Poco F2 Pro mit 8/256 GB Speicher für 427,73€ bei MediaMarkt
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Das Pocophone F1 war 2018 ein extrem wichtiges Smartphone für Xiaomi. Der Preis-Leistungs-Killer war für knapp 300€ ein echtes Flagship und hat damit auch viele Leute zum ersten Mal auf Xiaomi aufmerksam gemacht. Ein Nachfolger wurde lange Zeit dementiert, dann ging aber alles plötzlich schneller als gedacht. Das Pocophone F2 Pro wurde vorgestellt und ist wie erwartet baugleich mit dem Xiaomi Redmi K30 Pro. Nach dem Test ist klar, kein anderes Smartphone bringt alles was wir an Xiaomi Smartphones mögen so gut auf den Punkt.
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Inhalt
Technische Daten des Pocophone F2
Pocophone F2 Pro | |
Display | 6,67″ AMOLED-Display (2400 x 1080p, 20:9 Seitenverhältnis) |
Prozessor | Qualcom Snapdragon 865 @2,84 GHz |
Grafikchip | Adreno 650 |
Arbeitsspeicher | 6 GB LPPDR4X/ 8 GB LPDDR5 |
Interner Speicher | 128 GB UFS 3.1/ 256 GB UFS 3.1 Speicher |
Hauptkamera | 64 MP Sony IMX686 mit ƒ/1.89 + 13 MP Weitwinkelkamera + 5 MP Telemakrokamera + 2 MP Portraitsensor |
Frontkamera | 20 MP |
Akku | 4.700 mAh mit 30W |
Konnektivität | WiFi 6, WLAN AC, GPS/Galileo/BDS/GLONASS, Bluetooth 5.1, Dual SIM, NFC, 5G |
Features | Fingerabdrucksensor im Display| USB Typ-C | Kopfhöreranschluss | IR-Blaster |
Betriebssystem | MIUI 11, Android 10 |
Abmessungen / Gewicht | 163,3 x 75,4 x 8,9 mm / 228 g |
Preis | 6/128 GB: 499€ | 8/256 GB: 599€ |
Poco übernimmt Redmi K30-Serie
Es gab bereits Anfang 2019 erste Leaks, die haben sich dann aber mehr oder weniger in dem Xiaomi Mi 9T und Xiaomi Mi 9T Pro (Redmi K20 (Pro)) bewahrheitet. Für uns galt das 9T auch als eine Art Poco F2, da es wie die erste Generation im Vergleich zum Flagship (Xiaomi Mi 8) den Klinkenanschluss und einen größeren Akku hatte. Und tatsächlich sucht sich Pocophone die Redmi K-Reihe als Vorlage für das neue Pocophone aus. Das hat man bereits bei dem Pocophone X2 gemacht, welches auf dem Redmi K30 basiert.
Randloses, aber kein „eigenes“ Design
So haben wir es bei dem Pocophone F2 Pro auch mit relativ randlosen Design zu tun. Man merkt sofort, dass es sich bei dem Poco F2 Pro um den quasi-Nachfolger des Xiaomi Mi 9T Pro handelt, mit dem ersten Pocophone F1 hat es nicht mehr viel gemein. Die 6,67″ Bildschirmdiagonale sind Xiaomis aktueller Standard und trotz sehr randlosem Design, ist es einfach ein großes Smartphone. Aber gerade das randlose Design tröstet schnell darüber hinweg, endlich mal wieder kein Punch-Hole Design! So erinnert es zum Beispiel auch stark an das Mi Mix 3, welches aufgrund des Slider-Designs ebenfalls „randlos“ war.
Ganz randlos ist das Smartphone natürlich nicht, zumal man auch auf ein Curved-Display wie bei dem Xiaomi Mi 10 verzichtet. Dieses verstärkt den randlosen Effekt eigentlich, aber ganz unter uns: An dem flachen Display dürften sich wesentlich weniger Leute stören. Der untere Bildschirmrand fällt mit gut 4-5 mm Dicke noch am dicksten aus, an den Seiten und oben ist das Poco noch etwas schlanker.
Wie auch bei dem Pocophone F1 und dem Redmi K20 Pro/Mi 9T Pro ordnet man die Kameras auf der Rückseite zentral an. Dabei handelt es sich nun aber um eine quadratische Anordnung in einem Kreis-Modul, ähnlich wie bei einem OnePlus 7T. Darunter befindet sich der LED-Blitz. So kennen wir es auch vom Redmi K30 Pro. Insgesamt gibt es vier verschiedene Colorways, die man so von dem K30 Pro übernommen hat: Blau (Neon-Blue), Grau/Silber (Cyber-Grey), Lila (Electric Purple) und Weiß (Phantom-White). Auch durch den roten Power-Button an der rechten Seite ist die Referenz zum Mi 9T Pro erkennbar.
Mir ist erst nach einigen Tagen mit dem Poco in den Sinn gekommen, dass es sich im Gegensatz zum Vorgänger gar nicht um ein eigenständiges Design handelt. Das erste Pocophone gab es nur in dieser Ausführung und kein Vorbild aus den eigenen Reihen. Das ist meiner Meinung nicht unbedingt ein Kritikpunkt, ein ganz eigenständies Design wäre dennoch interessant, würde den Preis aber wahrscheinlich aufgrund von Forschung & Entwicklung weiter in die Höhe treiben.
Verarbeitung & Handling
Bei dem ersten Poco wurde noch über die Kunststoffrückseite gelästert, von einer schlechten Verarbeitung kann aber bei dem Poco F2 Pro nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil, die Cyber Grey Rückseite unseres Testgeräts ist aus Gorilla Glas 5 und wirkt sehr hochwertig. Es wirkt matter als die Rückseite des Xiaomi Mi 10, aber nicht so matt wie die des Xiaomi Mi 10 Pro. Leider ist die Rückseite aber sehr anfällig für Fingerabdrücke.
Die hochwertige Verarbeitung merkt man auch am Gewicht, mit 228 g ist das Poco F2 Pro nicht nur überdurchschnittlich groß, sondern auch recht „schwer“. Das sind zudem fast 50 g mehr als beim Vorgänger. Ob man ein höheres Gewicht in der Hand nun bevorzugt oder ablehnt, muss jeder für sich selbst wissen. Für mich ist es tatsächlich nicht spürbar schwerer als vergleichbare Geräte.
Ein Pluspunkt ist definitiv auch das Kameramodul auf der Rückseite. Das steht nämlich nicht so weit aus dem Gehäuse heraus und dadurch, dass es zentral positioniert wurde, wackelt das Handy nicht auf dem Tisch! Dass man sich hier von dem OnePlus 7T inspirieren lassen hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Mit der Kameraanordnung hat man es immerhin eigen interpretiert.
Dass man hier kein IP-Rating hat, ist nicht verwunderlich, trotzdem wird es von Jahr zu Jahr ärgerlicher. So ein offizieller Schutz gegen Wasser ist zwar teuer, ist aber einer Sicherheiten, die namhafte Hersteller schon seit Jahren liefern. Das ist beim Poco aber auf jeden Fall eher zu verzeihen als bei dem Xiaomi Mi 10.
Poco führt die Pop-Up fort
Die Besonderheit ist die Pop-Up Kamera, also die Frontkamera, die mechanisch aus dem Gehäuse herausfährt, wenn sie benötigt wird. Das Pop-Up Design hat überraschend viele Anhänger gefunden und man versteht mit jeder Minute mehr, warum das so ist. Durch die Unsichtbarkeit der Frontkamera hat man das Gefühl einfach nur Display in der Hand zu haben – sehr futuristisch.
Die Kamera sitzt wie bei dem Mi 9T Pro leicht nach links versetzt. Von dem Mi 9T Pro haben wir bisher auch in Langzeiterfahrungen kaum etwas negatives über die Funktionsweise der Pop-Up Kamera vernommen. Auch im Poco F2 Pro können wir nach unserem Tests nichts an der Funktionsweise kritisieren. Sie ist gefühlt etwas stabiler geworden, fährt so schnell heraus und wieder rein wie gewohnt und fährt automatisch herein, sobald das Handy merkt, dass es fällt. Wir wollten es nicht auf einen Härtefall ankommen lassen, auf einem Bett funktioniert es aber gut.
Zudem gibt es einen Schutzmechanismus, wenn man die Kamera mehrmals direkt hintereinander heraus und wieder reinfährt. MIUI sendet dann eine Benachrichtigung.
Pop-Up als Benachrichtungs-LED
Die Pop-Up Cam dient nicht nur als Selfiekamera, sondern auch als Benachrichtungs-LED. Um die Kamera herum sitzt eine LED, die für das Herausfahren in fünf verschiedenen Farben (Hellblau, Blau, Dunkelblau, Grün, Rot) leuchten kann. Die Farbe wird beim Herausfahren auch kurz auf dem Bildschirm angedeutet. Zudem lassen sich dafür sechs verschiedene Soundeffekte einstellen. Einstellen lässt sich das unter „Einstellungen -> Spezielle Funktionen -> Frontkamera-Effekte“.
Dort kann man unter „LED-Licht“ auch die gleich LED als Benachrichtigungs-LED einsetzen. Leider leuchtet sie dafür nicht in den fünf verschiedenen Farben, sondern nur in Weiß. Falls man also eine Benachrichtigung bekommt, fährt dafür natürlich nicht die Kamera heraus. An der Oberseite das Pop-Up Kameramoduls ist ein kleiner Kreis (~1 mm Durchmesser) angedeutet, durch den die darunter liegende LED leuchtet. Das lässt sich für jede App individuell einstellen, sie leuchtet aber auch bei eingehenden Anrufen und während des Ladevorgangs.
Leider finde ich die Positionierung etwas ungewohnt. So muss man sein Handy schon um 180° drehen, damit man die Oberseite des Geräts im Blick hat. Wie seht ihr das?
Eins der besten 60 Hz-Displays
Einer der größten Unterscheide zwischen den beiden Pocophones ist das Display. Nun setzt man auf ein AMOLED Display, natürlich mit einer Full HD+ Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln im 20:9 Seitenverhältnis. Das resultiert in einer Pixeldichte von 394 ppi, ein absoluter Standardwert. Poco spricht von einer 92,7% screen-to-body-ratio. Da es sich um eine Art „Budget-Flagship“ handelt, verzichtet man auf eine höhere Bildwiederholrate und stattet das Poco F2 mit einem 60 Hz Panel aus. Dafür gibt es immerhin eine erhöhte Touch-Abtastrate von 180 Hz und eine durchschnittliche Helligkeit von 800 nit. Dazu kommt eine HDR 10+ Zertifizierung.
Es ist vielleicht nicht das beste Display auf dem Markt, es ist aber definitiv ein wirklich gutes Display. Die Helligkeit gefällt mir im Alltag sehr gut, zu Hause oder im Büro reichen schon gut 25% der maximalen Einstellung, draußen muss man natürlich hochregeln. Ich war ziemlich konsequent mit 50% unterwegs, was für mich meistens gereicht hat. Die Farbdarstellung ist ebenfalls sehr kräftig und die höhere Touch-Abtastrate macht sich durchaus mal bemerkbar. Eingaben werden schnell umgesetzt!
Kritisieren muss man lediglich die Blickwinkelstabilität. Aus spitzen Winkeln macht sich ein Color Shift des Displays bemerkbar, die Farben sehen dann sehr grünlich aus. Da man in der Praxis aber so nie auf sein Handy schaut, ist das absolut zu vernachlässigen.
Der größte Kritikpunkt aus der Community war nun aber die fehlende 90 Hz Bildwiederholrate. Da dieses sich immer weiter durchsetzt und auch in günstigen Flagships wie dem Realme X50 Pro zu finden ist, scheint es auch theoretisch im Poco möglich zu sein. Die Option auf 90 Hz zu haben wäre sicherlich besser, keine Frage, aber durch das gute Display und die höhere Touch-Abtastrate habe ich es im Test nicht so vermisst wie zunächst vermutet. Es geht auch 2020 noch ohne 90 Hz.
Einstellungsmöglichkeiten durch MIUI
Ähnlich wie bei dem Xiaomi Mi 10 bekommt man im MIUI Betriebssystem eine Menge Einstellungsmöglichkeiten für das Display des neuen Pocophones. Neben dem Lesemodus und dem Anti-Flacker-Modus gibt es noch den Dark Mode, der wirklich gut aussieht und dank des AMOLED Panels einen stromsparenden Effekt hat. Zudem kann man die Farbtemperatur per Farbpalette anpassen und das Schema sogar in erweiterten Einstellungen weiter anpassen. Hier kann man verschiedene Farbräume vorauswählen und diese per Schieberegler individuell anpassen.
Dazu kommt der Sonnenlicht-Modus, der ähnlich wie die automatische Helligkeit, die auch aktivierbar ist, die Displayhelligkeit hochregelt. In dem Fall aber nur, wenn das Umgebungslicht sehr hell ist. Dafür hat Poco hier einen 360° Lichtsensor eingebaut, der die Helligkeit intelligent und automatisch an das Umgebungslicht anpassen kann. Im Test konnte ich diesbezüglich keinen nennenswerten Vorteil bemerken.
Ich habs schon öfter gesagt und sag es weiter: Der Always-On Modus ist bei Xiaomi wohl einer der besten auf dem Markt. Das MIUI Betriebssystem bietet 27 verschiedene Styles an, bei den man teilweise noch das Farbschema anpassen kann, auf jeden Fall aber was angezeigt werden soll: Akku und/oder Benachrichtigungen. Aber man kann auch eigene Bilder als Always-On Display nutzen – sehr cool! Hier konnte ich also unser Logo benutzen und dann die Farbe der Schrift anpassen. Das ist doch einfach nice, oder?
Fingerabdrucksensor im Display
In den zwei Jahren zwischen den beiden Pocophones hat sich auch der Status des Fingerabdrucksensors gewandelt. Damals noch auf der Rückseite, nun sitzt er im Display, was damals kurz nach dem Pocophone F1 durch Vivo ermöglicht wurde. Schwer zu sagen ob es an dem Fingerabdrucksensor, dem Prozessor oder der höheren Touch-Abtastrate liegt, aber die Entsperrung durch das Display gefällt mir im Test sehr gut. Es funktioniert schnell und wirklich sehr zuverlässig, bis jetzt hatte ich noch keinen Aussetzer.
Immer noch der master of speed?
Das Pocophone F2 Pro bekommt trotz des geringeren Preises aktuelle Top-Hardware. So überrascht uns der Qualcomm Snapdragon 865 Octa-Core Prozessor mit 2,84 GHz keineswegs. Die aktuelle Flagship-CPU steckt auch im Xiaomi Mi 10 oder OnePlus 8 Pro und sorgt in Kombination mit UFS 3.1 Speicher mit 777 MB/s Schreibgeschwindigkeit für rasante Performance. Die Mindestausstattung beträgt 6 GB LLPDR4X RAM und 128 GB UFS 3.1 Massenspeicher, für 100€ Aufpreis gibt es 8 GB LPDDR5 RAM und 256 GB UFS 3.1 Massenspeicher. Schade, dass man diesbezüglich so eine Unterscheidung macht.
Das Poco F1 galt als master of speed, den Titel kann man dem Poco F2 Pro so nicht geben. Nicht weil es langsam ist, ganz im Gegenteil. Dafür fehlt dem Poco einfach das 90 Hz Display, welches, in Kombination mit der höheren Touch-Abtastrate, das Gefühl von Schnelligkeit und flüssiger Performance sicherlich verstärkt hätte. Dass man auch in günstigeren Smartphones 90 Hz Panels verbauen kann, beweist Realme mit dem X2 Pro. ABER: Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, das Poco F2 Pro ist trotzdem ein kraftvolles und schnelles Handy und wird es auch noch die nächsten Jahre bleiben.
Apps öffnen sich zügig, schließen genauso flott, Multitasking ist bis jetzt noch kein Problem gewesen und Fotos werden schnell, wenn auch nicht immer direkt, verarbeitet. Auch Gaming ist kein Problem, ein paar Runden Call Of Duty auf höchsten Einstellungen bringen das Gerät nicht ins Schwitzen. Das Poco F2 Pro ist wohl das schnellste 60 Hz Android-Smartphone auf dem Markt, das kann man definitiv sagen!
Um auch beim Gaming die hohe Leistung langfristig gewährleisten zu können, setzt Pocophone gemäß dem Slogan „Powerfully Cool“ die LiquidCool Technologie ein. Dafür hat man zehn Hitzesensoren integriert, die die Temperatur messen. Um das Gerät zu kühlen, nutzt man ein Graphit-Schicht, Graphen und eine extra vergrößerte Vapor Chamber (Super VC). Das Poco F2 Pro hat sogar die TÜV Rheinland High Gaming Performance-Bescheinigung bekommen.
Benchmarkergebnisse
Diesen Eindruck bestätigen auch unsere Benchmarkergebnisse, die trotz quasi gleicher Ausstattung sogar teilweise etwas besser ausfallen als bei dem Xiaomi Mi 10. Gerade im AnTuTu Benchmark muss man sich zwar gegen ein Red Magic 5G geschlagen geben, dennoch zeigt es, wie viel Leistung man hier für sein Geld bekommt. Das sind alles absolute Top-Werte!
Mehr als 2 Tage Akkulaufzeit
Auch der Akku fällt mit 4.700 mAh relativ groß aus. Im Gegensatz zum Flagship, dem Xiaomi Mi 10, ist er dennoch kleiner, wenn auch nur minimal. Da man hier aber auf ein 90 Hz Display verzichtet, bekommt man tatsächlich eine noch etwas bessere Akkulaufzeit von insgesamt gut 2 Tagen. Der Benchmark wollte und wollte einfach nicht aufhören, das haben wir so sonst nur bei dem Huawei Mate 30 Pro erlebt. Das merkt man auch in der Praxis, über Nacht verliert das Gerät kaum Akku und auch so hält sich der Drain wirklich in Grenzen.
Das Pocophone F2 Pro kann mit 30W schnell geladen werden. Zwar kann man ein Realme X50 Pro schon mit 65W Laden, trotzdem halte ich 30W Laden für mehr als ausreichend, selbst für ein Flagship. In 30 Minuten lädt das Poco F2 Pro von 16% auf 71%, in insgesamt 45 Minuten auf 91%. Eine komplette Ladung benötigt so also etwas mehr als eine Stunde, das entsprechende Ladegerät liegt im Lieferumfang. Kabelloses Laden ist dagegen leider nicht möglich.
Jetzt auch mit Quad-Kamera
Seit dem ersten Pocophone ist auf dem Smartphone-Markt viel passiert, gerade im Bereich der Kameras. Nun gibt es anstatt zwei direkt vier Sensoren. Die Hauptkamera besteht dabei aus dem Sony IMX686 Sensor, der zum Beispiel auch im Mi Note 10 Lite oder Red Magic 5G steckt. Dieser wird zudem mit dem Night Mode 2.0 ausgestattet und unterstützt 8K Videos. Den kombiniert man mit einer 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit 123° Aufnahmewinkel sowie einem 2 MP Tiefensensor, der zusätzliche Bildinformationen bei Portraitaufnahmen sammelt.
Bei dem Redmi K30 Pro hat man eine normale Version sowie eine Zoom-Edition veröffentlicht, Xiaomi entscheidet sich hier aber für die normale Version als Vorlage. So ist der vierte Sensor eine Telemakrokamera mit einer 5 MP Auflösung.
Hauptkamera
Das Poco F2 Pro macht meiner Meinung nach alles richtig mit dem Sony IMX686 und liefert hier wohl eine der besten Smartphone-Kameras in diesem Preisbereich. Eine ausgeprägte Schärfe, satte Farben, eine schöne Klarheit und in den meisten Fällen einen gelungen Weißabgleich. Gerade die Schärfe und das natürliche Bokeh gefällt mir durch den kleineren Sensor besser als bei dem Xiaomi Mi 10. Der Sony IMX689 aus dem OnePlus 8 Pro oder Oppo Find X2 Pro kann zwar stellenweise noch mehr Details rauskitzeln, das erkennt man aber eher auf den zweiten Blick. Denn auch weiter entfernte Schriften auf Kartons kann man noch beim Hereinzoomen gut ablesen.
Im Vergleich zum Mi 10 gefällt mir gerade der höhere Fokusbereich besser. Bei den diversen Blütenfotos ist in der Regel das ganze Objekt scharf, was nicht zuletzt auch an dem guten Autofokus liegt. Mir gefallen die Aufnahmen in verschiedenen Szenarien wirklich gut, wobei die Farben teilweise noch etwas kräftiger ausfallen könnten. Im Gegensatz zum Ultraweitwinkelsensor lassen sich hier manchmal überraschende Unterschiede feststellen.
Ultraweitwinkelkamera
Bei der 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera borgt man sich den Sensor aus dem Mi 10, was definitiv eine gute Wahl ist. Oppo und OnePlus nehmen zwar schon 48 MP Sony Sensoren, verlangen dafür aber auch mehr Geld. Die Detailreiche leidet natürlich auch hier, aber gerade der Dynamikumfang und die doch recht satten Farben haben mich mehrmals überrascht. An den Seiten ist das Bild natürlich leicht verzerrt.
Man kann auch in der Ultraweitwinkelkamera filmen und dann auch in die normale Ansicht wechseln, man kann interessanterweise aber nicht von der Hauptkamera beim Filmen in die Ultraweitwinkelkamera wechseln.
Telemakrokamera
Mein ganz persönliches Highlight ist interessanterweise die Telemakrokamera des Poco F2 Pro. Die Auflösung ist mit 5 MP zwar relativ gering, aber die Ergebnisse können sich echt sehen lassen! Das Foto von dem 3,5 mm Klinkenstecker, auf dem man noch ein Haar scharf erkennen kann, hat mich schwer beeindruckt. Das ist natürlich nicht gestochen scharf und auf einer DSLR mit entsprechendem Objektiv bekommt man ganz andere Resultate, aber trotzdem.
Die „Besonderheit“ ist bei der Telemakrokamera nicht einmal, dass man reinzoomen kann, das geht auch mit günstigeren Smartphones. Bei dem Poco leidet die Fotoqualität nicht darunter und der Autofokus funktioniert überraschend gut. So kann man selbst bei Makroaufnahmen eine Räumlichkeit produzieren, die die Fotos noch weiter aufwertet. In dem Makromodus kann man auch filmen, wobei die Aufnahmen dann nicht stabilisiert sind.
Portraitmodus
Xiaomis große Stärke ist seit ein paar Jahren schon der Portrait-Modus, der auch hier dank zusätzlichem 2 MP Sensor exzellent funktioniert. Die Randerkennung ist in den meisten Fällen nahe an der Perfektion, wodurch das Fotoobjekt scharf hervorsteht. Das „Bokeh“ ist relativ weich und natürlich. Man hat dank MIUI aber auch noch die Möglichkeit dieses Bokeh, also den unscharfen Hintergrund, im Nachhinein anzupassen. Allerdings nur einmal, dann speichert das Handy das Foto.
Eine Zoom-Kamera wäre in dem Preissegment allerdings auch angebracht gewesen, zumal ich davon überzeugt bin, dass Xiaomis Portraitmodus auch ohne den 2 MP Sensor gut genug ist. Das kann man zum Beispiel bei den Selfie-Portraits sehen, wo die Kamera nicht auf einen zusätzlichen Sensor zurückgreifen kann. Denn auch hier ist die Randerkennung vorbildlich, selbst meine Soundcore Life P2 In-Ears wurden berücksichtigt.
Frontkamera
Auf der Vorderseite kommt eine 20 Megapixel Kamera zum Einsatz, die natürlich nur herausfährt, wenn man sie benötigt. Schon im Unboxing war ich von der Bildqualität begeistert, das hat sich bis jetzt auch nicht geändert.
Die Fotos sind wirklich scharf, liefern gute Hauttöne, allerdings benötigt der Sensor natürlich auch etwas Licht und hat in manchen Situationen Probleme mit dem Dynamikumfang. Insgesamt gibt es hier aber nichts zu Meckern.
Von Apple hat man sich die Möglichkeit abgeschaut Slofies – darf man das noch sagen? – zu machen, also Selfievideos in Zeitlupe. Das geht mit 120 fps bei 720p und sieht auf jeden Fall ganz lustig aus, mehr aber auch nicht. Wer sich ohne Zeitlupe selbst filmen will, muss mit 1080p bei 30 fps auskommen. Neben dem Portraitmodus kann man auch den Panoramamodus mit der Frontkamera nutzen, womit gerade Gruppenselfies oder Selfies vor Gebäuden cool umgesetzt werden können.
Videokamera
Xiaomi bzw. Poco schickt mit dem Poco F2 Pro auch eine absolut qualifizierte Videokamera ins Rennen: 8K Aufnahmen mit 30 fps, 4K Aufnahmen mit 30/60 fps, extra stabilisierte Videos, ein VLOG-Modus, Makrovideos, Filmmodus und sogar Bokeh-Videos. Nicht jede Funktion davon ist unbedingt notwendig, aber gerade die 4K Aufnahmen bei 30 fps haben mir überraschend gut gefallen, da sie endlich mal vernünftig stabilisiert wurden und man sehr flüssig digital zoomen kann.
Poco Launcher 2.0 – besser als MIUI Launcher?
Da es sich auch bei einem Pocophone um ein Xiaomi-Smartphone handelt, stattet man es mit Xiaomis MIUI Betriebssystem aus, welches hier in der 11. Generation vorliegt und auf Android 10 basiert. Auf den ersten Blick sieht es etwas aus als man es vielleicht gewöhnt ist, was an dem Poco Launcher ist, der mit dem Pocophone F1 eingeführt wurde. Die wichtigsten Infos zu erst: das Betriebssystem ist komplett auf Deutsch, alle Google-Dienste sind vorinstalliert und das Sicherheitsupdate ist von April.
Der Launcher unterscheidet sich vor allem durch den App-Drawer, der in der Global Version des MIUI Launchers fehlt. Der ist übrigens nicht installiert und lässt sich auch nicht über den Play Store nachinstallieren. Der Poco Launcher gefällt im Test eigentlich sehr gut, da er auch einige Einstellungsmöglichkeiten lässt und die installierten Apps nach selbst definierbaren Kategorien oder nach Icon-Farbe ordnet.
Sobald man in den Einstellungen ist, wirkt aber alles etwas vertrauter. MIUI ist gerade in unser Community sehr beliebt und spielt gerade bei Smartphones, die „anders“ sind, seine Stärke aus. Beim Mi 10 war es das Curved-Display, beim Mi 9 der AI-Button und bei dem Poco F2 Pro ist es die Pop-Up Kamera. Wie weiter oben schon erwähnt, kann man hier diverse Licht- und Soundeffekte für die Pop-Up Cam einstellen, sie aber auch als Benachrichtigungs-LED konfigurieren.
Dazu gibt es viele Optionen beim Always-On Display, den Mi Mover zum Übertragen von Daten vom alten Smartphone sowie die Möglichkeit ein Zweitprofil anzulegen. Weitere Funktionen könnt ihr zu dem in unserem MIUI Quick Tipps-Video herausfinden. Im Gegensatz zu den Zeiten des ersten Pocos ist auch Face Unlock direkt benutzbar und das Handy unterstützt Widevine Level 1, also Full HD Videostreaminginhalte von Netflix & Co.
Etwas zu viel Werbung
Kritisieren kann man dagegen auf jeden Fall die Bloatware, also einige ungewünschte Apps wie Opera, WPS Office oder LinkedIn. Dazu kommen direkt fünf Spiele, aber alle Apps lassen sich leicht über die App-Info deinstallieren. Gerade bei einem günstigeren Smartphone ist das zu verzeihen, da sich Poco so sicherlich etwas finanzielle Hilfe holen kann. Etwas nerviger ist da schon die Werbung in System, die aus gleichen Gründen implementiert, aber noch deplatzierter ist. So bekommt man zum Beispiel nach der Benutzung des RAM Jets immer eine Werbung im Fenster ausgespielt. Muss das sein?
Jetzt auch mit NFC
Das Pocophone F2 Pro arbeitet erstmalig mit Bluetooth 5.1. Generell ist es mit vielen zukünftigen Standards ausgestattet, darunter WiFi 6 und n77/n78 5G. Dazu kommt jetzt auch endlich NFC zum kontaktlosen Bezahlen per Google Pay, das war noch einer der größten Kritikpunkte bei dem ersten Pocophone. Dazu kommen Dual GPS, GLONASS, Beidou und A-GPS. Der GPS Fix ist entsprechend schnell, in einer Sekunde bekommt man schon eine Genauigkeit von 3 Metern, in Räumen ist es mit 6 oder 7 Metern etwas ungenauer. 5G konnten wir leider aufgrund fehlenden Vertrags nicht testen, an der Mobilfunkverbindung im D2 Netz können wir im Ballungsgebiet gar nichts kritisieren. Video- und Musikstreaming geht problemlos, die Anrufqualität ist ebenfalls gut.
Im Gegensatz zum Xiaomi Mi 10 oder auch Realme X50 Pro bietet das Poco F2 Pro trotz 5G-Unterstützung einen Dual-SIM Slot, der Platz für zwei Nano-SIM-Karten bietet. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist allerdings nicht möglich. Auf der Unterseite befindet sich der USB 2.0 Typ-C, Port der Kopfhöreranschluss ist auf der Oberseite. Auch ein cooles Feature ist der Infrarot-Blaster auf der Oberseite, mit dem man beispielsweise seinen Fernseher bedienen kann. Schön, dass Xiaomi auch bei höherpreisigen Modellen daran festhält.
Auf der Unterseite befindet sich zudem der Mono-Lautsprecher, in dem Preissegment wäre meiner Meinung nach auch mal ein Stereo-Speaker drin gewesen. Das hat natürlich den Nachteil eines nicht so räumlichen Klangs und gerade beim Zocken kann man diesen schnell verdecken. Für einen Mono-Lautsprecher liefert das Poco F2 Pro aber ziemlich ordentlich ab: eine hohe Lautstärke ohne zu stark zu übersteuern, ein leichter Bass und treibende Mitten, lediglich die Höhen könnten etwas ausdifferenzierter sein.
Poco F2 Pro vs. Realme X50 Pro
Das Realme X50 Pro ist wohl einer der größten Konkurrenten zum Poco F2 Pro, gerade da der UVP ähnlich ist und es zudem ein 90 Hz Display bietet. Das X50 Pro setzt auf den gleichen Prozessor, etwas mehr RAM und auf besonders schnelles Laden, nämlich 65W Dart Charging. Dafür leidet die Akkulaufzeit deutlich, hier hat das Poco F2 Pro deutlich die Nase vorn. Insgesamt ist es aber trotzdem ein sehr spannender Vergleich, den Alex und Thorben im Video auf unserem YouTube-Kanal gemacht haben.
Fazit: Poco F2 Pro kaufen?
Auch wenn sich viele sicherlich sehr auf ein neues Pocophone gefreut haben, ist der Preis nun fast doppelt so teuer wie beim direkten Vorgänger. Auch der Vergleich zu dem quasi-Vorgänger, dem Xiaomi Mi 9T Pro, lässt einen Preisanstieg erkennen. Das liegt unter anderem an dem neuen Qualcomm Snapdragon 865 Prozessor, der einfach teurer in der Produktion ist. Wenn man das Pocophone F2 (Pro) aber ins Verhältnis zu anderen aktuellen Top-Modellen setzt, ist es eines der günstigsten Snapdragon 865-Smartphones auf dem Markt. Für unter 600€ bekommt man sonst nur ein Realme X50 Pro oder ein Red Magic 5G.
Und in dieser Gesellschaft ist das Poco F2 Pro insgesamt das beste Smartphone, mit leichtem Abstand. Es ist das China-Rundum-Sorglos-Paket mit den typischen Abstrichen, die man in der Regel machen muss. Sprich: Kein kabelloses Laden, kein IP68-Rating und kein Stereo-Speaker. Im Gegensatz zu der Konkurrenz fehlt dem Poco F2 Pro natürlich eine höhere Bildwiederholrate, die das Gerät in meinen Augen aber durch die fast perfektionierten Basics komplett wett macht. Es ist trotzdem ein gutes Display mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, es bietet Top-Performance, eine Hammer-Akkulaufzeit, eine starke Kamera, sämtliche Verbindungsanschlüsse, ein sehr gutes Betriebssystem, hochwertige Verarbeitung, schnelles, wenn auch nicht ultraschnelles, Laden und ein randloses Design.
Es geht auch 2020 noch ohne 90 Hz Display, auch wenn das ein sehr cooles Feature ist. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es ist die 2020 Version eines „Flagship-Killers“, auch wenn es sicherlich nicht ganz an den Wow-Effekt des ersten Pocophones anknüpfen kann. Jeder Xiaomi-Jünger wird aber gerade die Stärken des Poco F2 Pro zu schätzen wissen, denn im Grunde handelt es sich um ein Xiaomi Mi 10T Pro und der „Vorgänger“ war 2019 eines der beliebtesten Smartphones. Preislich lohnt sich der Import aus China, hier kann man bis zu 100€ sparen und ich freu mich schon auf die ersten Knaller-Angebote. Für unter oder rund 500€ gibt es derzeit kein besseres Smartphone. Punkt.
Seid ihr von dem neuen Poco F2 Pro auch begeistert oder aufgrund des Preises doch eher abgeschreckt?
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