2x in bunt bitte: Zonestar Z8PM4 Pro & Z9V5 Pro Multicolor-3D-Drucker

Design: Reduktion auf Multicolor-Funktion

Beide Zonestar-Drucker kommen als Bausätze mit typischen V-Slot-Aluminiumprofilen in Schwarz und kleinen gelben Akzenten am Druckkopf. Sie haben beide ein großes Bauvolumen von 300 x 300 x 400 mm, unterscheiden sich aber im Aufbau.

Der Zonestar Z8PM4 Pro ist ein klassischer „Bettschubser“ im i3-Aufbau. Wie üblich befindet sich ein 4,3 Zoll großes TFT-Display unten rechts, welches allerdings nicht touchfähig ist und mit Drehknopf auskommen muss. Auffällig ist die 4in1-Farbfunktion in Form der insgesamt 4 Titanextruder auf der Z-Querstrebe und des Filamenthalters darüber, welcher für 4 Spulen ausgelegt ist.

Beim Zonestar Z9V5 Pro hingegen handelt es sich um einen 3D-Drucker in Cube-Bauweise. Von CoreXY ist hier nicht die Rede. Ich gehe hier von einem H-Bot-System aus. Was das ist, könnt ihr hier nachlesen.

Der große Würfel teilt sich mit seinem i3-Bruder die schlichte Farbgebung und das TFT-Display, setzt auf zwei Z-Spindeln mit je zwei Linearführungen und in der neuesten Version auf ein MK4-Hotend. Auffällig auch hier: Die viereckige Anordnung der Spulen auf der Rückseite des Druckers und die fächerartige Anordnung der 4 Titan-Extruder.

Features: 4 Farbmodi

Hauptfeature beider Drucker ist natürlich der Mehrfarbendruck mit maximal 4 Farben oder Materialien. Möglich sind konkret ein-, zwei-, vier- oder gemischtfarbiges Drucken. Gewechselt werden kann der Modus entweder am Drucker selbst oder durch ein Plugin für Cura, das der Hersteller auf der Micro-SD-Karte gleich mitliefert.

Gelobt wird in Tests die auch auf der Speicherkarte zu findende umfangreiche Dokumentation bis hin zu vorgefertigten Cura-Profilen für beide Zonestar-Drucker.

Ansonsten ist die Ausstattung beider Zonestar-Drucker identisch: an Bord sind ein 32-Bit Board und TMC2225 Treiber, wohingegen die Extruder mit gewöhnlichen A4988-Treibern laufen. Auto-Leveling (Vorleveln über Levelräder) und Powerloss-Recovery sind ebenfalls vorhanden. Ein Wifi-Modul ist optional erhältlich, einen Filamentsensor gibt’s nur beim Z9V5 Pro.

Anmerkung: Probleme

In Werbetexten zu beiden Zonestar-Druckern wird oft betont, dass es sich keinesfalls um anfängertaugliche Drucker handelt. Auch gibt es fast keine (aussagekräftigen) Erfahrungsberichte zu beiden 3D-Druckern. Diejenigen, die es aber gibt, fallen – nennen wir es mal – ernüchternd – aus.

Beide Drucker sollen wohl des Öfteren mit verstopften Hotends zu kämpfen haben. Da es sich bei beiden Druckern um Bowden-Setups handelt, solltet ihr deshalb z.B. TPU möglichst nicht oder nur mit sehr langsamen Druckgeschwindigkeiten nutzen. Gerade der Zonestar Z8PM4 Pro hat zudem in Bezug auf die Farbmixfunktion offenbar größere Probleme. Ohnehin würde ich – wenn überhaupt – zur weniger schwingungsanfälligen und mit besserem Hotend ausgestatteten Cube-Bauweise und damit zum Z9V5 Pro mit MK4-Hotend raten.

Einschätzung: für Bastler

Der Zonestar Z8PM4 Pro und der Zonestar Z9V5 Pro locken mit Mehrfarbendruck zum günstigen Preis. Beide bieten auf dem Papier eine solide Ausstattung inkl. voreingestelltem Cura-Profil. In der Praxis scheint es hier aber einige Probleme insbesondere beim i3-basierten Zonestar Z8PM4 Pro zu geben. Deshalb könnten beide 3D-Drucker insbesondere etwas für erfahrene Bastler sein. Nutzt ihr eigentlich Mehrfarben-Drucker oder entsprechende Addon-Systeme?