Aus Zendure SolarFlow wird Zendure AiO 2400: Balkonkraftwerk inkl. PV Hub & Akkus im kompakten All-in-One Gehäuse
Zendure hat das Balkonkraftwerk SolarFlow nun in ein ansprechendes kompaktes All-in-One Gehäuse (Zendure AiO 2400) gepackt. Untergebracht sind darin der PVHub und wahlweise 1 oder 2 LiFePO4-Akkus mit einer Kapazität bis zu 2400 Wh bei einer Ausgangsleistung von 1200W. Zwei Solarpanels mit bis zu 1560W können angeschlossen werden. Das System ist ab dem 29.02.2024 ab 1599€ inkl. Steuern zu haben.
Balkonkraftwerke sind eine Möglichkeit, wie man selbst mit wenig Platz und trotz Mietwohnung Solarstrom erzeugen kann. Zendure hat uns das SolarFlow System zugeschickt, mit dem sich überschüssige Energie auch speichern lässt.
- Zendure SolarFlow (PV Hub & Batterie)
- bei Zendure ab 1176€
- AB1000 Batterie
- bei Amazon für 756€
Inhalt
Was ist „SolarFlow“?
Bevor wir uns der Frage widmen, was genau SolarFlow ist, wollen wir erst einmal klären, was überhaupt ein Balkonkraftwerk ist. Immerhin ist dieser Begriff gerade gefühlt in aller Munde: Es handelt sich im Wesentlich um Solarpanels, die am Balkon der Wohnung angebracht werden können und den erzeugten Strom in das heimische Stromnetz einspeisen, wo er direkt verbraucht werden kann. Zusätzlich braucht es dafür nur einen Wechselrichter, der den von den Panels erzeugten Gleichstrom in für das deutsche Netz geeigneten Wechselstrom umwandelt.
Gespeichert werden kann der Strom dabei aber normalerweise nicht; die erzeugte Energie wird sofort verbraucht. Überschüssiger Strom wandert einfach ins Netz und wird quasi dem Netzbetreiber geschenkt. Außerdem darf in Deutschland ein Wechselrichter nur bis zu 600 Watt in das Netz einspeisen. Erzeugt das Kraftwerk mehr Strom, geht dieser ebenfalls verloren. Für beide „Probleme“ gibt es mittlerweile Lösungsansätze – einer davon ist das Zendure SolarFlow System.
Das besteht aus einem Smart Hub und einem Energiespeicher. Die Solarpanels und der Wechselrichter sind nicht Teil des Pakets, auch wenn Zendure uns beides für den Test zur Verfügung gestellt hat. Im Idealfall hat man bereits ein funktionierendes Balkonkraftwerk, das man dann erweitern kann, oder man muss alles zusammen kaufen. Das System ist mit fast allen verfügbaren Solarpanels kompatibel, solange diese einen MC4-Stecker haben. Üblicherweise haben die Panels eine Leistung von etwa 400 Watt und man kann zwei gleichzeitig an das System anschließen.
Lieferumfang
Teil des Lieferumfangs sind genau genommen nur zwei Teile: Der SolarFlow PV Hub und die Batterie AB1000 (mit LiFePO4-Akkus) mit einer Kapazität von 960 Wh. Zendure bietet mehrere Pakete mit bis zu vier Batterien an, die miteinander verbunden werden können, um die Kapazität auf maximal 3840 Wh zu erhöhen. Zum PV Hub gehören aber auch noch ein paar Kabel für den Anschluss an die Solarpanels, den Wechselrichter und die Batterie.
Wir haben für unseren Aufbau zwei Solarpanels der Marke JASolar mit jeweils maximal 405 Watt und einen Wechselrichter von Hoymiles verwendet, die uns Zendure gestellt haben.
Einrichtung
Erstmal muss natürlich das Balkonkraftwerk bzw. die Solarmodule installiert sein. Wir gehen hier mal davon aus, dass dies der Fall ist, da es primär um den PV Hub gehen soll. Der PV Hub wird dann in der Nähe des Wechselrichters angebracht, also in den meisten Fällen auf dem Balkon an der Hauswand. Dafür gibt es Halterungen, um den Hub an die Wand zu schrauben. Der Hub hat eine IP65-Zertifizierung, ist also vor Regen geschützt. Ihn möglichst im Trockenen zu lassen ist trotzdem nicht verkehrt.
Die Solarpanels werden dann an den Hub angeschlossen (anstatt direkt an den Wechselrichter); die dafür notwendigen Kabel liegen dem Paket bei. An den Hub wird dann aber der Wechselrichter angeschlossen. Außerdem geht ein Kabel vom Hub in die Batterie und zuletzt natürlich ein Kabel vom Wechselrichter in die Steckdose. Auch die Reihenfolge, in der die Kabel angesteckt werden, ist wichtig, wird aber in der Anleitung Schritt für Schritt erklärt.
Am Ende hat man einen ziemlichen Kabelsalat und es kann sich lohnen, alles einmal ordentlich zu verlegen und Hub und Wechselrichter entsprechend zu montieren. Die Kabel sind auch nicht besonders lang, daher muss der Hub in unmittelbarer Nähe des Wechselrichters installiert werden. Insgesamt ist die Einrichtung aber sehr einfach und das Anschließen der Kabel in wenigen Minuten erledigt.
Solarflow im Einsatz
Was genau macht das SolarFlow-System nun? Die Solarpanels erzeugen bis zu 800 Watt Strom, die normalerweise über den Wechselrichter direkt ins Netz eingespeist werden. Bei einer Grundlast von beispielsweise 200 Watt würden aber 600 Watt einfach verloren gehen, wenn nicht gerade ein leistungshungriger Verbraucher wie eine Waschmaschine läuft. Mehr als 600 Watt dürften bei der aktuellen Rechtslage in Deutschland ohnehin nicht eingespeist werden. Der PV Hub speist die überschüssige Energie stattdessen in die Batterie ein und bezieht sie wieder von dort, sobald die Sonne nicht mehr scheint.
App
Den vollen nutzen aus dem System erhält man erst durch die Zendure-App. Dafür benötigt man einen Account und muss den Hub in das eigene WLAN einbinden. Hier kann man dann die Leistung des Balkonkraftwerks überwachen und eine Menge Einstellungen vornehmen. So kann man beispielsweise einstellen, dass immer zunächst die Batterien bis zu einem bestimmten Grad geladen werden sollen, ehe der Strom verbraucht wird. Man kann auch ein Limit dafür festlegen, wieviel Watt überhaupt direkt ins Netz eingespeist werden sollen.
Die erzeugte Leistung, den Verbrauch und wieviel gespeichert wird, kann man hier in Echtzeit überwachen. Die Daten werden auch gespeichert und als Graph angezeigt, sodass sich genau überwachen lässt, wieviel Strom über eine Woche, Monat oder Jahr erzeugt und wieviel Geld letzten Endes dadurch gespart wird.
Hier seht ihr dann den Ladestand des angeschlossenen Akkus, wieviel Strom die Panels gerade erzeugen und wieviel davon in den Akku und in das Hausnetz eingespeist wird.
Lohnt sich das Zendure SolarFlow?
Wir haben das System nur kurz ausprobiert, nachdem Zendure es uns dafür zur Verfügung gestellt hat. Da man ein Balkonkraftwerk und damit auch das SolarFlow-System über Jahre nutzen möchte, können wir hier natürlich nur einen ersten Eindruck geben. Der ist überwiegend positiv, es stellen sich aber auch ein paar Fragen.
- Die Einrichtung ist kinderleicht. Dank der genauen Anleitung ist die Montage in kürzester Zeit erledigt und man kann hier auch nicht viel falsch machen.
- Die App ist übersichtlich und liefert auf einen Blick die wichtigsten Infos. Die Energieerzeugung der Solarpanels hier zu überwachen, ist ebenso einfach wie die Einrichtung.
- Durch den zusätzlichen Speicher geht weniger oder sogar gar keine Energie verloren – was die Panels erzeugen, kann auch genutzt werden. Dadurch spart man tatsächlich mehr Geld als nur durch ein Balkonkraftwerk ohne Speicher.
- Über den Tag erzeugte Energie kann nachts abgerufen werden – Theoretisch kann man eine konstante Energiezufuhr einrichten um etwa durchgehend die Grundlast zu decken.
- 10 Jahre Garantie auf die Akkus
- Wie das Balkonkraftwerk selbst ist auch SolarFlow von der Sonne abhängig. Kein Sonnenschein = kein Strom. Während man im Sommer und in günstiger Lage (Südseite) schon mal 3-4 kWh pro Tag erzeugen kann, gewinnt man über die Wintermonate kaum etwas.
- Die Amortisationsdauer. Der Preis des Systems beginnt bei 1.176€, die man zusätzlich zu den Panels + Wechselrichter (ab 450€) bezahlen muss. Selbst in einem absolut idealen Szenario, in dem man 200€ pro Jahr mehr spart, dauert es 6 Jahre, bis sich die Anschaffung rechnet. Realistisch ist ein deutlich längerer Zeitraum über 10 Jahre.
Zendure gibt auf der Webseite an, man könne „bis zu 438€“ im Jahr sparen, mit einem Balkonkraftwerk bis zu 140€. Dabei gehen sie von 40 Cent pro kWh aus und 3 kWh Erzeugung pro Tag. Diese Erzeugung kann man aber unmöglich über das ganze Jahr erreichen. In unserem Testzeitraum lagen schon ein paar sehr sonnige Sommertage und wir kamen gerade so auf die 3 kWh.
Wer sich ein Paket mit mehr Batterien kauft, bekommt entsprechend mehr Speicher. Der lohnt sich aber vor allem dann, wenn man längere Zeit nicht mehr als die Grundlast verbraucht und dabei die Sonne scheint, damit man auch wirklich Strom übrig hat, den man dann speichern kann.
Daher ist meine abschließende Meinung nach unserem Kurztest, dass das Zendure SolarFlow eine gut durchdachte und leicht zu bedienende Ergänzung zu einem Balkonkraftwerk ist, die sich aber nur in sehr speziellen Anwendungsfällen und nach jahrelangem Einsatz rentiert. Wer sich dafür interessiert, findet noch mehr Informationen hier bei Zendure auf der offiziellen Webseite des Systems, wo man es auch bestellen und sich beraten lassen kann.
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