Xiaomi Mi Mix 3 im Test: Slider-Smartphone für 329,19€
Es geht Schlag auf Schlag: nur sechs Monate nach dem Xiaomi Mi Mix 2 (Sept. 2017) erschien bereits das Xiaomi Mi Mix 2S (März. 2018). Und jetzt erscheint auch schon der Nachfolger, welchen Xiaomi vor kurzem vorgestellt hat. Die größte Besonderheit: der Slider-Mechanismus, der aktiv vom Benutzer hochgeschoben wird. Außerdem: bis zu 10 GB Arbeitsspeicher und 5G-Unterstützung. Das Xiaomi Mi Mix 3 erhebt Anspruch auf den Titel „Smartphone des Jahres“. Doch der Slider bringt nicht nur Vorteile mit sich!
- Xiaomi Mi Mix 3 (6/128 GB)
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- Xiaomi Mi Mix 3 (8/256 GB)
Danke an dieser Stelle an TradingShenzhen, die uns das Mix 3 als Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Dabei handelt es sich um die 8/128 GB Version in Schwarz. Beachtet, dass es sich bei allen im Preisvergleich genannten Versionen noch um die China-Version handelt!
Inhalt
Technische Daten
Display | 6,39″ AMOLED Display (2340 x 1080p, 19,5:9 Seitenverhältnis, 403 PPI) |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 845; Octa-Core @2,8 GHz |
Grafikchip | Adreno 630 GPU |
Arbeitsspeicher | 6/8/10 GB LPDDR4X RAM |
Interner Speicher | 128/256 GB UFS 2.1 |
Hauptkamera | 12 MP Weitwinkel (OIS) Sony IMX363 mit ƒ/1.8 + 12 MP S5K3M3+ Telekamera mit ƒ/2.4 |
Frontkamera | 24 MP Sony IMX576 + 2 MP OV02A10 |
Akku | 3.200 mAh Akku, Quick Charge, Qi-Ladefähigkeit mit 10W |
Konnektivität | LTE Band 1,3,5,7,8,20, WLAN AC, GPS//BDS, Bluetooth 5.0 |
Features | Fingerabdrucksensor | USB Typ-C | kein Kopfhöreranschluss |
Betriebssystem | MIUI 9.5 , Android 9 |
Abmessungen / Gewicht | 157,89 x 74,69 x 8,46 mm / 218 g |
Preis / Release | ab 560€ |
Verpackung & Lieferumfang
Wenn man schon so tief in die Tasche greift und sich für das neue Prestige-Modell des chinesischen Herstellers entscheidet, soll alles stimmen, auch die Verpackung. Der Mi Mix-Reihe schenkt Xiaomi immer besonders viel Beachtung und das merkt man bereits bei der quadratischen schwarzen Box, die sich in unserem vom Zoll geprüften Paket befand. Ein schlichtes, goldenes „MIX“ steigert die Vorfreude ins Unermessliche. Zwei Sachen fallen sofort auf: Erstens ist die Box jetzt leicht schraffiert, zweitens ist sie noch einmal ein gutes Stück größer als bei den Vorgängern.
Das liegt daran, dass der Lieferumfang etwas erweitert wurde. Neben dem Xiaomi Mi Mix 3 bekommt man ein weißes USB-Ladegerät mit Quick Charge 3.0 Unterstützung, ein weißes 1m USB Typ-C Kabel und, und das ist neu, eine Qi-Ladestation. Dabei handelt es sich um das Xiaomi Qi-Ladegerät mit USB Typ-C Slot in weiß, welches wir bereits getestet haben. Dazu kommt ein USB Typ-C-auf-3,5mm Adapter sowie die SIM-Nadel. Die chinesische Bedienungsanleitung kann man getrost ignorieren, wesentlich spannender ist da nämlich das Case.
Xiaomi Mi Mix 3 Case
Im Vorfeld war gerade das Case eine interessante Diskussion – zurecht. Wie soll man sein 500€ Slider-Smartphone denn schützen? Das mitgelieferte Hartschalen Case erfüllt seinen Job diesbezüglich ziemlich gut. Die Verarbeitung ist für ein mitgeliefertes Case wirklich gut, die matte Oberfläche verleiht dem Handy eine bessere Haptik als die Keramik-Rückseite. Im Grunde handelt es sich dabei um das Case des Mi Mix 2S, allerdings ist diese jetzt natürlich größer und nach unten hin „offen“. Das ist notwendig, damit man den Slider-Mechanismus problemlos nutzen kann.
Der letzte halbe Centimeter an der rechten und linken Seite sowie ein Großteil der Unterseite bleibt offen, damit man das Display nach unten rausschieben kann. Dabei sind die Ecken links und rechts noch zum Teil geschützt, zumindest der Großteil des unbeweglichen Stücks. Das ist praktisch, da im Falle eines Falls die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass es auf eine der Kanten fällt. Das bewegliche Display verbleibt an der Unterseite komplett ungeschützt.
Natürlich passt die Hülle insgesamt sehr gut, man merkt aber auch, dass die Stabilität nach unten hin geringer wird. Hier lässt sich die Hülle leichter lösen und das Spaltmaß ist minimal dicker. Klug mit gedacht hat Xiaomi aber bei der Dicke der Hülle. Schließlich schafft es die Hülle den Rest des Handys mit der ausstehenden Kamera bündig zu machen, so dass die Rückseite komplett eben ist.
Vivo NEX, bist du es?
Ganz ehrlich: das Xiaomi Mi Mix 3 erinnert einen auf den ersten Blick an das Vivo NEX. Denn aufgrund des wirklichen randlosen Designs bekommt man wenig Xiaomi Charakteristika auf der Frontseite. Zwar ist es mit 6,4 Zoll Bildschirmdiagonale etwas kleiner aber das fällt auf Anhieb nicht auf. Im Endeffekt haben wir es hier mit Abmessungen von 157,89 x 74,69 x 8,46 mm zu tun.
Zwar umgibt ein sichtbarer Bildschirmrand das Display, den „randlosen“ Anspruch erfüllt das Mi Mix 3 aber wie nur wenige andere Smartphones. Gerade zu den Seiten hin ist dieser sehr schmal, besonders im Gegensatz zum Vorgänger ist der untere Bildschirmrand deutlich dünner. Schließlich muss dieser auch nicht mehr die Frontkamera beherbergen. Dass es wirklich „platzsparend“ ist, zeigt der Vergleich zum Xiaomi Mi A2. Das ist mit 158,7 mm in der Länge nämlich genauso groß wie das Mix 3, bietet aber „nur“ eine Bildschirmdiagonale von 5,99 Zoll.
Im Profil merkt man, dass der Slider-Mechanismus auch einen marginalen Nachteil mit sich bringt. Eine Dicke von 8,46 mm ist in diesem Sinne ein Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger, auch wenn 0,3 mm wirklich noch im Rahmen liegen. Sonst ähnelt der Gehäuserahmen aus Metall dem Vorgänger und auch den anderen aktuellen Top-Modellen von Xiaomi. Einziger Unterschied: auf der linken Seite befindet sich nun der Mi AI Button. Das ist ein dedizierter Button für den intelligenten Sprachassistent von Xiaomi, Mi AI (früher „Xiao AI“). Mehr dazu im weiteren Verlauf des Artikels.
Die Rückseite erinnert uns also auch wieder stark an das letzte Mix-Modell, auch hier kommt wieder Keramik zum Einsatz. Daher gibt es auch erneute Unterstützung des kabellosen Ladens mittels Qi – das funktioniert mit Keramik genauso wie mit Glas. Nur die Forbidden City-Edition ist komplett in Keramik gefasst. Außerdem hat man den „MIX“ Schriftzug verändert. Dieser ist nicht mehr vertikal angeordnet, sondern horizontal und wurde reduziert. Dort wo sonst das Mi-Logo zu finden ist, steht nun „MIX by XIAOMI“.
Die letzten beiden Mi Mix-Geräte gab es zu Beginn in zwei verschiedenen Farben: Schwarz und Weiß. Später ist eine zusätzliche grüne Edition erschienen. Das Mi Mix 3 startet direkt mit mehreren Farbvarianten darunter eben auch das Jade-Grün, sowie eine blaue Version. Dazu kommt natürlich ein standardgemäßes Schwarz! Auf der Rückseite befindet sich eine Dual Kamera, die wieder vertikal angeordnet ist.
Handling & Gewicht
Ein großer Unterschied zum Vorgänger ist das erhöhte Gewicht. Das Xiaomi Mi Mix 3 überschreitet die 200 g Grenze spürbar und bringt jetzt 218 g auf die Waage. Das sind gut 25 g mehr als der Vorgänger und gut 40 g als bei dem Mi 8 – das merkt man. Das liegt sicherlich zum einen an dem Slider, aber eben auch an der Größe. Für mein Empfinden gewöhnt man sich aber schnell an das Zusatzgewicht und es verleiht dem Mix 3 etwas zusätzliche Stabilität.
Das Telefon ist zwar groß, aber auch wenn es so scheint, nicht größere als Mittelklasse 6 Zoll Modelle. Wenn man also von so einem Gerät, wie zum Beispiel auch dem OnePlus 5T, kommt, dann ist größentechnisch keine Umgewöhnung notwendig. Das gute Handling erreicht der Hersteller auch durch das typische Abrunden der Rückseite. Das ähnelt hier eher dem Mi 8 als dem Mix 2S, was mir persönlich besser gefällt.
Slider-Mechanismus (fast) wie früher
Das Gerücht, dass man sich für das Mi Mix 3 ein neues Konzept überlegt hat, geisterte schon weit vor Release im Netz herum. Ursprünglich war die Rede von einer Pop-Up Kamera, ganz ähnlich wie bei dem Vivo NEX. Doch in den letzten Wochen hat sich herausgestellt, dass man sich für einen Slider-Mechanismus entscheiden hat. Die einzige Funktion des Sliders ist das Offenlegen der Frontkamera für Selfies und für Face Unlock. Dieser funktioniert allerdings anders als bei dem Oppo Find X und ist bei dem Mix 3 komplett mechanisch.
Das heißt: das Xiaomi Mi Mix 3 besteht quasi aus zwei Teilen. Das Display ist dabei der bewegliche Teil und macht gut 2 mm der insgesamt 8,4 mm Dicke aus. Diesen Teil muss man nach unten drücken, wenn man die Frontkamera nutzen möchte. Dabei muss man schon ein wenig Kraft anwenden. Zieht man das Display nur leicht nach unten, zieht eine Art Feder das Display wieder nach oben. Überwindet man ca. 50 % des Sliders, schiebt sich das Display quasi automatisch nach unten.
Für mein Empfinden ist der Slider-Mechanismus in seiner Funktionsweise wirklich gut austariert. Das Feedback des Geräts ist dabei wirklich gut, und ja, es macht richtig Spaß den Slider zu benutzen. Man hört dabei nicht nur das „Klacken“ des Handys, wenn das Display einrastet. Nein, MIUI gibt auf Wunsch auch einen Sound aus, der den benutzten Mechnismus bestätigt. Xiaomi hat anscheinend viel Zeit investiert und dieses Feature stark optimiert.
Die Verarbeitung
Eine Sache, die bei Xiaomi Smartphones eigentlich ausnahmslos stimmt, ist die Verarbeitunsqualität. Egal ob Budget-Smartphone á la Redmi 6 oder Flagships wie das Mi 8, Xiaomi liefert stets ein gut verarbeitetes Produkt. Umso größer ist die Verwunderung, dass die Mitarbeiter von Xiaomi bei dem Slider-Konzept anscheinend an ihre Grenzen gekommen sind.
Es ist keineswegs so, dass die Verarbeitung schlecht wäre oder das Mi Mix 3 „klappert“, aber zwei oder drei Aspekte muss man definitiv nennen. Im eingefahrenen Zustand sind Spaltmaße oben und unten zu erkennen. So ist es möglich, „durch“ das Smartphone hindurch zu schauen. Der Spalt zwischen den zwei Teilen ist groß genug, um das was dahinter liegt zu erkennen. Das gelingt allerdings nur, wenn man das Smartphone genau senkrecht zu seinen Augen hält. Bei einem schrägen Blickwinkel fällt es nicht auf, da der Spalt allerhöchstens einen halben Millimeter groß ist.
Das hat zur Folge, dass man ein Klicken hört, wenn man das obere oder untere Drittel des Bildschirms drückt. Dann trifft das bewegliche auf das unbewegliche Teil. In der Mitte sitzen vermutlich die Schienen des Sliders, die beide Teile des Geräts miteinander verbinden. Die Spaltmaße fallen, zumindest bei unserem Testgerät, gerade an der rechten Seite inklusive beider Ecken am stärksten auf. Es stellt für mich kein Problem dar an allen vier Kanten mit dem Fingernagel in diese Spalte zu gehen und das Display etwas hochzudrücken.
Zudem sitzt das Display auch etwas „locker“. Nach links und rechts ist ein minimaler Spielraum, das behebt sich allerdings mit dem Case von selbst.
Man muss ehrlich sein: Ich befürchte es wäre machbar das Display des Xiaomi Mi Mix 3 rauszubrechen. Der bewegliche Teil ist schließlich nur ca. 2 mm dick und anscheinend nur zentral wirklich befestigt. Würde man im ausgefahrenen Zustand an einer Kante irgendwo hängen bleiben bzw. mit etwas Wucht gegen eine Kante kommen, sähe es vermutlich schlecht aus. Zum Glück befindet sich das Mix 3 vermutlich zu 99 % des Tages im eingefahrenen Zustand, wodurch man das Schadensrisiko deutlich minimiert.
Bis auf die eben angesprochenen Kritikpunkte stimmt die Verarbeitung des Mi Mix 3 aber und man bekommt die gewohnte Xiaomi-Qualität. Die Tasten haben einen wirklich guten Druckpunkt, alles ist sauber gefräst und auch die Übergänge zwischen Glasrückseite und Metallrahmen sind fast nahtlos.
Das erste Mi Mix mit AMOLED
Das Display hat sich im Gegensatz zu den Vorgängermodellen jetzt vergrößert. Während die letzten beiden Generationen noch auf ein 5,99 Zoll Display gesetzt haben, verarbeitet man bei dem neuen Gerät ein 6,39 Zoll Display. Dabei handelt es sich um ein AMOLED-Display; ein Novum für die Mi Mix-Reihe. Unter den Top-Modellen sind bisher nur das Xiaomi Mi 8, die Explorer Edition (Mi 8 Pro) und die Special Edition mit einem AMOLED ausgestattet.
AMOLED vs. LCD: Ist eine der beiden Displayarten die definitiv bessere Option? Nein. Beide Panelarten haben ihre Vor- und Nachteile. AMOLED bietet ein besseres Kontrastverhältnis und dadurch das bessere Schwarz, ist energiesparsamer und bietet zum Beispiel die Möglichkeit eines Always-On Modus. Dafür ist ein IPS LCD Panel günstiger, bietet die meist bessere Blickwinkelstabilität und hat eine längere Lebensdauer.
Die Screen-to-body-ratio fällt mit 93,4% entsprechend hoch aus! Durch den Slider-Mechanismus fällt natürlich auch die Notwendigkeit der Notch weg, da sich die Frontkamera erst zeigt, sobald man das Display nach unten schiebt. Xiaomi setzt auf ein Seitenverhältnis von 19,5:9 und auf eine Bildschirmauflösung von 2340 x 1080p, wodurch man von Full HD+ spricht. Allerdings beherbergt es keinen Fingerabdruck im Display, das bleibt der Xiaomi Mi 8 Explorer Edition und dem Xiaomi Mi 8 Pro exklusiv vorbehalten.
Xiaomi spielt in Sachen Display zwar immer oben mit, kommt aber nie ganz an die namhafte Konkurrenz. Das ist in meinen Augen auch hier wieder der Fall, der Unterschied zwischen AMOLED und LCD fällt hier insgesamt eher klein aus. Die Helligkeit ist stark, auf maximaler Helligkeit strahlt das Mix 3 förmlich, aber auch draußen bei ca. 15% ist es noch brauchbar. Dank dem AMOLED Panel sind die Schwarzwerte natürlich ein Augenschmaus, bei einem Kontrastverhältnis von 60000 : 1 aber auch kein Wunder. Zum Vergleich, das IPS Panel des Xiaomi Mi Mix 2S bietet einen Kontrast von 1500:1.
Die Empfindlichkeit für Touch-Eingaben ist natürlich sehr gut, Multi-Touch mit bis zu 10 Fingern kein Problem. Negativ ist für mich allerdings der zu erkennende Color Shift. Hält man das Gerät in einem spitzen Winkel, ist ein leichter Grünschimmer erkennbar. Der Always-On Modus hat sich etwas in den MIUI Einstellungen versteckt, kann aber immerhin zeitlich geplant werden. Schade ist, dass man nur die voreingestellte Anzeigemöglichkeit auswählen kann und nicht wie bei dem Meizu 16 verschiedene Optionen zur Verfügung hat. Für mich persönlich ist der Always On-Modus ein klares Pro-Argument für ein AMOLED Panel.
Xiaomi Mi Mix 3 mit Mi AI-Button
Mit zusätzlichen physischen Tasten ist Xiaomi in der Vergangenheit eher sparsam umgegangen. Jetzt verbaut man bei dem Mi Mix 3 einen dedizierten Mi AI-Button, mit welchem man den Sprachassistenten startet und Sprachbefehle gibt. Schließlich soll der Mi AI Sprachassistent von Xiaomi in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Fun Fact: bei der Einführung des Mix 2S hieß der Sprachassistent noch Xiao AI, das hat Xiaomi jetzt mit dem Mi Mix 3 zu Mi AI geändert.
Da dieser aktuell nur auf Chinesisch funktioniert, können wir diesem Feature leider wenig abgewinnen. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man bei der Global Version so den Google Assistant nutzen kann. Ein nettes Extra: in den MIUI Einstellungen kann man den Button eine zusätzliche Funktion bei einem Doppelklick zuweisen. Zwar ist dafür der Google Übersetzer eines anderen Menüs notwendig, dieses Menü ist nämlich nur auf Chinesisch, aber jetzt öffnet unser Testgerät per Doppelklick die Kamera – sehr nett!
Fokus auf die Frontkamera
Im Bezug auf die Kamera hat Xiaomi nicht allzu viel geändert. Der Hauptsensor bleibt der 12 Megapixel Sony IMX363, den wir bei dem Mi Mix 2S erstmalig in einem Xiaomi-Smartphone gesehen haben. Mit einer Blende von ƒ/1.8 ist die Kamera ziemlich lichtstark. Der Sekundärsensor ist der Samsung S5K3M3 mit einer ƒ/2.4 Blende und ebenfalls 12 Megapixel. Die Brennweite des zweiten Sensors liegt im 50 mm Bereich, wodurch wir in diesem Kontext schon von einem Teleobjektiv reden können. Das ermöglicht somit einen zweifachen optischen Zoom und kommt im Portrait-Modus zum Tragen.
AI spielt auch hier wieder eine wichtige Rolle, die Nutzung von künstlicher Intelligenz hat bei der Einführung des Vorgängers erstmalig mehr Aufmerksamkeit bekommen. Als Qualitätsmerkmal zieht Xiaomi auch wieder den DxO Benchmark heran, der als Referenz für eine gute Kameraqualität genutzt wird. Dort erreichte das Mi 8 zuletzt sehr gute 99 Punkte, der Vorgänger des Mix 3 kam mit 97 Punkten ebenfalls gut davon. Das neue Xiaomi Mi Mix 3 erreicht im Benchmark einen Wert von 103, der sich auf 108 Punkten im Foto-Bereich und 93 Punkten im Videobereich aufteilt. Damit erzielt es insgesamt genau so viele Punkte wie das Samsung Galaxy Note 9!
Und was soll man sagen? Die Fotos des Xiaomi Mi Mix 3 können sich wirklich sehen lassen. Die Kamera produziert im normalen Foto-Modus schöne, detailreiche Fotos. Die Farbtreue gefällt mir dabei sehr gut, Fotos wirken nicht künstlich übersättigt. Für meinen Geschmack könnten die Fotos etwas weniger Kontrast vertragen, das ist aber eher ein subjektiver Eindruck. Allerdings fällt es mir hier schwer zu unterscheiden, ob das Foto mit dem Mix 3, oder Mix 2S, oder Mi 8 aufgenommen wurden. Die Verbesserungen, die Xiaomi durch Softwareoptimierungen errungen hat, machen sich eher in anderen Kategorien bemerkbar.
Zum einen wäre da der Portrait-Modus, der jetzt insgesamt noch etwas natürlicher aussieht. Das Bokeh gelingt der Kamera wirklich sehr weich, der Vordergrund wird sehr gut von dem Hintergrund getrennt. Das sieht sogar gut aus, wenn man nicht den empfohlenen Abstand einhält. Mir gefällt der Portrait-Modus bei dem Mix 3 und anderen Top-Modellen auch besser, da der Sekundärsensor ein Teleobjektiv ist. Durch die höhere Brennweite ist eben auch ein natürlicherer Portrait-Modus möglich.
Low-Light Modus
Genau wie bei dem Galaxy Note 9 hat sich Xiaomi auch auf die Verbesserung im low-light Bereich konzentriert. Dafür gibt es jetzt in der Kamera-App auch einen speziellen Night-Modus.
Dieser macht eigentlich nicht mehr als die Verschlusszeit deutlich zu erhöhen. Hier greift offenbar ein guter Bildstabilisator, denn selbst mit leicht wackliger Hand gelingt das Foto gut. Die Fotos sind im Vergleich zu den low-light Fotos aus dem normalen Foto-Modus zwar besser, aber auch nicht wesentlich. Merken tut man das vor allem an Lichtquellen, die nicht überbelichtet sind. Allerdings bekommt man aber auch einfach ein paar mehr Details, dunkle Flächen wirken nicht ganz so „matschig“ wie auf den normalen Fotos und insgesamt sind die Fotos einfach etwas heller.
Videomodus: Was ist denn mit 4K los?
Auch an dem Videomodus hat Xiaomi gewerkelt. Erstens lassen sich jetzt auch 4K Videos in 60 fps und nicht „nur“ in 30 fps aufnehmen. Man kann auch manuell einstellen, ob die Videos stabilisiert sein sollen oder nicht. Von der Qualität der Videos bin ich aber nicht vollends überzeugt. Die 4K Aufnahmen sehen auf dem Handy super aus, auf meinem Rechner ist die Sättigung aber sicherlich auf Maximum. Woran genau das liegt, müssen wir noch herausfinden. Die Full HD Aufnahmen sehen insgesamt gut aus, wobei das Farbprofil etwas flacher ist.
Mittlerweile gelingt Xiaomi auch die Tonaufnahme wesentlich besser, auch wenn Hintergrundgeräusche immer noch nicht so gut rausgefiltert werden.
Eine weitere Ähnlichkeit zum Note 9: die Super Slow-Mo. Mit dem Mi Mix 3 kann man Videos mit 960fps, also Bildern pro Sekunde, aufnehmen. Damit kann man also sehr lange Slow-Motion Videos aufzeichnen, schließlich handelt es sich dabei um eine 32-fache Verlangsamung. Dabei muss man aber mit ordentlichen Qualitätseinbußen leben. Farben wirken wesentlich blasser, das Bild rauscht stärker und die Auflösung ist geringer. In meinen Augen reicht auch die 240 fps Slow-Motion, die eine achtfache Verlangsamung mit weniger Qualitätsverlust produziert.
Frontkamera
Die Frontkamera besteht ebenfalls aus zwei Linsen. Dort kombiniert Xiaomi einen 24 Megapixel Sensor, den Sony IMX576 und einen sekundären 2 Megapixel Sensor. Interessanterweise steckt der Hauptsensor so auch in dem Xiaomi Mi 8 Lite. Jedoch liefert der zusätzliche Sensor noch ein paar zusätzliche Bildinformationen, die für den Portrait-Modus verwendet werden. Und das kann sich sehen lassen! Das Xiaomi Mi Mix 3 stößt das Xiaomi Mi 8 in puncto Frontkamera vom Thron. Gerade der Portrait-Modus hat es uns wirklich angetan.
Die Selfies sind insgesamt sehr scharf und hochauflösend. Farbtreue, Autofokus und die Belichtung sind wirklich gut. Bei Portraits ist gerade die Randerkennung fast perfekt, ich war erstaunt wie fein Xiaomi es schafft einzelne Haare vom Hintergrund zu trennen. Dabei wirkt das Bokeh stets sehr natürlich und wertet das Foto insgesamt sehr auf.
Neue oder alte Flagship-Hardware?
Im Vorhinein war gerade die Prozessorfrage ein wichtiges Detail, welches bis zuletzt verheimlicht wurde. Der Hersteller setzt in der dritten Generation der Mix-Reihe auf den Snapdragon 845 Prozessor, der in allen aktuellen Top-Modellen von Xiaomi werkelt. Der SD 845 ist weiterhin der Top-Prozessor aus dem Hause Qualcomm. Die acht Kerne mit bis zu 2,8 GHz kamen auch schon im Xiaomi Mi Mix 2S zum Einsatz. Auf den Snapdragon 855 müssen wir also noch warten.
Dementsprechend gibt es bei dem Xiaomi Mi Mix 3 auch keine Überraschungen. Das Handy ist ein Arbeitstier und kommt im Test nicht einmal ansatzweise an seine Grenzen. MIUI ist mittlerweile top auf die CPU angepasst, das Navigieren durch das Betriebssystem geht extrem schnell von der Hand. Apps öffnen sich blitzschnell und können getrost auch mal im Task-Manager liegen gelassen werden. Die hier verbauten 8 GB Arbeitsspeicher lassen genug Spielraum für Multitasking.
Dementsprechend ist auch eine Partie Player Unknown’s Battleground keine Herausforderung. Gerade dank dem großen 6,4″ Bildschirm macht das besonders Spaß. Unsere Einschätzungen zu dieser Performance haben uns natürlich auch die Benchmarkergebnisse bestätigt, die insgesamt fast identisch mit all den anderen Benchmarks der Xiaomi Top-Modelle ausfallen. Auch wenn z.B. der Geekbench Score hier geringer ist als bei dem Pocophone, sollte man daraus keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Sogar mit bis zu 10 GB RAM
In Sachen Arbeitsspeicher setzt Xiaomi ein Zeichen. Zwar ist das Xiaomi Black Shark Helo das erste Smartphone mit 10 GB Arbeitsspeicher. Allerdings stattet man auch das Mi Mix 3 mit stolzen 10 GB Arbeitsspeichern aus. Natürlich handelt es sich dabei um die maximale Ausstattung, denn das Mi Mix 3 ist auch in kleineren Varianten verfügbar. Man hat also die Wahl das neue Top-Modell mit 6, 8 oder 10 GB Arbeitsspeicher und mit 128 oder 256 GB internem Speicher auszustatten.
Ja, das Xiaomi Mi Mix 3 ist wirklich rasant schnell, aber das war zu erwarten. Einen Vorteil in dem Aspekt „Leistung & Performance“ gibt es gegenüber den günstigeren anderen Top-Modellen wie dem Mi 8 einfach nicht. Wenn es einem also um die Leistung geht, kann man tatsächlich auch zu dem fast halb so teuren Pocophone F1 greifen!
Gleiche Akkulaufzeit trotz geringerer Kapazität?
Im Gegensatz zum Vorgänger verringert Xiaomi die Akkukapazität des Xiaomi Mi Mix 3 um 200 mAh, so dass wir es hier mit einem 3.200 mAh Akku zu tun haben. Das kann sich Xiaomi wohl erlauben, da man ein AMOLED-Display verbaut, welches etwas energiesparsamer ist als das LCD-Panel des Vorgängers. Allerdings fällt der Bildschirm auch etwas größer aus und benötigt dementsprechend mehr Strom.
Mit dem Xiaomi Mi Mix 3 komme ich im Akkubenchmark auf eine Akkulaufzeit von 10 Stunden. Dabei war das WLAN eingeschaltet und die Helligkeit auf 50%. Das ist tatsächlich etwas überdurchschnittlich und besser als bei dem Vorgänger. Und das obwohl die Mix-Reihe noch nie für eine besonders starke Akkulaufzeit bekannt war. Je nach individueller Benutzung variiert die Laufzeit natürlich, man profitiert hier aber einfach von dem AMOLED Panel und der guten Optimierung seitens MIUI.
Das Mix 3 benutzt natürlich USB-C zum Aufladen.Das macht man wieder gut indem das Mi Mix 3 sogar Quick Charge 4+ unterstützt, ein Standard, der sich noch nicht etabliert hat. Auch der mitgelieferte Adapter bietet „nur“ Quick Charge 3.0 mit entsprechenden 18W. Dieser bringt das Smartphone in 30 Minuten aber um 50% nach vorne. Eine Ladung von ca. 20% auf 100 % dauerte etwas mehr als eine Stunde.
Xiaomi Mi Mix 3 kabellos laden
Das Alleinstellungsmerkmal der Mix-Reihe ist allerdings die Möglichkeit das Smartphone auch kabellos zu laden! Das wurde erstmals bei dem Xiaomi Mi Mix 2S eingeführt und ist bisher auch exklusiv dem Mix 2S und dem Xiaomi Mi Mix 3 vorbehalten. Besonders cool ist, dass das Xiaomi Qi-Ladegerät jetzt Teil des Lieferumfangs ist. Dieses unterstützt theoretisch auch eine Aufladung mit 18W, bei uns resultierte das in einer Ladegeschwindigkeit von eine Stunde und 30 Minuten für 33% auf 100%. Man muss also gut 2 Stunden und 15 Minuten investieren, um das Handy komplett kabellos aufzuladen!
Smartphone mit 5G-Unterstützung?
Mit dem Mi Mix 2 hat man bereits angefangen selbst in der China Version möglichst viele globale LTE Bänder zu unterstützen. Das ändert sich auch im Mi Mix 3 nicht, die „normalen“ Versionen unterstützen LTE B1/2/3/4/5/7/8/12/17 und auch das beliebte Band 20. Dementsprechend hatten wir auch während des Testzeitraums gute Mobilfunkabdeckung und im Büro 4G. Für lokales Internet sorgt 802.11 a/b/g/n/ac Dual Band WLAN. Darüber hinaus gibt es Bluetooth 5.0 und natürlich auch NFC! Kontaktloses bezahlen per Google Pay ist also kein Problem!
Wie schon das Xiaomi Mi 8 unterstützt das Xiaomi Mi Mix 3 auch Dual GPS. Dabei verwendet es GPS L1 und L2, wodurch insgesamt einfach eine bessere Positionsbestimmung möglich sein soll. Draußen haben wir auch immerhin eine Genauigkeit von 4m bei sofortigem Fix, in Innenräumen fällt die Positionsbestimmung mit einem Fix binnen 3 Sekunden und einer Genauigkeit von 16 m aber deutlich schlechter aus. Einen richtigen Vorteil durch Dual GPS können wir also nicht erkennen!
Und tatsächlich: das Xiaomi Mi Mix 3 wird anscheinend das erste Smartphone mit 5G-Unterstützung. Allerdings unterstützt das aktuelle Modell 5G noch nicht.
Xiaomi Mi Mix 3: 5G Version vorgestellt
Das ging flott: Auf der China Mobile Partner Conference in Guangzhou hat Xiaomi die angekündigte 5G Version des Xiaomi Mi Mix 3 vorgestellt. Im ersten Quartal 2019 werden erste Feldtests für mobiles 5G Netzwerk in China durchgeführt, das Mix 3 gehört zu den ersten Smartphones, die 5G unterstützen.
Dafür ändert sich allerdings auch noch mehr an der Hardware des Flagships. Die 5G Version des Xiaomi Mi Mix ist mit dem brandneuen Snapdragon 855 Prozessor ausgestattet. Dieser ist mit einem LTE X50 Modem ausgestattet, welches die enorme Bandbreite von 5G unterstützt. Angeblich sind Downloadgeschwindigkeiten von 2 Gbps möglich. Dafür hat Xiaomi auch an einem besseren Kühlungssystem gewerkelt.
Wann genau die 5G Version des Mi Mix 3 erscheint und ob sie dann Mi Mix 3 5G oder Mi Mix 3S heißt, ist bisher nicht bekannt.
Anschlüsse & Lautsprecher
Auf der physischen Ebene arbeitet das das Xiaomi Mi Mix 3 wie bereits beide Vorgänger nur mit einem USB Typ-C Slot. Möchte man Kopfhörer nutzen, sollte man entweder den USB Typ-C-auf-3,5mm-Adapter benutzen oder auf Bluetooth-Kopfhörer wie die Mpow Judge zurückgreifen. Wenn man Musik ohne Kopfhörer hören möchte, muss man sich hier mit einem Mono-Lautsprecher zufrieden geben. Der Sound daraus ist insgesamt solide, die Lautstärke ist mehr als ausreichend aber es kommt nicht so viel rum wie bei einem Honor Play oder Meizu 16.
MIUI 10 direkt zu Beginn
Die aktuellste Version Xiaomis hauseigenem Betriebssystem hat schon den Weg auf viele Geräte gefunden. Und das neue Design-Smartphone des Herstellers ist das erste Smartphone, welches direkt mit MIUI 10 ausgeliefert wird. Falls euch die vier Buchstaben „MIUI“ kein Begriff sind: dabei handelt es sich um Xiaomis mobiles Betriebssystem, welches auf Android basiert. Allerdings ist MIUI mehr als nur eine Oberfläche und greift stellenweise tief in das System ein. Das geschieht zum Beispiel zugunsten der Akkulaufzeit.
Unser Testgerät befindet sich auf MIUI 10.0 Stable, welches auf Android 9 Pie basiert. Bei dem Handy handelt es sich um die sogenannte „Chinese & English Version“. Wie der Name verrät, ist das Betriebssystem nicht multilingual und lässt sich nur auf Englisch oder Chinesisch bedienen. Eine China-Version zieht aber auch mit sich, dass sich eine Menge vorinstallierter Apps auf dem Gerät befinden, die wir in Deutschland nicht nutzen können bzw. brauchen. Die lassen sich aber relativ einfach auch deinstallieren.
Trotzdem lässt uns im Test das Gefühl nicht los, das man dem MIUI für das Mix 3 (noch) keine Sonderbehandlung verpasst hat. Wo sind die „Slider-Sounds“, die man in der Präsentation beworben hat? Auch lässt sich der voreingestellte Standard-Sound bis jetzt noch nicht einzeln deaktivieren. Wir gehen aber stark davon aus, dass Xiaomi hier schnell die nötigen Einstellungen nachreicht.
Google Play Store auf Xiaomi Mi Mix 3 installieren
Auch der Google Play Store und sämtliche Google Dienste sind nicht vorinstalliert. Aber auch die China Version ist Google zertifiziert. Das heißt, dass ihr euren Google Account direkt hinterlegen könnt (Bild 1) und z. B. euren Google Kalender schon einmal syncen könnt. Den Google Play Store kann man leider nicht mehr über den Mi App Store installieren. Stattdessen könnt ihr euch aber einfach die .apk herunterladen, was ebenfalls kinderleicht ist. Den Download findet ihr bei apkmirror.com.
Google Play Store.apk DownloadAm besten öffnet ihr den Link einfach im Browser des Mi Mix 3, anschließend könnt ihr die Datei einfach installieren. Dazu müsst ihr dem Mi Browser allerdings die Berechtigung geben, „unknown apps“ (Bild 2) zu installieren. Ihr könnt den Play Store dann auch auf Deutsch umstellen (Bild 4), dafür muss man aber anscheinend eine Zahlungsoption hinterlegen. Alternativ könnt ihr die Installationsdatei auch auf eurem PC herunterladen und auf das Mix 3 ziehen und von dort aus installieren!
Aus dem Google Play Store könnt ihr dann alle weiteren Google Dienste downloaden!
Xiaomi Mi Mix 3 Global Version
Mittlerweile ist natürlich schon längst eine Global Version des Xiaomi Mi Mix 3 erschienen. Wir raten auch dazu zur Global Version zu greifen, wenn ihr nicht eh beabsichtigt das Gerät zu flashen und mit Custom ROMS zu arbeiten. Die Global Version ist mit einem CE-Kennzeichen ausgestattet, direkt von Beginn an auf Deutsch und kommt auch mit einem Netzteil mit EU-Stecker. Die Preise sind in der Regel zwar etwas höher als bei der China-Version, den Aufpreis ist das aber in unseren Augen wert.
Face Unlock trotz Slider
Wer das Xiaomi Mi Mix 3 entsperren möchte, kann neben dem Bildschirm (PIN und Muster) auch zwei weitere Entsperrungsmöglichkeiten nutzen. Zum einen wäre da der altbekannte Fingerabdrucksensor. Der funktioniert interessanterweise gefühlt minimal langsamer als bei dem Vorgänger, aber trotzdem noch schnell und zuverlässig.
Alternativ kann man Face Unlock benutzen – trotz des Sliders. Sobald man seine Gesichtsdaten eingespeichert hat, muss man also nur den Slider herunter ziehen und dann scannt die Kamera das Gesicht und entsperrt das Telefon. Ja, es ist eine ganze Ecke langsamer als der Face Unlock des Mi 8, aber funktioniert noch ausreichend schnell und wirklich zuverlässig. MIUI ist schlau genug, dass man dabei nicht aus Versehen eine App öffnet.
Die reduzierte Geschwindigkeit erklärt sich durch die zwei Schritte, die das Handy durchlaufen muss. Erst die Kamera durch den Slider öffnen, dann das Gesicht scannen. Liegt die Kamera bereits offen, gelingt der Unlock deutlich schneller.
Fazit: Xiaomi Mi Mix 3 kaufen?
Da ist es nun, das Xiaomi Mi Mix 3. Dabei handelt es sich endlich mal wieder um ein Smartphone, was aus der Masse heraussticht. Der Slider-Mechanismus war zwar schon im Vorhinein bekannt, ist aber das große Highlight des neuen Top-Modells. Eine screen-to-body ratio von fast 94% ist beeindruckend und zeigt, wie viel Expertise Xiaomi inzwischen angesammelt hat. Dass Xiaomi die Mix-Reihe benutzt, um neue Konzepte massentauglich zu machen, finden wir den richtigen Schritt. Gerade weil sie sich aufgrund der Überflutung des Marktes mit Smartphones fast schon selber abschaffen…
Das Xiaomi Mi Mix 3 macht richtig Spaß, eben wegen diesem Slider-Konzept. Allerdings zeigt Xiaomi auch, dass die Verarbeitung dahinter noch nicht komplett ausgereift ist. Das ist wohl der Preis dieses Designs. Aber auch die vermeintlichen Kleinigkeiten machen das Mix 3 richtig interessant: eine dedizierte Taste für Mi AI ist praktisch, eine mitgelieferte Qi-Ladestation eine Rarität und Quick Charge 4+, Dual GPS, Bluetooth 5.0, NFC und bald 5G sind die Standards von morgen. Das Xiaomi Mi Mix 3 mutet also nicht nur wegen dem Slider futuristisch an!
Zusammenfassend würde ich sagen, dass man schon richtig Bock auf das Mi Mix 3 haben muss, denn die fast gleiche Hardware kriegt man nunmal eben auch in dem Xiaomi Mi Mix 2S und Mi 8 oder sogar im Pocophone. Der Slider ist hier tatsächlich das Hauptargument für den Aufpreis, denn die minimalen Verbesserungen der Kamera sind in meinen Augen kein Upgrade wert.
Aber auch hier bin ich mir sicher, dass der Preis bald fällt und der Unterschied zum Mix 2S „nur“ noch ca. 80 – 100€ sein wird. Wie die Explorer Edition bzw. das Mi 8 Pro ist das Mix 3 auch einfach ein Prestige-Upgrade, neben dem ein iPhone XS mittlerweile auch ziemlich langweilig aussieht. Muss man auch mal sagen.
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