Xiaomi X20 Pro Test: Lohnt sich der Aufpreis zum Xiaomi X20+?

Mit dem Xiaomi X20 Pro kommt ein Upgrade vom Preis-Leistungs-Hit-Saugroboter des Jahres. Man geht dabei speziell Schwachpunkte bei der Sensorik an und bietet gleichzeitig nochmal mehr Reinigungsleistung. Lohnt sich der Aufpreis?

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Technische Daten des Xiaomi X20 Pro

Produkterscheinungsdatum & Testerstveröffentlichung: 02.12.2024

Saugroboter Bestenliste

Videotest

So gut reinigt der Xiaomi X20 Pro

Gründliche Reinigung, aber auch gut genug?

Beim X20 Pro erhöht man die Saugkraft nochmals um 1.000 pa und landet so bei 7.000 pa. Gleichzeitig verbaut man hier auch wieder einen Teppichsensor, sodass der Saugroboter Teppiche wieder selbstständig erkennen kann und so die Saugkraft erhöhen oder die Mopps anheben kann. Ein Versäumnis beim X20+, welches durchaus nervig war, da man dort selber die Teppichbereiche einzeichnen musste.

Die eingesetzte Walze besteht aus Kunststoff und bietet keine Anti-Haarverwicklungsmethode. Diesen Zusatz behält man dem X20 Max vor. Da die Aufhängung aber gleich ist, kann man die Walze mit Anti-Haarverwicklung vom X20 Max auch hier verwenden. Sollte diese also mal als Zubehör verfügbar sein, könnte man hier upgraden.

Während der allgemeinen Reinigung leistet der X20 Pro genauso wie der X20+ gute Arbeit. Er reinigt Hartböden und Teppiche zufriedenstellend. Wie immer haben wir aber auch einen Härtetest durchgeführt. Hierfür wurden auf einem Teppich 100 g Tierstreu und Sand aufgetragen. Hiervon konnte der Saugroboter 79% aufsaugen, was mit Toleranz einem ähnlichen Ergebnis wie das vom X20+ entspricht. Die Saugkraftsteigerung fällt in einer Intensivsituation also nicht besonders auf. Dennoch bekommt man grundsätzlich ein gründliches Ergebnis und hier zeigt man einfach wieder mal, wie gut der X20+ eigentlich schon war.

Wischfunktion vom Xiaomi X20 Pro: Erwartete Ergebnisse mit den rotierenden Wischmopps

An der Rückseite sitzen erneut rotierende Wischmopps, die den Boden gründlich schrubben können. Durch die Reibung der Drehung und dem ausgeübten Druck von oben kann man meist sogar festsitzende Flecken entfernen. Vermisst haben wir beim Vorgänger den internen Wassertank, den man hier leider auch weglässt und dem Pro Max Modell vorbehält. Um Teppiche nicht zu verschmutzen, kann er die Mopps um 10 mm anheben. So können flache Teppiche trotz der Wischmopps ohne Probleme überfahren werden. Die Wischmopps sitzen dabei fest und können nicht zur Seite ausgefahren werden, um die Kanten besser zu reinigen. Er unterstützt auch nicht das Wippen zur Kante, um dort besser zu reinigen.

Mit den rotierenden Wischmopps reinigt der Xiaomi X20 Pro den Boden gründlich. Dank der Kombination aus Reibung und Druck lassen sich sogar Flecken lösen. Wie bei anderen Modellen mit rotierenden Wischmopps stößt auch der X20 Pro bei starker Verschmutzung an seine Grenzen, sodass mehrere Durchgänge nötig sein können, um hartnäckige Flecken zu entfernen. Im Härtetest mit Kakao- und Kaffeeflecken erzielten wir die erwarteten Ergebnisse: Während der Kaffee im ersten Durchgang gut gelöst wurde, konnten die Kakaoflecken nur leicht entfernt werden. Das ist jedoch typisch für Saugroboter mit rotierenden Wischmopps – selbst leistungsstärkere Wischakkusauger benötigen für solche Verschmutzungen Zeit.

Praktische Absaugstation mit Staubbeutel

Auf der Unterseite hinter einer Klappe befindet sich der Staubbeutel der Absaugstation. In diesen wird der Inhalt der Staubkammer, je nach Einstellung der App, abgesaugt. So kann man bei leichter bis mittlerer Verschmutzung im Haus ein bis zwei Monate ohne Entleerung auskommen. Fällt mal mehr an, sinkt diese Dauer. Einen beutellosen Betrieb gibt es bedauerlicherweise nicht.

Reinigungsstation ergänzt den Xiaomi X20 Pro

Der Xiaomi X20 Pro kommt mit einer umfangreichen Reinigungsstation. Zwei Tanks stellen Kapazität für Frisch- und Abwasser bereit. Vor, während und nach der Reinigung kann der Roboter hier seine Wischmopps waschen. Nach der Endreinigung werden die Wischmopps mit warmer Luft getrocknet, sodass sich dort keine Bakterien und Gerüche bilden können. Zur einfachen Reinigung der Reinigungswanne auf der Unterseite lässt sich diese entnehmen.

In der Praxis haben wir uns den Zustand der Wischmopps nach unserem Wischhärtetest angeschaut. Hier sind die Wischmopps stark verschmutzt. Ein Fall, der aufgrund der regelmäßigen Rückkehr zur Station in der Praxis nicht so häufig auftritt. Hier ist das Ergebnis dann eher unzufriedenstellend, besonders im inneren Kreis bleiben die Wischmopps weiter verschmutzt.

Hier braucht es dann mehrere Waschvorgänge und man würde auch von einer Heißwasser-Moppwäsche profitieren. Diese gibt es dann beim Top-Modell von Xiaomi dem X20 Max. Trifft er dann aber nicht auf zahlreiche Kaffee- und Kakaoflecken während eines Wischzyklus, dann ist auch diese Moppwäsche ausreichend.

Navigation & Sensorik

Navigiert wird über den Laserturm, welcher durch eine Objekterkennung mit strukturiertem Licht an der Front unterstützt wird. Ebenso verbaut man einen Kantensensor, der beim X20+ nicht vorhanden war. Hier navigier der X20 Pro zuverlässig und kann mit der Hinderniserkennung auch kleineren Objekten ausweichen. Grundsätzlich sind die Systeme zur zusätzlichen Hinderniserkennung von kleinen Objekten aber nicht perfekt, in den meisten Fällen funktionieren sie aber. Damit sind sie definitiv eine Bereicherung für die Navigation.

Wichtige Neuerung ist hier der Ultraschallsensor an der Unterseite, welcher Teppiche automatisch erkennt. So kann der Roboter auf Teppichen die Saugkraft erhöhen und die Wischmopps anheben. Eine Verbesserung des Komforts gegenüber dem X20+, wo man manuell in der App Teppiche einzeichnen musste und der Saugroboter nicht automatisch auf Veränderungen reagieren konnte.

Gegenüber dem Vorgänger erhöht man auch den Akku wieder auf die Saugroboter-typische Größe von 5.200 mAh. Als App kommt wie gewohnt die Xiaomi Home App zum Einsatz. In dieser kann man die Karte einsehen und bearbeiten, aber auch die Reinigungseinstellungen anpassen. Zudem kann man den Saugroboter mit den Sprachassistenten von Google und Amazon verknüpfen.

Xiaomi Home App & Kartenerstellung

Wie gewohnt kommt auch beim Xiaomi X20 Pro die Xiaomi Home App zum Einsatz, die als zentrale Plattform für nahezu alle Xiaomi Smart-Home-Geräte dient. Über die App lassen sich die Karte des Reinigungsbereichs einsehen, bearbeiten sowie durch virtuelle Wände und Sperrzonen begrenzen. Zudem können Reinigungseinstellungen angepasst, Zeitpläne erstellt und der Saugroboter mit den Sprachassistenten Google Assistant oder Amazon Alexa verknüpft werden, um ihn bequem per Sprachbefehl zu steuern.

Nach der Verbindung mit dem heimischen WLAN erstellt der Roboter wie üblich eine Karte. Dabei wird die schnelle Kartenerstellung unterstützt: Der Roboter fährt die Wohnung einmal ab, bevor die erste Reinigung startet. So können virtuelle Wände und Sperrzonen bereits im Voraus eingerichtet oder gezielt Bereiche beziehungsweise Räume für die Reinigung ausgewählt werden.

Für den Start gibt es verschiedene Modi zur Auswahl: Saugen, Wischen, Saugen und Wischen oder erst Saugen und dann Wischen. Die Saugkraft kann in vier Stufen, die Wasserabgabe in drei Stufen angepasst werden. Außerdem stehen Schnell-, Standard- und Tiefenreinigungsmodi zur Verfügung. All diese Einstellungen lassen sich speichern, sodass der Saugroboter mithilfe eines Zeitplans regelmäßig aktiviert werden kann.

Fazit: Xiaomi X20 Pro löst die Probleme des Xiaomi X20+

Der Xiaomi X20 Pro setzt an den Schwachpunkten des Xiaomi X20+ an und verbessert diese konsequent. Es gibt einen Teppichsensor, Kantensensor und auch der Akku wurde leicht vergrößert. Ein Schwachpunkt war jetzt nicht unbedingt die Saugkraft, die hat man aber trotzdem nochmal verbessert, auch wenn der Effekt in der Praxis eher nicht auffällt. Den internen Wassertank lässt man aber auch hier trotzdem weg und behält diesen der X20 Max Version vor.

Man macht bei der Grundfunktion der Reinigung hier keinen Sprung zum X20+. Dennoch setzt man hier an Stellen an, wo der X20+ Defizite aufweist. In der UVP liegt man mit 499€ gut 100€ über der UVP von 399€ des X20+. Hier müssen einem die Zusatzfunktionen schon wichtig sein, um die 100€ zu rechtfertigen, im Markt kann das Preisgefüge zwischen den beiden Robotern aber auch noch anders ausfallen. Aber die Konkurrenz schläft auch nicht. Dreame hat mit dem Mova E30 Ultra eine ähnliche Idee gehabt und bietet mit diesem für dieselbe UVP quasi die Weiterentwicklung vom X20+, aber von Dreame Mova. Diesen konnten wir bisher nicht testen, vieles spricht hier aber für einen harten Konkurrenten, mit dem man sich preislich messen muss.

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