Xiaomi Mi 10 Pro Flagship mit 8/256 GB für 751,54€
Zeitgleich mit dem Xiaomi Mi 10 wurde auch eine Pro-Version, das Xiaomi Mi 10 Pro, vorgestellt. Das hat aufgrund der deutlich besseren Kamera-Ausstattung eigentlich für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem wir das normale Mi 10 schon ausführlich getestet haben, wollen wir nun auf die Hauptunterschiede zwischen Mi 10 und Mi 10 Pro eingehen. Lohnt sich der Aufpreis für die Pro-Version?
- Xiaomi Mi 10 Pro (8/256 GB)
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- Xiaomi Mi 10 Pro (12/256 GB)
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- Xiaomi Mi 10 Pro (12/512 GB)
Inhalt
Technische Daten des Xiaomi Mi 10 & Mi 10 Pro
Xiaomi Mi 10 | Xiaomi Mi 10 Pro | |
Display | 6,67 Zoll 19,5:9 Full-HD+ (2340 x 1080 Pixel) 90 Hz AMOLED-Display , Gorilla Glas 6 | 6,67 Zoll 19,5:9 Full-HD+ (2340 x 1080 Pixel) 90 Hz AMOLED-Display , Gorilla Glas 6 |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 865 @ 2,84 GHz + 2,42 GHz + 1,8 GHz | Qualcomm Snapdragon 865 @ 2,84 GHz + 2,42 GHz + 1,8 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 660 | Qualcomm Adreno 660 |
RAM | 8/12 GB LLPDR5 | 8/12 GB LLPDR5 |
Interner Speicher | 128/256 GB UFS 3.0 | 256/512 GB UFS 3.0 |
Kamera | 108 Megapixel Samsung HMX mit ƒ/1.69 Blende + 13 MP Weitwinkel mit ƒ/2.4 Blende + 2 MP Makrosensor + 2 MP Portraitsensor | 108 Megapixel Samsung HMX mit ƒ/1.69 Blende + 12 MP Telekamera mit ƒ/2.0 Blende & 2x opt. Zoom + 8 MP Ultratele mit ƒ/2.0 (OIS) mit 10x Hybrid-Zooom + 20 MP Ultraweitwinkelkamrea mit ƒ/2.2 Blende |
Frontkamera | 20 Megapixel mit ƒ/2.0 | 20 Megapixel mit ƒ/2.0 |
Akku | 4.780 mAh mit 30W Quick Charge, 30W Qi-Laden, 10W Reverse Charging | 4.500 mAh mit 50W Quick Charge (bis zu 65W), 30W Qi-Laden, 10W Reverse Charging |
Konnektivität | AC WLAN, Bluetooth 5.0,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Single-SIM (Global), NFC, SA/NSA 5G | AC WLAN, Bluetooth 5.0,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Single-SIM (Global), NFC, SA/NSA 5G |
Features | Fingerabdrucksensor im Display | Fingerabdrucksensor im Display |
Betriebssystem | MIUI 11 aus Basis von Android 10 | MIUI 11 aus Basis von Android 10 |
Maße / Gewicht | 162,6 × 74,8 x 8,96 mm / 208g | 162,6 × 74,8 x 8,96 mm / 208g |
Wer sich noch gar nicht mit dem Xiaomi Mi 10 auseinander gesetzt hat, den empfehlen wir unseren Testbericht zum Xiaomi Mi 10. Im Folgenden gehen wir nur auf die Hauptunterschiede zwischen den beiden Geräten ein: die Rückseite, die Kamera & das Schnellladen.
Frosted-Design: Matte = hochwertiger?
Der größte, optische Unterschied zwischen beiden Versionen ist die Rückseite. Das normale Xiaomi Mi 10 ist in Titanium Silver-Black, Ice Blue und Peach Gold erhältlich, das Mi 10 Pro in Pearl White und Starry Blue. Wir haben den blauen Colorway bekommen, der uns wirklich extrem gut gefällt. Die gesamte Rückseite ist nämlich matt und hat in Kombination mit der dunkelblauen Farbe ein frosted-Look – sehr schön! Dadurch verbessert sich auch gefühlt der Grip in der Hand.
Ansonsten ist das Xiaomi Mi 10 Pro identisch mit dem normalen Mi 10 und macht einen extrem hochwertigen Eindruck. Uns gefällt die Pro-Version optisch etwas besser, das liegt aber sicherlich im Auge des Betrachters und hängt auch mit dem jeweiligen Colorway zusammen.
Xiaomi Mi 10 Pro: DAS Kamera-Smartphone?
Im Gegensatz zu dem Xiaomi Mi 10 ist die Pro-Version mit deutlich besseren Kameraensoren ausgestattet. Zwar arbeiten beide mit dem Samsung ISOCELL HMX Sensor mit 108 Megapixel Auflösung, die restlichen Kameras unterscheiden sich aber. Bei dem Pro bekommt man eine 12 Megapixel Telekamera mit 2-fachem optischen Zoom und ƒ/2.0 Blende sowie eine 8 Megapixel Ultratelekamera, die einen 10-fachen Hybrid-Zoom ermöglicht. Der Sensor für die Ultraweitwinkelkamera bietet eine 20 Megapixel Auflösung.
108 Megapixel Hauptkamera
Gleicher Sensor, gleiche Software, gleicher Prozessor: Zwischen dem Xiaomi Mi 10 und Mi 10 Pro dürfte es keine Unterschiede geben. Und die gibt es in den meisten Fällen auch nicht. Fotos sehen nahezu identisch aus, manchmal gefällt mir die Pro-Version etwas besser, das ist aber die Ausnahme. Gefühlt ist der Schärfebereich etwas größer und nicht ganz so minimal wie bei dem Mi 10, das kann aber auch am Autofokus liegen. Grundsätzlich ist es in den meisten Fällen das gleiche Foto.
Aber ganz zuverlässig arbeitet die Hauptkamera in meinen Augen nicht. Es gibt Situationen, wo ich von der Detailreiche beeindruckt bin und es gibt Situationen, wo man sich fragt, was da schief gelaufen ist (Julians Schal). Dort fehlt es an Schärfe und Details, augenscheinlich liegt da eine Art Weichzeichner drauf. Dafür gefallen uns die Hauttöne wieder etwas besser. Diese Ausreißer darf es meiner Meinung nach nicht geben. Das konnten wir leider öfter feststellen, mit dem normalen Mi 10 aber nicht so nachstellen. Eventuell wird das von Xiaomi noch per Update behoben.
Auch die Verarbeitungszeit ist nicht besser geworden, wie man schon in unserem Unboxing sehen konnte. Im Vergleich mit dem aktuellen Samsung Galaxy S20 Plus zeigt sich zudem ein schlechterer Dynamikumfang. Am Himmel im Hintergrund kann man sehen, wie viel Samsung da herausholen kann. Trotzdem: unter dem Strich handelt es sich um eine gute Kamera, mit vielen Möglichkeiten und passablen bis guten Farben, auch wenn der Schärfebereich auf dem gesamtem Bild größer sein könnte.
Für weitere Testfotos empfehlen wir unseren Testbericht zum Xiaomi Mi 10.
Ultraweitwinkelkamera
Die Ultraweitwinkelkamera des Xiaomi Mi 10 hat mir nicht so gut gefallen und war ein „billiger“ Sensor, den man so auch in Mittelklasse-Smartphones findet. Das Xiaomi Mi 10 Pro bekommt auf dem Papier mehr Megapixel spendiert und hat im Test definitiv bessere Fotos produziert. Auf Schärfe muss man in diesem Modus typischerweise verzichten, immerhin produziert er aber keine Artefakte und hält sich auch konsequent an Xiaomis Farbprofil. Die Fotos sind zudem etwas heller und bieten den besseren Dynamikumfang.
12 Megapixel Telekamera
Dass 12 Megapixel durchaus ausreichend für eine Handykamera sind, beweist der Sekundärsensor bei fast jedem Foto. Im Gegensatz zum Vorgänger hat Xiaomi trotz gleicher Auflösung einen anderen, lichtstärkeren Sensor benutzt, der gerade bei wenig Licht etwas besser performt. Die Schärfe ist aber auch bei künstlichem Licht wirklich schön und es sind auch genügend Details erkennbar. Das einzige Problem sehe ich im Autofokus, der nicht in jeder Situation zuverlässig agiert und stellenweise eine Nachjustierung benötigt.
Portrait-Modus
Xiaomis größte Stärke im Fotobereich liegt meiner Einschätzung nach im Portraitbereich, was das Xiaomi Mi 10 Pro mal wieder eindrucksvoll unterstreicht. Gerade im Direktvergleich mit dem Samsung Galaxy S20 Plus zeigt sich ein erheblicher Unterschied in der Schärfe der Aufnahmen. Die kommt hier besser zur Geltung als im normalen Fotomodus. Wo einem im Vergleich die Farben besser gefallen, ist sicherlich Geschmacksache. Die Randerkennung ist bei Samsung zwar minimal besser, das ist aber erst bei genauem Reinzoomen erkennbar.
Durch den höheren Kontrast, wirkt das Samsung zwar etwas lebendiger, die Farbe ist aber schon stark gesättigt und beim Reinzoomen ist die bessere Schärfe bei Xiaomi erkennbar.
Hierfür nutzt das Mi 10 Pro den 12 Megapixel Sekundärsensor mit 2-fach optischem Zoom. Durch die höhere Brennweite hat man automatisch schon einen besseren Bokeh-Effekt. Der Bokeh-Effekt lässt sich über die Einstellung der Blende regulieren und kann auch noch im Nachhinein in der Galerie einmal angepasst werden.
8 Megapixel Telekamera
Auch wenn man leichte Qualitätseinbußen bei Benutzung des 5-fachen optischen Zoom in Kauf nehmen muss, war ich doch positiv überrascht. Bei Objekten und einem klaren Fokus im Bild kann die Schärfe überzeugen, der Autofokus funktioniert zuverlässig und auch das Farbprofil überrascht mit lebensechten Farben. Man merkt, dass der Sensor mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet ist (OIS), trotzdem muss man noch still halten. Beim Beispielfoto des Weckers ist dieser scharf und fokussiert, die Schrift rechts auf dem Scooter ist aber leider verwackelt.
Insgesamt ist der Telebereich bei dem Xiaomi Mi 10 Pro hier aber wirklich gut abgedeckt. Den Digitalzoom muss man meiner Meinung nach nicht nutzen, da bekommt man große Pixel serviert, die den sonst positiven Eindruck trügen. Mehr Zoom braucht man meiner Meinung nach definitiv nicht. Es ist im Zweifel eigentlich fast immer das bessere Foto, wenn man näher an das Objekt ran geht. Nur wenn das nicht möglich ist, sollte man auf die Zoom-Kameras zurückgreifen.
Akku & Laden
Das Xiaomi Mi 10 Pro ist im Vergleich zu dem normalen Mi 10 mit einem minimal kleineren Akku ausgestattet. Statt 4.780 mAh gibt es „nur“ 4.500 mAh Kapazität. Warum genau das so ist, ist nicht ganz nachvollziehbar, der Unterschied ist aber nun auch nicht ausschlaggebend. Dafür lässt sich das Xiaomi Mi 10 Pro deutlich schneller laden. Im Lieferumfang befindet sich tatsächlich ein 65W (!) Ladegerät, welches alternativ auch locker für ein Notebook genutzt werden kann. Der Haken: Man kann das Xiaomi Mi 10 Pro „nur“ mit 50W laden, das sind immerhin 20W mehr Leistung als bei dem Xiaomi Mi 10.
Tatsächlich wird hier Xiaomi Mi Charge Turbo genutzt, der Prozentstand wird auf der Ladeanimation sogar mit zwei Nachkommastellen angezeigt – geil! Man kann dem Hand also richtig beim Laden zugucken. Von 16% Akkustand dauert es gerade einmal 15 Minuten um auf über 60% zu kommen, in 30 Minuten geht es insgesamt auf 90%. Damit ist das Xiaomi Mi 10 Pro mit dem Realme X2 Pro das bisher am schnellsten ladbare Smartphone, das wir im Test hatten.
Wie auch das normale Mi 10 lässt sich die Pro-Version mit 30W kabellos laden. Dafür muss man den Xiaomi 30W Qi-Ladestand separat erwerben. Dafür braucht man auch ein entsprechendes Ladegerät. Schließlich braucht der Ladestand eine Eingangsleistung von 45W um auf 30W kabellose Ausgangsleitung zu kommen.
Xiaomi Mi 10 Pro vs Samsung Galaxy S20 Ultra
Aufgrund des 108 Megapixel Kamerasensors kann man das Xiaomi Mi 10 Pro gut mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra vergleichen. Das ist tatsächlich das einzige Samsung-Handy mit diesem Sensor und die Südkoreaner verlangen dafür 1.349€ UVP. Dagegen ist das Xiaomi Mi 10 Pro mit 999€ ein gutes Stück günstiger. Doch wo liegen die Unterschiede?
Der Hauptunterschied ist die Kamera, wo beide Geräte eine wirklich gute Figur machen. Tatsächlich schafft es auch Xiaomi hier gut mit dem 108 MP Sensor umzugehen, in der Bildqualität lassen sich zwischen beiden Top-Modellen faktisch keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Dadurch dass Xiaomi im „normalen“ Foto-Modus ein 4-in-1 Pixel Binning nutzt, während Samsung 9-in-1 nutzt, bekommt man aus den dafür auch größeren 27 MP Dateien einfach mehr Details als bei Samsung. Dafür kann Samsung etwas bei den Zoom-Kameras punkten, zumal der maximale Digitalzoom mit 100x da größer, wenn auch fast unbrauchbar ist. Der Aufnahmewinkel der Ultraweitwinkelkamera ist bei Samsung zudem größer, die Qualität ist aber bei Xiaomi etwas besser.
Abgesehen davon hat das Samsung Galaxy S20 Ultra das noch bessere Display, obwohl Xiaomi schon sein bisher bestes Panel verbaut. Allerdings sind die 120 Hz Bildwiederholrate und die hohe 1.440p Auflösung Argumente für das S20 Ultra, auch wenn diese sich nicht gleichzeitig benutzen lassen. Beim Schnellladen und beim Prozessor hat Xiaomi dafür die Nase vorn, während das S20 Ultra denn noch größeren Akku hat. Bei beiden Geräten bekommt man wohl die cutting edge der aktuellen Smartphone-Technik, wobei Samsung hier aufgrund des Displays noch einen Schritt weiter ist. Für gut 1.000€ kommt das Mi 10 Pro aber schon sehr nah an Samsung dran.
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Fazit: Pro-Version das eigentliche Flagship
Xiaomi fährt bei der Veröffentlichung des Xiaomi Mi 10 und Mi 10 Pro offenbar die Apple-Strategie und möchte mit dem Mi 10 Pro gerade die Kamera-Enthusiasten abholen. Der eigentliche Verkaufsschlager, in dem Fall das Mi 10, soll die große Masse glücklich machen und dabei trotzdem eine ähnliche Erfahrung bieten. Das funktioniert aber nur bedingt, dafür sind die Unterschiede bei der Kamera aber zu gravierend.
Ich bin mit dem Xiaomi Mi 10 Pro als Gesamtpaket sehr zufrieden und denke, dass wir hier das Handy in den Händen halten, das wir uns von Xiaomi gewünscht haben. Ich bin immer noch kein großer Freund von dem 108 Megapixel Samsung Sensor, meiner Meinung nach hat sich Xiaomi damit keinen Gefallen getan. Dafür überzeugen die drei anderen Sensoren: man deckt eine große Brennweite ab, der Qualitätsunterschied ist geringer als in der letzten Generation und die App setzt die vielen Modi gut und übersichtlich um.
Wir gehen hier nicht näher auf die Videofunktion ein, das wollen wir noch in einem separaten YouTube-Video behandeln. Das Xiaomi hier aber 999€ als Startpreis verlangt, ist schon sehr happig. Es ist damit zwar noch immer ein gutes Stück günstiger als das Samsung Galaxy S20 Ultra, aber auch mehr als doppelt so teuer wie der Vorgänger. Für den „Rest“ des Smartphones empfehlen wir unseren sehr ausführlichen Testbericht zum Mi 10. Wir haben hier definitiv einen Samsung S20+ Killer, das überzeugt aber nur, wenn der Preisunterschied entsprechend ausfällt.
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