Xiaomi Redmi 6 Pro Test: Notch-Display im Budget-Bereich ab 172€ | Videoreview
Das Xiaomi Redmi 6 Pro ist an sich für uns nicht so spannend, da es ohne Global ROM und LTE Band 20 kommt. Spannender ist da das Xiaomi Mi A2 Lite mit Android One, welches für den deutschen Markt jetzt vorgestellt wurde. Wir haben uns das Xiaomi Redmi 6 Pro auch zur Videoreview geschnappt und erklären euch, was man von dem Xiaomi Mi A2 Lite erwarten kann. Denn beide Geräte sind, bis auf Betriebssystem und LTE Band 20, identisch!
Hier findet ihr unsere Einschätzung zum Xiaomi Mi A2 Lite.
Nachdem Xiaomi erst kürzlich die neue Xiaomi Redmi 6-Reihe ins Leben gerufen hat, spendiert man dieser Generation auch schon eine Pro-Variante. Das Xiaomi Redmi 6 Pro legt dabei aber mehr Wert auf ein neues Design, als auf neue Hardware. Unser Test sagt euch, warum ihr vielleicht eher auf ein anderes Smartphone warten solltet!
- Xiaomi Redmi 6 Pro 3/32 GB
- Xiaomi Redmi 6 Pro 4/32 GB
- Xiaomi Redmi 6 Pro 4/64 GB
Inhalt
Technische Daten
Display | 5,84 Zoll IPS LCD Display (1080 x 2280 p) mit 432 PPI |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 625 |
Grafikchip | Adreno 506 @ 650MHz |
RAM | 3 / 4 GB LPDDR3 |
Interner Speicher | 32 / 64 GB |
Kamera | 12 Megapixel mit f/2.2 Blende & PDAF + 5 Megapixel |
Frontkamera | 5 Megapixel |
Akku | 4.000 mAh |
Konnektivität | Micro-USB, BT 4.2, GPS & GLONASS, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n |
Features | Fingerabdrucksensor, Kopfhöreranschluss, Dual-SIM |
Betriebssystem | Android 8.1 / MIUI 9.5 |
Maße / Gewicht | 149,3 x 71,68 x 8,75 mm / 178 g |
Notch für das Budget-Segment
Das Xiaomi Redmi 6 Pro sieht auf den ersten Blick aus wie das eigene Flagship, das Xiaomi Mi 8. Das liegt allerdings fast nur an der Notch, der Aussparung am oberen Bildschirmrand. Was eigentlich eine Notlösung ist, glorifiziert Xiaomi hier als Feature. In dieser Einkerbung befindet sich hier Frontkamera, Ohrmuschel und der Licht- bzw. Näherungssensor. Die fällt allerdings auch etwas kleiner aus als beim großen Bruder und stiehlt dem 5,84 Zoll Display etwas weniger Bildschirmfläche. Während bei einem iPhone X unten kaum noch Bildschirmrand vorhanden ist, ist das „Kinn“ hier deutlich erkennbar.
Die Rückseite erinnert uns dagegen wieder stark an alle Redmi-Geräte zurzeit. Vertikale Dual-Kamera, Fingerabdrucksensor im oberen Drittel und die deutlich zu erkennenden Antennenstreifen oben und unten. Auch typisch für die Redmi-Reihe: diverse Farbvarianten. Darunter Rot, Blau, Gold, Schwarz und Rosa. Auf der Oberseite liegt ein 3,5 mm Klinkenanschluss und ein Micro-USB Slot befindet sich auf der Unterseite des Geräts.
Dass man hier auf eine Notch setzt und die Bildschirmdiagonale im Gegensatz zu allen anderen aktuellen Redmi-Geräten kleiner ausfällt, macht sich in der Gehäusegröße bemerkbar. Mit einer Länge von 149,3 mm ist es merkbar kürzer als das Xiaomi Redmi 5 Plus (157mm) oder das Xiaomi Mi A1 (155,4 mm) aus der letzen Generation. Mit einer Breite von 71,68 mm ist es ebenfalls etwas schlanker, dabei handelt es sich aber nur um einen Unterschied von ca. 3 mm. Nicht ganz erklären können wir uns dafür die Dicke. Mit 8,75 mm ist es verhältnismäßig dick, wie dies zustande kommt bleibt fraglich. Das Redmi 5 Plus fällt trotz gleichem Akku deutlich dünner aus.
Nichtsdestotrotz punktet das Xiaomi Redmi 6 Pro genau mit diesen Maßen und erweist sich als sehr handliches Smartphone. Es liegt wirklich gut in der Hand und wirkt auch bei weitem nicht so groß wie die 6 Zoll Redmi Geräte á la Redmi S2. Das weckt bei uns sofort Erinnerungen an das Honor 10, die Maße sind hier fast identisch. Das 6 Pro wiegt mit 178 g allerdings deutlich mehr als das Honor mit 153 g; ob einem das ge- oder missfällt ist wohl ein subjektiver Faktor. Ich habe mich im Test schnell daran gewöhnt.
Verarbeitung – gewohnte Xiaomi Qualität
Der langweiligste Part bei einem Xiaomi-Smartphone Test ist der Punkt Verarbeitung. Denn auch hier schafft es Xiaomi wieder das konstant hohe Level der Verarbeitungsqualität zu halten. Alles an dem Metallgehäuse ist sauber verarbeitet, sehr präzise gefräst und die Übergänge zwischen Display und Gehäuserahmen verlaufen gefühlt nahtlos. Die Druckpunkte der physischen Tasten sind eher weich, aber nicht zu weich.
Im Gegensatz zum Xiaomi Mi 6X gefällt mir hier die Integration der Dual Kamera in das Gehäuse besser, denn diese steht kaum heraus und wirkt wie ein organischer Teil des Gehäuses. Alles in allem also mal wieder ein großes Lob an Xiaomi!
Display: Xiaomi Standard
Aufgrund der Notch ändert sich das Seitenverhältnis des Xiaomi Redmi 6 Pro ein wenig. So ergibt sich ein Verhältnis von 19:9, bei einer erfreulich hohen Auflösung von 2280 x 1080 Pixeln. Gerade im Vergleich zu einem Ulefone X, das mit ähnlichem Design auf den Markt kommt, ist das ein guter Wert. Bei einer Displaydiagonale von 5,84 Zoll ergibt sich eine überdurchschnittlich hohe Pixeldichte von 432 Pixel pro Zoll. In dieser Preisklasse müssen wir natürlich auf ein AMOLED-Panel verzichten; daher ist das Redmi 6 Pro mit einem IPS LCD Display ausgestattet.
Wir haben es hier mit dem typischen Xiaomi-Standard in Sachen Display dieser Preisklasse zu tun. Das heißt: Die Helligkeit ist überdurchschnittlich, aber auch nicht herausragend. Bei maximaler Helligkeit lässt sich das Display bei intensiver Sonneneinstrahlung noch gut ablesen. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls gut, das Panel tendiert allerdings zu einem leichten Blaustich. In den Einstellungen gibt MIUI ein paar Möglichkeiten zur individuellen Anpassung.
Das Display dient zur Navigation, denn Xiaomi verzichtet natürlich auf kapazitive Buttons auf dem Gehäuserand. So kommen die drei Navigationstasten auf der Unterseite des Displays zum Einsatz. Alternativ kann man auch die Vollbildschirm-Gesten von MIUI verwenden, um sich durch das Smartphone zu manövrieren.
Xiaomi Redmi 6 Pro mit Notch
Nach dem Xiaomi Mi 8 und dem Xiaomi Mi 8 SE, ist das Redmi 6 Pro das dritte Xiaomi-Smartphone mit der berüchtigten Notch. Der/die/das Notch fällt deutlich kleiner aus als beim Flagship, das liegt aber auch an der fehlenden Technik. Hier befindet sich nur die Frontkamera, Ohrmuschel und die Sensorik in der Aussparung, wodurch die Notch gar nicht so sehr ins Gewicht fällt. Ja, es ist Geschmackssache, ja, man kann sie auch ausblenden. Ich bin sicherlich kein großer Fan der Notch, habe mich aber bei diversen Geräten jeweils schnell daran gewöhnt.
Xiaomi Redmi 6 Pro mit Snapdragon 625 Prozessor
Zwar kann das Xiaomi Redmi 6 Pro mit einem „neuen“ Design glänzen, die verwendete Hardware spricht allerdings eine andere Sprache. Auf dem Sockel sitzt hier der Snapdragon 625 Prozessor, der schon in der vierten und fünften Redmi-Generation zum Einsatz kam. Mittlerweile fragt man sich schon fast, wie viele CPUs Xiaomi davon noch übrig hat. Die acht Kerne takten mit 2 GHz Taktfrequenz und sind weiterhin für die semi-anspruchsvollen Alltagsverwendung gedacht. Die neue Snapdragon 630 CPU wäre dem Anspruch einer Pro-Version in meinen Augen aber gerechter geworden.
Wir haben den Snapdragon 625 Prozessor inzwischen in diversen Smartphones getestet und können daher versichern, dass man für Surfen, Social Media Apps und leichtes Zocken mit der CPU weiterhin gut gewappnet ist. Möchte man wesentlich mehr damit machen, empfiehlt es sich die Augen nach einem leistungsstärkeren Smartphone offen zu halten. Der Snapdragon 636 aus dem Redmi Note 5 ist da etwas besser. Die größte Stärke des hier verwendeten Prozessors ist seine Energieeffizienz.
Abgesehen davon hat man beim Speicher die Wahl zwischen 3/32 GB, 4/32 GB und 4/64 GB Speicher. Bei unserem Testgerät handelt es sich um die 4/64 GB Variante. Für intensives Multitasking würden wir auch zu einer Version mit 4 GB RAM raten. Dann treten bei mehreren geöffneten Apps keine großen Verzögerungen auf und das Smartphone lässt sich weiterhin flüssig bedienen. Auch die Benchmarkergebnisse bestätigen unseren Gesamteindruck der Performance. Allerdings ist das auch keine große Überraschung gewesen.
Kamera für Schnappschüsse
Die Kamera ist natürlich wieder eine Dual Kamera, bestehend aus einem 12 Megapixel Sensor und einem 5 Megapixel Sensor. Aufgrund der Blende von ƒ/2.2 gehen wir davon aus, dass es die gleiche Kamera wie im Xiaomi Redmi S2 ist. Die hat dort befriedigende Arbeit geleistet, konnte uns aber auch nicht ganz vom Hocker hauen. Die Kamera-App bietet ebenfalls keine großen Überraschungen, neben Foto- und Videomodus bekommt man netterweise einen Portrait-Modus und auch einen manuellen Modus.
Die Fotos des Xiaomi Redmi 6 Pro sind insgesamt recht ordentlich, auch wenn sie ein gutes Stück vom firmeninternen Maximum entfernt sind. Positiv hervorzuheben sind definitiv die satten Farben, die relativ gute Belichtung und der Autofokus, der schnell und ziemlich zuverlässig arbeitet. Eher negativ sehe ich den sehr intensiven Kontrast, der die Schatten sehr akzentuiert. Die Schärfe lässt stellenweise etwas zu wünschen übrig, die Detailreiche ist eher durchschnittlich.
Auch im low-light muss man natürlich einige Abstriche machen, das ist in dieser Preisklasse aber absolut zu verzeihen.
Fotos aus dem Portraitmodus funktionieren für ein Gerät dieser Preisklasse in Konkurrenz mit vergleichbaren Modellen sehr gut. Die Randerkennung schwächelt bei, zugegeben schwierigen, Unterschieden zwischen Vorder- und Hintergrund. Das fällt aber eher auf den zweiten Blick auf und auf dem Smartphone selbst muss man schon genau reinzoomen.
Die Frontkamera ist dagegen mit 5 Megapixel eher im Standardbereich; wie da Mi Mix 2S bewiesen hat, lassen sich damit aber trotzdem gute Selfies schießen. Auch hier gehen die Fotos der Frontkamera völlig in Ordnung. Auch der Portrait-Modus der Selfiecam macht einen kleinen aber feinen Unterschied. Hier bin ich insgesamt sehr zufrieden, in Anbetracht des Preises bekommt man hier ein sehr solide Kamera.
Akku
Richtig interessant wird es allerdings aber beim Akku. Der fällt mit 4.000 mAh nämlich schön groß aus. In Kombination mit dem gut angepassten MIUI Betriebssystem und dem energiesparsamen Snapdragon 625 Prozessor dürfte hier eine starke Akkulaufzeit zu erwarten sein. Das is zumindest auch bei dem Xiaomi Redmi 5 Plus der Fall. Wenn der Akku dann einmal leer ist, muss man leider ohne Quick Charge auskommen. Die maximale Leistungsaufnahme des 6 Pro beträgt 10W, also 5V 2A.
Aufgrund der englischen ROM kam es leider zu Abstürzen im Akku-Benchmark. Sobald dieser einmal durchlaufen sollte, reichen wir euch das Ergebnis gerne nach!
Echter Dual SIM-Slot
Ein weiteres, kleines Highlight ist zudem der tatsächliche Dual SIM-Slot, der auch eine gleichzeitige microSD-Karte ermöglicht. In dem Xiaomi Redmi 6 Pro haben also zwei Nano-SIM-Slots und eine microSD-Karte gleichzeitig Platz. Allerdings kann man, zumindest momentan noch, nicht die volle LTE Geschwindigkeit ausnutzen, da kein LTE Band 20 mit an Bord ist. Das wird für gute Internetabdeckung in ländlichen Gebieten benötigt.
Wenn dir der Begriff „LTE Band 20“ nichts sagt, findest du hier unseren Ratgeber zum Thema „LTE & LTE Band 20 – brauch ich das überhaupt?“.
Dafür bekommt man immerhin 802.11 a/b/g/n Dual Band WiFi, GPS, A-GPS, GLONASS und Bluetooth 4.2. Damit ist zumindest auf der kabellosen Ebene alles wichtige abgedeckt. Aber auch die Anschlüsse physischer Natur gehen vollkommen in Ordnung. Zwar setzt man noch auf den etwas veralteten Micro-USB-Standard, dafür gibt es aber immerhin ein 3,5 mm Klinkenanschluss auf der Oberseite, sowie einen Infrarot-Sender.
Xiaom Redmi 6 Pro als Xiaomi Mi A2 Lite
Wenn ihr euch jetzt denkt: „Das hört sich doch ziemlich gut an“, müssen wir euch leider enttäuschen. Das Xiaomi Redmi 6 Pro ist nämlich nicht nur ohne LTE Band 20 auf den Markt gekommen, nein, es gibt auch keine Global ROM für das Gerät. Das heißt, dass ihr es nur auf Englisch oder Chinesisch bedienen könnt. Wenn man MIUI nutzen möchte und mit dem englischen System leben kann, hat man auch Zugriff auf Xiao AI, den intelligenten Sprachassistenten von Xiaomi, und Face Unlock, also Smartphone-Entsperrung durch Gesichtserkennung.
Allerdings scheint uns auch eine deutsche Version des Redmi 6 Pro zu erwarten, allerdings unter dem Namen „Xiaomi Mi A2 Lite„. Das soll die Lite-Version des neuen Xiaomi Mi A2 Smartphones sein, die als drittes Xiaomi-Gerät Teil des Android One Programms sein soll. Beide Geräte sollen am 24. Juli von Xiaomi offiziell vorgestellt werden. In dieser Hardware-Konfiguration wäre das Xiaomi Mi A2 Lite ein Nachfolger des Xiaomi Mi A2, der sich in den Aspekten Design, Kamera und Akku vom Vorgänger unterscheidet. Allerdings verwenden beiden die gleiche CPU. Alle Informationen findet ihr im Xiaomi Mi A2 Artikel.
Fazit – Nicht so „Pro“ wie man es gern hätte
Man kann das Xiaomi Redmi 6 Pro als konsequente Weiterentwicklung des Xiaomi Redmi 5 Plus sehen, zumindest sind einige Hardwarekomponenten deckungsgleich. Dazu gehören der große Akku sowie der selbe Prozessor. Gerade die geringere Größe und das wirklich gute Handling sprechen stark für das 6 Pro. „Pro“-Features sind für mich der tatsächliche Dual-SIM Slot, der große Akku sowie die intelligenten Features des MIUI-Betriebssystem. Die größte Umstellung ist wahrscheinlich das Notch-Display, welches sicherlich nicht jedem gefällt.
Persönlich würde ich empfehlen, das Xiaomi Redmi 6 Pro nicht zu kaufen, sondern auf das Xiaomi Mi A2 Lite zu warten. Wir erwarten, dass es baugleich sein wird und mit zusätzlichem LTE Band 20 und Android One Betriebssystem überzeugen kann. Auf lange Sicht wird das Xiaomi Redmi 6 Pro aka Xiaomi Mi A2 Lite das sehr gute Xiaomi Mi A1 ablösen, vorausgesetzt, man kann sich mit der Notch und dem etwas höheren Gewicht anfreunden.
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