Test: Günstige Alternative zur YI 4K – YI Lite Action Cam für 87,47€
YI Technology bietet mittlerweile für jeden Geldbeutel die passende Action Cam an, und ist mittlerweile eine ernst zu nehmende (um nicht zu sagen: die bessere) Alternative zu GoPro geworden. Dass die YI 4K(+) ihr Geld wert ist, ist mittlerweile bekannt; mit der YI Lite will man das mittlere Preissegment unter 100€ bedienen. Wir haben die Kamera ausführlich getestet und sagen euch, was ihr erwarten könnt.
- YI Lite Action Cam mit Unterwasser-Case
Inhalt
Technische Daten: YI Lite
Video Auflösung (NTSC) | 3840 x 2160 (4K) @ 15 fps; 1920 x 1440 @ 30 fps; 1920 x 1080 (Full HD) @ 60, 30 fps; 1280 x 720 (HD) @ 120, 60, 30 fps |
Foto Auflösung | 4068 x 3456 (16 MP); 3648 x 2736 (10 MP) |
Chipset | Hisilicon Hi3556V100 |
Bildsensor/Typ/Format | Sony IMX206 (16 MP); CMOS (Exmor R); 1/2,3″ |
Aufnahmewinkel | 150° |
Brennweite | 2,8 mm |
Blendenöffnung | f/2,8 |
ISO | Auto, 100, 200, 400, 800, 1600 |
Bildstabilisierung | digital |
Videocodec | H.264/MPEG-4 |
Display | 2“ LCD Touchscreen (Gorilla Glass); 320 x 240 Pixel |
Mikrofon/Lautsprecher | stereo; mono |
Konnektivität | 2,4/5 GHz WLAN; Bluetooth 4.1; USB 2.0 (Micro); 1/4″ Stativgewinde |
App verfügbar für | Android 4.1/iOS 8.0 oder höher |
Speicher | microSD/microSDHC/mircoSDXC (max. 128 GB) |
empfohlene Geschwindigkeitsklasse | Class 10 oder höher |
Akku/Laufzeit | 1400 mAh; 130 Min. bei 1080p @ 60 fps |
IP Zertifizierung | nein |
Gehäuse | Kunststoff |
Abmessungen | 65 x 42 x 30 mm |
Gewicht | 72 g (inkl. Akku) |
Features | Digitale Bildstabilisierung (EIS), Verzerrungskorrektur, Timelapse, Slow Motion, Selbstauslöser, Appsteuerung |
Lieferumfang & Design
Die YI Lite wird, wie mittlerweile alle YI Actioncams, über Amazon verkauft und direkt aus Deutschland verschickt. So gut die Kameras sind, so sehr spart man beim Lieferumfang der Kameras. Auch die YI Lite kommt ohne weiteres Zubehör, lediglich ein sehr kurzes USB-Kabel befindet sich in der kleinen Schachtel. Obligatorisch sind aber natürlich die Garantie-Karte und die Bedienungsanleitung, die auch in deutscher Sprache vorliegt.
Ein Lob muss man dem Hersteller aber definitiv hier schon machen: Die Kameras haben alle die gleichen Maße und das Zubehör ist mit allen Modellen kompatibel. In erster Linie betrifft das natürlich das wasserdichte Case. Hat man bereits ein entsprechendes Case für die YI 4K, kann man das auch für die YI Lite benutzen. Das Case ist bis zu 30 Metern Tiefe wasserdicht.
Design
Eine nur kleine Änderung am Design ist der waagerechte Streifen auf der Front mit der Aufschrift YI LITE, davon abgesehen ist die Kamera in einheitlichem Grau gehalten. Das Display auf der Rückseite ist kleiner als bei YI 4K und YI 4K+ und misst 2 Zoll in der Diagonale. Es handelt sich aber ebenfalls um einen von Gorilla Glass geschützten Touch-Screen – dazu später mehr. Mit 72 g ist die Kamera etwas leichter als die YI 4K, aber schwerer als die YI Discovery.
Oben liegt wie gewohnt der einzige Button der Kamera und daneben zwei Mikrofone. Die Position ist wieder fragwürdig, da man die so leicht mit der Fingern verdeckt, wenn man in der Hand filmt. Auf der linken Seite sitzt hinter einer Abdeckung der Mikro-USB-Anschluss.
Das Fach für den Akku hat den gleichen Verschluss wie bei der YI 4K. Zumindest bei unserem Modell lässt sich die bei eingelegtem Akku aber nur schwer öffnen, davon abgesehen ist er aber sehr stabil. Daneben befindet sich ein 1/4 Standard-Gewinde. Neben der grauen Variante gibt es übrigens auch die Option, die Kamera in Blau oder Grün zu bekommen.
Insgesamt ist die Kamera „gut“ verarbeitet, kleine Schönheitsfehler wie das ungünstig platzierte Mikrofon und das nicht immer hunderprozentig genau reagierende Display verhindern die Note „sehr gut“.
Bedienung – Touchscreen oder App?
Das Touch-Display wird bei YI zum Standard; nach den beiden 4K-Kameras hat diesen auch die YI Lite spendiert bekommen. Gleiches gilt für die YI Discovery, die wir zwar vorher getestet haben, die aber nach der YI Lite erschienen ist. Die Bedienung geht gewohnt angenehm von der Handy, wobei ich das Display zwischen den anderen Kameras einordnen würde. Es reagiert merkbar präziser als das der Discovery, kommt aber nicht ganz an die 4K-Modelle heran. Die Auflösung beträgt 320 x 240p.
Alternativ kann man die Kamera per App bedienen. Aktiviert man das WLAN-Signal der YI Lite, kann man sein Smartphone mit ihr verbinden und über die YI Action App die Action Cam bedienen (gibt’s für Android uns iOS). Die Einstellungen sind wie gewohnt alle, die auch an der Kamera selbst vorgenommen werden können. Ob ihr die Auflösung ändern, den Aufnahmemodus wechseln oder euch eure Aufnahmen ansehen wollt: Das geht auch am Handy. Einziger Nachteil: Durch das aktivierte WLAN hält der Akku nicht ganz so lange durch wie sonst, dazu aber noch weiter unten.
Über neue Firmware werden ihr beim Starten der App informiert. Folgt den vorgegebenen Schritten, und der Vorgang ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Ihr ladet die Dateien auf euer Smartphone und anschließend per WLAN auf die Kamera. Einzige Einschränkung: Euer Smartphone-Akku muss über 50% geladen sein, sonst startet das Update nicht. Eher unnötig, da das Update kaum 1% eures Akkus aufbrauchen dürfte.
Die Kamera verfügt – anders als die YI Discovery – über Bluetooth, und kann so theoretisch auch mit der YI Remote verwendet werden.
Videoaufnahmen
Ja, die Kamera kann in (nativem) 4K aufnehmen, allerdings nur mit 20 fps. Das reicht leider nicht für eine flüssige Darstellung, die erst ab etwa 25 fps entsteht. Fairerweise muss man YI zugute halten, dass sie mit der Funktion nicht so aggressiv werben wie manch anderer Hersteller. Im Datenblatt wird die Auflösung natürlich erwähnt, aber in keiner Überschrift oder Grafik ist von einer „4K-Kamera“ die Rede. Die Funktion können wir dann an dieser Stelle auch abhaken – funktioniert zwar, sieht aber eben nicht gut aus.
2K (1920 x 1440p) ist hier schon eher brauchbar und kann mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Full HD geht dann auch mit 60 fps. Hier im Video seht ihr Aufnahmen in Full HD bei 60 Bildern pro Sekunde. Die Kamera ist dabei am Fahrradlenker montiert und die Bildstabilisierung eingeschaltet. Wegen des schlechten Wetters ist leider etwas Wasser vor der Linse.
Die Zeitlupenfunktion mit achtfacher Verlangsamung funktioniert nur bei 360p, für höhere Auflösungen muss mit weniger Frames aufgenommen werden. Neben dem Zeitraffer-Video gibt es auch eine Zeitraffer-Foto-Option. Auf der höchsten Stufe wird nur ein mal alle 60 Minuten ein Foto gemacht; eine angeschlossene Stromzufuhr vorausgesetzt können so theoretisch auch Langzeitaufnahmen über mehrere Wochen gemacht werden. Die liegen dann aber nur in Foto-Form vor. Der höchstmögliche Intervall bei Timelapse-Videos ist 60 Sekunden.
- Aufnahmemodi
- Videomodus (4K @ 20 fps; 2K @ 30 fps; Full HD @ 60 fps; 720p @ 60 fps)
- Fotomodus (16 MP; 10 MP)
- Timer / Selbstauslöser (3 – 15 sek)
- Burst-Modus / Serienaufnahme (3/5/10 p/s; 10/20 p/2s; 10/30 p/3s; 60 p/6s)
- Time-Lapse / Zeitraffer Video (0,5 – 60 s)
- Slow-Motion / Zeitlupe (1/2 in Full HD; 1/4 in HD; 1/8 in 360p)
- Zeitraffer Foto (0,5 sek – 60 min)
- Loop-Aufnahme / Daueraufnahme (5-120 min)
- Video + Foto
Die beiden GIFs sind Zeitlupenaufnahmen mit vierfacher und achtfacher Verlangsamung. Die reduzierte Auflösung (720p bzw. 360p) fällt besonders im Video auf einem größeren Bildschirm etwas unangenehm auf.
Tonaufnahmen sind „in Ordnung“, sind aber längst nicht die Stärke der Kamera. Bei zu hoher Umgebungslautstärke kommt es zu einem starken Rauschen, die Tonqualität nimmt dann rapide ab.
Fotoaufnahmen
Fotos mit der YI Lite können mit 16 oder 10 MP aufgenommen werden. Die Qualität der Aufnahmen gefällt insgesamt durch ihren Detailreichtum und gute Farbwiedergabe. Die elektronische Verzerrungskorrektur beseitigt die besonders auf Fotos unschöne „Wölbung“ (Fish Eye Effekt) in den Aufnahmen.
Akku
1400 mAh sind für den Akku ein erstaunlich hoher Wert und auf einem Level mit den 4K-Kameras des Herstellers. Damit hält die Kamera auch gut zwei Stunden bei Full HD und 60 Frames pro Sekunde durch. Das gefällt und ermöglicht längere Aufnahmen als bei vergleichbaren Kameras – wenn man denn überhaupt so lange am Stück filmen will.
Während der Akku geladen wird, könnt ihr die Kamera übrigens nicht über das Display bedienen. Eine schon gestartete Aufnahme läuft aber weiter, wenn ihr die Kamera anschließend an den Strom hängt. Timelapse-Aufnahmen über einen längeren Zeitraum sind so möglich.
Fazit
Insgesamt erfüllt auch die YI Lite die Erwartungen, die wir an sie hatten. YI gelingt es tatsächlich, die große Lücke zwischen den sehr guten 4K-Kameras und dem Budget-Segment mit der YI Lite zu schließen. Die Bedienung über Touch-Screen und App ist angenehm, lediglich eine Fernbedienung würde das nochmals aufwerten. Die Bildstabilisierung bei Full HD sorgt für ruhigere Aufnahmen, und auch die Fotos können sich sehen lassen.
Leider sind einige Funktionen etwas überflüssig; die Bildrate bei 4K ist zu gering, und in der stärksten Zeitlupe wiederum ist die Auflösung nicht mehr schön. Das fehlende Zubehör ist ein deutlicher Kritikpunkt, wenn dies eure erste Actioncam ist und ihr logischerweise kein Zubehör anderer Kameras zuhause habt. In dem Fall gibt es die Kamera auch zusammen mit dem wasserdichten Case – für etwas mehr Geld.
Trotzdem, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt auch hier. Die Bildstabilisierung ist ein merkliches Upgrade gegenüber der YI Discovery; die lange Akkulaufzeit ohnehin gut. Wenn ihr mehr Wert auf natives 4K und ein umfangreiches Zubehörpaket legt, könnt ihr euch statt dessen die ThiEYE T5 Edge anschauen, die für einen ähnlichen Preis zu bekommen ist.
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