Kurzdistanzbeamer Xiaomi Mi Laser Projector 1S 4K
Xiaomi hat 2020 abermals eine neue Version ihres Laser-Kurzdistanz-Beamers vorgestellt. Die Version trägt den Namen Mi Laser Projector 1S 4K und soll bis zu 30% heller sein als vorherige Versionen. Außerdem unterstützt der Projektor – wie der Name schon vermuten lässt – 4K-Auflösung und wieder eine Bildgröße von bis zu 150 Zoll.
- Xiaomi Mi Laser Projector 1S 4K
Modell | Xiaomi Mi Laser Projector 1S 4K |
Produktnummer | MJJGTYDS04FM |
Typ | DLP |
Auflösung | 4K (3840 x 2160p), nicht nativ, nur interpoliert |
Bildformate | 16:9, 4:3 |
max. Bilddiagonale | bis zu 150“ (~3,8 m) |
Helligkeit | 2.000 ANSI Lumen |
Kontrast | 3.000:1 |
Stromverbrauch | max. 300 W |
Anschlüsse | 3 x HDMI 2.0 (1 davon ARC), 1 x USB 2.0, 1 x USB 3.0, |
Maße | 410 × 291 × 88 mm |
Gewicht | 7 kg |
Inhalt
Technische Daten
Von der Helligkeit abgesehen hat sich gegenüber den vorherigen Modellen wenig verändert. Als Kurzdistanz-Beamer kann er direkt vor der Leinwand aufgestellt werden; 14 cm Entfernung zur Wand erzeugen dabei bereits ein 80 Zoll großes Bild (in der Diagonalen). Bei knapp einem halben Meter Entfernung wird sogar ein 150 Zoll großes Bild erzeugt. Hier unterscheidet sich der Mi Laser Projector 1S 4K aber nicht von den bisherigen Versionen. Angefangen mit dem allerersten Kurzdistanz-Beamer von Xiaomi, den wir Anfang 2018 auch getestet hatten, war das bei allen Projektoren so.
Das bringt verschiedene Vorteile mit sich. Erst mal lässt sich eben ohne größeren Aufbau ein sehr großes Bild erzeugen. Es kann auch niemand „durchs Bild laufen“, da der Beamer ja eben direkt vor der Wand steht. Außerdem kommt so der Ton auch aus der Richtung der Leinwand und nicht von hinten (vorausgesetzt man schließt kein externes Soundsystem an). Und ein 150 Zoll großes Bild sieht einfach krass aus, so viel Platz hat vermutlich kaum jemand in der Wohnung. Auch wir haben keine freie Wand, die dafür geeignet ist, deswegen haben wir den Beamer bei uns im YouTube-Studio vor die Wand gestellt. Selbst die 120 Zoll, die wir hier erreichen, sind beeindruckend, und selbst der (teurere) 75 Zoll Fernseher daneben wirkt fast winzig.
Die Auflösung ist trotz des Namens kein natives 4K. Zwar wird in den Systemeinstellungen die Auflösung 3840 x 2160p angegeben, es handelt sich aber im interpoliertes 4K. Ja, das sieht trotzdem besser aus als Full HD, und das Bild sieht verdammt gut und größtenteils gestochen scharf aus, aber von einem 4K-Beamer zu sprechen wäre falsch.
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Hervorzuheben ist hier außerdem die (selbst gegenüber anderen Kurzdistanzbeamern) höhere Helligkeit. 2000 ANSI Lumen waren der bis zum Release höchste Wert der Serie, zuvor fanden wir 1.500 oder 1.700 ANSI Lumen als Angabe. Damit werden vor allem große Projektionen jenseits der 100 Zoll brauchbarer. Zumindest in halbwegs abgedunkelten Räumen gab es aber auch vorher schon keine Probleme mit zu geringer Helligkeit. Der 1S 4K ist so aber auch bei Tageslicht brauchbar. Die Projektion ist wirklich verdammt hell und gerade bei kleinerer Leinwand selbst am Tag sehr gut zu erkennen.
Auf der Hardwareseite sind ein T968-H Prozessor sowie 2 GB RAM und 32 GB Speicher verbaut. Die eingebauten Lautsprecher sind für einen Beamer überdurchschnittlich gut – auch hier gibt es aber keine merkbaren Unterschiede zu den vorherigen Modellen. Verbaut sind insgesamt vier Lautsprecher und der Sound gerade im Tiefton kann sich sehen (okay, hören) lassen.
Verarbeitung und Anschlüsse
Bei der Verarbeitung muss man Xiaomi einfach ein Lob aussprechen, der Beamer sieht wirklich schick aus. Die Farbe gefällt richtig gut, alles ist sauber verarbeitet, Spaltmaße sucht man vergebens. Klar, das Bild, das er produziert, ist das Wichtigste, aber das Gerät selbst macht halt auch was her.
Auf der Unterseite haben wir auch mehrere Gewinde zur Deckenmontage, denn das Bild kann gespiegelt werden. Vorne befinden sich die Lautsprecher, die den Zuschauer so direkt anstrahlen, auf der Rückseite finden wir die Anschlüsse. Es gibt gleich drei HDMI-Anschlüsse, selbst wenn man also etwa TV-Stick und Konsole dauerhaft angeschlossen lässt, hat man noch einen freien Slot. Es gibt einen USB-Eingang und einen zweiten, der sich an der Seite befindet, womöglich um einen USB-Stick einfacher einstecken zu können. Es gibt auch einen Netzwerkanschluss.
Viel zu sehen gibt es sonst nicht. Wer Kurzdistanzbeamer nicht kennt wird sich eventuell über die „Vertiefung“ auf der Oberseite wundern, von hier aus wird aber einfach das Bild ausgegeben, schräg nach oben an die Wand hinter dem Beamer. Die beiden Sensoren links und rechts dienen der Bewegungserkennung; kommt eine Person dem Beamer zu nahe, wird das Bild abgeschaltet, damit man nicht in den Lichtstrahl schaut.
Mit dabei ist auch die typische Xiaomi-Fernbedienung. Das Design ist bei allen Beamern das gleiche, die Fernsehern haben einfach deutlich mehr Tasten. Hier ist einfach alles etwas schlichter gehalten, die Bedienung ist aber intuitiv und die Verarbeitung wie beim Beamer selbst sehr gut.
Betriebssystem und Bedienung
Es handelt sich bei dem Gerät um eine „China-Version“, das heißt, Anleitung, Zubehör und Betriebssystem sind für den chinesischen Markt entwickelt. Was heißt das hier konkret? Zunächst mal, dass ein chinesischer Netzstecker beiliegt. Das ist noch das geringste Problem, das Kabel kann nämlich einfach gegen eines mit europäischem Stecker ausgetauscht werden, was wir immer eher empfehlen, als einen Adapter zu benutzen – was aber auch möglich ist.
Die Anleitung ist ebenfalls auf Chinesisch, vor allem betrifft das aber das Betriebssystem. Das sieht ganz nett aus, ist aber ebenfalls für den chinesischen Markt gedacht. Zwar kann man die Sprache in den Einstellungen immerhin auf Englisch umstellen, das betrifft aber nur die Optionen und Bildeinstellungen (und selbst hier nicht alles). Das komplette Interface mit seinen zig verschiedenen Diensten zeigt weiter nur Schriftzeichen. Ärgern muss man sich darüber nicht, für die Streaming-Dienste braucht man ohnehin einen chinesischen Account.
Apps kann man zwar installieren, es gibt aber keinen Play Store und keine einfache Möglichkeit, Google-Dienste wie YouTube zu installieren. Auch Netflix und anderen westliche Streaming-Dienste sucht man vergebens. Es gibt durchaus Beamer und Fernseher von Xiaomi mit angepasstem Betriebssystem, zumindest in den globalen Versionen. Der Mijia Projector 2 Pro etwa läuft mit Android TV 9 mit einstellbarer deutscher Sprache, auf den Fernsehern kommt das eigene PatchWall UI zum Einsatz. Auch die Kurzdistanzbeamer gibt es teilweise als Global Version, nicht aber den 1S 4K.
Ist der Beamer damit gänzlich unbrauchbar für deutsche Kunden? Nein, denn man kann natürlich einfach einen TV-Stick, einen Laptop, Mini-PC oder eine Konsole per HDMI anschließen und den Beamer so ganz normal nutzen. Eine Option wäre auch die Xiaomi TV Box, mit der man dann trotzdem das Xiaomi-Betriebssystem mit allem, was dazugehört, bekommt. Die Einstellungen, die wie gesagt dann immerhin Englisch sind, kann man dann trotzdem vornehmen und sieht von der chinesischen Oberfläche aber nichts. Nur die Funktion als eigenes Multimedia-Center fällt so natürlich weg, was den Wert natürlich insgesamt schmälert.
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Dennoch nutzbar (und wichtig) sind aber einige Funktionen wie die Trapezkorrektur und die Einstellung der Bildschärfe. Letzte wird grundsätzlich automatisch geregelt, man kann aber auch manuell nachhelfen. Die Trapezkorrektur ist hier ein wenig eingeschränkt und kann nicht für jede Ecke einzeln vorgenommen werden. Stattdessen kann das ganze Bild „gekippt“ werden, um es der Wand anzupassen. Idealerweise richtet man den Beamer aber so aus, dass eine nachträgliche Korrektur nicht nötig ist.
Für Gaming noch interessant ist der Input-Lag. Der ist zwar vorhanden, fällt aber nicht negativ auf. Kompetitive Online-Shooter würde ich so oder so nicht auf einem Beamer spielen wollen, hier könnte das zum Problem werden, alles andere kann meiner Meinung nach aber problemlos auf dem Projektor gespielt werden. Gerade bei Spiele-/Zocker-/Couch-Coop-Abenden kommt sowas gut an (wir sprechen aus Erfahrung) und auf 150 Zoll ist sogar Splitscreen kein Problem mehr.
Einschätzung zum Mi Laser Projector 1S 4K
Der Preis des Beamers betrug mal um die 2.000€ für den Import, mittlerweile sind wir bei knapp über 1.400€ angekommen. Das ist für einen Kurzdistanzbeamer mit dieser Bildqualität und Funktionsumfang einfach ein guter Preis. Vor allem, dass er merklich heller ist als die vorherigen Xiaomi-Modelle, dürfte vielen entgegen kommen. Das größte Problem, das er hat, ist eigentlich keines: in China stört das Betriebssystem vermutlich niemanden. Wer den Beamer aber nach Deutschland bestellt und keine chinesischen Streaming-Dienste nutzen kann oder möchte, der kommt um ein zusätzliches Gerät quasi als TV-Box nicht herum. Eine Möglichkeit ist hier die schon erwähnte Mi Box S von Xiaomi, aber jeder Laptop tut es natürlich auch, wenn man Netflix oder Prime Video schauen möchte.
Alternativ kann man sich den Mijia Laser Projector 4K (ohne „1S“) anschauen. Der ist nicht ganz so hell, es gibt ihn dafür aber als Global Version, was ihn aber auch wieder teurer macht.
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