Roomba Reloaded: iRobot setzt endlich auf LiDAR – vier neue Modell auf dem Weg
iRobot hat nicht die leichteste Zeit. Große Konkurrenz aus China macht dem Hersteller Probleme und der Verkauf an Amazon scheiterte an Behörden. Dementsprechend sieht dann auch der Aktienkurs aus und man musste sich von Mitarbeitern trennen. Maßgeblich dazu beigetragen haben da natürlich die Produkte und deren Preisgestaltung. Mit dem größten iRobot Produktlaunch in der eigenen Geschichte möchte man jetzt wieder angreifen und zurück zu alter Stärke finden.
Inhalt
LiDAR jetzt auch endlich bei iRobot & einheitliche Saugkraft
In der Theorie hat man nun acht Modelle vorgestellt, wovon einige aber auch nur Modellvarianten sind. Alle Saugroboter eint eine Saugkraft von 7.000 pa, welche natürlich nicht unbedingt ein Rekordwert sind, in der Praxis aber durchaus überzeugen können. Denn Saugkraft ist nicht alles, auch andere Faktoren wie Walze, Bauart und Co. kommen dazu. Drastischer ist dann der Wechsel der Navigationsmethode, da man jetzt auf LiDAR basierten Systeme setzt, wie es andere Hersteller schon Jahre machen.
Der Product Managment Lead von iRobot Warren Fernandez sagt dazu dem US-Medium The Verge, dass die Technik jetzt ausgereift und erschwinglich genug ist, damit diese in ihre Produktlinie passt. Eine Aussage, die jeden, mit einem Saugroboter inklusive Turm, verwundert wird. Es gibt ja durchaus Gründe dagegen, er nimmt eben Platz auf der Oberseite weg, wodurch z. B. unter Sofas schlechter gesaugt werden kann. Na ja, irgendwas muss man ja sagen, nachdem man so spät auf diese etablierte Technik wechselt.
iRobot Roomba 105 Combo (+Dock): Der Einstieg
Im Preissegment von 299€/399€ findet man den iRobot Roomba 105 Combo (+Dock). Hierbei handelt es sich um ein simples Saugrobotermodell mit einer Wischfunktion. Die Wischfunktion besteht dabei aus einem Wischpad, welches manuell auf der Rückseite befestigt wird und durch elektronisch gesteuert vom Saugroboter mit Wasser befeuchtet wird.
Er beherrscht SmartScrub, wo der Saugroboter für eine gründlichere Reinigung mehrfach nach vorne und hinten fährt. Man verbaut auch eine Teppicherkennung, wodurch er automatisch Teppiche meidet, wenn er wischt. In der Dock-Version, vergrößert sich die Station und beherbergt eine Absaugstation mit Staubbeutel, wodurch die Entleerungshäufigkeit sinkt und je Verschmutzung bis zu 75 Tagen mit einem Beutel auskommt.
In den USA gibt es auch noch einen iRobot Roomba 105 Vac (+Dock), welcher ohne Wischfunktion kommt und leicht günstiger ist ($299 vs. $319). Dieser scheint aber wohl nicht nach Europa zu kommen.
iRobot Roomba 205 DustCompactor Combo: Eingebaute Müllpresse
Mit dem iRobot Roomba 205 DustCompactor Combo erscheint ein Modell für 449€. Hier integriert man das LiDAR-System in das Gehäuse des Saugroboters. Wenn man dadurch also Platz spart, könnte er vielseitiger eingesetzt werden, Maße gibt es aber bisher nicht und auf den Bildern wirkt er nicht allzu flach. Ab diesem Modell nutzt man auch eine andere Walze, die eventuell besser Ergebnisse und weniger Haarverwicklung erzielt. Eine Ergänzung stellt hier die DustCompactor Funktion dar, welche Staub und Schmutz in der Staubkammer mithilfe einer presseartigen Mechanik zusammendrückt.
Dadurch soll der Saugroboter bis zu 60 Tage ohne Entleerung klarkommen und das ganze soll eine Alternative zur Absaugstation sein. Diese Option bietet man hier nämlich nicht. Einen ähnlichen Ansatz haben wir auch schon bei Narwal gesehen, jedoch ohne mechanische Presse, dort hat das ganze nicht unbedingt begeistern können. Ein Nachfolgermodell hat dort dann auch eine Absaugstation gehabt.
Auch hier gibt es wieder eine Roomba 205 DustCompactor Vac Version ohne Wischfunktion. Mit einem Preis von $799 bin ich da aber ganz froh drum, dass die dort bleibt.
iRobot Roomba Plus 405 Combo: Debüt der rotierenden Wischmopps
Die nächste Upgradestufe ist der iRobot Roomba Plus 405 Combo, welcher für 699€ auf den Markt kommt. Hier bekommt ihr rotierende Wischmopps, welche mit zu der besten Wischtechnik gehören. Dazu kommt eine Reinigungsstation mit Wasser- und Abwasserbehälter und einer Absaugstation mit Beutel.
Nach dem bisherigen Informationsstand gibt es keine Heißwasserfunktion, Hausanschluss oder Trocknung per Luftgebläse. Dafür kann er bei flachen Teppichen automatisch die Wischmopps anheben, um diese nicht mitzuwischen.
iRobot Roomba Plus 505 Combo: Der sinnvollere 405
Letzter im Bunde der Neuvorstellungen ist der iRobot Roomba Plus 505 Combo für 799€. Dieser bekommt anscheinend eine KI-gestützte Objekterkennung, welche dem Roboter hilft Socken, Kabeln und Co. auszuweichen. Darüber sollen aber auch Verschmutzungen erkannt werden, sodass der Roboter erneut an der Stelle reinigt. Gründlicher soll er auch an Ecken und Kanten werden, da er den rechten Wischmopp ausfahren kann.
Die Reinigungsstation hat weitgehend denselben Funktionsumfang, jedoch kommt hier ein Heißluftgebläse dazu, um die Wischmopps zu trocknen. Für Smarthome-Enthusiasten gibt es hier dann auch Unterstützung für den Matter-Standard.
Jeder der Roboter nutzt die Roomba Home App, wo ihr die erstellte Karte einsehen und anpassen könnt. Dort legt ihr auch die Reinigungseinstellungen fest und könnt Zeitpläne erstellen. Ebenfalls unterstützt man die Sprachassistenten Siri, Alexa und Google Assistant.
Einschätzung: Schritt nach vorne, es bleibt aber ein langer Weg
Ab dem 18.03. sollen die neuen iRobot Modell zur Vorbestellung verfügbar sein. Ich denke, man geht hier in die richtige Richtung und kann hier attraktivere Modelle als in der Vergangenheit bieten.
Der günstigste Roboter mit 299€, der 105, könnte je nach Praxisleistung und Preisverfall interessant werden. Hat mit Modellen wie dem Q5 Pro von Roborock aber auch starke Konkurrenz. Beim Modell für 449€, dem 205, wird es dann schon schwieriger, weil Modelle aus der Xiaomi X20 Serie einfach den größeren Funktionsumfang zu einem günstigeren Preis bieten.
Auch der 405 für 699€ leidet darunter. Besonders das augenscheinlich fehlende Luftgebläse für die Wischmopps sehe ich kritisch, da man hier schon aufpassen muss, dass keine Gerüche entstehen oder es im schlimmsten Fall schimmelt. Der 505 für 799€ wirkt dann schon runder, auch wenn nicht zu diesem Preis. Zumal man sich noch Platz nach oben gelassen hat. Der 10 Max aus dem letzten Jahr soll weiter das Top-Modell bleiben und auch bessere Reinigungsergebnisse erzielen. Dort findet man z. B. die lange iRobot exklusive Dual-Walze. Mittlerweile muss man diesen aber auch für fast die Hälfte der UVP verkaufen, da halten sich die Top-Modelle vieler chinesischer Hersteller besser.
Leicht haben wird es der Hersteller nicht, dafür ist die Konkurrenz zu groß und gut. In Deutschland habe ich auch das Gefühl, dass sich Roomba als Begriff für einen Saugroboter weniger durchgesetzt hat als in den USA. Man darf aber natürlich auch nicht vernachlässigen, dass die Geräte eine Alternative zu chinesischen Modellen sind, was für einige ja durchaus ein Wunsch ist. Es geht aber definitiv mit einem deutlichen Kompromiss mit Leistung und Preis einher.
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