Thermomix-Konkurrent – TOKIT Omni Cook Küchenmaschine für 660€ bei Amazon
Den TOKIT Omni Cook gibt es momentan im Blitzangebot für 660,90€ bei Amazon. Damit bekommt ihr eine smarte Küchenmaschine, die vergleichbar mit einem Thermomix ist. Günstiger und auch sehr beliebt ist da nur die LIDL Monsieur Cuisine.
Der „Küchenporsche“ wird gerne mal belächelt, doch klammert man den Preis mal aus ist der Thermomix von Vorwerk aber sicher ein gutes Produkt. Ich habe mir schon im Jahresrückblick 2018 (mit Timecode!) einen „Xiaomi Thermomix“ gewünscht und anscheinend hat Xiaomi in Richtung Wuppertal geschielt. Ende 2020 erschien die Ocooker Küchenmaschine dann im Crowdfunding, aber nicht für Deutschland. Bis jetzt!
Dabei handelt es sich um die TOKIT Omni Cook. Die Thermomix-Alternative war im Crowdfunding erfolgreich und kann nun über die europäische Seite bestellt werden. 999€ verlangt der noch unbekannte Hersteller dafür. Damit ist sie gerade mal halb so teuer wie der aktuelle Thermomix TM6, aber auch doppelt so teuer wie der Silvercrest Monsieur Cuisine von LIDL. Wie schlägt sich der OmniCook gegen diese Konkurrenz? Ist es der Thermomix-Killer?
- TOKIT Omni Cook
Inhalt
Technische Daten des Tokit Omni Cook
Modell | Tokit Omni Cook | Thermomix TM6 |
Abmessungen | 355 x 244 x 364 mm | 341 x 326 x 326 |
Gewicht | 7,4 Kg | 7,95 Kg |
Leistung Motor | 500W Nennleistung | 500W Nennleistung |
Drehzahl | 12.000 U/min | 10.700 U/min |
Fassungsvermögen Mixtopf | 2,2 L | 2,2 L |
Temperatur | 35 – 180°C | 160°C |
Preis | 899€ | 1.359€ |
„Xiaomi Ocooker“ oder TOKIT Omni Cook?
Diese Thermomix-Alternative hat schon Ende 2020 Aufsehen erregt, da sie auch Xiaomi zugeordnet wurde. Das lag daran, dass die Küchenmaschine aus dem Hause Ocooker über Xiaomis Youpin Plattform vertrieben wurde, weswegen sie auch den Spitznamen „Xiaomi Thermomix“ bekommen hat. Die Xiaomi Ocooker Küchenmaschine war aber nur in China verfügbar und hat den Weg nicht mal in die China-Shops gefunden. Nun ist diese Maschine aber für den globalen Markt geplant und kommt unter dem Namen TOKIT Omni Cook als Global Version des Ocookers auf den Markt!
Interessant ist aber, dass Xiaomi hier trotzdem seine Finger im Spiel hat. Denn hinter TOKIT und auch OCooker steckt Chunmi Technology, eine Research & Development Firma mit Fokus auf Hard- und Software für smarte Küchengeräte. Chunmi wurde 2013 gegründet und im Folgejahr eine Xiaomi-Ökosystemfirma. Laut Crunchbase ist Chunmi Technology sogar eine Sub-Organisation von Xiaomi.
Die Konkurrenz
Die Chinesen sind nicht die ersten, die die Küchenmaschine aus dem Hause Vorwerk „kopieren“, auch Silvercrest (LIDL) hat hier schon mehrere Anläufe gewagt und konnte mit dem Monsieur Cuisine Connect das Erfolgsrezept adaptieren. Auch Bosch bietet mit der Cookit Küchenmaschine eine Alternative zu dem Thermomix, setzt dabei aber etwas andere Prioritäten. Mit 1299€ UVP fällt diese Alternative ebenfalls teuer aus.
Der Thermomix, inzwischen auch als „Das Original“ betitelt, ist mit dem Thermomix TM5 schon 2014 smart geworden und kann mit der „Cookido“-App (und Abo) auch Rezepte synchronisieren und Updates bekommen. Davor hat man sich zehn Jahre auf dem Thermomix TM31 ausgeruht. Aktuell ist das Modell Thermomix TM6, mit vergrößertem Display und neuen Features kostet er 1.359€ und kann erstmalig auch direkt online bestellt werden. Eine Thermomix-Party ist nicht mehr notwendig. Für 2021 wurde zudem auch der Thermomix Friend angekündigt, der dank automatisierter Übertragung mit dem TM5 und TM6 zusammenarbeitet.
Wofür überhaupt so ein Ding?
Da ich den Thermomix schon mehrmals in Diskussionen über die Sinnhaftigkeit des Geräts verteidigen musste, ein kurzer Einschub wofür man so eine Küchenmaschine benötigt. Braucht man zwingend eine? Nein. Wer weiß wie Topf, Pfanne und Messer zu bedienen sind, wird auch sehr gut ohne auskommen. Trotzdem ist der Thermi auch sehr gut für begnadete und sogar berufliche Köche geeignet.
Warum? Er kann Arbeit und Zeit abnehmen, da es ein Mixer und Herd im Verbund mit einer Art „Gehirn“ ist. Ähnlich wie ein Saugroboter nimmt er Zeit ab, da man die Küchenmaschine beim Kochen nicht beobachten muss. Wenn man 30 Minuten eine Suppe kocht, kann man in den 30 Minuten etwas anders machen, ohne danach gucken zu müssen. Gerührt wird automatisch, hier brennt nichts an!
Die Rezepte sind in der Regel fail-proof und daher auch gerade für Kocheinsteiger geeignet, die keine Muße oder Zeit haben, das Kochen zu lernen. Da einen die neueren Modelle, so wie auch der Toki, Schritt für Schritt an die Hand nehmen, muss man selbst wenig machen außer den Anweisungen folgen. Das gilt in der Regel allerdings auch für ein gutes Nicht-Thermomix-Rezept.
Mehr als eine Thermomix-Kopie?
Der TOKIT Omni Cook bedient sich der Idee des Originals, setzt aber auf ein eigenständiges Design. Im Gegensatz zu den Vorwerk-Modellen ist der Mixtopf nicht zentriert, sondern sitzt links, während sich das Touchscreen-Display auf der rechten Seite befindet. Das bietet eine Displaydiagonale von 7 Zoll, ist also noch etwas größer als ein Redmi Note 10 Pro zum Beispiel. Es gibt den Omni Cook nur in einer Farbe: Schwarz-Weiß. Die Basis ist Weiß, die Oberfläche dagegen im schwarzen Klavierlack. Das ergibt Sinn, Flecken von z.B. Tomatensauce sind so etwas schlechter sichtbar.
Auf euerer Küchenzeile nimmt die Küchenmaschine nicht allzu viel Platz ein. Sie ist gerade einmal 35,5 cm lang und 24,4 cm hoch, mit eingesetztem Mixtopf kommt ihr auf eine Höhe von 36,4 cm. Setzt man den Dampfaufsatz noch auf, wird es entsprechend höher. Mit Mixtopf und Deckel kommt ihr auf ein Gesamtgewicht von 7,4 Kg. Damit kann man ihn bei Bedarf auch leicht versetzen, grundlegend würden wir aber empfehlen ihn so wenig wie möglich zu bewegen. Zumindest bei dem Thermomix kann durch das Verschieben nämlich die Waage beeinträchtigt werden, was wir wir bei dem Omni Cook bisher nicht feststellen konnten.
An der rechten Seite befindet sich der Power-Button zum Ein- und Ausschalten des Geräts. Das Stromkabel ist fest integriert und nicht abnehmbar, kann aber an der Kunststoffspule auf der Rückseite leicht aufgewickelt werden – praktisch! Eine nette Ergänzung sind zudem die Füße der Küchenmaschine. Diese sind nämlich mit Saugnäpfen versehen, wodurch sich der Omni Cook durch das Eigenwicht an der Unterfläche festsaugt und quasi nicht verrutschen kann. Gut mitgedacht, Tokit.
Wie ist der Thermomix-Killer verarbeitet?
„Thermomix-Killer made in China, das kann doch nix sein“ denken sich vielleicht einige. Trotz einiger Erfahrung mit China-Produkten bin ich von der Verarbeitungsqualität des Tokit Omni Cooks und seines Zubehörs positiv überrascht. Die Küchenmaschine an sich besteht zwar zum Großteil auch aus Kunststoff, der Motor und die Technik kommen aber auf einiges an Gewicht, weswegen der Kunststoff notwendig war. Das Display ist sauber integriert und das Funktionsrad hat ein angenehmes, wenn auch etwas grobes Feedback. Nur der Power-Button wirkt etwas billig – nun gut.
Im Gegensatz zu Smartphones oder Smartwatches, gibt es von solchen Küchenmaschinen einfach nicht etliche Iterationen und Vorlagen, Tokit bzw. Ocooker aus China hat sich hier selber Gedanken machen müssen und hat viele Schritte durchdacht. Wo die Inspiration herkommt ist zwar klar, allerdings hat man das Messer und den Topf zum Beispiel anders befestigt als Vorwerk.
Möchte man das Messer entfernen, muss man unten eine Art „Mutter“ lösen, die das Messer festhält und nicht den ganzen Boden des Mixtopfs wie bei dem Original. Das hat einen kleinen Nachteil bei der Reinigung, den wir später thematisieren. Der Kunststoffboden kann bei Bedarf aber mit drei Schrauben gelöst werden. Auch der Mixtopf wird anders eingesetzt. Beim Reinstellen rastet der automatisch ein, möchte man ihn entfernen, muss man links einen Schieberegler verschieben.
Kritik gibt es aber dennoch, die betrifft den Deckel des Mixtopfs. Den kann man auch vermeintlich richtig eindrehen, ohne dass er 100% drauf sitzt. Problematisch ist daran, dass der Deckel trotzdem „klickt“ als wenn man ihn richtig reinsetzen würde. Leider kann aber die Hinterseite des Deckels noch auf sein. Und das auch während der Mixer läuft – das ist gefährlich und ein No-Go! Ist der Deckel richtig drauf und man möchte ihn während des Betriebs entfernen, gibt es aber eine Benachrichtigung und der Mixer stoppt.
Reinigung des TOKIT Omni Cooks
Wahrscheinlich würden Leute viel lieber kochen, wenn man danach nicht aufräumen und reinigen müsste. Der Tokit Omni Cook nimmt einem zumindest etwas Arbeit ab, schließlich ist ein „Vorreinigungs-Modus“ integriert. Dabei muss man etwas weniger als einen Liter Wasser und Spülmittel in den Mixtopf geben und den Modus starten, der dann zwei Minuten in Anspruch nimmt. Wie es uns ein paar nasse Küchentücher bestätigen, sollte man sich an die Vorgabe halten. Das Ergebnis ist okay, aber gerade am Rand oben muss man noch manuell nach reinigen.
Dann oder auch direkt kann der Mixtopf des Omni Cooks aber auch in die Spülmaschine, deswegen ist der Topf zum Großteil auch aus Edelstahl. Die eigentliche Küchenmaschine kann selbstverständlich nicht in die Spülmaschine! Sie sollte aber mit einem feuchten Lappen und einem Trockentuch zwischendurch abgewischt werden. Neben dem Mixtopf sind alle Zubehörteile aus Kunststoff, aber laut Bedienungsanleitung für die Reinigung in der Spülmaschine geeignet.
Das hat im Test auch alles gut funktioniert. Einziger Nachteil: Der Kunststoff am Mixtopf mit dem Spaltmaß dazwischen kann langfristig etwas Dreck beherbergen. Da sollte man in unregelmäßigen Abständen eventuell das Gehäuse ablösen, um es vollständig zu reinigen. Wer zuhause aus Platzgründen keine Spülmaschine hat, kann einen Blick auf die kompakte Lösung von BlitzWolf werfen, die wir getestet haben.
Bedienung des Omni Cook
Unter dem 7″ Display befindet sich ein Drehknopf, der genau wie bei dem Original ebenfalls essenziell für die Bedienung der Küchenmaschine ist. Während ihr mit dem Touchscreen durch das Menü navigiert und Rezepte auswählt, stellt ihr mit dem Drehrad zum Beispiel die Stufe, Temperatur und die Zeit ein. Das ist gerade beim Kochen und Backen sinnvoll, falls die Finger z.B. ölig sind, ist die Bedienung des Drehkopfs einfacher und besser als über den Touchscreen. Mit einem Klick auf den Knopf startet man das Programm oder beendet das. Nur, dass der Drehknopf in manchen Einstellungen invertiert ist, ist teilweise nicht intuitiv. Ein- und Ausschalten erfolgt allerdings über den Power-Button an der Seite.
Zudem ist der Xiaomi Ocooker aber noch mit einem Lautsprecher ausgestattet, über den ihr eine gesprochene Anleitung für das ausgewählte Rezept oder eben Bescheid bekommt, wenn das Gericht fertig ist. Dazu aber gleich noch mehr.
TOKIT Omni Cook mit Cloud-Rezepten
Aber wofür braucht man überhaupt ein Touchscreen-Display bei einer Küchenmaschine? Vorwerk macht es seit dem TM5 vor und Xiaomi bzw. Tokit hat sich davon inspirieren lassen. Rezepte sind auf dem Ocooker bereits „vorinstalliert„, inklusive Anleitungen und Zutatenliste, die man einfach ablesen kann. Zudem ist die Küchenmaschine ein IoT-Produkt, also mit WiFi ausgestattet und kann über das hauseigene CookingIoT neue Rezepte herunterladen. Als Grundlage dient hier Android, welches auch Videos auf dem Touchscreen-Display abspielen kann.
Im Gegensatz zu dem Thermomix, wo man 36€ für ein Jahres-Abonnement des Cookidoo zahlen muss, sind die Cloud-Rezepte kostenfrei. Woher der Hersteller die Rezepte bezieht und ob Anzahl von mehreren hundert Rezepten noch erweitert wird, ist bisher nicht bekannt. Nach dem Auspacken waren trotz ausgewählter deutscher Sprache noch einige chinesische Menüpunkte vorhanden, die nach einem Update entfernt wurden. Das ist schon mal ein Anfang.
Das Betriebssystem ist dabei relativ übersichtlich. Es gibt drei große Reiter: Rezepte, Modus und Einstellungen. Letztere beschränken sich auf WLAN, Lautstärke, Helligkeit, Sprache, Standby, Einheit, Zurücksetzen und Hilfe mit Verweis auf die Support-Mail.
Kann der Tokit Omni Cook Deutsch?
Ja und nein. Grundsätzlich ist Deutsch als Sprache auswählbar und auch die Bedienungsanleitung der Küchenmaschine ist multilingual und auf Deutsch. Neben Deutsch sind auch noch Chinesisch, Spanisch und Englisch mögliche Optionen. Wer dem Englischen mächtig ist, sollte sich auch dafür entscheiden, denn die deutsche Übersetzung ist nur manchmal gelungen, größtenteils aber fast schon witzig und leider auch unbrauchbar.
Dass in manchen Kontext-Benachrichtigungen „Stornieren“ statt „Abbrechen“ steht, ist noch zu verzeihen, da es trotzdem verständlich ist. Die Unterschiede zwischen „hacken“ und „zerhacken“ zu verstehen, könnte auch schon zu ganz anderen Ergebnissen führen. Zudem sind alle vorinstalllierten Rezepte nur auf Englisch, der Content wird also nicht auf Deutsch angepasst – vielleicht auch besser so.
Man liest aber nicht nur, dank integriertem Lautsprecher redet der Omni Cook auch mit einem. Die Sprachausgabe ist anscheinend ein Feature, was der Thermomix nicht bietet, korrigiert mich gerne, falls das doch vorhanden ist. Diese ist auf Deutsch jedoch quasi unbrauchbar, hier hätte ein Sprecher engagiert werden müssen, der eine bessere Aussprache hat. Wir haben teilweise zu viert vor dem Lautsprecher gestanden und versucht die Anweisungen zu entziffern. Wir können das Sprachpaket aber gern für euch aufnehmen, Tokit.
Leistung des TOKIT Omni Cook
Die Einbindung ins Internet und der smarte Aspekt sind aber nur eine Facette der Thermomix-Alternative. Um wie der TM6 anbraten, kochen, kneten,Eis zerkleinern, fermentieren oder dünsten zu können, bedarf es einiges an Power.
In dem 7,4 kg schweren Gerät befindet sich ein 500W Motor, der das Edelstahl-Mixmesser antreibt. Dieses besteht wie bei dem Original auch aus vier Klingen, die leicht versetzt angeordnet sind. Der Mixtopf bietet ein Fassungsvermögen von 2,2 Litern, genau wie bei dem Thermomix TM5 oder TM6 und soll laut Hersteller für circa 3 Portionen reichen, wobei das sicher vom Gericht abhängt. Die maximale Leistungsaufnahme liegt mit bis zu 1700W sogar leicht über dem TM6.
Die Ocooker Küchenmaschine bzw. der Omni Cook kann dabei eine Temperatur von bis zu 180°C erreichen. Vorwerks Modell schafft dabei „nur“ 160°C. Gerade für den Mixer und das Messer ist aber noch die Drehzahl entscheidend. Die liegt bei dem Tokit Omni Cook bei minimal 40 U/min bis zu 12.000 U/min maximal, während der Thermomix TM6 eine Spannweite von 100 U/min bis 10.700 U/min bietet. Allein vom Datenblatt her, hat der Omni Cook tatsächlich die Nase vorn.
Welche Funktionen hat der Omni Cook?
Tokit bewirbt den Omni Cook als 21-in-1 Maschine, es gibt aber „nur“ elf kulinarische Modi. Diese umfassen den Knet-Modus, Dampfen, Schmoren, Entsaften, Eis zerkleinern, Hacken, Zerhacken, Rühren, Schleifen (?), Sous Vide und Joghurt. Dazu kommen noch der Reinigungsmodus, der Wiegemodus und ein Extrem-Modus. Diese Modi machen dann Sinn, wenn ihr keinem Rezept aus der Cloud folgt und zum Beispiel ein Thermomix-Rezept aus einem Kochbuch oder online umsetzt oder sogar freestylt. Bei Modi wie Sojamilch oder Joghurt bekommt ihr Anweisungen, was ihr einfüllen müsst, die restlichen Modi bieten aber einfach Voreinstellungen. Die lassen sich größtenteils jedoch auch anpassen.
Wir haben noch nicht alle Modi ausprobiert, wahrscheinlich werden wir hier auch nichts sous-vide garen. Einen guten Eindruck hat der Wiegemodus, also die integrierte Waage. Diese ist präzise und entspricht genau unserer Kontrollwaage, misst im Gegensatz zum Thermomix TM5 sogar auf 1g genau und nicht in 5er Schritten. Auch der Rühr-Modus hat bei der Zubereitung von Keksteig geholfen und auch der Extrem-Modus musste schon mal rein, um etwas zu zerkleinern.
Ihr müsst allerdings keine der Voreinstellungen auswählen, sondern könnt die Dauer, Temperatur und Geschwindigkeitsstufe auch jeweils manuell anpassen. So erklären sich auch die insgesamt 21 Funktionen des Omni Cooks, dazu zählt der Hersteller dann z.B. auch die Funktion eines Wasserkochers. Dafür gibt es zwar keinen dedizierten Modus, aber ihr könnt theoretisch einfach Wasser auffüllen und es mit 100°C kochen. Naja, so „trickst“ der Hersteller hier etwas, hat ja aber nicht Unrecht.
Welche Rezepte gibt es?
Die Smartness des Tokit Omni Cooks ist eine der wichtigsten Features, gerade gegenüber einem normalen Mixer oder anderen Küchenmaschinen wie z.B. dem Modell von Blitzwolf. Xiaomi bzw. Tokit setzt hier mit Android und einer „offenen“, cloudbasierten Rezeptbibliothek auf einen anderen Ansatz als Vorwerk mit dem Cookidoo-Abomodell. Leider ist es nicht so, dass man wie im Play Store einfach nachträglich Rezepte installieren kann, sondern (erst einmal) mit den vorinstallierten Rezepten leben muss.
Diese sind aufgeteilt in z.B. Hauptgang, Vorspeise, Dessert, Suppe, Getränk, Saucen, Backen und Sous Vide. Man kann nicht auf alle Rezepte gleichzeitig zugreifen, weswegen eine genaue Anzahl schwer einzuschätzen ist. Unter Hauptgang sind es wahrscheinlich knapp 100 Rezepte, unter Vorspeise, Getränk und Suppe eher 20, bei Dessert knapp 30 bis 40 und bei Sous Vide gerade einmal vier. Einige davon lassen sich noch mal filtern, bei Hauptgängen kann man z.B. „vegan“ filtern, was allerdings nur vegetarisch und nicht vegan ist.
Ich bin von den Rezepten des Omni Cooks teilweise enttäuscht, was aber ganz privat daran liegt, dass ich kein Fleisch esse und ein Großteil der Rezepte fleischlastig ist. Hinzu kommt, dass, oh Wunder, viele der Rezepte der asiatischen Küche entspringen und das eventuell nicht jedermanns Cuisine ist. Da muss man sich erstmal durch Gerichte wie „Mee Siam“, „Kway Teow Pad Thai“, „Pad Kra Pao“ oder „Chwee Kueh“ klicke, um zu verstehen, was man kochen darf.
Cool ist, dass manche der Rezepte sogar mit einem Video versehen sind, welches entweder das fertige Gericht oder die Zubereitung zeigen. Das gilt aber eher für manche, meist bekommt man ein Bild, die Zutatenliste, das benötigte Hilfswerkzeug wie die Messlöffel und die Gesamtdauer. Dann kann man sich durch die verschiedenen Schritte klicken, was gut funktioniert. Muss z.B. eine Flüssigkeit hinzugefügt werden, wird die Waage automatisch aktiviert, so dass man bspw. 100g hinzufügen kann. Man kann zudem jederzeit wieder zwischen den Schritten hin- und her springen.
Kochen mit dem TOKIT Omni Cook
Jetzt steht er da, in unserer Büroküche: der lang erwartete TOKIT Omni Cook. Die erste Frage: „Was koche ich?“. Theoretisch sollte es dank der vorinstallierten Rezeptlibrary einfach sein, sich ein Gericht auszusuchen. Um es für alle der Redaktion bzw. aus dem Büro zu erträglich zu machen, musste ein veganes Rezept her, davon gibt es nur eine Handvoll. Deswegen musste ich für das erste Mittagessen auf die Thermomix-Klassiker zurückgreifen: Dattel-Curry-Dip und der 5 Sekunden Brokkoli-Salat. Alles wurde im manuellen Modus gemacht mit einem Rezept vom Thermomix Cookido bzw. von Rezeptwelt. Wobei der Brokkoli-Salat fast identisch als Rainbow-Salat im Omni Cook zu finden ist.
Der erste Eindruck war, dass die Waage sehr präzise ist. Nachdem die ersten Zutaten für den Brokkoli-Salat in dem Topf gelandet sind und klein gehackt werden sollten, fiel auf: Die Angaben für ein Thermomix Rezept können nicht 1:1 so mit dem Omni Cook übernommen werden. Ich musste etwas mehr nach Gefühl machen und konnte mich darauf nicht ganz verlassen. Mein Eindruck ist bisher, dass man beim Omni Cook tendenziell eine Stufe höher als im Thermomix Rezept angegeben auswählen sollte und wenige Sekunden (1 bis 3 Sekunden) länger mixen muss, wenn es um kurze Mixvorgänge geht. Vielleicht ist hier die Übersetzung des Motors nicht ganz so unmittelbar wie beim Thermi.
Das hat bei den ersten Anläufen dafür gesorgt, dass der Brokkoli Salat teilweise zu flüssig und zu fein war. Beim Dip ging das dann schon besser und der war ein voller Erfolg in unserem im Büro und wird seitdem fast täglich angefragt. Diese Resultate könnte man aber grundsätzlich auch mit einem guten Mixer wie mit dem BlitzWolf BW-CB2 erzielen. Der große Vorteil einer solchen Küchenmaschine ist die Möglichkeit auch zu „kochen“.
Auch Alex und Maike, die beide vorher noch nie mit einem Thermomix oder ähnlichem gearbeitet haben, waren von der Zubereitung angetan. Es brauchte eine Eingewöhnungszeit und etwas Skepsis, aber schon nach den ersten mal „Mixen“ fängt man an ein Gefühl dafür zu entwickeln, so dass auch das ein oder andere zusätzliche Mittagessen damit zubereitet wurde.
Mit Temperatur kochen
Deswegen stand ein Chili sin Carne auf der Speisekarte, bei welchem man zunächst Zwiebeln, die der Omni Cook vorher zerkleinert, andünstet. In Kombination mit etwa Öl mussten diese für zwei Minuten angedünstet werden. Ein Problem: Das Rezept spricht von der Thermomix Varoma Stufe. Die entspricht einer Temperatur von 100°C, das sollte man sich merken, ein solcher Knopf existiert beim Gerät von Tokit nicht. Das Kochen und Andünsten hat im Test sehr gut funktioniert, die Temperatur wird innerhalb weniger Minuten erreicht und wir konnten uns komplett an das Thermomix Rezept halten.
Lieferumfang & Zubehör zum Tokit Omni Cook
Da der Thermomix nun schon seit über 50 Jahren existiert – Respekt – hat sich auch einiges an Zubehör angesammelt, welches über die Jahre entworfen wurde. Als jemand der schon öfter einen TM31 oder TM5 auseinander gebaut hat, erinnern mich gerade das Zubehör wie der Dünstaufsatz und der Schmetterlingsaufsatz des Omni Cooks an das Original von Vorwerk. Hier hat man sich viel deutlicher vom Original „inspirieren“ lassen als beim Design der Küchenmaschine an sich.
Im Lieferumfang des Omni Cooks liegt natürlich der Omni Cook selbst, das Mixmesser, der Mixtopf, der Messbecher aka „Stopfen“ für den Deckel, der Gareinsatz, ein Set Messlöffel, ein Silikonspatel und ein Rühreinsatz. Gegenüber dem TM 6 fehlt der Dunstaufsatz, den man bei Tokit aber auch separat für 79€ erwerben kann. Vorwerk hat diesen als „Varoma“ betitelt.
Als Ersatzteile bietet Tokit den Mixtopf für 169€ an, der neben dem Topf mit Deckel noch den Messbecher und das Edelstahlmesser beinhaltet. Alternativ kann man auch nur das Messer zum Preis von 59€ bestellen. Dazu gibt es noch den Rühraufsatz, Spatel und den Messbecher. Außerdem ist ein Aufsatz für slow cooking erhältlich, der anstelle des Edelstahlmessers sitzt und die Mixschüssel zu einem Topf umfunktioniert. Außerdem gibt es noch einen Kunststoff-Messeraufsatz, der dafür sorgen soll das Flüssigkeit sich besser verteilt und nicht alle Lebensmittel vom Messer zerkleinert werden.
Preis & Veröffentlichung des TOKIT Omni Cook
Der TOKIT Omni Cook hat bei uns für Aufmerksamkeit gesorgt, da er im Crowdfunding auf Kickstarter sogar zum Super Early Bird Preis von 599€ erhältlich, aber eben stark limitiert war. Der Angebotspreis lag bei 799€, regulär kostet die Thermomix-Alternative allerdings 899€. Für den Preis bekommt man neben der Küchenmaschine die Mixschüssel, einen Gareinsatz, einen Rühraufsatz, den Messbecher, ein Set Messlöffel, die Edelstahl-Klinge und einen Silikonschaber.
Der Omni Cook soll in Europa ab 3. Oktober 2021 verschickt werden und der Versand soll 4 bis 8 Tage in Anspruch nehmen, wenn man innerhalb Deutschlands bestellt. Der Versand ist ab $100 kostenlos und Tokit verspricht eine 2-Jahres Garantie für den Omni Cook an sich, nicht aber für das Zubehör.
Fazit: TOKIT Omni Cook kaufen?
Die Ocooker Küchenmaschine, gerne auch „Xiaomi Thermomix“ genannt, war ursprünglich nur für China geplant. Wir freuen uns sehr, dass sich der hier recht unbekannte Hersteller TOKIT dafür entscheidet, die Thermomix-Alternative auch nach Europa zu bringen. Und der Omni Cook ist gerade in puncto Hardware wirklich gut umgesetzt. Die Verarbeitung lässt bis auf den Deckel kaum Wünsche übrig, der Funktionsumfang ist sehr groß und alle bisher getesteten Funktionen laufen wie gewünscht und die Resultate können sich in jedem Fall sehen lassen. Man bekommt ihr wirklich eine „Alles-in-einem“-Maschine mit Leistung, die sogar den teureren Thermomix TM6 terminiert.
Der allergrößte Nachteil ist aber noch die Software und Rezeptauswahl. Der Tokit Omni Cook ist aktuell nur stark eingeschränkt auf Deutsch nutzbar und die Rezepte entsprechen in Sprache und Auswahl wahrscheinlich eher einer kleineren Zielgruppe, hier hat Vorwerk einfach das bessere Betriebssystem, auch wenn Sprache z.B. nicht integriert ist. Es ist ähnlich wie bei den 3D-Druckern, Top-Modelle wie der Creality Ender-3 profitieren von der Community. So auch beim Thermomix. Zumindest teilweise kann man sich aber auch als Omni Cooker an den Rezepten bedienen. Man kann sich aber nicht 1:1 an die Rezepte halten und muss ein Gefühl für die Bedienung entwickeln.
Die preisliche Mittelfeld-Position mit einem Preis von 899€ zwischen Monsieur Cuisine und Thermomix kann bei der Kaufentscheidung ein Vorteil sein. Man wird es allerdings schwer haben. In Bezug auf den Funktionsumfang hebt man sich vom LIDL-Thermomix mit mehr U/min, höherer Temperatur und noch mehr Funktionen ab. Dafür ist das LIDL-Gerät aufgrund des höheren Fassungsvermögen noch eher für Familien geeignet und kostet eben weniger.
Aufgrund der Software kann ich den Tokit Omni Cook aktuell also nur eingeschränkt empfehlen, obwohl er mir gut gefällt. Mit besserer Übersetzung und mehr Rezeptauswahl bietet der Omni Cook sehr viele, gut umgesetzte Funktionen. Ein schwerwiegender Kritikpunkt abseits davon ist nur der Deckel, der ein Sicherheitsrisiko birgt. Wir werden ihn weiter testen und sind euch sehr auf euren Input gespannt!
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