Ximmerse Visor X – Smartphone-Videobrille für Serien, Filme und Games für 44,99€
Ist es die Revolution für das Smartphone? Immer öfter werden Filme und Serien auf mobilen Endgeräten angesehen. Mit dem Visor X von Ximmerse geht das freihändig, im Sitzen, Liegen oder sogar Laufen und außerdem mit einem größeren Bild. Der Gadgetfaktor ist auf jeden Fall groß genug, dass wir es testen mussten.
- XIMMERSE Visor X „Smartphone-Bildschirmlupe“
- bei Amazon für 44,99€ (Gutschein: O5TDTTZH)
Funktionsweise – Kinosaal im Taschenformat?
Vielleicht sollten wir erst mal klären, was Visor X genau ist. Es ist keine VR-Brille für Handys und auch keine, die in irgendeiner Form Augmented Reality (AR) ermöglicht. Der Begriff „Bildschirmlupe“, den der Verkäufer selbst verwendet, beschreibt es eigentlich ganz gut. Ihr seht einfach euren Smartphone-Bildschirm, allerdings vergrößert – laut Beschreibung entsteht der Eindruck eines 100 Zoll-Bildschirms aus 2,5 Metern Entfernung.
Kann das funktionieren? Es ist vielleicht schwer vorstellbar, aber das funktioniert sogar sehr gut. Smartphones mit einer Displaygröße bis zu 6 Zoll können in die Brille eingesetzt werden (laut Amazon; auf der Verpackung steht 5,5 Zoll), in der Praxis sind auch 6,2 Zoll noch ok. Größere Displays lassen sich zwar nutzen, dann sind aber die Bildschirmränder abgeschnitten, was ab einem gewissen Punkt zu stören beginnt. Das Smartphone sitzt in der Brille mit der Front gegen eine Plexiglasscheibe und wird an der Rückseite von der Abdeckung mit einer gummierten Innenseite festgehalten.
Das Bild des Smartphones wird dann über zwei Spiegel reflektiert. Einer sitzt in der Brille, dem Bildschirm gegenüber, der zweite Spiegel ist ausklappbar und kann frei eingestellt werden, ähnlich einer Sonnenblende im Auto. So könnt ihr das Bild genau euren Bedürfnissen anpassen. Unweigerlich wird man auch an die Periskop-Brille erinnert, die ebenfalls über Spiegel euren Blick „um die Ecke“ gelenkt hat, wenn auch ohne Smartphone dabei.
Da der untere Spiegel konkav, also nach innen gewölbt ist, wirkt es, als sei das Bild größer. Der Unterschied ist deutlich, es scheint, als würde man auf ein größeres Display blicken. Das Bild ist zu den Ecken hin leicht gewölbt, was aber nicht so stark ausgeprägt ist, dass es stören würde. Bedienen könnt ihr das Smartphone dabei übrigens nicht. Einstellungen müsst ihr vorher vornehmen, es sei denn, ihr nutzt eine Bluetooth-Bedienung.
Aber: Die Brille funktioniert, Full HD-Videos auf dem Smartphone sehen noch ein bisschen besser aus, egal ob YouTube oder Netflix-App. Es braucht auch keine sonstige Software oder externe Stromversorgung – einfach das Smartphone einlegen und genießen. Mit einem Bluetooth-Controller könnt ihr außerdem auch Spiele darauf zocken. Da die Klappe, die das Handy in Position hält, zu den Seiten hin offen ist, kann man Kopfhörer anschließen.
Komfort – Leicht wie ein Stein
Ein anderes Thema ist da der Tragekomfort. Per einstellbarer, elastischer Bänder wird die Brille am Kopf befestigt, damit sitzt sie ausreichend fest, um selbst bei schnelleren Bewegungen nicht leicht zu verrutschen. Vor der Stirn befindet sich ein weiches Schaumstoffpolster; es gibt keine unangenehm drückenden Stellen. Auch die Entfernung des Bildschirms zum Auge ist in Ordnung und ist durch die Umleitung über die Spiegel ja ohnehin etwas größer. Zwar könnte es für einzelne Personen unangenehm sein, auf den nahen Bildschirm zu schauen, bei uns hatte bisher aber niemand ein Problem damit.
Das größte Problem der Brille ist aber ihr Gewicht. Sie allein wiegt schon 210 Gramm, aktuelle Smartphones bringen es ebenfalls auf 180-200 Gramm im Durchschnitt. Man trägt also mindestens 400 Gramm auf dem Kopf, wenn man Videos auf der Brille ansieht. Klar, das lässt sich aushalten, an absolute Entspannung ist aber nicht zu denken. Zudem sitzt beinahe das ganze Gewicht vor der Stirn. Das merkt man auf Dauer dann im Nacken. Das für mich größere Problem ist aber, dass das ganze Gewicht gegen die Stirn drückt (Hebelwirkung), was trotz des Polsters einfach vom ersten Moment an spürbar ist.
Der Hersteller betont überall, wie leicht die Brille doch sei, das können wir aber so nicht ganz bestätigen. Die Visor X sitzt war recht bequem und sicher, das Gewicht zusammen mit dem eingelegten Smartphone macht sich aber von Anfang an bemerkbar. Entspanntes Kino-Feeling kommt so leider nicht auf.
Ausnahme: Im Liegen auf dem Rücken fällt es tatsächlich nicht ganz so unangenehm auf. Dabei lastet das Gewicht senkrecht auf der Stirn, und auch nach einer Stunde empfand ich das nicht als unangenehm. War jetzt aber auch nicht sooo viel besser, als das Handy dabei in der Hand halten zu müssen. Vielleicht ein bisschen.
Fazit – Wer braucht das?
Ich würde lügen, würde ich sagen, dass mir die Visor X nicht gefällt. Das tut sie nämlich, allein schon, weil ich ausgefallene Konzepte zur Videodarstellung ziemlich mag. Und die Anzeige von Videos funktioniert hier genau wie beschrieben: Man erhält ein größeres Bild selbst aus einem kleinen Smartphone-Display und kann freihändig schauen und dabei den Abwasch machen, stricken, häkeln oder sonst was. Ein ähnliches Konzept verfolgte schon diese Handy-Halterung, die uns vor einer Weile von einem User eingesendet wurde.
Wirkliche Entspannung kommt dabei leider nicht auf, da man durchgehend an die 400 Gramm Gewicht erinnern wird, die einem vor der Stirn kleben. Außerdem muss man fragen, in welcher Situation de Brille wirklich besser ist, als einfach direkt auf dem Smartphone zu schauen (wenn auch mit kleinerem Bildschirm). Das größte Problem: Zwischen Bildschirm und Hintergrund hin und her zu wechseln, ist anstrengend für die Augen. Mal am Screen vorbei zu schauen ist in Ordnung, auf Dauer bekommt man davon aber Kopfschmerzen. Man kann also nur Aktivitäten nebenbei machen, bei denen man nicht zwingend immer auch hinschauen muss. Kaufen sollte sich die Ximmerse Visor X nur, wer entweder wirklich Bock hat, das Feature einfach mal auszuprobieren, oder aber mit dem nicht perfekten Tragekomfort leben kann und wirklich einen konkreten Verwendungszweck hat. Oder wenn man sich nicht schämt, auch einfach mal in der Öffentlichkeit die Brille aufzusetzen und etwa in der Bahn eine Folge der Lieblingsserie zu schauen.
Ideal wäre die Brille für kurze Clips oder Filme, die man sich alleine ansehen möchte. Solche, die man eh nicht lange am Stück schaut, sondern vielleicht nur fünf bis zehn Minuten. Bei denen man aber gerne die Hände frei hätte. Wenn es sowas gäbe, wäre die Visor X dafür sicherlich ideal.
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