Xiaomi Mijia LDS-Version Saugroboter: Sinnvolles Upgrade für 264€ aus EU
Die überarbeitete LDS Version des Xiaomi Mi Robots gibt es aktuell für rund 264,21€ bei AliExpress aus dem EU-Lager, wählt dafür am besten Polen aus. Der Preis gilt für die schwarze und weiße Version.
Der chinesische Tech-Riese wird des Entwickelns nicht müde: Xiaomi bringt eine verbesserte Version des beliebten Mi Robot auf den Markt. Diese bringt minimal mehr Saugkraft, eine Wischfunktion mit großem Wassertank und verbessertem Laserdistanzsensor (LDS) mit. Ein sinnvolles Upgrade? Unser Test.
- Xiaomi Mijia LDS (STYJ02YM)
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Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Mi Robot (1. Gen.)
Mijia Robot LDS (STYJ02YM) | Mi Robot | |
Saugkraft | 2100 pa | 1800 pa |
Navigation | Laser-Raumvermessung | Laser-Raumvermessung |
Lautstärke | 50-65 dB (je nach Saugstufe) | 67 dB |
Akku | 3200 mAh | 5200 mAh |
Staubkammer/Wassertank | 0,55 l/0,55 l | 0,42 l/ keine Wischfunktion |
Arbeitszeit | 2 h | 2,5 h |
Gewicht | 3,6 kg | 3,8 kg |
Maße | 34,5 x 34,5 x 9,4 cm | 34,5 x 34,5 x 9,6 cm |
Steigungen | 15°, bis zu 2 cm | 15°, bis zu 2 cm |
Features |
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Lieferumfang des Xiaomi Mijia LDS
Im Lieferumfang findet sich außer dem Roboter:
- Ladestation mit CN-Ladekabel (zwei EU-Adapter liegen bei)
- 0,55 l große Staubkammer
- 0,55 l großer Wassertank (sehr groß)
- ein zusätzlicher Bürstenkopf
- zusätzliches Mikrofasertuch zum Wischen
- kleines Reinigungswerkzeug
- Bedienungsanleitung auf Chinesisch (Grafiken reichen aus)
GearBest war zwar so nett, zwei EU-Adapter beizulegen, vor der Benutzung dieser rate ich aber entschieden ab. Die sehen schon beim Anschauen nicht sicher aus. Ich persönlich nutze und empfehle diesen EU-Adapter.
Dafür fällt direkt der für einen Hybridmodell verhältnismäßig riesige Wassertank direkt auf. Auch über einen zusätzlichen Bürstenkopf (arbeitet mit einem) und ein zusätzliches Wischtuch darf man sich freuen. Da es sich bei dem Modell um ein für China ausgelegtes Modell handelt, findet sich kein EU-Ladekabel, keine Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen oder CE-Kennzeichen mit dabei. Ob es von dem Roboter eine International Version geben wird, ist bislang unklar, wir kennen die Ungewissheit vom Mi Robot 1S, für den es immer noch keine International Version gibt.
Design und Verarbeitung: Vergleich mit der 1. Gen.
Kaum merklich ist der Roboter im Vergleich zum neuen Mi Robot minimal flacher (0,2 cm) und leichter (0,2 kg). Mit einer Höhe von 9,4 cm durch den LDS (Laserdistanzsensor) auf der Oberseite sollte man vor dem Kauf bei einigen Möbelstücken nachmessen, ob der Roboter darunterpasst. Rein optisch macht der Mijia LDS einiges her, er wirkt flach, modern und auch die Verarbeitung ist top. Der verwendete Kunststoff ist wie bei bislang allen Xiaomi-Generationen sehr hochwertig.
Die Einzelteile und somit das Zubehör sind mit denen der anderen Modelle kompatibel, wodurch Besitzer eines anderen Xiaomi-Saugroboters ihre erworbenen Zubehörpakete auch direkt auf das neue Modell anwenden können.
Mehr gibt es hier auch nicht zu sagen, bei diesem Bewertungsfaktor kann man dem chinesischen Tech-Riesen nur selten etwas ankreiden.
Performance: Sinnvolles Upgrade zum Mi Robot?
Laser-Raumvermessung via LDS, Mapping, Raumeinteilung … Die Liste an geballter Saugroboter-Technik in der neuen Version ist lang. Tatsächlich wurde bei dem Upgrade nur optimiert, aber nichts funktionell weggenommen. Entsprechend beschäftigen wir uns hier mit den Unterschieden, für alle weiteren Informationen empfehlen wir den Blick in den Testbericht zum Mi Robot.
Die Saugkraft wurde von 1800 pa auf 2100 pa aufgestockt – was den aktuellen Bestwert für Saugroboter darstellt. Das sind nur 300 pa mehr im Vergleich zum Vorgänger, machen sich auch nur marginal bemerkbar. Auch der Laserdistanzsensor wurde optimiert, dieser kann nun auf bis zu einer Entfernung von 8 m Hindernisse und Umrisse erkennen. Allerdings ist die Navigation beim Mi Robot vergangener Tage auch bereits sehr ausgereift und absolut ausreichend.
Der neue LDS ist extrem präzise
Doch der neue LDS hat es in sich: Nicht nur die Entfernung, auf der er Hindernisse bestimmt, ist beeindruckend, auch die Sensibilität. Der Mijia LDS ist schon fast zu sensibel, so benutzt er seinen Bumper nahezu gar nicht und dockt nahezu keine Hindernisse an, sondern macht einige Zentimeter vorher kehrt. Das führt allerdings auch dazu, dass um diese Hindernisse herum etwas Dreck und Staub außen vor bleibt. Wer aber sensible Möbelstücke sein Eigen nennt, sollte sich darüber freuen können. Vasen-Freunde aufgehorcht! 😉 Sogar Glastüren erkennt er.
Während einiger Testrunden fällt auf: Das Arbeitstempo ist recht hoch, die Arbeitsweise geht wie bei den bisherigen Xiaomi-Modellen gleich vonstatten: Erst die äußeren Ränder, Ecken und Wände abfahren und dann den inneren Bereich abarbeiten. So arbeitet sich der Roboter zielstrebig durch die Wände, der Tester ist zunächst zufrieden, bis plötzlich etwas Unvorhergesehenes passiert:
Obwohl es der Roboter smart angeht, indem er es seitlich über die Kabelabdeckung versucht, gibt er nach zwei Anläufen auf, woran seit einigen Monaten kein neues Modell mehr gescheitert ist. Bitter, dadurch reicht es nicht zur Top-Bewertung. Schließlich ist die Kabelabdeckung nur 2 cm hoch und sogar abgerundet, das sollte ein Modell oberhalb der 250€ schaffen. Nun gut, hier lässt der Mijia LDS ein paar Federn. Das autonome Wiederfinden der Ladestation ist kein Problem.
Steuerung via Xiaomi Home App
Ladies and Gentlemen, die uns wohlvertraute Xiaomi Home App (Android, iOS) ist wieder da! Bevor wir unseren Roboter auf die WLAN-Bühne bitten, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit bitte auf eine kurze Security-Checkliste, damit auch alle den Roboter ordnungsgemäß verwenden können:
- App herunterladen (Android, iOS)
- Registrierung via Wegwerf-Mailadresse
- Als Region China in den App-Einstellungen auswählen.
- Bluetooth und WLAN am Smartphone einschalten, Roboter wird über „Gerät hinzufügen“ automatisch gefunden.
- WLAN-Passwort eingegeben (2,4 GHz Netzwerk benötigt, Ausschalten von 5 GHz nur im Zweifel)
Sollte die Verbindung mit dem Roboter Schwierigkeiten bereiten, kann man das WLAN – wie auch bei den anderen Generationen – mit gleichzeitigem Gedrückthalten (3 Sek. etwa) der beiden Buttons zurücksetzen. Sollten dennoch Schwierigkeiten auftreten, schildert uns eure Schwierigkeiten einfach in den Kommentaren, wir helfen weiter.
Zwar kann man den Saugroboter hierzulande auch problemlos nutzen, dazu müssen allerdings zwingend chinesische Server mit der App verwendet werden. Das ist dann ein Problem, wenn man in der Xiaomi Home App bereits mehrere Geräte auf europäischen Servern liegen hat. Beide Server lassen sich nur mit einem Trick zeitgleich verwenden: Zwei App-Versionen nutzen (Stichwort Dual Apps).
Glücklicherweise wird die in der Xiaomi Home App eingestellte Sprache auf das Interface des Roboters übertragen, entsprechend ist auch Deutsch oder Englisch verfügbar (wenn auch nicht immer eindeutig benannt). Der Roboter „spricht“ Mandarin (glaube ich zumindest), das lässt sich aber auch muten. Generell sollte man einige Einstellungen kennen und vor der ersten Reinigung vornehmen, schauen wir uns das doch mal an.
Einstellungen und Funktionen
Innerhalb der App hat man die Wahl zwischen vier Saugstufen. Hier mit Lautstärken- und Saugkraft-Angaben:
- Silent (50 dB, 1200 pa)
- Standard (55 dB, 1500 pa)
- Medium (60 dB, 1800 pa)
- Turbo (65 dB, 2100 pa)
Je nach Saugstufe lässt die Akkuleistung natürlich unterschiedlich schnell nach. Durch das hohe Arbeitstempo kann man den Roboter aber auch auf „Turbo“ bis zu 100 m² problemlos saugen lassen.
Die einzelnen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten in der Übersicht:
- Saugkraft bestimmen: Leise, Standard, Mittel, Turbo
- Saugen, Wischen, Saugen und gleichzeitig Wischen einstellen
- Wassermenge, die aus dem Wassertank auf das Wischtuch gegeben werden soll, bestimmen: Niedrig, Mittel, Hoch
- Zurück zur Ladestation schicken
- Starten/Stoppen
- Reinigungsverlauf ansehen
- Arbeitszeiten einplanen
- Entlang der Kanten saugen (Edge-Funktion): Roboter fährt gezielt Wände und Ecken ab.
- Fortgesetzte Reinigung: Bei niedriger werdendem Akkustand kehrt der Roboter zur Station zurück, lädt den Akku auf und setzt die Reinigung fort
- DND-Modus (Do-Not-Disturb-Modus): Zeiten einstellen, zu denen der Roboter nicht arbeiten soll
- Stimme des Roboters ein- und ausschalten
- Räume einteilen, verbinden, verändern
- Virtuelle Wände und No-Go-Zonen auf der Karte einzeichnen
- Go-To-Zone bestimmen: Roboter an bestimmter Stelle auf der Karte reinigen lassen.
- Lokalisieren des Roboters
- Fernbedienung
Firmware-Updates
An der Ladestation und in das WLAN eingebunden, lassen sich Firmware-Updates herunterladen. Die Update-Politik Xiaomis war vorbildlich in den letzten Jahren, mal sehen, was für den Mijia noch alles kommt.
Und jetzt? Roboter von der Ladestation aus (elementar für Mapping und Raumeinteilung) eine komplette Fahrt durch die vier Wände absolvieren lassen. Ohne Unterbrechungen, einfach mal machen lassen. Darauf erhält man in der App eine visuelle Karte der Räumlichkeiten, womit sich auch einiges anfangen lässt. Anders als etwa beim Mi Robot 1C.
Mapping, Raumeinteilung und No-Go-Zonen
Saugroboter mit LDS = Live-Mapping in der App. Dieses sieht optisch sehr ansprechend aus beim Mijia LDS Robot und ist durch den starken Laserdistanzsensor sehr detailliert. Nach und nach optimiert der Roboter auch Fahrtwege. Zudem aktualisiert er die Karte, sobald er Veränderungen feststellt, beispielsweise ein Ball oder Spielzeug neuerdings im Weg liegt.
Durch die automatische Raumeinteilung nach der Kartenerstellung lässt sich vorgeben, wann der Roboter welchen Raum saugen oder wischen (oder beides) soll – auch in welcher Reihenfolge.
Wer mit der Raumeinteilung des Roboters unzufrieden sein sollte, kann die Räume in der App auch einfach neu einteilen, verbinden oder die Maße verändern. Glücklicherweise lassen sich die Räume selber benennen, sonst hätten wir hier wohl fast alle Schwierigkeiten mit den chinesischen Schriftzeichen (s. Screenshot oben).
No-Go-Zonen (Bereiche, die der Roboter nicht abfahren soll) und virtuelle Wände (die nur der Roboter nur sieht und nicht überfährt) lassen sich wie gewohnt auf der Karte einzeichnen und abspeichern. Funktioniert auch einwandfrei.
Wischen, saugen oder gleich beides?
Per App kann der Nutzer manuell einstellen, welchen der drei verschiedenen Arbeitsmodi er nutzen möchte: Reine Wischfunktion, reines Saugen sowie gleichzeitiges Saugen und Wischen. Der 0,55 l große Wassertank ist im Vergleich zu anderen Modellen sehr groß und ermöglicht es, Räumlichkeiten oberhalb der 150 m² wischen zu lassen. Die Staubkammer kommt in der gleichen Größe daher, damit bietet sie genügend Platz für aufwändigere Reinigungen.
Auch die Wassermenge, die von dem Wassertank auf das Mikrofasertuch tröpfelt, lässt sich in der App einstellen. Allgemein ist der Wassertank sehr pfiffig konstruiert. Er gibt nicht nur Wasser ab, sondern sammelt auch Staub auf. Somit hat der Nutzer die Wahl, ob er gleichzeitig wischen und saugen, oder nur eins von beidem absolvieren möchte.
Wischen ist bei Saugrobotern so eine Sache, schließlich sind die meisten nicht in der Lage, hartnäckigere Flecken zu entfernen. Das gilt bis zu einem gewissen Grad auch für die Wischfunktion des Mijia LDS, der sich aber gar nicht schlecht schlägt. Ist ein Fleck nicht zu tief in den Boden eingestampft, bekommt er ihn auch weg. Für das wöchentliche Durchwischen definitiv genug, wenn auch nicht so effektiv wie das manuelle Wischen via Wischmopp – klar. Definitiv aber eine Arbeitserleichterung.
Fazit: Spannendes Upgrade zur ersten Generation?
Der Mijia Robot LDS Version richtet sich an eine Zielgruppe mit kleinerem Portemonnaie, die trotzdem nicht auf ein High-End-Modell mit zig Funktionen verzichten möchten. Eben genau das, was der Mi Robot bereits seit mehr als drei Jahren darstellt. Wer sich eine Wischfunktion wünscht, wird sich freuen, ansonsten sind die nennenswerten Unterschiede besonders in der Raumeinteilung und verbesserten Navigation zu finden. Ein Umstieg vom Mi Robot auf die LDS-Version lohnt sich aus unserer Sicht nur, wenn man die genannten Vorteile bei der ersten Generation vermisst und darauf nicht mehr verzichten möchte.
Wer noch keinen Mi Robot sein Eigen nennt, darf sich den Roboter guten Gewissens ansehen und kaufen. Schließlich ist der Preis absolut vertretbar und der Mijia LDS mal wieder ein Xiaomi-Modell, das genau das hält, was es verspricht. Wir geben allerdings zu bedenken, dass ein fehlendes CE-Kennzeichen, das zwingende Hinzukaufen eines EU-Adapters und eine chinesische Bedienungsanleitung (Stand jetzt) als Faktoren in die Kaufentscheidung mit einfließen müssen.
Was haltet ihr von dem Upgrade-Modell?
- hohe Saugkraft
- Raumeinteilung mit separater Ansteuerung der Räume
- Navigation und Arbeitsweise vorbildlich
- hochwertige Verarbeitung und modernes Design
- keine International Version
- max. Hindernisüberwindung unter 2 cm
- (Hinderniserkennung fast schon zu präzise)
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