Yongnuo YN455: Android-Systemkamera mit LTE & MFT in China vorgestellt
Der Hersteller Yongnuo hat vor Jahren Aufmerksamkeit erlangt, in dem man mit dem Yongnuo EF YN 50 mm ƒ/1.8 das beliebte nifty-fifty von Canon kopiert hat. Wenig später hatten wir auch die zweite Generation im Test. Nun arbeitet der Hersteller an seiner dritten Android-Systemkamera. Mit der Yongnou YN455 möchte man eine totgesagte Produktkategorie wiederbeleben und setzt dafür auf Android, LTE, einen Snapdragon Prozessor und den Micro Four Thirds-Standard.
Inhalt
Nicht die erste
Während die Android-Systemkameras mehr oder weniger mit dem Verkauf von Samsungs Kamerasparte aus den Regalen verschwunden sind, sieht Yongnuo in diesen Hybridkameras schon länger ihre Sparte. Bereits 2018 hat man die Yongnou YN450 Android-Systemkamera auf den Markt gebracht, die später durch die YN450M abgelöst wurde. Schon mit der M-Variante hat man auf den Micro Four Thirds-Standard, der auch von Panasonic und Olympus genutzt wird, gewechselt. Auch schon diese Hybrid-Kamera wurde mit einen Qualcomm-Prozessor, 4K Sensor und Touchscreen ausgestattet.
Yongnuo 455: Alles besser?
Die neu vorgestellte Yongnuo 455 basiert im Grunde auf der YN450M, versucht aber die meisten Schwächen des Vorgängers zu beheben. Zum einen sieht das neue Modell schon mehr nach Systemkamera aus. Schließlich bekommt der Body nun eine Art Handgriff an der rechten Seite, auf dem auch Platz für den Auslöser ist. Das gibt Stabilität beim Fotografieren und lässt die Systemkamera auch eher nach Kamera als nach Smartphone aussehen. Dabei bleibt man bei der Retro-Optik, auf die beispielsweise auch Olympus oder Fujfilm setzen.
Auf der Rückseite befindet sich ein 5″ Touchscreen-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Die Besonderheit: Es handelt sich um einen flip screen, der Bildschirm kann also verstellt und sogar um 180° nach oben gedreht werden, so dass man sich beim Filmen selbst sehen kann. Damit reagiert man wahrscheinlich auf Vlogger und die beliebte Sony RX100-Reihe. Das wäre sogar eigentlich nicht zwingend notwendig, schließlich verbaut der Hersteller noch eine 8 MP Selfie-Kamera über dem Bildschirm. Über den Touchscreen erfolgt ein Großteil der Bedienung. Manche dürften da einige Tasten und Einstellungsrädchen an dem Gehäuse selbst vermissen.
Für Fotos wichtig ist vor allem der neue Sensor. Der bietet eine Auflösung von 20 Megapixeln und entspricht dem MFT-Standard, genau wie das Objektiv. Auch 4K Aufnahmen bei 30 fps sind damit möglich. Ob ein Kit-Objektiv mitgeliefert wird, ist bisher nicht bekannt. Auf den Fotos ist ein 42,5 mm Objektiv erkennbar, welches mit dem 2-fachen Cropfaktor des MFT-Standards der beliebten 85 mm Portraitbrennweite entsprechen würde. Alternativ hat Yongnuo ja aber auch eigene Objektive im Angebot.
Was macht die Kamera smart?
Die Specs der Yongnuo YN455 lesen sich fast wie ein Smartphone. Das Herzstück ist ein Qualcomm Snapdragon Octa-Core Prozessor mit einer Taktfrequenz von 2,2 GHz. Um welchen SoC es sich dabei genau handelt, lässt sich bisher nur mutmaßen. Hinzu kommen stolze 6 GB Arbeitsspeicher, 64 GB Massenspeicher (erweiterbar per microSD bis 256 GB) und das Android 10 Betriebssystem. Der Akku fällt mit 4.400 mAh in etwa so groß wie bei einem regulären Smartphone aus. An Verbindungsmöglichkeiten bekommt man LTE, WiFi, Bluetooth sowie zwei USB-C Ports, ein Kopfhöreranschluss und der SIM-Slot.
Das vorinstallierte Android 10 Betriebssystem ist auf den Bildern nur auf Chinesisch zu sehen. Bisher scheint die Yongnuo 455 auch nur in China veröffentlicht zu werden. Ob eine englische Sprache möglich ist, können wir derzeit leider nicht sagen. Aber warum braucht man Android auf einer Kamera? Theoretisch wäre damit natürlich der Direkt-Upload zu Social-Media Apps und/oder YouTube möglich. Aber auch für Livestreams kann diese Konnektivität sicher interessant sein. Oder fällt euch ein besserer Zweck ein?
Einschätzung
Da nicht nur Smartphone-Kameras immer besser, sondern auch Smartphones immer smarter geworden sind, haben solche Android-Systemkameras relativ schnell das Zeitliche gesegnet. Für professionelle Anwendung greift man aber natürlich immer noch zu DSLR- oder DSLM-Kameras. Allerdings lockt die Yongnuo YN455 mit einem Preis von umgerechnet knapp 505€, allerdings bisher nur in China. Ob und wann eine Global Version erscheint, ist bisher nicht klar. Aber hättet ihr daran überhaupt Interesse?
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