Smartphone-Konkurrenz von Honor & Co., die mit über 5.000 nits Displayhelligkeit Schlagzeilen machen, wirkt das wenig. Es handelt sich dabei aber nur um einen potenziellen Höchstwert, der in der Praxis oft keine Rolle spielt.
Die 120 Hz Bildwiederholrate ist dank der LTPO AdaptiveSync Pro-Technik variabel bis 1 Hz anpassbar und ermöglicht eine höhere Energieeffizienz. Die Touch-Abtastrate liegt dagegen bei 300 Hz und sorgt so für schnelle Eingaben. Spannend ist, dass auch Xiaomi nun einen Ultraschallfingerabdrucksensor unter dem Bildschirm verbaut. Das Vorbild ist hier Samsung, die das in den S-Reihen schon länger umsetzen und so eine schnellere und zuverlässigere Entsperrung ermöglichen.
Das 1. Smartphone mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Elite
Xiaomi bekommt den Vorzug vor allen anderen Herstellern und veröffentlicht als erster ein Flagship-Smartphone mit dem brandneuen Qualcomm Snapdragon 8 Elite Prozessor. Den hat der Prozessorhersteller erst am am 21.10.2024 vorgestellt und man setzt nicht nur auf eine neue Namensgebung, sondern auch auf neue Oryon Kerne. Die erlauben eine sehr hohe Taktfrequenz von 4,32 GHz.
Zwei Prime- und sechs Performance-Kerne kombiniert versprechen insgesamt bis zu 45% mehr Single- und Multi-Core Leistung, 40% bessere Effizienz und auch eine bessere GPU wurde verbaut. Man streicht also die Effizienz-Kerne und taktet selbst die Performance-Kernen mit 3,53 GHz. Die Adreno Grafikeinheit soll ebenfalls 40% mehr Leistung im Vergleich zum Snapdragon 8 Gen 3 liefern. Erste Benchmarks belegen diese Versprechen und lassen sogar den Apple A18 Pro hinter sich. Dabei basiert der Prozessor jetzt sogar auf einer 3 nm Architektur, die maßgeblich für diesen Performance-Sprung verantwortlich ist.
Trotzdem bleibt abzuwarten wie gut sowohl die Software als auch die Kühlung mit dem Snapdragon 8 Elite umgehen werden. Während der Keynote wurde man auch hier nicht müde, den Vergleich zu Apples neuem Flagship zu ziehen. Dank der verbauten Vapor Chamber-Kühlung ermöglicht man somit in einem MOBA-Spiel wie z.B. Arena of Valor 120 fps beim Zocken, während das Handy sich nur auf 39,1°C erwartet. Das iPhone 16 Pro wird laut Xiaomi im selben Szenario 4,5°C wärmer.
Gewaltiger Sprung beim Akku
Die Top-Smartphones aus dem Jahr 2025 könnten endgültig dafür sorgen, dass man sein Handy nicht mehr jede Nacht laden muss. Auch Xiaomi hat wohl wie Vivo Zugriff auf eine neue Akkutechnologie mit verbesserter Energiedichte. So integriert man trotz kleinerem Gehäuse und gleich großem Bildschirm einen 5400 mAh großen Akku im Xiaomi 15. Das sind 790 mAh mehr als im Xiaomi 14, das sind ~17% Zuwachs der Akkukapazität. Die Laufzeit gibt Xiaomi so mit 21h Videowiedergabe an – ein Wert, der sich warum auch immer durchgesetzt hat. Unserer Einschätzung nach könnten moderate Nutzer in etwa zwei Tage damit auskommen. Xiaomi verspricht 1600 Ladezyklen für den Akku. Nach diesen soll die Restkapazität noch mindestens 80% betragen.
Aufgeladen wird das neue Flagship-Smartphone mit 90W per Kabel und mit 50W maximaler Leistung kabellos. In China liegt das Ladegerät sogar mit im Lieferumfang. Damit lädt es prinzipiell genauso leistungsstark wie sein Vorgänger, durch die höhere Kapazität wird das Xiaomi 15 aber langsamer vollständig geladen als sein Vorgänger. Unterstützt es nun auch kabellos magnetisches Laden á la MagSafe? Diesen Eindruck hatte man während der Präsentation, tatsächlich geht das allerdings nur mit dem entsprechenden Case für das Xiaomi 15.
Darauf verzichtet Xiaomi nach wie vor
Kaum überraschend unterstützt das Xiaomi 15 5G und aber auch noch LTE. Interessanterweise ist sogar LTE Band 20 mit an Bord. Das Frequenzband ist besonders in ländlicheren Regionen in Deutschland relevant und wurde in der China-Version eigentlich immer ausgelassen. Dabei unterstützt es auch Dual-SIM, eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist nicht vorhanden. Kabellose Verbindungen umfassen WiFi 7, Bluetooth 5.4, NFC, Dual GPS – aber kein UWB! Freuen kann man sich allerdings über Stereo-Lautsprecher und einen USB 3.2 Gen 1 Port.
HyperOS 2.0: Android 15 vor Samsung
Mit einem Flagship-Launch gibt es bei Xiaomi in der Regel nicht nur neue Hardware, sondern auch neue Software. Pünktlich zum Start des Xiaomi 15 stellt der Hersteller, dessen erstes Produkt jemals der HyperOS-Vorreiter MIUI war, HyperOS 2.0 vor. Die zweite Generation des „komplett überarbeiteten“ Betriebssystems basiert dabei schon auf Android 15. Da der Launch von OneUI 7 auf Basis von Android 15 verschoben wurde, hat Xiaomi hier die Nase vorn.
Wie in eigentlich jedem größeren Update gibt es wieder einige Systemverbesserungen, die einem so nicht auffallen würden. Dafür gibt es mit Xiaomi HyperConnect nun eine Verknüpfung zu iOS und Mac. Das ist schlau – wenn man Apple wirklich so angreifen möchte, attackiert man hiermit direkt Apples Ökosystem, für viele sicherlich eine der wichtigsten Gründe, Apple treu zu bleiben.
Aber was wäre eine Produktpräsentation 2024 ohne unser Lieblingswort „KI“? Mit Xiaomi HyperAI präsentiert nun der nächste Hersteller seine KI-Features, auf die niemand verzichten kann. Entschuldigt den Sarkasmus. Es gibt auch hier die Möglichkeit der Echtzeitübersetzung, eine „sketch to picture“-Funktion und natürlich die Textgenerierung per Prompt. HyperAI hat Zugriff auf das Xiaomi Ökosystem, kann Sachen auf dem Bildschirm erkennen und zusammenfassen. Damit erinnert es stark an die Funktionen, die man inzwischen auch von Googles Gemini kennt. Löblich ist, dass es einen Rollout-Plan gibt. Die Xiaomi 14-Serie, die Foldables, das Redmi K70 und das Pad 6S Pro starten in China schon im November.
Rückschritt bei Triple-Kamera?
Das Xiaomi 15 ist nun schon die vierte Generation, die die Früchte der Kooperation zwischen Xiaomi und dem deutschen Kamerahersteller Leica trägt. Wie beim Vorgänger arbeitet die Hauptkamera wieder mit dem 50 MP Light Fusion 900 Sensor. Neu ist aber 7P SUMMILUX Objektiv mit einer ƒ/1.62 Blende. Die optische Bildstabilisierung für 8K Videos bei 30fps oder 4K Videos bei 60fps darf nicht fehlen. Interessant: Die 120 fps bei 4K Aufnahmen wie das iPhone 16 Pro schafft der Snapdragon 8 Elite bei Xiaomi nicht.
Dazu kommt eine 50 MP Ultraweitwinkelkamera, vermutlich auf Basis des Samsung JN1 Sensors. Die Brennweite liegt bei 14 mm, der Aufnahmewinkel bei 115° und die Blende bei ƒ2.2. Überraschenderweise reduziert Xiaomi aber die Brennweite der Telekamera. Schon vorab war auf dem Kameramodul ein Brennweitenbereich von 14 mm (Ultraweitwinkel) bis 60 mm (Telekamera) der Leica Vario Summilux-Kamera zu lesen. Und tatsächlich: Die Telekamera bietet nur einen 2,6-fach optischen Zoom, während das Xiaomi 14 eine 75 mm Brennweite mit 3,2 fach optischen Zoom bot. Weiterhin lassen sich darüber auch Makrofotos mit 10 cm Naheinstellgrenze knipsen, ein ehemaliges Pro-Feature.
Die Selfie-Kamera bietet eine Auflösung von 32 Megapixeln und kann sogar 4K Videos bei 60 fps aufnehmen.
Xiaomi 15 Pro: Kommt die Pro-Version auch nach Europa?
Bekannt war schon im Vorhinein, dass es in China neben dem Xiaomi 15 auch ein Xiaomi 15 Pro gibt. Dabei handelt es sich wohl um ein 6,73″ großes 120 Hz AMOLED Display wie beim Vorgänger. Auf Weibo gibt man das Gewicht mit 213 g und die Dicke mit 8,35 mm an, wobei das Display von Xiaomis eigenen Dragon Crystal Glas 2.0 geschützt wird. Auch das Pro wird mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Elite arbeiten, bietet aber eine Periskopkamera mit 120 mm Brennweite. Leider ist damit zu rechnen, dass die Pro-Version wie der Vorgänger nicht in Europa erscheint.
Wann erscheint das Top-Handy und was kostet es?
Das Xiaomi 15 startet in China zu einem Preis von 4499 Yuan für 12/256 GB, was umgerechnet in etwa 584 Euro entspricht. In der teuersten Ausstattung landet man sogar bei etwa 715€. Auch hier musste Xiaomi den Vergleich zu Apple anstreben. Das iPhone 16 Pro kostet in China 8999 Yuan, also in etwa 1170€ – doppelt so viel wie das Xiaomi 15! Der Preis ist allerdings nicht repräsentativ für die globale Veröffentlichung. Wir rechnen beim EU-Start mit einem Preis von mindestens 999€.
Wann das Xiaomi 15 in Europa an den Start geht, ist bisher nicht bekannt. Denkbar ist eine Veröffentlichung rund um den Mobile World Congress 2025 in Barcelona, der am 3. bis 6. März stattfindet.
Xiaomi 15: Unsere erste Einschätzung
Das Xiaomi 15 hat es nicht leicht, denn mit dem Xiaomi 14 hat man wahrscheinlich das rundeste Xiaomi Smartphone seit langem vorgestellt. Aber: Der neue Qualcomm Snapdragon 8 Elite verspricht bisher einen Sprung, wie wir ihn in der jüngeren Vergangenheit vielleicht nur bei Apples M1 Prozessoren gesehen haben. Der Akku ist sicherlich eine große Überraschung, dafür verbaut man eine „schlechtere“ Telekamera. Es scheint also insgesamt wie ein leichtes Upgrade im Vergleich zum Vorgänger. Um das genügend beurteilen zu können, müssten wir nicht nur den Start am 29. Oktober, sondern natürlich auch unseren ausführlichen Test abwarten.
Was wünscht ihr euch vom Xiaomi 15?
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