Xiaomi Moyu AI Translator im Test – Übersetzer in 14 Sprachen für die Hosentasche
Das ist mal ein Gadget, das definitiv eine praktische Anwendung hat, und besonders im Urlaub hilfreich werden dürfte. Auch von Xiaomi gibt es jetzt ein Gadget, das Gesprochenes für den Benutzer übersetzt. (Schon vorher hatten wir diesen Übersetzer von Aibecy getestet.)
Die Bestellung im Restaurant aufgeben, oder einfach nach dem Weg fragen – dank Übersetzung in beide Richtungen sind sogar Unterhaltungen denkbar, in denen niemand die gleiche Sprache spricht. Wir haben es deshalb selbst ausprobiert… und sind leider ziemlich enttäuscht worden. Warum, das lest ihr hier.
Inhalt
Universal-Übersetzer auf jeder Auslandsreise?
Das Problem ist jedem bekannt, der schon mal durch ein Land gereist ist, dessen Sprache er nicht beherrscht. Wenn nicht beide Parteien Englisch sprechen, wird es mit der Kommunikation manchmal schwer. In asiatischen Ländern wie zum Beispiel China fällt das noch einmal mehr auf. Da Kommunikation zwischen China und dem Westen aber immer häufiger und immer wichtiger wird, gibt es allerlei Geräte, Tools und Apps, die beim Übersetzen helfen.
Dieses Gerät, dessen bisher bekannter Name einfach nur „KI Übersetzer“ bedeutet, macht genau das. Spricht man einen englischen (oder deutschen!) Satz in das Gerät, wird er anschließend in übersetzter Form in zum Beispiel Chinesisch ausgegeben. So zumindest lautet das Versprechen, dass Xiaomi zu dem Gerät macht. Die Software für die Übersetzung stammt von Microsoft.
In manchen Magazinen findet sich auch die Bezeichnung Konjac AI Translator. Konjac ist dabei aber einfach eine wörtliche Übersetzung des Markennamens Moyu (魔芋), der auf Deutsch „Teufelszunge“ (eine Pflanzenart) bedeutet.
Verarbeitung – Bonuspunkte für Design
Ich will nicht zu viele Worte zum Design verlieren, unwichtig ist dieser Punkt aber eben auch nicht. Der Translator sieht wirklich schick aus und liegt mit dem kompakten Aluminium-Gehäuse sehr gut in der Hand. Die Tasten, die Anschlüsse, die Oberfläche – alles fühlt sich sehr hochwertig an. Von Xiaomi hätte ich zwar einen USB-C-Anschluss anstatt des verauten Micro-USB-Slots erwartet, das ist aber nur ein minimaler Kritikpunkt für mich.
Das Mikrofon sitzt da, wo es am meisten Sinn macht, nämlich am oberen Ende. Das hält man seinem Gegenüber dann einfach entgegen. Nach Benutzung passt das Gadget dann bequem in die Hosentasche. Achja, eine gewisse Ähnlichkeit zum iPod oder der Fernbedienung des Apple TV kann man übrigens nicht leugnen. 🙂
Einrichtung – Könnte man nur Chinesisch lesen …
So hoch die Erwartungen bei dem wirklich schicken Gadget auch waren, so groß ist nun leider die Enttäuschung. Zunächst sieht alles ganz gut aus. Scannt man den QR-Code der Verpackung, wird man zunächst zum chinesischen Messenger We-Chat geleitet. Darüber kann man relativ umständlich ein Zusatzprogramm einrichten, über das der Messenger bedient werden kann. Allerdings braucht es ab einem bestimmten Punkt eine chinesische Telefonnummer, deswegen landet man hier in einer Sackgasse (wenn man nicht zufällig eine chinesische Telefonnummer hat).
Deswegen fix nach der App gesucht und im Playstore die Moyu App gefunden (gibt es auch bei iTunes). Hier begrüßt einen immerhin ein englisches Menü. Also richtet man sich einen Account ein und versucht, das Smartphone mit dem Translator zu verbinden. Jetzt wird es aber kompliziert, denn der Translator sagt euch einen vierstelligen Code vor, den ihr im Smartphoe eingeben müsst, aber nur auf Chinesisch. Ihr braucht zum Einrichten also bereits eigentlich einen Übersetzer. Hier funktioniert der Google Translator ziemlich gut. An dieser Stelle könnte man das Gadget eigentlich auch wieder einpacken und feststellen, dass man mit der Google-Version eh besser fährt. Aber dazu später mehr.
Wenn ihr diesen Schritt überstanden habt, könnt ihr den Translator mit einem WLAN-Netz verbinden. Das kann auch ein von eurem Smartphone generierter Hotspot sein. Einmal mit dem Internet verbunden, könnt ihr den Translator dann benutzen.
Bedienung und Funktionen
Der Translator funktioniert zwar auch vollständig ohne Smartphone, Einstellungen vornehmen könnt ihr aber nur über die App. Die ist sehr übersichtlich gehalten und bietet nicht sehr viele Funktionen. Zunächst könnt ihr natürlich die beiden Sprachen einstellen, die übersetzt werden sollen. Zur Auswahl stehen Chinesisch, Englisch, Japanisch, Koreanisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Russisch, Portugiesisch, Italienisch, Niederländisch, Dänisch, Finnisch und Schwedisch.
Anders als bei anderen Übersetzer-Apps könnt ihr hier aber nicht direkt über die App Texte übersetzen, sondern benötigt immer das Gerät dazu. Dessen Bedienung ist zumindest sehr unkompliziert. Auf der Vorderseite gibt es vier Tasten; zwei, die die Lautstärke regeln, und zwei zur Spracheingabe. „Me“ für die eigene Sprache und die Taste mit dem kleinen Mikrofon für die jeweils zweite eingestellte.
Übersetzung
Was der Übersetzer soll, macht er dann halbwegs zufriedenstellend. Er übersetzt in den meisten Fällen korrekt in Deutsch, Englisch und Chinesisch. Allerdings kann es immer mal wieder vorkommen, dass ein Wort undeutlich gesprochen und dann nicht richtig verstanden wird. Das erfährt man dann nicht, bzw. maximal an der verwunderten Reaktion des gegenüber. Deswegen gilt auch hier: Deutlich und nicht zu schnell sprechen, dann kommt man mit dem Translator sicher durch Alltagssituationen.
Je nach Länge des gesprochenen Satzes braucht die Übersetzung aber ein bisschen, bei langen Sätzen schon mal bis zu zehn Sekunden. Das kommt einem wie eine halbe Ewigkeit vor, wenn man mitten in einer Unterhaltung ist. Was ein wirklich großer Vorteil gewesen wäre, ist eine Offline-Funktion. Könnte man sich einzelne Sprachpakete auf das Gerät herunterladen, wäre es viel flexibler einsetzbar. Leider ist dem nicht so, und das Gerät braucht durchgehend eine Internetverbindung.
AI-Funktionen – Leider nur auf Chinesisch
In dem Gerät arbeitet Xiaomis Xiao Ai, die wir unter anderem auch aus dem AI Speaker von Xiaomi kennen. Die kann man über den zentralen, runden Knopf ansprechen. Auch die Kamera im Mi MIX 2S kann mit dieser KI bereits Texte übersetzen. Neben dem reinen Übersetzen gibt es hier auch weitere Funktionen, wie das Abspielen von Musik oder das Ansagen aktueller Nachrichten oder auch Hörbücher. Das ist allerdings auf die chinesische Sprache beschränkt, außerdem sind viele der unterstützten Dienste ebenfalls chinesisch. Für Europa eine nicht nutzbare Funktion.
Fazit – Ist der Übersetzer auch ein Gadget für uns?
Allein der problematischen Einrichtung auf Chinesisch wegen lautet die Antwort hier leider nein. Dass man sich durch eine komplizierte Einrichtung kämpfen muss, um das Gerät zu nutzen, kann man von niemandem verlangen. Wer sich das aber zutraut oder genug chinesisch versteht, wird danach einen (ausreichend) funktionierenden Übersetzer in einem handlichen Format haben.
Selbst der Preis in China von 249 RMB, umgerechnet 32€, ist leider bereits etwas hoch für meinen Geschmack. Die zusätzlich nutzbare AI, mit der man kommunizieren kann, mag den Preis rechtfertigen, nur hat man davon eben nichts. Schon der AI Speaker von Xiaomi war aus diesem Grund (nur chinesische Sprache) in unserem Test durchgefallen.
https://www.youtube.com/watch?v=eVV5VdujifU
Wie schon im Test des Aibecy Übersetzers, der genau so funktioniert, frage ich auch hier, warum ich das in Zeiten eines Google Translators überhaupt brauche. Der Dienst ist halt einfach kostenlos, und bietet zusätzlich die Funktion, zumindest für die Schriftübersetzung Offline-Pakete für viele Sprachen herunter zu laden. Und die Übersetzung ist besser.
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