Xiaomi Mi Mix 2S Test: Top-Smartphone mit Qi-Laden für 280€ – Bestpreis!
Mittlerweile haben wir auch schon den Nachfolger, das Xiaomi Mi Mix 3 getestet. Es gibt kaum Unterschiede in der Hardware, das Slider-Design ist allerdings neu und auch das Display ist größer. Beide Geräte sind mit dem Xiaomi Mi 9 momentan die einzigen Xiaomi Smartphones, die man kabellos laden kann.
Schon gegen Ende letzten Jahres verdichteten sich die Anzeichen auf einen Nachfolger des Xiaomi Mi Mix 2. Nur circa sechs Monate später steht es in den (digitalen) Ladenregalen und bietet den aktuellen Top-Prozessor, eine Dual Kamera mit AI-Funktionen, bleibt aber dem bekannten Design treu. Wir stellen uns allerdings die Frage: Wie nötig war dieses Upgrade? Müssen sich Besitzer eines Mi Mix 2 jetzt ärgern? Unser Test zum Xiaomi Mi Mix 2S versucht diese Frage zu beantworten!
- Xiaomi Mi Mix 2S (6/64 GB)
- Xiaomi Mi Mix 2S (8/128 GB)
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Inhalt
Technische Daten
Display | 5,99″ LCD IPS Display (2160 x 1080p, 18:9 Seitenverhältnis) |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 845 |
Grafikchip | Adreno 630 |
Arbeitsspeicher | 6/8 GB LPDDR4X RAM |
Interner Speicher | 64/128/256 GB UFS 2.1 |
Hauptkamera | 12 MP Weitwinkel (OIS) mit ƒ/1.8 + 12 MP Telekamera mit ƒ/2.4 |
Frontkamera | 5 MP |
Akku | 3.400 mAh mit Quick Charge, Qi-Ladefähigkeit |
Konnektivität | LTE Band 1,3,5,7,8,20, WLAN AC, GPS//BDS, Bluetooth 5.0 |
Features | Fingerabdrucksensor | USB Typ-C | kein Kopfhöreranschluss | Face Unlock |
Betriebssystem | MIUI 9.5 , Android 8 |
Abmessungen / Gewicht | 150,86 x 74,9 x 8,1 mm / 192,9 g |
Preis | ab 450€ |
Unboxing – Xiaomi recyclet
Wenn man sich ein Smartphone in diesem Preissegment bestellt, habe zumindest ich auch eine gewisse Erwartungshaltung an die Verpackung. Als ich das Paket von TradingShenzhen (Danke an dieser Stelle ;)) geöffnet habe, habe ich gedacht, uns wurde das falsche Smartphone zugesendet. Warum? Xiaomi recyclet die Verpackung des Xiaomi Mi Mix 2. Eine quadratische, schwarze Box mit einem bronzefarbenen MIX auf der Mitte; das kommt uns bekannt vor! Lediglich durch den Namen auf der Unterseite können wir validieren, dass es sich hierbei um das Xiaomi Mi Mix 2S handelt. Natürlich kann man die Entscheidung nachvollziehen. Als jemand, der den Vorgänger bereits ausgepackt hat, hält sich die Begeisterung hier natürlich an den Grenzen – schade! Falls ihr nicht dazu gehört, lasst euch sagen, das Xiaomi Mi Mix 2S ist sehr schick verpackt.
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Smartphone ein USB-Ladegerät mit CN-Stecker, ein schwarzes USB Typ-C Kabel, eine SIM-Nadel, ein 3,5 mm auf USB Typ-C Adapter, die chinesische Bedienungsanleitung und das sehr schicke Case. Das alles befindet sich unter einem persönlichen Gruß vom Xiaomi Boss Lei Jun, der so 1:1 auch im Vorgänger lag.
Xiaomi Mi Mix 2S im alten Design
In der Vergangenheit hielten sich die Gerüchte um die damals geleakten Features des Mi Mix 2S hartnäckig. So sollte es ursprünglich optisch dem iPhone X ähneln. Dieses Konzept wurde aber über den Haufen geworfen und wird sich aller Voraussicht nach im Xiaomi Mi 7 wiederfinden. Das Xiaomi Mi Mix 2S behält dagegen im Großen und Ganzen das Design seines direkten Vorgängers, dem Mi Mix 2. Das heißt: das Mi Mix 2S ist nahezu randlos und hat nur an der Unterseite einen etwas „dickeren“ Bildschirmrand.
Der WOW-Faktor, den wir bei dem Unboxing des Vorgängers hatten, fällt hier nicht ganz so stark aus, schließlich sind wir mit dem Design bereits vertraut und benutzen das Mix 2 täglich. Trotzdem: für Leute, die die Ehre bisher nicht hatten, dürfte das Mix 2S für Begeisterung sorgen. Das 5,99 Zoll Display vereinnahmt den Großteil der Frontseite, wie beim Vorgänger spiegelt sich das in einer screen-to-body ratio von 81,9% wieder. Mit Abmessungen von 150,86 x 74,9 x 8,1 mm fällt es fast identisch hoch und breit aus, ist aber in etwa einen halben Millimeter dicker. Was sich auf dem Papier vielleicht nach viel anhört, fällt in der Realität nicht auf. Auch das leicht erhöhte Gewicht von 192,8 g ist nicht spürbar.
Kriegt man nur die Vorderseiten des 2 und 2S zu Gesicht, lässt sich nur durch Raten bestimmen, welches welches ist. Um einen Unterschied zu erkennen, muss man das Gerät drehen, denn die Unterschiede offenbaren sich auf der Rückseite. Der metallene Gehäuserahmen geht mehr oder weniger in die Keramik-Rückseite über, der Fingerabdrucksensor liegt ebenfalls wieder zentral im oberen Drittel. Darunter verläuft längs der Schriftzug „Mi Mix designed by Xiaomi“ in leicht abgewandelter Form. Am auffälligsten ist wohl die Dual Kamera, die oben links in der Ecke sitzt. Auch der Gehäuserahmen ist fast identisch, lediglich an der Unterseite befindet sich eine Aussparung für den Lautsprecher.
Wie die Einzelkamera beim Mi Mix 2 ist auch die Dual Kamera bei dem Xiaomi Mi Mix 2S mit einem goldenen Ring umgeben. Auch hier ist die Keramik-Rückseite mal wieder Fluch und Segen zugleich. Der Keramikwerkstoff sieht einer Glas-Rückseite zum Verwechseln ähnlich und spiegelt dementsprechend. Gerade ausgepackt sieht das noch sehr edel aus, nach der ersten Minute der Benutzung sind Fingerabdrücke aber nicht zu vermeiden. Dafür kommt bei uns auch das mitgelieferte Case zum Einsatz, das die Rückseite schützt, für einen besseren Grip sorgt und ebenfalls gut aussieht!
Insgesamt empfinden wir es aber schon als positiv, nicht auf den Trend der „Notch“ mit aufzuspringen, die Positionierung der Frontkamera an der Unterseite gefällt uns aber immer noch nicht. Die Design-Revolution bietet das S-Upgrade nicht, fairerweise muss man aber sagen, dass es sich hierbei nicht um ein Mi Mix 3 handelt, sondern in großen Teilen nur ein Hardware-Upgrade ist.
Die Blaupause für aktuelle China-Smartphones
Als Bildschirm kommt auch hier wieder ein 5,99 Zoll Display mit einer Auflösung von 2160 x 1080p zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein LCD IPS Display und nicht, wie zunächst angenommen, um ein AMOLED Display. Die Pixeldichte beträgt hier 403 ppi, bei einem Kontrastverhältnis von 1500:1. Der Vorgänger hat das 18:9 Seitenverhältnis populär gemacht, deswegen macht das auch vor dem Nachfolger keinen Halt. Auch hier sind die Ecken wieder leicht abgerundet, was für einen modernen Touch sorgt. Vergleicht man das Xiaomi Flagship mit den Flagships von Samsung und Apple, wirkt eine Full HD+ Auflösung allerdings schon etwas unterdurchschnittlich.
Was dem Mi Mix 2S da auf dem Datenblatt fehlt, kann das MIUI Betriebssystem wieder etwas relativieren. Denn das bietet einige Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. einen Nachtmodus und einen Lesemodus. Dabei lassen sich Farbtemperatur, Kontrast und die Farben nach Belieben anpassen. Zusätzlich gibt es Voreinstellungen für verstärkten Kontrast aber auch für warme Farben. Da lässt Xiaomi eigentlich keine Wünsche offen und heimst sich damit einige Pluspunkte ein.
Trotzdem ist das Display nicht die größte Stärke des Xiaomi Mi Mix 2S. Bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer muss man schon einmal genauer hinschauen, die Spiegelung fällt relativ stark aus. Im Schatten bzw. in Räumen ist das Display aber sehr überzeugend und dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten kann man es frei anpassen.
Xiaomi Mi Mix 2S: Performance-Kracher dank Snapdragon 845
Dass das Xiaomi Mi Mix 2S vor allem ein Hardware-Upgrade ist, war schon im Vorhinein bekannt. Dafür verbaut man eine der besten CPUs des aktuellen Marktes in das Flagship. So kommt der neueste Prozessor aus dem Hause Qualcomm zum Einsatz – der Snapdragon 845. Als Nachfolger des 835, der im Vorgänger sitzt, treibt der Snapdragon 845 die Flagship-Smartphones dieser Generation (z.B. Galaxy S9) an. Im AnTuTu Benchmark schafft das Xiaomi Mi Mix 2S einen beeindruckenden Wert von 277,178, der damit sogar noch etwas höher ausfällt als zunächst angenommen!
Dieser beeindruckende Wert kommt nicht von ungefähr. Insgesamt acht Kryo 385 Kerne sorgen für diese Performance. Auf aufwendige Prozesse sind vier Kerne mit einer Taktfrequenz von 2,8 GHz spezialisiert, die Alltagsaufgaben bewältigen die anderen vier Kerne mit einer Taktfrequenz von 1,77 GHz. Dazu kommt die Adreno 630 Grafikeinheit, die natürlich gerade bei Spielen eine tragende Rolle spielt. Dass es sich hierbei um einen Spitzenprozessor handelt, merkt man auch an der AI-Unterstützung, die sich im Besonderen in der Kamera widerspiegelt – dazu später mehr.
Dem Prozessor stehen 6 GB Arbeitsspeicher zur Seite, in der Special Edition sind es sogar 8 GB. Der LPDDR4X Dual Channel Speicher sorgt für ein super Multitasking, dürfte aber nur in 3D-Spielen in die Nähe der Auslastungsgrenze kommen. Dazu stehen wahlweise 64 GB, 128 GB oder 256 GB interner Speicher zur Verfügung. Der Speicher kann allerdings nicht mittels microSD-Karte erweitert werden.
Da es sich bei der Hardware hier fast um das non plus ultra dieses Jahrs handelt, ist die Performance natürlich exzellent. Apps öffnen sich pfeilschnell, genauso rasant kann man sie wieder schließen. Multitasking läuft hervorragend, alles läuft schön flüssig. An dieser Stelle muss man gar nicht viele Worte verlieren. Aber wie verhält es sich im Vergleich mit dem Vorgänger? Ehrlich gesagt kann ich im alltäglichen Gebrauch keine Unterschiede feststellen. Schließlich ist auch der Snapdragon 835 weiterhin ein sehr starker Prozessor. Klar sind die Benchmarks eindrucksvoll, im Endeffekt ist die Praxis aber das Entscheidende. Und da muss sich das Xiaomi Mi Mix 2S leistungstechnisch nicht vor einem Samsung Galaxy S9 oder iPhone X verstecken. Das belegen auch die Benchmarkergebnisse:
Dual-Kamera mit künstlicher Intelligenz
Auf der Rückseite bekommt das Mi Mix 2S ebenfalls ein Upgrade. Fotografen freuen sich über eine Dual Lens Kamera, ähnlich wie bei dem Xiaomi Mi 6. Die jeweilige Auflösung beträgt dabei 12 Megapixel. Beide Linsen sind vertikal angeordnet, ein Look, den das iPhone X wieder beliebt gemacht hat. Das untere Objektiv ist die primäre Kamera, wobei es sich um ein Weitwinkel-Objektiv handelt. Diese kommt standardmäßig zum Einsatz, sobald man die Kamera-App öffnet. Mit einer ƒ/1.8 Blende ist sie relativ lichtstark und bietet darüber hinaus eine vierfache optische Bildstabilisierung.
Die sekundäre Kamera befindet sich oben und fungiert als Teleobjektiv. Außerdem kommt diese zum Einsatz, wenn man in den Portrait-Modus wechselt. Das Bokeh profitiert von der höheren Brennweite, mit einer fällt die Lichtstärke nämlich nicht ganz so stark aus. In der App gibt es verschiedene Modi, besonders spannend ist neben dem Portrait-Modus noch der manuelle Modus. Dort könnt ihr Blende, ISO, Weißabgleich, Verschlusszeit etc. selbst einstellen. Für erfahrene Fotografen ein nettes Feature. Der HDR-Modus ist ebenfalls integriert und spätestens das Xiaomi Mi Note 3 hat bewiesen, dass man damit noch einiges herausholen kann!
Großer Sensor – starke low-light Aufnahmen
Da man schätzungsweise zu 80% die Weitwinkel-Kamera benutzt, ist eine Bewertung dieser wohl am entscheidendsten. Persönlich gefallen mir die Fotos wirklich sehr gut, das liegt besonders an den knackigen Farben. Durch die 24 mm Brennweite bekommt man einen großzügigen Bildausschnitt. Der automatisch Weißabgleich gelingt gut, wodurch man keinen merkwürdigen Grauschleier oder ähnliches beobachten kann. Der Kamera spielt auch der Touch-Autofokus in die Karten, der sehr prompt reagiert. Der fokusierte Punkt überzeugt auch durch eine gute Schärfe. Das lässt sich gut bei dem Tischtennis-Bild erkennen, wo die Maserung sehr schön zu erkennen ist, auch beim näheren reinzoomen.
Dementsprechend gefallen mir die Testfotos sehr gut, denn die kräftigen Farben machen die Bilder lebendig. Dass die Kamera dazu so reaktionsfreudig ist und schnell reagiert, macht verwackelte Aufnahmen unwahrscheinlich. Xiaomi macht hier eigentlich alles richtig und es fällt mir schwer, Kritik zu finden.
Herausragend ist übrigens die low-light Performance. Hier hat Xiaomi wirklich daran gearbeitet und kann mit Resultaten glänzen. Bei schlechten Verhältnissen reagiert die Kamera-App zwar merklich langsamer (noch im Rahmen), die Fotos sehen dafür umso besser aus. Das 2S schafft es hier, die Fotos stark auszuleuchten, so dass man eine mangelnde Lichtquelle gar nicht bemerkt. Natürlich muss etwas Licht vorhanden sein, sonst stößt es natürlich auch hier an die Grenzen. Hier kommt einerseits die offene Blende zum Tragen, aber auch der etwas größere Sensor fängt mehr Licht ein.
Teleobjektiv
Wenn man auf den kleinen „1X-Button“ am unteren Bildausschnitt der Kamera-App drückt, wechselt das Smartphone auf das obere Teleobjektiv. Dank höherer 47 mm Brennweite haben wir hier einen zweifachen optischen Zoom. Der Übergang ist nicht ganz fließend und ein kurzer „Wackler“ kommt vor, das stört jedoch nicht weiter. Die Fotos sehen insgesamt genauso gut aus wie die Resultate aus der Primärkamera. Ein Unterschied ist jedoch das low-light Verhalten, dass aufgrund der ƒ/2.4 Blende etwas schwächer ausfällt, weil weniger Licht auf den Sensor trifft. Das will das Xiaomi durch den Blitz ausgleichen, der in solchen Situationen automatisch bereit steht.
Ai, Ai, Ai – wie intelligent ist künstliche Intelligenz?
Dank des Snapdragon 845 hat künstliche Intelligenz auch Einzug in das Xiaomi Mi Mix 2S gehalten. Dieses Feature wurde zuletzt durch die neuen Huawei Modelle bekannter. Wir fragen uns: Was bringt das? Und, merkt man einen Unterschied in der alltäglichen Benutzung? Zu aller erst muss man sagen, dass einem das Feature nicht auf die Nase gebunden wird. In der Kamera-App befindet sich zentral oben der AI-Button, der die Funktion aktiviert. Die Prämisse und Hauptfunktion ist, dass die Kamera bestimmte Szenen erkennt und die Kameraeinstellungen anpasst, um ein besseres Foto zu produzieren. Und ja, das funktioniert relativ gut!
Laut Xiaomi erkennt das Handy 206 verschiedene Szenen, in unserem Test konnten wir davon gerade einmal eine Hand voll rekreieren. Ein Beispiel wären Pflanzen. Unsere Büro-Sukkulente hat das Mix 2S sofort erkannt. Anschließend passt er das Bild farblich an, dafür stellt der Prozessor dann natürlich die Sättigung im grünen Farbbereich der Pflanze hoch. Auch die gesamte Helligkeit wird etwas erhöht. Ob es einem dann besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Selbiges gilt auch für Essen: Bananen wurden deutlich gelber.
Auch wenn man Text fotografiert, erkennt das Smartphone die Szene und schraubt das Weiß im Foto hoch, wodurch sich die Schrift etwas besser vom „Blatt“ abhebt.
Ich würde es als grundsätzlich cooles Feature sehen, das man mal benutzen kann. Da der Unterschied aber eher marginal ist, würde ich der AI-Funktion keine besonders große Bedeutung beimessen. Allerdings steht diese Technologie noch ganz am Anfang und wir dürfen gespannt sein, wo die Reise hingeht!
Portrait-Modus
Durch die Dual-Kamera gibt es bei dem Mi Mix 2S jetzt auch einen Portrait-Modus, der dem Vorgänger vorenthalten wurde. Erstmalig durften wir den bei dem Xiaomi Mi 6 ausprobieren. Zwischen diesem und dem Mi Mix 2S liegt in etwa ein Jahr. Ein Jahr, das Xiaomi genutzt hat, um an diesem Modus zu feilen. Und das hat sich gelohnt. Die Randerkennung gefällt mir jetzt besser als bei dem Mi Note 3, das Bokeh ist etwas weicher und tendenziell nicht ganz so überbelichtet. Das ganze Foto wirkt etwas natürlicher, der Mensch im Fokus ist gut freigestellt. Dies funktioniert auch genauso gut bei Objekten und kann ein Foto damit schnell aufwerten!
Die App zeigt euch bei einem Portrait-Foto an, wann der Tiefenschärfe-Effekt erreicht wird. Dabei empfiehlt sie einen Abstand von 2,5 m, die Resultate bei kürzerer Distanz können sich aber ebenso sehen lassen!
Frontkamera
Bei der Kamera auf der Vorderseite findet kein Quantensprung statt, auch hier nutzt man einen 5 Megapixel Sensor. Leider ist die Frontkamera hier wieder sehr unglücklich an der rechten Unterseite des Geräts positioniert. Für Selfies muss man dann also entweder sein Smartphone relativ hoch halten oder ganz einfach um 180° drehen.
Insgesamt sind hier keine deutlichen Unterschiede zu erkennen, die Selfies gefallen mir weiterhin gut. Das einzige, nennenswerte Feature ist hier der integrierte Portrait-Modus. Das Xiaomi Smartphone zeichnet die Bildbereiche, die außerhalb des Fokus liegen, weich und erstellt dadurch ein Portrait. Das funktioniert logischerweise nicht ganz so gut wie bei der Hauptkamera, die Resultate wissen aber trotzdem zu gefallen!
4K-Videos & Slow-Motion
Wie auch der Vorgänger kann das Xiaomi Mi Mix 2S Videos in 4K-Auflösung aufnehmen! Da 4K mal wieder ein technischer Begriff ist, der gerne von Firmen als Werbezweck ausgenutzt wird, bedeutet das natürlich nicht sofort eine gute Bildqualität. Dennoch schafft es Xiaomi hier ein ansehnliches Bewegtbild auf den Bildschirm zu bringen. Als Ersatz für eine DSLR würde ich die Videoqualität aber nicht einschätzen. Schaut man sich die Videos nur mobil an, kommen sie natürlich besonders gut zur Geltung. Neben einer 4K-Auflösung kann man auch eine 1080p Full HD-Auflösung oder 720p HD-Auflösung in den Einstellungen auswählen.
Weiterhin besteht die Möglich Zeitraffer-Videos, aber auch Slow-Mo Videos mit 240 fps in 1080p aufzunehmen! Das resultiert in einer achtfachen Zeitlupe, die damit doppelt so hoch wie beim Vorgänger ausfällt (120 fps). Das funktioniert in der Praxis auch sehr gut, wobei die Bildqualität einer Full HD Auflösung nicht ganz gerecht wird.
Im DxOMark, dem bekanntesten Foto-Benchmark, erreichte das Xiaomi Mi Mix 2S 101 Punkte im Foto-Bereich. Insgesamt erreicht es einen Wert von 97 Punkten und ist damit das siebt-beste Smartphone in dieser Rangliste, vor dem iPhone 8 Plus, aber hinter dem Samsung Galaxy S9 und iPhone X. Und mit diesem Platz auf der Rangliste gehe ich absolut d’accord, denn die Kamera des Xiaomi Mi Mix 2S gefällt uns richtig, richtig gut! Die Bilder sprechen da für sich: knackige Farben, eine gute Schärfe und massig coole Features wie der Portrait-Modus oder Szenenerkennung durch künstliche Intelligenz.
Xiaomi Mi Mix 2S unterstützt Gesichtserkennung
Die Kamera auf der Frontseite unterstützt ebenfalls Entsperrung durch Gesichtserkennung, also Face Unlock. Das ist kein gänzlich neues Feature für Xiaomi, das Mi Note 3 beispielsweise ließ sich schon per Gesicht entsperren. Wir waren zu Beginn relativ skeptisch, da die Frontkamera auf der Unterseite positioniert ist. Ein wirklicher Scan des Gesichts wurde nicht vorgenommen, sondern lediglich ein schnelles Foto aufgenommen.
Das Entsperren darüber funktioniert sehr gut und schnell. Wesentlich schneller als bei einem Doogee Mix 2, aber wahrscheinlich nicht ganz so flott wie bei dem OnePlus 5T. Mit einem Foto meines Gesichts konnten wir es aber trotzdem nicht entsperren. Da der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite sehr schnell agiert, ist man nicht unbedingt darauf angewiesen. Trotzdem gefällt mir das Feature sehr gut, auch wenn es nicht so sicher wie der Fingerabdruck oder ein Code ist.
Wenn ihr die Global ROM installiert habt, fällt diese Funktion zunächst weg. Allerdings könnt ihr unter Einstellungen -> zusätzliche Einstellungen auf den Menüpunkt Region drücken. Dort einfach Indien als Region auswählen und schön könnt ihr unter Sperrbildschirm & Passwort eure Gesichtsdaten hinterlegen!
Erstes Xiaomi Smartphone mit Qi-Ladefunktion
Als Akku setzt Xiaomi hier wieder mal auf eine Kapazität von 3.400 mAh. In Zeiten eines Ulefone Power 5 wirkt das zwar schon fast mickrig, dafür sorgt das MIUI Betriebssystem für eine leicht überdurchschnittliche Akkulaufzeit. Natürlich unterstützt auch das Mi Mix 2S wieder Quick Charge 3.0, den Schnellladestandard aus dem Hause Qualcomm. Das ist zwar nicht der neueste Standard, reicht aber aus, um das Smartphone binnen ca. 35 Minuten auf gut 75% Akkustand zu bringen. Der reguläre Ladevorgang nimmt in etwa 2 Stunden und 40 Minuten in Anspruch. Der Benchmark hat ein Wert von 9h 30 min erreicht, der damit geringer ausfällt als bei dem Vorgänger.
Zwar haben wir bisher angenommen, dass erst das Xiaomi Mi 7 das erste Xiaomi Smartphone mit Qi-Ladefunktion wird, das hat sich aber jetzt erledigt. Denn das Xiaomi Mi Mix 2S ist das aktuell einzige und damit erste Xiaomi Smartphone mit Qi-Ladefunktion. Das ist natürlich ein nettes Feature, das aber eher Luxus ist als notwendig. Ein Pluspunkt ist, dass das kabellose Laden auch durch das mitgelieferte Case funktioniert. Auch ist MIUI so schlau euch wissen zu lassen, wenn das Gerät nicht optimal auf der Qi-Fläche liegt. Im Zuge der Vorstellung des 2S haben sie im Nebensatz auch die hauseigene Qi-Ladestation vorgestellt. Die bietet 7,5 W Leistung und eine solche Leistung würden wir auch empfehlen, ein von uns getestetes 5W Gerät bringt einfach nicht genug Leistung um das Handy zügig aufzuladen.
Xiaomi Mi Mix 2S auch mit Global ROM
Bei unserem Testgerät handelt es sich nicht um die Global Version, sondern um die Chinese English Version.
Für alle Xiaomi-Neulinge: von Xiaomi Smartphones gibt es oft zwei Versionen, die sich an unterschiedliche Regionen widmen. Oft kommen die Handys erst als Chinese/English Version auf den Markt. Diese sind dann nur auf Englisch und Chinesisch bedienbar. Auch sind dort einige Apps und Programme installiert, die für Europäer unnütz sind, die wir gern als Bloatware betiteln. Vielen Chinese Versions fehlt auch das beliebte LTE Band 20. Die Global ROM sind multilingual und lassen sich z. B. auf Deutsch einstellen. Das Betriebssystem ist deutlich aufgeräumter und alle wichtigen Google-Dienste sind vorinstalliert.
Unser Xiaomi Mi Mix 2S wurde mit MIUI 9.5 Stable ausgeliefert, basierend auf Android 8.0.0, wobei sich der Android Sicherheits Patch auf dem Stand des 1. März 2018 befindet. Ein Update auf MIUI 9.5.15 war aber bereits während des Tests verfügbar. Das bedeutet für uns: wir konnten das Mi Mix 2S nur auf Englisch bedienen. Außerdem befindet sich einiges an Xiaomis eigener Software auf dem Gerät, die hier leider nicht unbedingt brauchbar ist.
Aber: auch wenn die Google Dienste nicht vorinstalliert sind, kann man sie ganz einfach über den Mi App Store herunterladen! Dazu im App Store nach „Google Play Store“ suchen, herunterscrollen, auf das blaue Baidu Symbol drücken und schon kommt man zum richtigen Ergebnis. Aber auch andere Google Services á la Maps, Drive oder YouTube befinden sich mittlerweile im Mi App Store. Trotzdem empfehlen wir erst den Google Play Store zu installieren und darüber zukünftige Downloads abzuwickeln!
Diesen „Stress“ muss man sich aber nicht unbedingt machen. Mittlerweile ist in vielen China-Shops schon die Global Version vorrätig, die von Werk aus auf Deutsch läuft, wie man es gewohnt ist. Wenn ihr in Besitz der Chinese/Englisch Version seid, solltet ihr unserer Schritt-für-Schritt Anleitung zum Flashen der Global ROM folgen. Die Global ROM steht bis jetzt aber noch nicht offiziell auf der en.miui.com Seite zum Download, das wird sich höchstwahrscheinlich aber bald ändern!
Xiao AI – intelligenter Assistent á la Siri
Intelligente Sprachassistenten wie Alexa und Siri werden immer wichtiger und immer präsenter. So findet auch XiaoAI, die intelligente Sprachassistentin von Xiaomi, die wir bereits von dem Xiaomi AI Speaker kennen, ihren Weg in das Xiaomi Mi Mix 2S. Diese kann durch einen langen Druck auf On-Screen Home-Button“ ausgelöst werden. Die möglichen Funktionen sind da natürlich bekannt, sich das Wetter anzeigen lassen oder eine bestimmte App öffnen lassen, sollte Xiao AI vor keine Probleme stellen.
Aktuell unterstützt Xiao AI allerdings nur Chinesisch und ist für uns damit nicht nutzbar. Zwar versteht sie durchaus Englisch, mit den Resultaten der Sucheingabe kann man dann aber nicht viel anfangen. Sollte sich da in Zukunft etwas ändern, werden wir euch natürlich direkt daran teilhaben lassen.
Xiaomi Mi Mix 2S mit LTE Band 20
Dass sich das Xiaomi Mi Mix 2 hier schon relativ großer Beliebtheit erfreut hat, liegt auch an einem kleinen, aber nicht unwichtigen Detail. Schließlich hat es LTE Band 20 und über 40 weitere, globale LTE Bänder unterstützt. Auch das Xiaomi Mi Mix 2S unterstützt LTE Band 20, die Abdeckung für schnelles, mobiles Internet in ruralen Gebieten ist damit also gegeben. Die über 40 globalen Bänder wie beim Vorgänger sind jetzt aber nur der teuersten 256 GB Variante vorbehalten. Das LTE Band 20 merkt man definitiv auch, mit meinem LTE-Vertrag konnte ich sehr schnell surfen und konnte keine Unterschiede zu anderen Smartphones feststellen.
Abseits vom mobilen Internet bietet das Xiaomi Mi Mix 2S alles, was man sich sonst noch so wünschen kann. Für lokales Internet sind 802.11a/b/g/n/ac WiFi Verbindungen zuständig, die Kopplung mit kabellosen Peripheriegeräten erfolgt mittels Bluetooth 5.0. Darüber hinaus ist ebenso GPS und A-GPS integriert. Verbindungsmöglichkeiten physischer Natur beschränken sich auf den USB Typ-C Anschluss auf der Unterseite. Ein 3,5 mm Klinkenanschluss entfällt damit; im Lieferumfang befindet sich aber ein Adapter. Außerdem unterstützt das Mi Mix 2S NFC, womit mobiles Bezahlen mit dem Handy aber auch schnelles Koppeln mit beispielsweise Bluetooth-Lautsprechern oder Kameras natürlich kein Problem ist.
Die Sprachqualität des Xiaomis haben meine Gesprächspartner auf einer Skala von 1 bis 10 mit einer 7.5 bewertet. Die Stimme klingt dabei etwas dumpf, trotzdem sind keine Störgeräusche aufgefallen, auch war die Qualität nicht unangenehm. Das Mikrofon erledigt dabei insgesamt einen guten Job. Direkt ins Mikrofon gesprochene Aufnahmen klingen deutlich und kräftig. Jedoch versucht das Gerät Umgebungsgeräusche anscheinend rauszufiltern, was nicht so gut funktioniert, wodurch im Hintergrund etwas merkwürdige Geräusche zu hören sind. Auch der Lautsprecher an der Unterseite macht seine Sache gut. Für gelegentliches Musik hören und für YouTube Videos reicht das auf jeden Fall mehr als aus!
Fazit – Top Smartphone mit kabellosem Laden
Das Xiaomi Mi Mix 2 war mein Top-Gadget des Jahres 2017, dementsprechend waren wir alle hier sehr gespannt auf den Nachfolger. Und ja, das Xiaomi Mi Mix 2S kann die Erwartungen definitiv erfüllen, in meinen Augen ist es ein Top-Smartphone, das in fast jedem Punkt glänzt. Das wahrscheinlich größte Manko am Vorgänger war die Kamera. Genau da hat Xiaomi angesetzt, Fehler ausgemerzt und jetzt positioniert sich das 2S nicht umsonst vor einem iPhone 8 Plus. Auch die Performance ist dank dem Snapdragon 845 über alle Zweifel erhaben. Gut funktionierende Features wie Face Unlock, Qi-Laden, Fingerabdrucksensor etc. runden das Gesamtpaket ab und bieten weitere Vorteile gegenüber dem Vorgänger.
Auch wenn das Xiaomi Mi Mix 2S ein totschicker Hingucker ist, bleibt der große WOW-Effekt aus. Dass aber auch nur, weil wir das Mix 2 bereits ausführlich getestet haben und es seit einer geraumen Zeit in der Redaktion liegt. Jemand, der beim Mix 2S einsteigt, wird zurecht beeindruckt sein! Somit ist das Design ein großer Pluspunkt, aber auch ein Schwachpunkt, denn innovativ ist das ganze nicht (mehr). Auch wirft das bei mir die Frage nach dem Xiaomi Mi 7 auf, weil das vermutlich mit identischer Hardware ausgestattet ist. Da spekuliert wird, dass es mit Fingerabdrucksensor im Display kommen soll, könnte das der entscheidende Unterschied zum Mi Mix 2S werden.
Xiaomi Mi Mix 2S kaufen?
Jetzt stellt sich aber natürlich die Frage: Sollte man das Xiaomi Mi Mix 2S kaufen, wenn man bereits das Mi Mix 2 hat? Dazu kann ich nur „ja“ sagen, wenn man sehr viel Wert auf mobile Fotografie legt. Hier legt Xiaomi einen besonderen Fokus drauf und die Qualität hat uns insgesamt sehr gut gefallen. Die zusätzlichen Features wie kabelloses Laden sind sehr nett, machen für mich aber keine Kaufentscheidung aus. In Sachen Performance wird man im Alltag wohl kaum einen Unterschied feststellen! Ansonsten sind die Veränderungen wohl zu gering, um eine neue Investition zu rechtfertigen.
Wenn ihr ein neues Smartphone sucht und etwas Geld in die Hand nehmen wollt, kann ich eine klare Kaufempfehlung für das Xiaomi Mi Mix 2S aussprechen.
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