Xiaomi 70 Minutes Dashcam (Int. Version) für 36,99€ bei Amazon
Gerade gibt es die Xiaomi 70 Minutes Dashcam in der International Version mit englischer Anleitung bei Amazon für 39,99€.
Dashcam-Aufnahmen sind laut Bundesgerichtshof als Beweismittel zulässig. Der BGH entschied dies am 15. Mai 2018.
Nicht nur für witzige Videos aus dem Internet, sondern auch für den Straßenverkehr geeignet: Xiaomi hat mit der Xiao Yi 1080p und der Mijia DVR bereits zwei Dashcams herausgebracht, die aufgrund ihrer guten Testergebnisse durchaus ihre Berechtigung im Straßenverkehr haben. In Fernost, den USA oder Russland sind die Kameras bereits in vielen Autos zu finden, in Deutschland nimmt der Trend aber auch langsam Form an. Wir haben die Xiaomi 70 Minutes Dashcam getestet.
- Xiaomi 70 Minutes Dashcam
- bei Amazon für 36,99€ | Geekbuying für 34,26€
- International Version
Inhalt
Technische Daten
Videoauflösung | 1920 x 1080 p (HD) |
Chipset | Mstar 8328P |
Bildsensor | Sony IMX 323 |
Aufnahmewinkel | 130° |
Display | kein Display |
Mikrofon/Lautsprecher | ja, Sprachsteuerung |
Konnektivität | WiFi |
App verfügbar für | Android (ab Version 4.4), iOS (ab Version 8.0) |
Systemsprache | Chinesisch, Englisch |
Speicher | kein interner Speicher, lässt sich um 64 GB erweitern |
Akku | 240 mAh LiPo |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Abmessungen | 10,0 x 5,5 x 3,2 cm |
Gewicht | 70 g |
Lieferumfang
Neben der Dashcam finden sich im Lieferumfang:
- KFZ-Adapter für den Zigarettenanzünder
- USB-Ladekabel
- Bedienungsanleitung auf Chinesisch (schade)
Ein klein wenig kann man sich bei der Anbringung der Dashcam an den Grafiken in der chinesischen Bedienungsanleitung orientieren, ist aber nicht allzu hilfreich. Die Bedienungsanleitung findet sich nochmal in der App wieder, ist hier aber auch nur auf Chinesisch. Schade. Ansonsten braucht man zur Nutzung der Dashcam auch nicht mehr, als sich im Lieferumfang findet – abgesehen von einer Speicherkarte.
Design und Verarbeitung der Xiaomi 70 Minutes
Die Dashcam ist mit den Maßen 10,0 x 5,5 x 3,2 cm recht klein, ist dadurch aber auch schick und nicht allzu auffällig. Das verarbeitete Material ist Kunststoff, die mitgelieferten Kabel und Adapter weisen eine saubere Verarbeitung auf. Mit dem Gewicht von 70 g lässt sie sich auch leicht nach der Fahrt in die Tasche oder den Rucksack stecken.
In Sachen Design und Verarbeitung kann man sich hier wieder auf den gewohnt hohen Xiaomi-Standard verlassen. Alles ist sauber ineinander verarbeitet und es finden sich keine Produktionsfehler. Es ist zwar Ansichtssache, allgemein kann man hier aber durchaus sagen, dass das Design der Dashcam sehr schick ist. Xiaomi wird ja nicht umsonst das „Apple Chinas“ genannt.
In Sachen Konnektivität stehen als Eingänge ein Micro-USB-Eingang und ein Schlitz für eine Micro-SD-Karte bis 64 GB zur Verfügung. Mehr benötigt man bei einer Dashcam auch nicht. Gleich an mehreren Stellen finden sich Lautsprecher, die den Nutzer etwa beim Anschalten mit einer chinesischen Stimme begrüßen (oder was sie auch sagt).
Bedienelemente der Dashcam
Als einziges Bedienelement findet sich ein Button an der Seite, der sich sowohl gedrückt halten als auch nur einmal drücken lässt. Um den Button herum leuchtet ein Ring in den Farben blau, grün und rot. Damit ihr Bescheid wisst, was bei welcher Farbe angesagt ist, hier die Übersicht:
- Grün: Dashcam ist verbunden und/oder nimmt auf.
- Rot: Akku geht leer/Fehler bei der Aufnahme.
- Blau: Dashcam kann verbunden werden, sucht nach Verbindung.
Persönlich finde ich die Lösung mit den Farben und der App eleganter als ein Display, die Xiaomi Mijia ist mir persönlich zu klobig und ähnelt zu sehr einer Actioncam. Einmal auf den Button klicken und die Dashcam geht an, ein weiteres Mal schaltet das WiFi ein. Gedrückthalten schaltet die Dashcam wieder aus. Dreimal hintereinander drücken formatiert die SD-Karte, fünfmal setzt die Einstellungen auf den Werkszustand zurück.
Dashcam-Aufnahmen sind laut Bundesgerichtshof als Beweismittel zulässig! Der BGH entschied dies am 15. 05.2018.
Die App „70mai“
Bei der bisher verwendbaren App (Android, iOS)handelt es sich um eine „APK“-Datei, hier ist noch abzuwarten, ob es eine offizielle Version der App geben wird. Die App benötigt keine besonderen Zugriffe auf Smartphone-Dateien (heutzutage recht selten), dafür muss man aber – wie wir es von der Mi Home App kennen – eine Mailadresse bei der Registrierung angeben.
Hier lässt sich einfach eine Wegwerf-Mailadresse verwenden, da man nur einmal auf die Mails zur Aktivierung zugreifen können muss. Es sei denn, man vergisst das verwendete Passwort im Laufe der Zeit. Alternativ zur Mailadresse lässt sich auch eine Telefonnummer verwenden. Dies ist in China durchaus nicht unüblich, ist hierzulande aber nicht allzu beliebt.
Verbindung mit der App
Ist der Registrierungsvorgang erledigt, freut man sich zunächst über das englische User Interface. Einen Klick weiter ist man aber wieder von der chinesischen Sprache enttäuscht. Die Sprache lässt sich in den Einstellungen auch nirgendwo umstellen, ist erfreulicherweise in der Nutzung aber weitestgehend auf Englisch und wäre auch ohne Sprache selbsterklärend. So verbindet ihr die App, bzw. das Smartphone mit der Dashcam:
- Einmaliges Drücken auf den Button an der Seite um den WiFi-Hotspot anzuschalten.
- Die Dashcam in den WiFi-Einstellungen des Smartphones finden (70mai_d01_xxxx).
- Passwort „12345678“ eingeben.
- Kurz warten, dann ist die Dashcam verbunden.
Die Verbindung der Dashcam zur App funktioniert einfach und problemlos. Nun lassen sich noch eine Menge Änderungen an den Einstellungen innerhalb der App vornehmen. Hierzu gehört etwa das Wählen der Speaker-Lautstärke (leider nicht ganz abschaltbar), das Einstellen der Uhrzeit oder das Ändern des WLAN-Passwortes. Zudem lässt sich einstellen, in welcher Qualität und ob mit oder ohne Ton aufgenommen werden soll.
Hat man alle Einstellungen vorgenommen, lässt sich die Dashcam fürs Auto verwenden. Vorausgesetzt natürlich, man hat eine entsprechende Micro-SD-Speicherkarte (mind. 8 GB, bis zu 64 GB) in die Dashcam gesteckt um die Aufnahmen zu speichern. Hierzu muss die Speicherkarte mithilfe der App formatiert werden.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Bedienung innerhalb der App sehr simpel und nutzerfreundlich ist. Selbst der Anteil an chinesischer Sprache trübt den Gesamteindruck hier nicht. Doch wie macht sich die Dashcam im Auto?
Die 70 Minutes im Auto: Aufnahmequalität und Sprachsteuerung
Bei einer Dashcam ist zunächst mal wichtig, dass sie an der Autoscheibe gut hält. Wir kennen das von Smartphone-Halterungen: Wenn das Smartphone (mit oder ohne Halterung) während der Fahrt mitsamt der Navi-App von der Scheibe plumpst, kann es durchaus gefährlich werden. Hier muss man sich bei der 70 Minutes keine Sorge machen, bei richtiger Anbringung sitzt die Kamera fest.
Fraglich ist, wie lange die Klebefläche der Dashcam klebt. Man kennt es von Navigationsgeräten, dass solche Flächen durchaus lange halten, etwas skeptisch darf man hier aber sein. Im Zweifel muss man die Klebefläche durch eine neue ersetzen.
Die Dashcam muss während der Fahrt durchgehend mit Strom versorgt werden, hierfür findet sich im Lieferumfang ein entsprechender Adapter, der sich in den Zigarettenanzünder des Autos stecken lässt.
Aufnahmequalität
Die Kamera zeichnet Videos mit 30 fps auf. In der Xiaomi „70 Minutes“ findet sich das auch schon in der Mijia Dashcam verbaute Chipset Mstar 8328P. Das Gleiche gilt auch für den Bildsensor Sony IMX323, der für stabile Bilder sorgt. Trotz teilweise recht rasanter Fahrweise des Testers und holprigen Wegen kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen: Die Aufnahmen sind wackelfrei und die Aufnahmequalität ist nicht überragend, aber völlig in Ordnung.
Hier zunächst eine kurze Aufnahme, aus technischen Gründen kann ich euch an dieser Stelle erst in den nächsten Tagen mit längeren Videos versorgen.
Die Videos während der Fahrt werden sofort und automatisch aufgenommen, sobald die Dashcam angeschaltet ist. Gleichzeitig verbunden mit der App, wird das Bild auf das Smartphone etwas zeitverzögert wiedergegeben. Während der Fahrt sollte man aber so oder so nicht auf die Aufnahme in der App schauen. Auch Fotos lassen sich aufnehmen.
Um zu wissen, ob die 70 Minutes auch richtig angebracht ist und keine schrägen Bilder liefert, gibt es in den App-Einstellungen einen entsprechenden Assistenten. Die gemachten Aufnahmen lassen sich von der App direkt auf das Smartphone herunterladen, hierfür muss man allerdings mit der Dashcam verbunden sein.
Nervig: Die Aufnahmen werden in 115 MB großen Dateien abgespeichert, sprich, wenn die 115 MB voll sind, wird eine neue Videodatei angelegt. Mir wäre es hier deutlich lieber, die Aufnahmen in einer Datei zusammengefasst zu bekommen. Immerhin geht bei diesem Vorgang keine Aufnahmezeit verloren.
Nachtaufnahmen
Bei geringer Straßenbeleuchtung und Aufnahmen in der Dunkelheit lässt die 70 Minutes etwas Federn. Es ist in den Videoaufnahmen zu erkennen, was sich vor einem abgespielt hat, gerade die Umrisse werden aber nur verschwommen dargestellt. Mit Aufnahmen in der Dunkelheit haben aber andere Kameras auch ihre Probleme und zumindest lässt sich die Fahrt auf den Aufnahmen gut nachvollziehen.
Bei Nachtaufnahmen muss man seine Erwartungen hier etwas zurückschrauben, allerdings sind die Aufnahmen bei Betrachtung des Preises in Ordnung. Die während der Fahrt gemachten Fotoaufnahmen bereiten da eher weniger Freude. Bei Dunkelheit ist die Dashcam nur so gut wie die Straßenbeleuchtung es hergibt.
Natürlich lässt sich hier auch eine normale Actioncam fürs Auto verwenden, die Aufnahmequalität der YI 4K liegt beispielsweise deutlich über der der 70 Minutes. Dafür ist die Actioncam aber etwas unhandlicher, größer und knapp 100€ teurer. Zudem muss man sich dann noch Gedanken darüber machen, wie man die Actioncam am besten anbringt.
Die Sprachsteuerung
Die im Vorfeld beworbene Sprachsteuerung ist aus meiner Sicht der einzig echte Minuspunkt der Xiaomi 70 Minutes. So werden Sprachbefehle an die Dashcam zwar unterstützt, dies aber nur auf Chinesisch. Klar, kann man hier argumentieren, dass die Dashcam nicht für den europäischen Markt gedacht ist, die Sprachsteuerung auf Englisch wäre in meinen Augen aber drin gewesen.
Da für die Kamera aber auch Firmware-Updates vorgenommen werden, die sich per App herunterladen lassen, kann man hier noch auf Nachbesserung hoffen. Eine Sprachsteuerung bei einer Dashcam erachte ich als absolut sinnvoll, schließlich kann man während der Fahrt nur illegal mit dem Smartphone in der App herumhantieren (zurecht).
Fazit
Die Xiaomi 70 Minutes Dashcam liefert für eine Dashcam knapp oberhalb der 30€ zufriedenstellende Aufnahmen – wenn man von den Fotos absieht. Wieder mal sehr gelungen ist das Design und die Verarbeitung der Dashcam, hier muss man Xiaomi wieder belobigen. Schade ist, dass die Sprachsteuerung der Kamera nur auf Chinesisch funktioniert, hier darf man noch auf Firmware-Updates hoffen.
Der 70 Minutes muss man ein gutes bis sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aussprechen. Ich muss zugeben, dass es mir in der Testphase während der Fahrt teilweise etwas unangenehm war, andere Verkehrsteilnehmer abzufilmen. Da Dashcams in Deutschland zur Beweisführung mittlerweile erlaubt sind, stellt sich auch die Frage nach dem Sinn einer Dashcam nicht mehr.
Wer eine günstige und schicke Dashcam mit passablen Aufnahmen sucht, ist mit der 70 Minutes sehr gut bedient.
- Verarbeitung & Design
- Aufnahmequalität in Ordnung
- stabiler Halt der Dashcam
- leichte Verbindung mit der App
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sprachsteuerung nur auf Chinesisch
- Sounds auf Dauer etwas nervig
- Nachtaufnahmen und Fotos könnten besser sein
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