Xiaomi Mi 9T Smartphone mit 64 GB für 240€
Nachdem das Redmi K20 (Pro) für China vorgestellt wurde, erscheint das normale K20 bei uns in Europa als Xiaomi Mi 9T. Damit reiht es sich zumindest namentlich in eine Reihe sehr guter Smartphones ein. Ob es den hohen Erwartungen gerecht werden kann und zu einem weiteren Preis-Leistungs-Tipp wird, lest ihr in unserem Test!
- Xiaomi Mi 9T (6/64 GB)
- Xiaomi Mi 9T (6/128 GB)
Inhalt
Technische Daten des Xiaomi Mi 9T (Pro)
Xiaomi Mi 9T | Redmi K20 Pro | |
Display | 6,39″ AMOLED Display (2340 x 1080p, 19.5:9 Seitenverhältnis) | 6,39″ AMOLED Display (2340 x 1080p, 19.5:9 Seitenverhältnis) |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 730 @ 2,2 GHz & 1,8 GHz | Qualcomm Snapdragon 855 @ 2,84 GHz & 2,42 GHz & 1,8 GHz |
Grafikchip | Adreno 618 | Adreno 640 |
Arbeitsspeicher | 6 GB LPDDR4X RAM | 6/8 GB LPDDR4X RAM |
Interner Speicher | 64 / 128 GB UFS 2.1 | 64/128/256 GB UFS 2.1 |
Hauptkamera | 48 MP Sony IMX582 mit ƒ/1.75 + 8 MP Telekamera mit ƒ/2.2 + 13 MP Ultraweitwinkel (125° Aufnahmewinkel) | 48 MP Sony IMX586 mit ƒ/1.75 + 8 MP Telekamera mit ƒ/2.2 + 13 MP Ultraweitwinkel (125° Aufnahmewinkel) |
Frontkamera | 20 MP f/2.2 Pop-Up-Kamera mit Panoramamodus | 20 MP f/2.2 Pop-Up-Kamera mit Panoramamodus |
Akku | 4.000 mAh mit 18W QuickCharge 3.0 | 4.000 mAh mit 18W Quick Charge 3.0 (unterstützt 27W Quick Charge 4+) |
Konnektivität | LTE Band 20, WLAN AC, GPS/Galileo/BDS/GLONASS, Bluetooth 5, Dual SIM, NFC | kein LTE Band 20, WLAN AC, Dual GPS/Galileo/BDS/GLONASS, Bluetooth 5, Dual GPS, NFC |
Features | Fingerabdrucksensor im Display | USB Typ-C | Kopfhöreranschluss | Pop-Up-Kamera | Fingerabdrucksensor im Display | USB Typ-C | Kopfhöreranschluss | Pop-Up-Kamera |
Betriebssystem | MIUI 10.3, Android 9 mit Play Store auf Deutsch | MIUI 10.3, Android 9 mit Play Store auf Englisch |
Abmessungen / Gewicht | 156,7 x 74,3 x 8,8 mm / 191 g | 156,7 x 74,3 x 8,8 mm / 191 g |
Xiaomi Mi 9T in Europa | Redmi K20 (Pro) in China
Kurze Vorgeschichte: Redmi, die mehr oder weniger unabhängig von Xiaomi sind, haben das Redmi K20 & K20 Pro am 28. Mai in China und für China vorgestellt. Für China, da man weder das in Deutschland nicht unwichtige LTE Band 20 unterstützt noch die deutsche Sprache auf den Handys auswählbar ist. Auch der Play Store ist nur über einen kleinen Umweg zu bekommen. Schon kurz danach begann Xiaomi damit ein neues Mitglied der Mi 9 Familie anzukündigen und stellte dieses am 12. Juni als Xiaomi Mi 9T offiziell für Europa vor. Bei diesem Smartphone handelt es sich um nichts anderes als ein Redmi K20, welches jetzt allerdings alle für Europa und Deutschland wichtigen LTE Bänder unterstützt, den Google Play Store bereits offiziell vorinstalliert hat und Deutsch als Sprache einstellen lässt.
Bisher fehlt aber jede Spur von einem Mi 9T Pro, also dem Redmi K20 Pro für Europa. Wann bzw. ob es das 9T Pro überhaupt geben wird, ist bisher noch komplett unklar. Vielleicht, so meine Vermutung, will man dem eigenen Mi 9 nicht zu viel Konkurrenz machen und bringt das Handy daher nicht offiziell nach Europa.
Neues Design in der Mi 9 Familie
Schaut man sich das Mi 9 und Mi 9 SE an, wird schnell klar, dass diese beiden Smartphones zu einer „Familie“ gehören. Bei gleicher Kamera-Anordnung auf der Rückseite, gleicher Teardrop-Notch und den gleichen drei Designs/Farbvarianten kann man die beiden schon mal verwechseln. Mit dieser Designsprache bricht das Mi 9T komplett, was größtenteils daran liegen dürfte, dass es ursprünglich eben kein Smartphone aus der Mi 9-Reihe ist.
Was ist also anders? Statt einer Triple-Kamera, welche in einem Gehäuse sitzt und oben links vertikal in der Ecke sitzt, bekommen wir beim 9T eine mittig auf der Rückseite platzierte Triple Kamera, welche allerdings in zwei getrennten Gehäusen sitzt. Die obere einzelne Kamera bekommt aber immerhin noch den von den anderen Mi 9 Modellen bekannten Ring rund um die Linse und zwei neue Schriftzüge mit „48MP“ und „AI TRIPLE CAMERA“ spendiert.
Auch die farbliche Gestaltung der Rückseite sieht anders aus. Der beliebte Twilight-Effekt weicht einem großen schwarzen vertikalem Streifen in der Mitte, welcher dann in wahlweise „Carbon-Schwarz“, „Gletscher-Blau“ oder „Flammen-Rot“ übergeht – ein Design, was man schon vom Oppo Find X kennt. Während das Carbon-Schwarz recht schlicht ausfällt, sind die blaue und rote Variante natürlich etwas auffälliger und haben auch wieder einen leichten Twilight-Effekt, sodass im Blau je nach Lichteinstrahlung auch etwas Grün durchscheint. Je nach gewählter Farbvariante ist auch der Metallrahmen und die Lautstärkewippe auf der rechten Seite entweder schwarz, blau oder rot. Der Power-Button darunter ist allerdings immer in einem auffälligen Metallic-Rot gehalten.
Die andere auf den ersten Blick sichtbare Änderung gegenüber dem Mi 9 (SE) ist das Wegfallen der Teardrop-Notch für die Frontkamera. Diese wurde durch eine motorisierte Pop-Up-Kamera auf der Oberseite ersetzt, sodass man ein Display komplett ohne Unterbrechungen und laut Xiaomi eine Screen-to-Body-Ratio von 91,9% hat. Neben der Pop-Up-Kamera findet man auf der Oberseite auch noch einen klassischen 3,5 mm Kopfhöreranschluss, während auf der Unterseite der USB-C-Eingang, der Dual-SIM-Slot (keine Speichererweiterung) und der Mono-Lautsprecher sitzen.
Die Verarbeitung ist Xiaomi-typisch sehr gut. Die Ecken sind angenehm abgerundet und der Übergang zwischen Rahmen und Vorder- bzw. Rückseite weist keine scharfen Kanten auf. Auch die Pop-Up-Kamera sitzt bündig im Rahmen. Allerdings ist das Mi 9T mit Maßen von 156,7 x 74,3 x 8,8 mm und einem Gewicht von 191 g natürlich kein kleines oder handliches Smartphone, liegt aber dank der links und rechts abgerundeten Rückseite angenehm in der Hand und bietet auch einen praktischen Ein-Hand-Modus für all jene mit normal großen Händen. Am ehesten ist das Handling des Mi 9T mit dem des Mi 9 vergleichbar, auch wenn das 9T aufgrund des größeren Akkus ein paar Gramm mehr auf die Waage bringt.
6,39″ AMOLED-Display auf Mi 9 Level
Das Display ist nicht nur auf dem Level des Mi 9, ich vermute ganz stark es ist das Display des Mi 9, was wir hier im Mi 9T sehen. Denn es ist alles gleich: 6,39 Zoll in der Diagonalen, eine FullHD+ Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln, eine maximale Helligkeit von 600 nit und die AMOLED-Technik decken sich 1:1 mit dem Mi 9. Als einzigen Unterschied konnte ich die Version des schützenden Gorilla Glass ausmachen, welches hier „nur“ in Version 5, beim Mi 9 dagegen schon in Version 6 verbaut ist.
Aber nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis verhält sich das Display nahezu identisch. Die Farben sind OLED-typisch schön kräftig und können dank MIUI dem persönlichem Geschmack angepasst werden. Des Weiteren gibt es auch noch einen augenschonenden Lese-/Nachtmodus, einen energiesparenden Dark Mode und ein Always-On-Display. Die Helligkeit ist mit durchschnittlich 430 nit und maximal 600 nit sehr gut, sodass man keine Probleme beim Ablesen des Displays in der Sonne hat.
Im Gegensatz zum für China gedachten Redmi K20 (Pro) kommt man bei dem europäischen Mi 9T auch in den Genuss von Netflix und Co. in HD, da Widevine L1 unterstützt wird. Außerdem kann das Display auch noch HDR-Inhalte wiedergeben. Ein perfektes Display für Pendler wie mich, die in der Bahn gerne Netflix und Prime Video gucken.
Fingerabdrucksensor im Display
Der Fingerabdrucksensor im Display soll laut Xiaomi bereits die siebte Generation dieser Technik verbauen. Ob das nun stimmt, sei mal dahingestellt, ich kann aber bestätigen, dass der Sensor noch schneller und zuverlässiger arbeitet als der des Mi 9. Heißt in der Praxis, dass man den Finger auch mal nicht ganz perfekt auflegen kann und das Handy trotzdem entsperrt wird. Die Zuverlässigkeit würde ich mit ca. 95% beziffern, besser arbeitet hier nur das wesentlich kostspieligere OnePlus 7 Pro.
Performance zwischen Mi 9 und Mi 9SE
Das Xiaomi Mi 9T ist neben dem 600€ teuren Samsung Galaxy A80 aktuell das einzige Smartphone mit dem neuen Snapdragon 730 Prozessor. Der aktuell stärkste Prozessor in der oberen Mittelklasse ist nochmal stärker als der Snapdragon 712, welcher im Mi 9 SE arbeitet. Die Kryo 470 Kerne mit bis zu 2,2 GHz Taktfrequenz sind besonders für AI-Aufgaben entworfen worden und dank dem 8 Nanometer Fertigungsverfahren nochmal energieeffizienter. Dazu kommen 6 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 64 GB oder 128 GB Massenspeicher, welcher leider nicht erweiterbar ist.
In der Praxis merkt man, dass das Mi 9T nochmal einen Tick schneller ist als das Mi 9 SE und im Direktvergleich langsamer als das Mi 9. Allerdings fällt dieser Leistungsunterschied nur wirklich im Direktvergleich auf und ich hatte im Test keine Fälle von Ruckeln, Hängen oder anderweitig schlechter Performance. Apps öffnen und laden schnell, Eingaben werden sofort umgesetzt und Multitasking stellt selbst bei über 6 Apps kein Problem dar. Auch Zocken macht auf dem großen Display richtig Spaß und Spiele laufen dank der Adreno 618 GPU auch auf höchsten Grafikeinstellung flüssig mit bis zu 60 fps.
MIUI 10.3 mit vielen Möglichkeiten und aktuellem Android
Wie auf jedem Xiaomi Smartphone kommt auch auf dem Mi 9T die aktuelle Version der hauseigenen Oberfläche MIUI zum Einsatz, welche hier in der Version 10.3 vorliegt. Diese basiert auf dem aktuellen Android 9 Pie mit dem Sicherheitspatch von Mai 2019. Man befindet sich also wie so oft bei Xiaomi auf dem neusten Stand, denn die Chinesen bringen vergleichsweise schnell und lange nach Release Updates für die eigenen Geräte heraus.
Da es sich um MIUI in der Global Version handelt, ist das Handy komplett auf Deutsch nutzbar und alle Google Dienste inklusive Play Store sind vorinstalliert und zertifiziert. MIUI-typisch hat man extrem viele Anpassungsmöglichkeiten und Features. So lassen sich nützliche Shortcuts festlegen, es gibt einen praktischen Ein-Hand-Modus und man kann zwischen Tasten- und Gesten-Navigation wählen, um nur einige der vielen Einstellungen zu nennen.
Bloatware gibt es in Form von Facebook und der AliExpress-App welche allerdings beide deinstalliert werden können. Die Xiaomi-Apps (Notizen, Wetter, Mi-Video usw.) sind aber leider permanent vorhanden. Wem die MIUI-Oberfläche so gar nicht gefällt, kann natürlich auch einfach einen anderen Launcher installieren. Übrigens: Benachrichtigungsicons werden ohne Probleme in der Benachrichtigungsleiste angezeigt – damit hatte Xiaomi in der Vergangenheit schon mal Probleme. Dazu einfach in den Einstellungen unter „Benachrichtigungen“ den Punkt „Benachrichtigungssymbole“ anzeigen aktivieren.
Triple Kamera für viel Flexibilität
Die Hauptkamera auf der Rückseite ist ein 48 Megapixel Sensor (f/1.75) aus dem Hause Sony (IMX 582), bei dem es sich um eine leicht abgeschwächte Variante des Sony IMX 586 handelt, welchen man schon aus vielen Flagships wie dem Mi 9 und OnePlus 7 Pro kennt. Der größte für uns feststellbare Unterschied liegt darin, dass man Videos bei einer 4K-Auflösung nur mit 30 Bildern pro Sekunde statt 60 aufnehmen kann. Für den zweifachen Zoom sorgt ein 8 MP Sensor mit einer f/2.4 Blende (OV8856) und für die Ultraweitwinkel-Aufnahmen mit 125° ein 13 MP Sensor mit einer Blendenöffnung von f/2.4 (Samsung S5K3L6). Das sind die beiden exakt gleichen Sensoren wie im Mi 9 SE.
48 Megapixel Sony IMX Hauptkamera
Dementsprechend sind auch die Fotos des Mi 9T sehr mit denen des Mi 9 SE vergleichbar, was aber absolut nichts Schlechtes ist. Die Hauptkamera macht Fotos, die auch mit dem Mi 9 mithalten können. Schärfe, Details, hohe Dynamik und guter Kontrast zeichnen die Fotos aus. Der Autofokus arbeitet schnell und präzise und auch die Auslösezeit ist flott.
Wir konnten nur einen wirklichen Fehler ausmachen: Wenn die Kamera keinen wirklichen Referenzpunkt für „Weiß“ hat, kann der Weißabgleich nicht vernünftig arbeiten und Farben wirken daher sehr ausgewaschen. Sobald wieder etwas für einen Weißabgleich vorhanden ist, stimmen die Farben wieder. Ich hoffe das Xiaomi hier noch mit einem Softwareupdate nachbessert., gerade da das uns auch vorliegende Redmi K20 Pro dieses Problem nicht zu haben scheint.
125° Ultraweitwinkel & 2x Zoom + Makro-Aufnahmen
Die 13 MP Ultraweitwinkelkamera macht im direkten Vergleich nochmal etwas bessere Fotos als das Mi 9 SE. Hier wurde wohl an der Software gearbeitet, sodass Weißabgleich und Farben mehr mit der Hauptkamera übereinstimmen. Allerdings erscheinen Personen und Objekte am Rand der Ultraweitwinkel-Fotos immer noch etwas verzerrt und unscharf, trotz aktivierter Verzerrungskorrektur.
Auch die Zoom-Kamera leistet mit der zweifachen optischen Vergrößerung eine gute Arbeit. Allerdings merkt man hier am PC, dass die Bilder nur mit 8 Megapixel aufgenommen wurden, noch weiter hereinzoomen sollte man daher nicht.
Möchte man doch mal noch näher an ein Objekt, kann man digital bis zu zehnfach heranzoomen. Darunter leidet natürlich die Qualität, aber man erkennt immerhin noch, was genau man fotografiert hat. Persönlich würde ich aber beim optischen zweifachen Zoom stoppen. Dieser ist besonders praktisch, wenn man physisch einfach nicht näher an das Objekt herankommt, wie beim Turm im zweiten Bild unten.
Die Zoom-Kamera kann auch wieder für Makro-Fotos genutzt werden. Man kommt hier also noch näher an kleine Objekte heran, als mit der Hauptkamera. In der Praxis eher eine Spielerei, aber immer wieder gefallen mir solche Makro-Aufnahmen sehr gut, auch wenn sie noch nicht ganz so nah dran sind wie das OP 7 Pro oder das P30 Pro.
Gute Portraits – schlechter Nachtmodus
Portrait-Aufnahmen mit einem schönen Bokeh-Effekt sind inzwischen einer der Stärken von Xiaomi-Smartphones. Die Software für die Randerkennung und korrekte Trennung von Vorder- und Hintergrund ist sehr ausgereift und leistet sich kaum noch Fehler. Außerdem kann man auch noch die Stärke der Unschärfe des Hintergrunds einstellen, nach und vor Erstellen des Fotos! Ich habe es für den Test bei der Standardeinstellung belassen, da diese in der Praxis auch von den meisten Nutzern angewandt wird.
Bisher leider überhaupt nicht ausgereift ist der Nachtmodus. Google, Huawei/Honor und OnePlus sind hier meilenweit voraus, was die Rauschreduzierung und den Detailreichtum bei Aufnahmen mit dem Nachtmodus betrifft. Die Szene wird bei Xiaomi durch längere Belichtungszeit zwar insgesamt aufgehellt, aber der Weißabgleich stimmt nicht mehr wirklich und das Bild bleibt sehr unscharf. Die gute Nachricht: Xiaomi kann durch Softwareupdates noch aufholen und Updates können sie – drücken wir also die Daumen. Bis dahin würde ich eher den normalen Fotomodus für Low-Light-Aufnahmen nutzen.
Videos maximal mit 4K/30FPS
Videos kann das Mi 9T mit allen drei Kameras auf der Rückseite maximal mit einer 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Die Aufnahmezeit ist bei 4K allerdings auf 8 Minuten beschränkt und man kann nicht während der Aufnahme zwischen den einzelnen Kameras wechseln. Beim Ton kann man eine kleine Verbesserung zum Mi 9 bemerken, Wind stellt aber immer noch ein Problem dar.
Google Cam Mod / GCam für das Xiaomi Mi 9T
Wie so oft kann man auch beim Mi 9T eine modifizierte Version der Google Camera installieren und nutzen. Aktuell wird allerdings nur die Hauptkamera unterstützt, Zoom. und Ultraweitwinkel-Aufnahmen sind mit der GCam noch nnicht möglich. Außerdem ist die Selfie-Kamera auf 5 Megapixel beschränkt. Dafür funktioniert die Hauptkamera und der Nachtmodus schon sehr gut und ohne, dass man Einstellungsänderungen vornehmen müsste.
Gerade der Nachtmodus der Google Camera zeigt die stärken von Googles Software. Hier macht man mit der GCam einfach um Welten bessere Fotos bei exakt gleichen Lichtverhältnissen. Der Unterschied bei normalen Lichtverhältnissen ist zwar auch sichtbar, aber nicht so gravierend wie im Nachtmodus.
Wir haben für diese Testfotos die Version von Urnyx05 genutzt welche auf der Mod von Arnova8G2 basiert und eigentlich für OnePlus-Modell gedacht ist. Die genaue APK ist folgende: GCam-6.2.030_Arnova8G2_Urnyx05-v1.4.apk. Die neueren Versionen der Mod findet ihr dann hier. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Pop-Up-Selfie-Cam mit Lichteffekten
Die Pop-Up Frontkamera brilliert mit einer Auflösung von 20 Megapixeln (f/2.2) und bietet ein interessantes neues Feature. Statt einer Ultraweitwinkel-Kamera gibt es einen Panorama-Modus für die Frontkamera, wodurch man bessere Gruppenfotos schießen kann. Das funktioniert auch überraschend gut und könnte gerne von mehr Herstellern übernommen werden.
Aber auch die normalen Selfies und Portrait-Selfies wissen zu überzeugen. Scharf, detailreich und auch die Hauttöne sind gut getroffen. Einzig bei zu starkem Gegenlicht hat die Kamera zu kämpfen und neigt dann zur Überbelichtung. Insgesamt kann sich die Qualität aber gerade in dem Preissegment sehr sehen lassen.
Auf Wunsch fährt die Kamera jedes Mal mit einem von sechs Soundeffekten und einem Leuchten der LEDs aus dem Gehäuse heraus. Diese LEDs fungieren durch einen lichtdurchlässigen Ring oben auch als Ersatz für die Benachrichtigungs-LED. Allerdings ist der Ring sehr dunkel und eben auf der Oberseite platziert, sodass einem das Benachrichtigungslicht auf dem Schreibtisch kaum etwas bringt.
Die Video- und Ton-Qualität bei Aufnahmen mit der Frontkamera kann sich durchaus sehen lassen und die elektronische Bildstabilisierung macht einen guten Job.
Face Unlock vorhanden, aber langsam
Wie schon das OnePlus 7 Pro verzichtet man auch beim Mi 9T trotz der Pop-Up-Kamera nicht auf Face Unlock. Leider arbeitet der kleine Motor der Kamera nicht ganz so schnell wie der des OP 7 Pro. Daher braucht die Kamera länger um ganz aus dem Gehäuse ausgefahren zu sein und somit auch länger um das Handy mit dem Gesicht zu entsperren. Dazu kommt noch, dass man immer erst auf dem Sperrbildschirm nach oben wischen muss, um Face Unlock zu aktivieren, die Kamera fährt also nicht automatisch aus. Zusammengenommen dauert dadurch der ganze Face-Unlock-Vorgang zu lange, um noch richtig praktisch zu sein. Ich habe die Funktion schon nach dem zweiten Testtag kaum noch genutzt – wahrscheinlich bin ich durch die vielen Smartphone-Tests da auch etwas verwöhnt.
Top Akkulaufzeit dank 4.000 mAh
Wie für die Redmi-Smartphones üblich, was das Mi 9T ja ursprünglich ist, verbaut der Hersteller einen großen Akku. Das K20/Mi 9T arbeitet daher mit einem 4.000 mAh Akku. Damit bleibt Redmi seiner Linie treu, bisher sind fast alle Redmi-Geräte seit Redmis „Unabhängigkeit“ mit einem 4.000 mAh Akku auf den Markt gekommen. Dementsprechend liefert auch das Mi 9T ab und kommt im Benchmark mit halber Helligkeit auf 11 Stunden und 15 Minuten. In der Praxis kommt man damit über 1,5-2 Tage, je nachdem wie stark man den Akku beansprucht.
Der Akku kann beim Mi 9T leider nur mit 18 W (QC 3.0) geladen werden, obwohl der Prozessor theoretisch schon Quick Charge 4+ unterstützt- schade. mit dem beigelegten 18W Ladegerät dauert eine volle Aufladung auf 100% ziemlich genau 1,5 Stunden. Nach nur 30 Minuten ist man aber immerhin schon bei 46%, womit man wieder über den Tag kommen dürfte. Leider verzichtet man auf das „Luxus-Feature“ des kabellosen Ladens, das 20W Qi-Laden bleibt dem Xiaomi Mi 9 vorbehalten.
NFC, Kopfhöreranschluss & VoLTE
Da Xiaomi bzw. Redmi etwas spärlich mit NFC umgeht und es in der Regel nur in ihren Top-Smartphones verbaut, ist es umso erfreulicher, dass auch das Mi 9T mit NFC ausgestattet ist. So ist mobiles, kontaktloses Bezahlen möglich. Das wäre aber auch verwunderlich gewesen, schließlich ist auch das Mi 9T ein Top-Smartphone und kommt dementsprechend auch mit USB Typ-C auf den Markt. Dazu vergisst man aber nicht die Traditionalisten, schließlich befindet sich auf der Oberseite immer noch ein guter alter 3,5 mm Klinkenanschluss.
Dazu gibt es natürlich ein paar drahtlose Konnektivitätsstandards wie Dual Band WiFi ac, Bluetooth 5 inkl. aptX HD, diverse LTE Bänder (auch Band 20) und natürlich GPS. Der GPS-Fix war im Test auch im Büro sehr schnell da und kam auf eine Genauigkeit von 3 bis 4 Metern. Auch das Telefonieren klappte sehr gut und das Gegenüber konnte mich klar und deutlich verstehen. Mit einem kleinen Trick funktioniert sogar VoLTE. Dazu einfach in der Telefon App *#*#86583#*#* eingeben und schon erschien bei mir das VoLTE Logo in der Benachrichtigungsleiste.
Der Mono-Lautsprecher auf der Unterseite produziert eine gute Lautstärke und einigermaßen klaren Klang – für Anrufe über den Lautsprecher usw. reicht es. Im Lieferumfang befindet sich übrigens außer dem Ladegerät, dem USB-C-Kabel und dem SIM-Tool auch noch eine mattschwarze Hartplastik-Hülle, die perfekt mit der leicht überstehenden Kamera abschließt.
Xiaomi Mi 9T versus Samsung Galaxy A51
Aus dem Hause Samsung kommt mit dem Samsung Galaxy A51 ein Konkurrent zum ähnlichen Preis, der es in sich hat. Tolles 6,5″ AMOLED Display, Quad-Kamera, Fingerabdrucksensor im Display und für Samsung fast schon untypische 4.000 mAh Akkukapazität. Man setzt zwar auf ein anderes Design mit dem hauseigenen „Infinity O-Display“, kann aber fast in jeder Disziplin mit dem Xiaomi Mi 9T mithalten. Gerade bei den „Kleinigkeiten“ kann das Samsung Galaxy A51 punkten: extrem niedriger SAR-Wert (0,34 W/KG), Speichererweiterung und ein geringeres Gewicht.
Das geht aber auf Kosten der Verarbeitung. Samsung traut sich für 300€ noch auf einen Kunststoffrahmen zu setzen und hat auch mit dem eigenen Exynos Prozessor das Nachsehen gegenüber dem Qualcomm Snapdragon 730. Unter dem Strich machen beide Geräte eine gute Figur, auch wenn das Mi 9T in puncto Performance und Kameraqualität des Hauptsensors die Nase leicht vorn hat.
Xiaomi Mi 9T: Ein Smartphone für (fast) alle
Die generelle Haptik und erst recht das Display gleicht in vielen Teilen dem Xiaomi Mi 9, das neue Design ist aber auffällig und tatsächlich ein Hingucker. Wie das Pocophone F1 letztes Jahr lässt auch das Mi 9T kaum Platz für Kritik. Ein Prozessor, für den „Mittelklasse“ schon fast eine Beleidigung ist, super AMOLED-Display ohne Notch, gute Triple-Kamera für viel Flexibilität, großer Akku, USB Typ-C, Klinke und NFC sowie ein Fingerabdrucksensor im Display.
Lediglich an der Pop-Up Kamera scheiden sich wohl die Geister – die Fotos sind top, aber Face Unlock nicht wirklich praktisch. Und natürlich gibt es keine Möglichkeit zur Speichererweiterung, kein kabelloses Laden und kein IP-Rating.
Wenn man sich damit anfreunden kann, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis hier mal wieder fast unschlagbar, schließlich startet das Xiaomi Mi 9T bei ~340€. Damit liegt man zu Beginn zwar noch mit dem Mi 9 gleichauf, aber der Preis kann und wird sehr wahrscheinlich (man denke an nur an das Mi 9) noch fallen.
Was haltet ihr vom Xiaomi Mi 9T? Könnte das euer nächstes Smartphone werden?
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